Kirchenfunktionärin Kurschus wirbt für mehr Migration und mehr Zugangswege nach Europa

Die Ratsvorsitzende der EKD sieht die Grenze der Aufnahmekapazitäten bei Migration noch lange nicht erreicht. Deutschland sei ein reiches Land. Dass diese Politik „Rechtsextremisten weiteren Auftrieb“ geben könne, glaubt sie nicht. Die Festlegung auf eine bestimmte Obergrenze sei eine „populistische Nebelkerze“.

IMAGO / Political-Moments

Die Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, glaubt, als „reiches Land“ könne Deutschland deutlich mehr Flüchtlinge aufnehmen als bislang. Die Grenze sei dann erreicht, „wo es zur Selbstaufgabe komme“.

Die Aufnahme von Flüchtlingen finde aus christlicher Sicht „ihre Grenze da, wo es zur Selbstaufgabe kommt“, so Kurschus gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Nach ihrer Auffassung sei diese Grenze noch lange nicht erreicht.

Die Festlegung auf eine bestimmte Obergrenze sei eine „populistische Nebelkerze“, denn sie sei unvereinbar mit dem Grundgesetz und der Genfer Flüchtlingskonvention, sagte Kurschus.

Auf Klagen von Kommunen über Überlastung müsse man hören. Von den kirchlichen Ehrenamtlichen sei diese Klage jedoch nicht zu hören. „Grundsätzlich müsste unser reiches Land in der Lage sein, noch mehr Menschen aufzunehmen, die vor Krieg und unterschiedlichster Not aus ihrer Heimat fliehen und Zuflucht bei uns suchen“, sagte sie.

„Die These, jeder zusätzliche Geflüchtete gebe den Rechtsextremisten weiteren Auftrieb, halte sie für zu kurz gesprungen“, sagte die Theologin und sprach sich für „deutlich mehr legale Zugangswege nach Europa“ aus.

Kurschus ist seit November 2021 Ratsvorsitzende der EKD. Während der Corona-Krise machte sie sich für eine Impfpflicht stark. Weiterhin hielt sie es für eine „Pflicht der christlichen Nächstenliebe“, der Ukraine zu helfen, sich gegen Russland zu verteidigen.

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Kommentare ( 211 )

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the ministry of silly walks
1 Jahr her

D ist nicht reich sondern leistungsfähig – oder war es bis vor einigen Jahren. Frage zum Thema Reichtum: stellen Sie sich vor, Ihre monatliche Gehaltszahlung würde von heute auf morgen eingestellt. Wie lange würde der Reichtum Ihre Lebensgrundlage und die Ihrer Familie sichern – ein Jahr, 3 Jahre, oder vielleicht nur 6 Monate? Soviel zum Reichtum. Die Kirchenfürstin glaubt: Geld kommt aus dem Automaten, Strom kommt aus der Steckdose, EKD-Mitgliedschaft kommt aus Bequemlichkeit. Das war auch lange Zeit so. Deindustrialisierung, Inflation, Energiewende, Bevölkerung die genug davon hat weisen in eine andere Richtung. Aber am Ende kann man sich immer noch… Mehr

Dieter
1 Jahr her

mhh:
„Neue Bischöfe zu finden, ist schwer geworden in Deutschland, denn der Fachkräftemangel in der katholischen Kirche ist eklatant“
Deshalb möchte die Frau Kurschus mehr afghanische, palästinensische, marokanische ff. Fachkräfte: die christlichen Kirchen brauchen Bischöfe und Führungskräfte!..

Last edited 1 Jahr her by Dieter
Mugge
1 Jahr her

„ihre Grenze da, wo es zur Selbstaufgabe kommt“„Grundsätzlich müsste unser reiches Land in der Lage sein, noch mehr Menschen aufzunehmen, die vor Krieg und unterschiedlichster Not….. Im Umkreis meines Wohnortes gibt es einige kath. und protestantische Kirchen mit grossen u. z.T sehr grossen Pfarrhäusern. Im der Zuge der sogenannten „Willkommenskultur“ habe ich begonnen darauf zu achten, ob in diesen auch entsprechend Platz geschaffen und zusammengerückt wird, also direkt beis Pfarrers unterm Dach. Nichts dergleich war festzustellen. Schon gar keine Grenze zur Selbstaufgabe-im Gegenteil. Deutlich wahnehmbar waren und sind hingegen die ständigen penetranten Jammerarien wegen knapper werdender Ressourcen(Stichwort: unser reiches Land..)… Mehr

Last edited 1 Jahr her by Mugge
Dieter
1 Jahr her

beim Lesen der Aussage viel mir spontan ein: Natürlich gibt es Platz: Einfach alle Moscheen, Kirchen mit Doppel-und dreifach-Stockbetten füllen. Irgendwie habe ich gerade den Schlafsaal von „Full Metal Jacket“ vor Augen. Morgens um 6 ist Frühappell, dann geht es kollektiv zum Müllaufräumen in den Park, jeden zweiten Tag in den Sprachkurs. Und zwar alle, egal ob m/w/d. Wer nicht (pünktlich) antritt bekommt ein Bett, Wasser&Brot , der Rest bekommt seine personalisierte (.. mit biometrischer Erkennung ausgestattete,sonst nehmen die M den W die Benefits ab und verkriechen sich..) Bezugskarte dann auch für Kino, Theater und den ÖPNV freigeschaltet. Jederzeit verfügbar :… Mehr

Michaelis
1 Jahr her

„Kurschus ist seit November 2021 Ratsvorsitzende der EKD. Während der Corona-Krise machte sie sich für eine Impfpflicht stark. Weiterhin hielt sie es für eine ‚Pflicht der christlichen Nächstenliebe‘, der Ukraine zu helfen, sich gegen Russland zu verteidigen.“

Na großartig, dieses unabhängige christliche Denken. Aber Spaß beiseite – wie wär’s mal mit einem Besuch des Patriarchen Kyrill, zwecks Austausches im Sinne christlicher Nächstenliebe und christlicher Völkerverständigung? Aber ach, wie käme eine deutsche Protestantin dazu, sich den Anblick männlich-patriarchalischer Bärte anzutun? Unvorstellbar und gänzlich inakzeptabel.

Rainer Schweitzer
1 Jahr her

Die „Flüchtlinge“ haben im Schnitt eine größere Fertilität als die Einheimischen. Wenn man also heute „Flüchtlinge“ aufnimmt bis kurz vor die Selbstaufgabe, dauert es es genau eine Generation, bis zur tatsächlichen Selbstaufgabe, weil sie dann in der Mehrheit sind und die Lebensverhältnisse bestimmen. Wir sind schon fast so weit. Irgend ein Islamvertreter sagte jüngst, daß in Düsseldorf schon heute jedes dritte Grundschulkind „von uns“, d.h. vom islamischen Teil der Einwohner, komme. Er sagte damit erstens, daß die islamische Gesellschaft sich nicht als integraler Teil der Einheimischen Gesellschaft versteht, sondern als Gegenentwurf („Ihr“ vs. „wir“), als eigene, parallele Gesellschaft. Und zweitens,… Mehr

Grumpler
1 Jahr her

Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!

Demnach ist die Grenze bei 50% Abgaben erreicht; ansonsten liebte man seinen Nächsten mehr als sich selbst. Von der Selbstaufgabe ganz zu schweigen. 🙂

Rolfo
1 Jahr her

Ja Frau Kurschus, aber wenn Sie Flüchtlinge aufnehmen, weil es in deren Land nicht gut läuft, sei es wirtschaftlich oder weil sie sich gegenseitig den Schädel einschießen — dann kann man doch erwarten, dass sie nach anfänglicher Starthilfe wie Sprachkurse, Erstausstattung, Lebensmittel etc hier — wie auch die Einheimischen, auch da akzeptiere ich es nicht anders — arbeiten.
Nicht, wenn jemand nicht arbeiten kann, aber jeder der kann, soll hier arbeiten oder halt wieder darüber nachdenken, nach Damaskus, Kabul, Abuja, Algier etc zurückzukehren……

G
1 Jahr her
Antworten an  Rolfo

Die sollen nicht arbeiten. Die, die arbeiten, nehmen Arbeitsplätze weg und drücken die Löhne. Die sollen bitte ihr eigenes Land aufbauen.

Innere Unruhe
1 Jahr her

„Grundsätzlich müsste unser reiches Land in der Lage sein, noch mehr Menschen aufzunehmen, die vor Krieg und unterschiedlichster Not aus ihrer Heimat fliehen und Zuflucht bei uns suchen“, sagte sie. So? Der zweite Weltkrieg wurde beendet, nicht weil man Russen und den Rest evakuiert hat, sondern weil man militärisch eingegriffen und gesiegt hat. War Evakuierung der Ukraine, Polens und Weißrusslands Thema damals? Nein. Ansage war – kämpfen! Wir liefern Waffen in die Ukraine, damit sie gewinnt und der Krieg ein Ende findet. Aufnahme von Asylanten bei uns ist ein Freifahrtschein in Afrika und dem Nahen Osten, diese Menschen zu vertreiben.… Mehr

Lana S.
1 Jahr her

Man könnte glatt auf den Gedanken kommen, dass Frau Kurschus einen Kurzschluss hat. „Bis zur Selbstaufgabe“? Offenbach 70% Migrantenanteil – Soll übererfüllt. „Grundgesetz und der Genfer Flüchtlingskonvention“- Jep, Asyl genießen nur politisch Verfolgte (und das müssen die auch beweisen), und die Genfer Flüchtlingskonvention gilt nur für Kriegsflüchtlinge. Nicht für illegale Lebensumstandoptimierer aus wirtschaftlichen Gründen. Müsste die Schwadroniererin eigentlich wissen. Und die „christlichen Nächstenliebe“ wird hier gerne mit Messer und Machete vergolten. Aber wenn man Frau Kurschus den rechten Arm abhackt, hält sie bestimmt gerne auch noch den linken hin. Obwohl, lieber die Arme von anderen, an den eigenen hängt man… Mehr