Khelif gewinnt auch gegen Ungarin Hamori

Imane Khelif hat nach dem Skandalboxkampf gegen Angela Carini auch gegen Anna Luca Hamori gewonnen. Die Ungarin hatte bereits zuvor von einem unfairen Wettkampf gesprochen.

picture alliance/dpa | Sina Schuldt

Nach dem 46-Sekunden-Sieg gegen Angela Carini gewinnt der Algerier Imane Khelif auch im Viertelfinale. Algerische Fans buhten die Ungarin Anna Luca Hamori bereits beim Abspielen der eigenen Nationalhymne aus. Jeder Treffer gegen Hamori wurde frenetisch bejubelt. Der Kampf dauerte anders als bei Carini 3 Runden. Die Punktrichter entschieden klar zugunsten Khelifs. Der ist nunmehr im Halbfinale, eine olympische Bronzemedaille damit sicher.

Hamori hatte bereits nach dem Ausscheiden Carinis gesagt, sie habe „keine Angst“ vor dem Boxkampf mit Khelif, sprach jedoch von einem unfairen Match. „Ich werde gegen einen Mann kämpfen“. Kritiker polemisierten gegen sie, weil sie auf den Social Media Accounts ein Bild geteilt hatte, das den Gegner dämonisiert.

Laut der italienischen Tageszeitung La Stampa möchte das Algerische Olympische Komitee rechtlich gegen die Behauptung vorgehen, dass Khelif ein Mann sei. IOC-Präsident Thomas Bach machte vor dem Kampf noch einmal deutlich: „Sie wurde als Frau geboren, ist als Frau aufgewachsen, hat einen Pass als Frau und hat als Frau Wettbewerbe bestritten.“

Der Boxkampf war mit großer Spannung erwartet worden. Tickets kosteten bis zu 700 Euro. Die Nordarena war gut gefüllt, die Pressetribüne voll besetzt.

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Kommentare ( 55 )

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verblichene Rose
1 Monat her

Komisch, es musste wohl erst der erste Bericht erscheinen, bevor „man“ plötzlich wie unter dem hier überwiegend ganz andere Meinungen äussert.
Tja, Frau Carini und Frau Hamori, das Leben ist nicht immer fair.
Insbesondere dann, wenn man mitboxenreden möchte und das übrige Leben trotzdem ganz offensichtlich ignoriert!

Regenpfeifer
1 Monat her

„Sie wurde als Frau geboren“ -Wenn (wie bei Khelif) per Gentest festgestellt wurde, dass die Person ein XY-Chromosom hat, dann ist diese Person nun mal biologisch ein Mann, was auch immer der Wokeismus gern anderes behauptet.
„Er“ mag sich ja als „sie“ fühlen, das ist der Biologie aber nun mal wurscht.

BK
1 Monat her

Ob sich das der türkische oder chinesische Boxverband gefallen lassen würde, wenn seine Sportlerin um faire Wettkampfbedingungen gebracht und regelrecht verprügelt werden? An diesem Beispiel erkennt man auch den Wert des Ehrbegriffs dieser „Kulturen“. Olympia ist schließlich eine Erfindung der zivilisierten Welt und wir sind dabei, unsere Zivilisation aufzugeben.

Armin Reichert
1 Monat her

Hier ein kurzes Video mit der unterlegenen Gegnerin (kann auch jemand ganz anderes sein ;-):
https://www.youtube.com/shorts/hlR7eOuP_Fk

Llug
1 Monat her

Sorry aber solange die echten Sportlerinnen das mitmachen, ist keine Aenderung zu erhoffen. Die Italienerin hat ja auch schon relatviert, wie ich gehoert habe. Als ehemaliger Eiskunstlaeufer warte ich darauf dass ein solcher Kerl sich ein Eisroeckchen anzieht und bei den Damen Wettbewerben mitmacht. Das waere dann das Aus fuer alle echten Eiskunstlaeuferinnen, da Maenner viel mehr Sprungkraft haben!!!!! Physikalische Maenner die die maenlliche Pubertaet durchlaufen haben gehoeren nicht in einen Frauenwettkampf. Das ist unfaire Vorteilnahme!!!!!!!! Aber im Sport geht es mehr um das Preisgeld und der olympische Gedanke ist schon lange korrumpiert und dem Kommerz gewichen. Ich denke dabei… Mehr

luxlimbus
1 Monat her

Treffender kann man den weltanschaulichen Graben zwischen Okzident und Orient kaum beschreiben. Hier, die westliche Wertefraktion, die einen Vorgang als Affront begreift, welcher Fragen aufwirft und zu einer Neukalibrierung anregt (Stichworte: Gerechtigkeit und Wahrheit) – dort, die Orientalen, die vollkommen unkritisch ihren Sieg feiern und im Nachfolgekampf, die weibliche ungarische Gegnerin bei Erscheinen, schon einmal vorsorglich auspfeifen (Tagline: nur das Ich, das Ergebnis zählt). 

Sozia
1 Monat her

Khelif hat nicht gewonnen, sondern verloren. Nämlich sein Gesicht, jegliches Ansehen und Ehre. In meinen Augen.

elly
1 Monat her

Die Omas gegen Rechts sind in Erfurt zu ihrem ersten Bundeskongress zusammengekommen. Sie sehen sich als größte neue Frauenbewegung Deutschlands – und vor neuen Aufgaben.“ https://www.zeit.de/politik/ausland/2024-08/omas-gegen-rechts-thueringen-landtag-erfurt-bundeskongress
Frauen und Mädchen sind die großen Verlierer dieser neuen Zeiten.

Riffelblech
1 Monat her
Antworten an  elly

Wie wäre es mal „Omas mit Verstand „ zu suchen ?
Denn bei denen in Erfurt wird man eher nicht finden .

Lansab
1 Monat her

Angenommen, die Frauen boykottieren solch zutiefst unsportlichen Wettkämpfe wirklich. Würde das bedeuten, dass die Frauen dann wieder unter sich wären, oder würden die nationalen Sportverbände ihrerseits nur noch Kerle als Frauen in die Wettkämpfe schicken, weil man sonst keine Chance hätte? Womit der Frauensport dann erledigt wäre. Ausgerechnet die Frauen quickten immer wieder nach „Gendergerechtigkeit“ (was auch immer das sein soll). Jetzt fällt es ihnen auf die Füße. Wie Herr Danisch immer so schön sagt: „Bedenke, worum Du bittest; es könnte Dir gewährt werden.“

Apfelmann
1 Monat her

Man kann ja zu den Boxkämpfen von Frau Khelif stehen wie man will, ob man nun denkt es ist richtig das sie bei den Frauen boxt oder eher der Meinung ist sie sollte bei den Männern boxen-egal. Was allerdings in letzter Zeit an persönlichen Beleidigungen usw. über ihre Person so geschrieben wird ist wirklich unwürdig und verächtlich. Schon allein deswegen hoffe ich sie zieht ihre Kämpfe unbeirrt um diesen Rummel durch und holt eine Medaille!