Katrin Göring-Eckardt an Polen: „Nein zu menschenunwürdigen Pushbacks“

Die Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt hat dem Grenzschutz der polnischen Regierung gegen den Andrang von Migranten eine eindeutige Absage erteilt. Stattdessen fordert sie „Solidarität".

screenprint via YouTube / phoenix

Während die Lage an der weißrussisch-polnischen Grenze immer dramatischer wird und Migrationswillige den polnischen Grenzschützern entgegenrufen, wo sie hinwollen – „German, German!“ –, erntet die polnische Regierung aus der vermutlich künftigen deutschen Regierungspartei der Grünen moralische Vorwürfe. Die schon als künftige Bundespräsidentin gehandelte Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion Katrin Göring-Eckardt sagte heute in einer Pressekonferenz wörtlich:

„Die Menschen an der belorussisch-polnischen Grenze sind in einer immer prekäreren Situation. Wir müssen dort dringend dafür sorgen, dass es in Richtung Polen zwei Botschaften gibt. Erstens: Nein zu menschenunwürdigen Pushbacks. Und zweitens: Ja zu Solidarität. Und in Richtung Lukaschenko: Die Europäische Union kann und wird nicht etwa Sanktionen lockern, sondern sie muss Sanktionen verschärfen auch in Richtung des Umfelds von Lukaschenko. Das muss man natürlich insgesamt auch sagen an die Adresse von Russland, an die Adresse von Putin, die ja nun wirklich sehr eng zusammenarbeiten und deswegen für die Menschen, die jetzt dort im Niemandsland unterwegs sind, für die Menschen, die dort leiden, Familien mit Kindern, die unter schwierigsten Bedingungen kaum an Essen, kaum an Hilfe herankommen, die unter Kälte, unter Nässe leiden, für die müssen wir dringend Hilfe organisieren. Und deswegen ist die dritte Forderung, ganz schnell dafür zu sorgen, dass die Hilfsorganisationen Zugang zu diesem Gebiet bekommen.“ 

Dass sich die Migranten selbst in diese Situation versetzt haben, blieb von Göring-Eckardt ebenso unerwähnt wie ein Wort der Solidarität oder auch nur jeglichen Verständnisses für die Lage der polnischen Regierung und der Sicherheitskräfte vor Ort. Die dritte Forderung nach Hilfe für die Migrationswilligen dürfte nach bisherigen Erfahrungen nichts anderes bedeuten als der erste Schritt zu deren Evakuierung nach Westeuropa.

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Kommentare ( 201 )

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Mezi
3 Jahre her

Als Jakob Augstein noch nicht völlig den Kompass verloren hatte – das war 2014, also vor gefühlt zehntausend Millionen Jahren – da sagte er mal in einem Interview bei R.D. Precht (als dieser noch nicht völlig stromlinienförmig eingenordet war), bezogen auf den damaligen Bundespräsidentendarsteller Gauck und dessen unerträgliches Gefrömmle, in etwa folgenden, nicht unwahren Satz: „…Sowas kriegt man, wenn der Protestantismus Einzug in die Politik hält. Dann bekommt man eine östlich-protestantische Selbstgerechtigkeit, die in keinen Anzug mehr reinpasst“. Genau das ist KGE: Weltentrücktes pastorales Geschwätz, ideologisch total verblödet. Und dazu, wie ich vermute, entsprechend grüner Parteigepflogenheiten, jede Menge Drogen. Eine… Mehr

Last edited 3 Jahre her by Mezi
the ministry of silly walks
3 Jahre her

Wenn ich „Solidarität“ höre, gehen sämtliche Alarmglocken an, denn ich weiß: da will jemand an meinen Geldbeutel, meine Gesundheit, meine Freiheit. Im übrigen bin ich gegen menschenunwürdigen Messer-, LKW-, Kalaschnikow-Einsatz in europäischen Innenstädten, und noch gegen vieles mehr, was die Noch-nicht-so-lange-hier-Lebenden so mitbringen. Aber damit die Grünen in die Nähe der 30 % bei BTW kommen, muss man ja noch viele „Menschen“ neu einführen und einbürgern und damit mit Wahlrecht versehen…

WernerT
3 Jahre her

„Die Menschen an der belorussisch-polnischen Grenze sind in einer immer prekäreren Situation.“ Stimmt – aber sie haben sich selbst dorthin begeben und haben viel Geld dafür bezahlt. Demzufolge handelt es sich nicht um die Ärmsten ihres Herkunftlandes. Außerdem handelt es sich bei den Menschen an der Grenze nicht um Flüchtlinge sondern um Wirtschaftsmigranten, die mit Gewalt illegal nach Polen bzw. in die EU einreisen wollen … in erster Linie nach D wegen der verlockenden sozialen Versorgung. All das ignoriert KGE ebenso wie die Tatsache daß ilegale Einreise in allen Staaten unter Strafe steht. ganz schnell dafür zu sorgen, dass die… Mehr

country boy
3 Jahre her

Auch für Prantl war die Überfremdung unserer Heimat eine Herzensangelegenheit.

Jens Frisch
3 Jahre her

„Die Menschen an der belorussisch-polnischen Grenze sind in einer immer prekäreren Situation.“
Und weil sie in solch einer „prekären Lage“ sind, sind sie ausgerüstet mit Bolzenschneider und tragen einen „Chilliwack-Blouson“ von der Firma „Canada Goose“ für schlappe €595,00.
Wer es nicht glaubt, guckt bei der „Gutmenschenkeule“ auf Telegram vorbei.

Orlando M.
3 Jahre her

Jetzt, wo die Migranten Baumstämme auf die Grenzzäune werfen und mit Seitenschneidern den Zaun zu zertrennen trachten, ist das ganz eindeutig eine gewaltsame Invasion!
Da die deutsche Politik jedoch nach wie vor daran interessiert ist, jeden Migranten und EU-Arbeitnehmerfreizügigkeitseinwanderer im deutschen Sozialsystem willkommen zu heißen, ist es absehbar, wann der Sozialstaat zusammenbrechen wird, in den kommenden ein bis drei Jahren. Immerhin haben die Politiker dann einmal in ihrem Leben etwas wirklich nachhaltiges geschaffen, den nachhaltigen Ruin unserer sozialen Sicherungssysteme.

Kassandra
3 Jahre her
Antworten an  Orlando M.

2015 war das nicht anders. Und Orban hätte das geschafft – die Bilder von Röszke findet man auf youtube, wenn auch schon gesiebt.
Wie die Griechen am Evros niemanden einließen.
Und Polen schafft jetzt die Verteidigung der EU-Grenze auch.

Aber „Deutschland“ schreit dann irgendwann wieder: alle zu uns – und untergräbt alle Mühe der Grenzschützer.
Und dann werden sie abgeholt.

Oneiroi
3 Jahre her

Wenn die Polen clever sind nutzen sie die aktuelle Situation um eine Transitinfrastruktur zu organisieren und sobald die Dame Bundespräsidentin ist, schicken sie Züge mit den Fach und Ortskräften nach Berlin.
Alternativ einfach an die nächste Grenze, mit der Begründung, man wolle menscheunwürdige Maßnahmen vermeiden. Was die dann an der deutschen Grenze machen, können Polnische Grenzer ignorieren:D.

T. Ruebsal
3 Jahre her
Antworten an  Oneiroi

Sehe ich genauso. Da die Migranten sowieso kommen werden, sollte man es ihnen leichter machen. Transitzüge direkt von Polen nach Berlin, ohne Zwischenhalt.

H. Priess
3 Jahre her

So eine Verlogenheit! Da wurde Trump beschipft und beleidigt, weil er die Mauer nach Mexiko, übrigens begonnen unter Obama was keiner auch nur erwähnt, weiter bauen ließ. Biden hat jetzt den Bau gestoppt und Texas muß mit Tausenden Flüchtlingen am Tag fertig werden. Im Osten bauen die Polen die Grenzanlagen aus um eben wieder tausenden Flüchtlingen den Zutritt in das gelobte Land, wie eben die USA, verweigern wollen. Was oder wo bitte schon ist der Unterschied? Ich schaue gerade nebenbei Border Patrol USA bzw. Amerikas heiße Grenze auf 7Maxx und dort wird regelrecht Jagd auf Flüchtlinge gemacht. Die wollen alle… Mehr

Dagmar
3 Jahre her

Wenn ich das Geld habe und damit Schleppern bis zu 10.000 $ zahlen kann, damit sie mich vom Irak, Syrien, Türkei oder sonst wo in der Welt an die polnische Grenze per Flugzeug bringen, dann bin ich mir vorher im Klaren darüber, dass das ein illegaler Akt ist und kann mich später nicht darüber beklagen, dass Polen diese Art der Zuwanderung nicht mitmachen will! Deutschland hält sich schon lange nicht mehr an das Schengen-Abkommen und das Asylrecht, dass nur für Europäer ausgelegt ist! Die deutsche Bundesregierung nimmt jeden auf (alimentiert ihn notfalls lebenslang), der seinen Fuß auf deutsches Gebiet setzt… Mehr

Kassandra
3 Jahre her
Antworten an  Dagmar

Tja. Und die Steuergelder fließen über die pro-Kopf-Abrechnung der „Flüchtlinge“ in die Kassen der Kirchen, des DRK, der AWO und den sonstigen Hilfsorganisationen. Und williger Vermieter – natürlich.

Last edited 3 Jahre her by Kassandra
Julischka
3 Jahre her

„Dieses Land hat sich verändert, undzwar drastisch!“ Sie „Allerwerteste“ haben sich drauf gefreut und sind immer noch nicht zufrieden? Sie sollten ihre Zeit endlich mal dafür nutzen um Ihren Namen zu ändern, der ist ja widerlich! Wie können Sie eigentlich Menschen in ein Land locken, das nur so wimmelt vor lauter „Nazis“? Das geht garnicht, das ist unverantwortlich, menschenverachtend! Wie wollen Sie denn die alle schützen vor soooo vielen Rassisten und Rechtsextremen? *Würg*