US-Zeitung schlägt vor, Joe Bidens Altersschwäche mit KI zu kaschieren

In einem neuesten Vorstoß soll Joe Biden nicht durch einen anderen Kandidaten ersetzt werden, sondern KI-gestützt ins digitale Zeitalter gebracht werden. Pikant: Noch vor zwei Wochen klagten die Demokraten über angebliche Deepfakes.

picture alliance / newscom | Ken Cedeno
Nie wieder Versprecher - dank KI!

Wie schnell die Dinge sich doch manchmal verändern können: Kaum zwei Wochen ist es her, da klagten linke US-Medien über die zahlreichen Videos von Joe Biden, die den amtierenden Präsidenten in einem wenig vorteilhaften Licht erscheinen ließen. „Deepfakes!“, rief da Deep Media empört und bezeichnete die Videos als KI-Fälschungen.

Doch eine misslungene Fernsehdebatte später hat sich das Blatt drastisch gewendet. Die Zeitung HuffPost – immerhin eines der bekanntesten Medienportale mit unverhohlener Nähe zur demokratischen Partei – veröffentlichte einen Beitrag, in dem dafür plädiert wurde, KI dazu einzusetzen, die mittlerweile nicht mehr zu verleugnenden Fehler von Joe Biden geschickt wegzuretuschieren und damit der amerikanischen Öffentlichkeit die „wahren Errungenschaften der Biden-Präsidentschaft“ zu vermitteln.

Man könnte auch sagen: Bei den Demokraten findet man, es würde Zeit, dass die Marionette auf dem Präsidentenstuhl runderneuert und digital ins 21. Jahrhundert gebracht wird. All das wird in dem Beitrag wortreich eingekleidet, denn – so Autor Kaiman Shroff, der bereits 2016 Mitglied der Kampagne von Hillary Clinton war – die Republikaner würden ohnehin skrupellos exakt solche Mittel einsetzen, um Amerika zu ruinieren.

Daher kann die Ultima ratio für all jene, die die Demokratie lieben, nur lauten, die Glaubwürdigkeit eben dieser Demokratie zu untergraben, um sie zu retten. Ähnliche Argumentationsmuster sind ja auch aus der deutschen Bundespolitik oder auch aus Brüssel hinlänglich bekannt.

Werden demnächst Indiana Jones und Catwoman zur Nation sprechen?

Ein KI-gestützter Joe Biden, so fabuliert Shroff, könnte somit schneller auf Aktualitäten reagieren und dabei der „Wahrheit“ – die nach dieser Logik selbst zu nachtschlafener Zeit immer auf dem Nachttisch von Joe Biden parat liegt – Vorschub leisten. Es ist von da nur noch ein kleiner Schritt, bis man zu dem Schluss kommt, man müsse den Präsidenten nicht zwingend wecken, das könne auch die KI erledigen, denn die Wahrheit hat man ja ohnehin gepachtet.

Hollywood zeigte bereits in den letzten Jahren, wohin die Reise gehen soll: Anstatt neue Filmstars aufzubauen (wozu sie erst einmal in originellen Filmen mitspielen müssten), verjüngt man mittlerweile aggressivst die noch lebenden Ikonen der letzten 50 Jahre und lässt, wie im Fall von Carrie Fisher, bereits verstorbene Stars nochmal in ihrer jugendlichen Erscheinung wieder auferstehen. Man ist stolz, schon bald auf Knopfdruck (denn zu mehr reicht es kreativ nicht mehr) Hunderte weitere Star-Wars- und Indiana-Jones-Filme in originaler Wunschbesetzung ausspucken zu können.

Dieses Szenario dürfte somit auch bald in der Politik Einzug halten. Die liebsten Präsidenten der Vergangenheit könnten digital und fehlerfrei die Drehbücher von digitalen Telepromptern ablesen. Vielleicht ließe sich für die Zuseher noch eine Auswahlfunktion einbauen, sodass man sich „die Wahrheit™“ vom Präsidenten seiner Wahl vorlesen lassen kann. Vorbesteller bekämen dann den Mount-Rushmore-Bonuspack dazu. Man sieht jetzt schon die wütenden Rezensionen darüber, dass 10 US-Dollar für einen nicht überzeugend aussehenden John F. Kennedy zu teuer sind, und am anderen Ende des Spektrums bietet dann die Modderszene Avatare von Pornodarstellerinnen und Marvel-Comic-Helden gratis zum Download an.

Der Vorschlag von Shroff mag zu früh kommen, um Realität zu werden, aber er stellt einen Dammbruch dar, an dessen Ende Catwoman halbnackt den Amerikanern „die Wahrheit™“ über Putins Angriffskrieg in der Ukraine erzählt. Und all das nur, um unsere Demokratie zu retten.

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Kommentare ( 16 )

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Haeretiker
4 Monate her

KI als Ersatz für eine Regierung?
Das scheint mir schon jetzt Realität zu sein.
Die Frage ist doch, wer regiert die USA seit 20. Januar 2021?
Na ja, eine KI ganz offensichtlich nicht. Und die Schreiber der Algorithmen sind gut unter Kontrolle zu halten.

Ralf Poehling
4 Monate her

Auf so eine bescheuerte Idee können auch nur die Amerikaner kommen.
Aber wenn man darüber nachdenkt, hat das was:
Man stelle sich Homer Simpson als US Präsident, Ekel Alfred als Bundeskanzler und die restliche deutsche Regierungsbank als Mainzelmännchen vor.
Das gäbe einen diplomatischen Schlagabtausch nie gesehener Qualität…
😀 😀 😀

imapact
4 Monate her

Vielleicht sollten gewisse (politisch) hochstehende Leute hierzulande Geld lieber in KI als in die Künste von Fotografen und Visagisten stecken, um zumindest den Eindruck eine Durchschnitt-IQ´s zu erwecken… .

Peter Gramm
4 Monate her

Um Himmels Christags Willen. KI ist doch nicht intelligent, sondern ein umfangreiches Datenarchiv. Mehr nicht. Das Problem bei diesem Herrn sind seine Ausfälle und damit die Unmöglichkeit richtige Entscheidung zu treffen. BSp. am Atomköfferli. Amerika ist schon ein sehr gewöhnungsbedürftiges Land. Zuerst wanderten die Engländer (welcher charakterlichen Eignung auch immer) in das Land ein – Neuengländer. Danach machte sich die italienische Mafia auf den Weg. Die Mischung daraus muß man heute ertragen. Auch der Kennedy Clan war im Alkogeschäft (um es vorsichtig auszudrücken) tätig und ein nicht unerheblicher Anteil am Vermögen stammte aus diesen „Tätigkeiten“.Ohne Geld (egal aus welchen Quellen)… Mehr

Ingolf
4 Monate her

🤣 klar doch, Biden mit der Rhetorik eines J.F.Kennedy und dem „Body“ von Arnold. Schlimm nur, dass es Menschen (z.B. im ÖRR) geben würde, die das auch noch für bare Münze nehmen würden 🤪.

Ohanse
4 Monate her

Öffentliche Auftritte des KI-Präsidenten kann es dann nicht mehr geben(, es sei denn, man stattet die KI mit einem passenden Körper aus). Man sieht sich nicht mehr, man schaut. Aus meiner Kindheit ist mir noch „Die nackte Sonne“ von Isaak Asimov in Erinnerung. Manche Parallele wirkt mittlerweile unheimlich. Man kommt sich vor wie in einer Vorgeschichte zu dem Roman.

Last edited 4 Monate her by Ohanse
Haba Orwell
4 Monate her
Antworten an  Ohanse

Kennen Sie den Film „Cloud Atlas“ und dort die chronologisch vorletzte Episode einer Konzernokratie in New Seoul, sicherlich nach WEF-Vorstellungen? Die letzte Zeitschicht mit Kannibalen ist aber auch dem heutigen Westeuropa nicht ganz unähnlich.

Haba Orwell
4 Monate her

Da ohnehin Bill Gates samt seiner Agenda regiert, könnte einfach Microsoft-KI den Präsidenten spielen. Einige Präsidenten-Entscheidungen könnte ich mir schon jetzt lebhaft vorstellen – etwa globalen Linux-Verbot, unter Sanktion nuklearer Bombardierung. „Für Klima“ oder so.

Nibelung
4 Monate her

Oder meint man damit seine Schwächen erneut über Wahlbetrug auszugleichen, was auch noch eine Möglichkeit wäre, wenn wie ein Wunder über Nacht die Wahlzettel der Briefwähler hinzu kommen und damit das passende Ergebnis erzielt wird. Wenn das erneut geschieht, kann man sich nicht mehr sicher sein, daß die USA noch in ihrer alten Form bestehen bleibt, denn vermutlich wird es dann einigen Entscheidern zuviel und sie werden sich vom Staatenbund lösen, denn wer erneut betrogen wird, hat das Vertrauen verloren und wird sich selbstständig machen, als letzte Konsequenz, sollten sich andere über Betrug zum Sieg verhelfen. Da hätten manche nichts… Mehr

DieGedankenSindFrei
4 Monate her

Die KI ist keine.

Sie ist ein Programm, dass nach einer bestimmten Agenda trainiert wird. Die „KI“ kann NICHT unabhängig auf alle Informationen unabhängig zugreifen, sondern erhält eine Auswahl an Informationen!

Delegro
4 Monate her

Wenn man sich nur vorstellt, dass dieser demenzkranke und weiß Gott warum noch Herumgeisternde Greis mit die Entscheidung zu treffen hat ob Atomwaffen gezündet werden, wird einem ganz anders. Sicherheit gibt hier wohl nur, dass er Geheimcodes (gold codes) eingeben muss und den entsprechenden Atomkoffer bedienen muss. Daran wird er scheitern. Ich finde es unfassbar, dass Menschen in einem solchen Gesundheits-/Geisteszustand noch solche Posten bekommen können. Der Drahtzieher dahinter scheint wohl seine jüngere Gattin zu sein. Biden ist nur noch die verwirrte Marionette.

Ohanse
4 Monate her
Antworten an  Delegro

Anders herum ist er natürlich nach wie vor der Präsident. Da wird die Bedienbarkeit des Koffers eher seinen Fähigkeiten angeglichen werden müssen. Amt ist Amt.