Der Streit um den AstraZeneca-Impfstoff spitzt sich immer weiter zu. Trotz mangelhafter Datenlage ließ die EU-Kommission den Impfstoff für alle Altersgruppen zu. Manche Länder wollen da wohl nicht mitmachen. Von Max Zimmermann.
Die europäische Kommission und die europäische Arzneimittelzulassungsbehörde haben am Freitag den Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmaunternehmens AstraZeneca ohne Altersbeschränkung zugelassen, obwohl es nicht ausreichende Daten über die Wirkung bei über 65-jährigen gibt. Jetzt empfiehlt die italienische Arzneimittelbehörde, den Impfstoff nur bei Personen bis 55 Jahre anzuwenden. Zu einem ähnlichen Ergebnis kam zuvor auch in Deutschland die beim RKI angesiedelte Ständige Impfkommission, die den Einsatz des Vakzins nur für unter 65-Jährige empfahl.
Jetzt ist der Impfstoff zwar entsprechend des Beschlusses der EU-Kommission auch in Italien zugelassen – aber die italienischen Behörden empfehlen, Menschen über 55 Jahre und Risikopersonen mit den mRNA-Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna zu impfen. Das ist besonders insofern brisant, als der Einsatz des AstraZeneca-Impfstoffs insbesondere für ältere Gruppen vorgesehen war. Denn der Stoff ist durch weniger extreme Kühlanforderungen viel flexibler einsetzbar, insbesondere für Menschen, die nicht in ein Impfzentrum kommen können.
Die Probleme mit dem AstraZeneca-Impfstoff bei älteren Personen sind nicht die einzigen Hindernisse in der europäischen und insbesondere deutschen Impfstrategie. Auch die Lieferungen der Impfstoffe fallen aufgrund von Produktionsengpässen deutlich geringer aus, als erhofft.
Wegen der Versäumnisse der Bundesregierung in Sachen Impfstoffbesorgung hagelt es nun von allen Seiten Kritik – man habe versagt, frühzeitig genug Impfstoff zu bestellen, um damit die Versorgung hierzulande zu gewährleisten. Denn während Deutschland Probleme hat, überhaupt in größeren Mengen impfen zu können, sieht das anderswo ganz anders aus – Großbritannien, die USA und Israel haben bereits Impfquoten erreicht, von denen Deutschland aktuell nur träumen kann.
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„Italienische Behörden empfehlen AstraZeneca-Impfstoff nur für Unter-55-Jährige“
…dann ist es aus Merkels Sicht alle mal gut genug, es in Deutschland an 65 Jährige abzugeben.
Die jetzt „da oben“ sitzen sollten sich zumindest teilweise aufgrund ihres Altes aber noch erinnern.
Es sei denn sie haben kollektives Alzheimer oder absichtliche Gedächtnisschwäche … kann man sich nach belieben aussuchen.
Also ich halte diesen Schritt der Italiener sowohl legitim, als auch verständlich.Meinereiner, der demnächst 65 wird, muß dann wahrscheinlich diesen unausgegorenen Cocktail nicht mehr nehmen und gewinnt somit „Lebenszeit“Der gemeine Italiener – der gewöhnlich schon so ab Ende der Fuffziger in Rente gehen kann, würde durch Verabreichung dieses „Latte Nix-Probando“wohl eher dem Risiko des sozialverträglichen Ablebens anheimfallen- ein schwerer Verlust nicht nur für die gemütlichen Italiener, sondern auch für mich. Ironie OFF.
Heute werden uns die deutschen Impstoff-Beschaffungsexperten noch freudenstrahlend den Durchbruch bei den Impfstofflieferungen verkünden. Aus der Pharma- und Chemiebranche sind zum Impfgipfel zehn Unternehmen geladen, die was zu verkaufen haben, aber anscheinend nicht liefen können. Darunter die größten Impfstoffhersteller: Biontech, Pfizer, Curevac, Moderna, Astrazeneca, Johnson&Johnson, IDT, Sanofi sowie der Leverkusener Chemiekonzern Bayer und das Pharma-Verpackungsunternehmen Schott. Bayer hatte am Montagmorgen angekündigt, in die Produktion von Covid-19-Impfstoffen einsteigen und das – noch nicht zugelassene – Mittel von Curevac herstellen zu wollen. Ähnlich der Bund-Länder-Schalten in der Corona-Krise nehmen wieder ahnungslose Regierungschefs der Bundesländer, Bundeskanzlerin Angela Merkel und weitere mehrere untaugliche Bundesminister teil. Die Katastrophen-Runde wird… Mehr