IT-Ausfall zwingt Unternehmen und Flughäfen in die Knie – auch BER betroffen

Ein weltweiter Ausfall von Computertechnik hat zu Störungen bei Finanzdienstleistern, Medien und Fluggesellschaften geführt. An einigen internationalen Flughäfen geht gar nichts mehr – so etwa am Hauptstadtflughafen BER.

picture alliance/dpa | Bernd von Jutrczenka
Auch der Flughafen Berlin-Brandenburg ist betroffen (Symbolbild)

Am Freitagmorgen hat ein IT-Ausfall Unternehmen und Dienstleister auf dem ganzen Globus lahmgelegt. Davon betroffen sind insbesondere Finanzdienstleistern, Medien und Fluggesellschaften.

Der Berliner Flughafen BER vermeldete, dass es wegen einer „technischen Störung“ zu massiven Beeinträchtigungen käme. Der Flugverkehr sei bis 10 Uhr eingestellt worden. Der RBB berichtete von einem Serverausfall. Demnach sollen die Notsysteme eingesprungen sein.

Ein ähnliches Problem zeigte sich weltweit an anderen internationalen Flughäfen. Der Flughafen von Sydney in Australien und Aena in Spanien meldeten ähnliche Probleme wie in Berlin. Die amerikanischen Fluggesellschaften United, Delta und American Airlines erklärten einen „Internationalen Stopp“ ihrer Flüge.

In Großbritannien meldete die Eisenbahn Verspätungen wegen Computerproblemen; auch dort waren zahlreiche Flughäfen von technischen Störungen betroffen. Der britische Sender SkyNews ging offline. Auch die Londoner Börse war betroffen.

Australiens Kommunikationsgigant Telstra Group, litt ebenfalls unter Störungen, zudem funktionierten Bankautomaten nicht mehr. In Australien und im Vereinigten Königreich gab es außerdem Probleme an Supermarktkassen.

Als verantwortlich gilt ein Microsoft-Problem. Der Tech-Gigant ist selbst ebenfalls von Störungen betroffen. Laut mehreren Medienberichten habe ein Update der CrowdStrike-Sicherheitssoftware ein Problem mit Windows-Software verursacht. Microsoft erklärte, an einer Lösung des Problems zu arbeiten.

Anzeige

Unterstützung
oder

Kommentare ( 29 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

29 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
Ralf Poehling
2 Monate her

Laut Meldungen liegt die „Quick and Dirty“ Lösung darin, sich als Administrator auf jedem einzelnen betroffenen Rechner anzumelden und eine ganz bestimmte Datei per Hand zu löschen, die mit dem Update ausgeliefert worden ist. Das klingt für meine Ohren nicht nach einem Softwarefehler, sondern nach einem Virus. Zentralisierung ist tödlich, da überaus vulnerabel. Ich muss nur an einer Stelle mit böser Absicht eingreifen und alles liegt lahm. Und das dann auch noch in einer Sicherheitssoftware, die genau solche Probleme verhindern soll. Und dann sind davon plötzlich alle betroffen, die diesen Service nutzen. Bei zentralisierter Softwaresteuerung, die ohne Netz nicht auskommt,… Mehr

Emsfranke
2 Monate her

Ich denke anlässlich solcher IT-Ausfälle, die sich, so mein Eindruck, immer häufiger ereignen, an den Eifer unserer EZB-Präsidentin und den ihrer Entourage, wenn es um die Gerüchte zur Abschaffung des Bargeldes geht. Ich „freue“ mich schon jetzt, wenn in den Supermärkten über Tage kein Verkauf möglich sein wird, weil irgendein Netzwerk ausfällt oder gar vom „bösen Putin“ gehackt wird. Zu erwarten sind in so einem Fall unschöne Szenen mit ebensolchen Bildern, verursacht von verständnisvollen Leuten, die sowohl erst kurz oder auch schon lang und länger in unserem konsumverwöhnten Land leben, wenn es nix zu „fressen und saufen“ gibt. Nicht ohne… Mehr

Georgina
2 Monate her

Richtig. Das „Glück“ der Linuxderivate ist es, einen kleinen Marktanteil zu haben. Dennoch. Microsoft ist eher was für passive Nutzer. Wer sich mit Linux anfreundet, hat (sehr viel) mehr von der Computerwelt, die Lernkurve ist sehr viel steiler und es stehen dem Nutzer sehr viel mehr Freiheiten zur Verfügung. Ein klarer Vorteil für Linux. Bei Microsoft muß allen Beteiligten klar sein, es wird mitgelesen, ausspioniert. Das geht gar nicht anders. Bei Linux ist es auch möglich, da sollte man sich keinen Illusionen hingeben. Programmierer verstehen mich. Apple „ruht“ übrigens auch auf einem Linuxderivat. Android (Smartphones, Tablets) ist ebenfalls ein Linuxderivat.… Mehr

Last edited 2 Monate her by Georgina
Mattioli
2 Monate her
Antworten an  Georgina

Das „Glück“ der Linuxderivate ist es, einen kleinen Marktanteil zu haben.“
Der genaue Anteil von Linux-Servern an der weltweiten IT-Infrastruktur lässt sich nicht präzise beziffern, da es keine umfassende globale Erhebung gibt. Allerdings deuten verschiedene Schätzungen und Studien darauf hin, dass Linux eine dominante Rolle im Serverbereich spielt:

  • Im Bereich der Webserver wird der Anteil von Linux oft auf über 70% geschätzt.
  • Bei Supercomputern und in Cloud-Infrastrukturen liegt der Linux-Anteil noch höher, oft über 90%.
  • Im Unternehmensbereich variieren die Schätzungen, aber viele Experten gehen von einem Linux-Anteil von 50-60% bei Servern aus.
Manfred_Hbg
2 Monate her

Finanzdienstleister, Medien, Fluggesellschaften, Krankenhäuser und wer weiß wer sonst noch von den Ausfall betroffen ist. DAS könnte vielleicht für Microsoft oder für CrowdStrike ziemlich teuer werden wenn bei denen Schadensersatzklagen auflaufen sollten.

Naja, aber da B. Gates eh zu viel Knete zu haben scheint, trifft es ja keinen Armen 😙

Sam99
2 Monate her

Bei vielen der Kommentare zu diesem Thema muss man unwillkürlich an ein bekanntes Zitat von Dieter Nuhr denken, wenn, offenbar ohne jede Fachkenntnis, unbegründete und unsinnige Aussagen gepostet werden. Als jemand, der sein gesamtes Berufsleben in IT-Bereich verbracht, erlaube ich mir diese Wertung. Da wird in dem Artikel fälschlicherweise berichtet, dass Microsoft für das Problem verantwortlich sei und an einer Lösung arbeite. Und schon sieht man hier Microsoft Hater-Postings, wie man sie sonst eigentlich nur aus einschlägigen Foren wie z.B. bei heise.de kennt. Es scheint, als habe sich das Narrativ „Linux gut, Microsoft böse“ auch bei vielen IT-Anwender eingebrannt. Das… Mehr

Georgina
2 Monate her
Antworten an  Sam99

Zitat: „[…] Verantwortlich ist die Software eines Anbieters von Sicherheitssoftware, […]“ Grundsätzlich stimme ich Ihnen zu. Jedoch!! Das Thema ist hochkomplex. Wir lesen ja nur, was Dritte uns „sagen“. Viele haben „verdrängt“, Softwareprogramme besitzen keine Intelligenz. Es sind nur dumme Automaten (virtuelle Maschinen), die Befehle ausführen. Sobald es wieder läuft, diskutiert man weiter und es interessiert nur wenige, was da genau war. Schlimmer: wir werden nie den wahren Grund erfahren. Eine Nachprüfung ist ja nie möglich. Mißtrauen ist angesagt. Ein Rechner ist nur dann theoretisch sicher, wenn er nicht am Netz (Internet) ist? Wenn der Gegner es darauf anlegt, dann… Mehr

Last edited 2 Monate her by Georgina
teanopos
2 Monate her

Der Fehler ist ursächlich KEIN direktes Microsoft Problem, sondern liegt ursächlich in einem Update der Sicherheitssoftware eines Drittanbieters(Crowdstrike). Der damit einhergehende Fehler sorgt dafür, dass Windows Systeme (Clients und Server) nach dem Update nicht mehr richtig starten, der Fehler führt zu einem BSOD. …wobei sich nun dennoch natürlich trefflich darüber streiten ließe, ob die Architektur bzw. der Bootmechanismus von Windows hier seitens Microsoft nicht mal etwas zeitgemäßer/robuster ausfgeführt werden könnte. — Wenn man sich außerdem die Seite von Crowdstrike so anschaut, das exzessive Vertriebs Bull$ittbingo auf deren Seite, dann fragt man sich was für „Experten“ in den offenbar zahlreich betroffenen… Mehr

Last edited 2 Monate her by teanopos
h.milde
2 Monate her

Einfach nur Geil. Billy Boys IT-Bude legt seine eigene Kundschaft lahm.
Haben die in 3TN das nicht mal ausprobiert, was die sich so auschnapsen, und/oder war das wieder so ein DIE-Effekt -Diversity-Inclusion-Equity- iS. „Qualitiyis a myth“?
Wird Billy-Boy für die Schäden fianziell aufkommen?

Michael Palusch
2 Monate her

Der Vollständigkeit halber sei angemerkt, dass es sich um den Ausfall der Microsoft-Dienste Azure und 365 handelt. Mein Sohn stand heute über 1h an der Supermarktkasse, da ging nichts mehr, nicht mal mehr die Leergutautomaten konnten noch Pfandbons ausdrucken.
Man vergegenwärtige sich, wenn ein Privatunternehmen hüstelt, steht die halbe Welt inkl. ihrer staatlichen Institutionen still.
Das ist Irrsinn in der n-ten Potenz und nur ein kleiner Vorgeschmack auf die schöne neue „alles in der Wolke“-Welt.

Last edited 2 Monate her by Michael Palusch
Einar Mussja
2 Monate her

Nach aktuellem Kenntnisstand betrifft das Problem unter Windows laufende Rechner, doch liegt die Ursache offenbar bei einem fehlerhaften Update der systemnah implementierten (Fremd-)Software von CrowdStrike, die eigentlich dafür sorgen soll, dass Angriffe erkannt und abgewehrt werden, damit die Systeme durchgehend gut funktionieren können. Firmenslogan: „Angriffe stoppen. Den Geschäftsbetrieb absichern“. Hintergründe dazu, wie es zu diesem Fehler hat kommen können, sind aktuell nicht bekannt und ob Versagen oder Vorsatz eine Rolle spielen, bleibt Spekulation. Klar wird allerdings, wie anfällig ein vernetztes System ist, mit gegenseitigen Abhängigkeiten und zur Überkomplexität neigenden Strukturen. Ob daraus Lehren gezogen werden und Entscheider Ihre Verantwortung tragen?… Mehr

Last edited 2 Monate her by Einar Mussja
TschuessDeutschland
2 Monate her
Antworten an  Einar Mussja

Die Wahrscheinlichkeit, daß ein IT-Sicherheits-Unternehmen wie CrowdStrike so ein Update ungetestet und ungeprüft veröffentlicht ist gleich Null.
Das stinkt zum Himmel.

TschuessDeutschland
2 Monate her

Wer sicherheits-kritische Anwendungen mit Microsoft-Software betreibt hat sie nicht mehr alle.
Mit Linux wär das nicht passiert.

J. Braun
2 Monate her
Antworten an  TschuessDeutschland

So etwas kann mit jedem System passieren, bei dem für den Betrieb relevante Bereiche irgendwohin in das Internet ausgelagert werden. Mag sein, daß eine Privatperson ohne wirklich kritische Daten, bei der es egal ist, ob das System mal längere Zeit stehenbleibt, seine Datenbanken (falls man so was hat), Textverarbeitung und Kalkulationssoftware auf dem Server einer Firma betreiben kann, bei der ständig auch noch die amerikanischen Geheimdienste sitzen und staatliche Spionageabteilungen aus aller Welt mithören können.
Eine Firma, bei der der Betrieb so extern ausgelagert ist, daß es jetzt gekracht hat, sollte sich besser um qualifiziertes Personal in der IT kümmern.

teanopos
2 Monate her
Antworten an  TschuessDeutschland

Bull$hit. Sobald unter Linux diverse Geschäftsanwendungen betrieben werden, sorgt die in Linux eingebaute dependency Hell potentiell genauso, wenn nicht sogar noch häufiger dafür, dass bei Problemen garnichts mehr geht. Und dann hilft zumeist auch kein einfaches De- und Neuinstallieren per Knopfdruck oder Kommando wie unter Windows, sondern nicht selten muss das gesamte Linuxsystem auf die irreparable Psychocouch – es sei denn man hate einen Nerd parat der in genau jener Distribution jedes Schräubchen kennt. Der diverse, geisteskranke Flickenteppich an verschiedenen Distibutionen für jeden feuchten F… ist bei der Fehlersuche bzw. Behebung die nächste Katastrophe im Linux Universum. Ich spreche hier… Mehr

Last edited 2 Monate her by teanopos
TschuessDeutschland
2 Monate her
Antworten an  TschuessDeutschland

„CrowdStrike CEO George Kurtz posted on X that the company is „actively working with customers impacted by a defect found in a single content update for Windows hosts. Mac and Linux hosts are not impacted.““
sag ich doch.
preisfrage: welches der oben genannten drei Systeme kann durch das Update einer „systemnah programmierten Software“ zum Absturz gebracht werden ?
s.o.