Sebastian Kurz ist bei den Deutschen deutlich beliebter als Angela Merkel. Das ergab eine Umfrage des Meinungsinstituts INSA für Focus. Nicht gefragt wurde, ob die Bundeskanzlerin davon überrascht ist. Ebenso wenig, ob sie nun in Wien um das Rezeptbuch des Österreichers nachgesucht hätte.
Nun ist es amtlich, Sebastian Kurz wird Doppelkanzler auch für die Bundesrepublik Deutschland. Jedenfalls dann, wenn man die neusten Beliebtheits- bzw. Unbeliebtheitswerte des Kanzlers und der Kanzlerin der beiden deutschsprachigen Republiken anschaut. Schwarz auf weiß kommt die Nachricht vom Meinungsumfrageinstitut INSA, beauftragt vom „Focus“: Kurz hat Merkel mit weitem Abstand überholt.
Tatsächlich ergab die Befragung, dass eine „Liste Kurz“ satte 5,5 Prozentpunkte mehr bekommen würde, als Angela Merkels Union. Der AfD würden brutale achtzig Prozent der Wähler von der Schippe springen, FDP und die Union verlören je ein Drittel ihrer Wählerschaft. Sogar noch immerhin jeder fünfte Wähler der SPD und der Linkspartei würden mit wehenden Fahnen zu Kurz überlaufen. Selbst bei den Grünen-Wählern gäbe es Konvertiten hinüber zum 31-Jährigen Österreicher, wenn 13 Prozent von Bienenkönigin Katrin Göring-Eckardt weg in den Stock von Kurz wechseln würden.
Eine Popularität, die man schwerlich noch als Populismus abtun kann, jedenfalls dann nicht, wenn man diesen Begriff negativ verwenden würde. Wer beispielsweise einmal den Twitter-Account des Kanzlers der Alpenrepublik durchblättert, der bekommt eine Ahnung davon, wie es geht, wie man mit der richtigen Ansprache, die Menschen dort erreicht, wo sie zu Hause sind. Aber auch hier wäre alles nichts, wenn es nicht gelänge, den Bekundungen auch Taten folgen zu lassen. Hier stellen die Bürger bis tief hinein ins Nachbarland offensichtlich eine überzeugende Folgerichtigkeit fest. Der oft getätigte Vergleich von Kurz mit Macron ist damit also ebenfalls ad acta gelegt. Wir warten also auch hier auf die entsprechende Insa-Umfrage.
Aber Moment, die gab es auch schon beim „ARD Deutschlandtrend“. Mit folgendem Ergebnis: Eine breite Mehrheit von 82 Prozent der Deutschen findet es demnach gut, dass der französische Präsident die Europäische Union mit einer Reihe von Vorschlägen „voranbringen“ will. Hier allerdings sind die Zacken der Säge stumpf. Dann nämlich, wenn man hinten runter fallen lässt, was die EU-Bürger eigentlich von der EU im Allgemeinen halten. Nichts. Jedenfalls dann, wenn man der Brexit-Entscheidung der Engländer folgt.
Nun ist das alles ein theoretisches Spiel. Selbst wenn er dem Ruf der Deutschen folgen wollte, dürfte er es nicht. Aber seine Österreicher werden diese Entscheidung der Deutschen genau registriert haben: So zahlt diese Umfrage automatisch in die positive Wahrnehmung der Arbeit des Nachbarn. Einer muss es ja machen in Europa: Seine Arbeit erledigen, jene, die ihm in einer demokratischen Entscheidung vom Bürger aufgetragen wurde.
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Herr Kurz macht mit seinem Handeln die „Drecksarbeit“. Das scheut er sich nicht, weil er sich vorgenommen hat, Politik für Österreich zu machen, die seine Vorgänger vor lauter Demut vor dem autokratischen System EU nicht gemacht haben. Er lässt sich von einer EU nicht gängeln, entscheidet in der Frage der Völkerwanderung in Richtung Vernunft und stellt damit den Irrwitz EU bloß. Auf solch einen Politiker wird Deutschland lange warten müssen.
Überrascht mich nicht!
Wenn ich mir überlege, wie einige Funktionäre beim DFB und anderswo versuchen, Özil und Gündogan wegen eines öffentlichen Bekenntnisses zu Erdogan zu schützen und reinzuwaschen – nicht zuletzt auch, um bloß nicht die Wohlfühlstimmung zur WM in Russland zu verderben – dann frage ich mich, wie selbige wohl reagieren würden, wenn ich in irgend einer Funktion Deutschland vertreten würde und ein öffentliches Bekenntnis zu Kurz als „meinem verehrten Bundeskanzler“ abgeben würde. Bestimmt wäre ich dann diese Funktion los und würde zu einem „Rechtspopulisten“ gemacht werden.
Warum ins Ausland schielen? Gar nach Austria? Wir wählen hier als BRD-Wahlberechtigte. Und so wählen wir, wie so oft, CDU. Also meist Zahnwurzelschmerz. Es ist dieser Masochismus der die Schonlängerhierwählenden auszeichnet. Wir brauchen uns nicht wundern, wird die Gesinnungspflege neuerdings kräftig hochgefahren – von unseren Gewählten und unsere Medienzwerge geben die, wie steht es auf alten Elektrola-Platten: His Masters voice. Jeder erhält das was ihm frommt – man wählt nur was einem frommt – also Merkel und die vielen anderen „Charakterköpfe“ die uns beglückt haben und uns noch werden. Bei Umfragen auf Kurz schielen, aber dann doch alles mögliche wählen… Mehr
Wir können nicht Kurz wählen, aber den Wohnsitz Österreich, wie es schon viele bedeutende Deutsche aus Kunst und Wirtschaft getan haben. Nichts ist alternativlos und „Rechtspopulisten“ in der Koalition sind ein Segen für das Land.
Das sollte ein Ansporn sein für die AfD ihre Rechtsaußen loszuwerden, und Sprüche wie von den „Kopftuchmädchen = Taugenichtse“ sein zu lassen. Allerdings ist die AfD dennoch derzeit leider alternativlos.
j.heller, Sie sind in die gleiche Falle gegangen, in welche alle Medienkonsumenten gehen, die sich auf die öffentlich-rechtlichen und die Mainstream Medien berufen und verlassen. Bei Ihnen ist nur das hängen geblieben, was laut ÖR auch hängen bleiben sollte. Sie erwähnen oben nur „Kopftuchmädchen = Taugenichtse“ aus dem letzten Satz der Rede, was aber in der Rede, in diesem Kontext nicht vorkam. Schauen Sie sich doch bitte die gesamte Rede von A. Weidel auf YouTube an. Die ist sehr aufschlussreich. Eigentlich ist es die beste und in großen Teilen freie Rede, die in den letzten Jahren im Deutschen Bundestag gehalten… Mehr
Sie sagte, die Deutschen werden von Idioten regiert. Idioten können nichts für ihre Idiotie, sollte es aber Absicht sein, ist es Bosheit und ein Verbrechen.
Frau Weidel sagte: „…Burkas, Kopftuchmädchen, alimentierte Messermänner und sonstige Taugenichtse werde den Wohlstand…“
Für „sonstige“ findet man im Duden: „Adjektiv – sonst noch vorhanden, in Betracht zu ziehen; anderweitig“.
Einen Zusammenhang könnte man also höchstens zwischen den Messermännern und den Taugenichtsen herstellen. Aber das Ganze wird natürlich jetzt von Kleber-, Slomka- und Halali-TV solange breitgetreten und falsch zitiert, bis beim normalen Medienkonsumenten übrig bleibt: „Die Weidel hat doch alle mit Kopftuch als Taugenichtse bezeichnet“.
Mein Tip: nehmen Sie sich 10 Minuten Zeit, tippen bei YouTube „generaldebatte weidel“ ein und Sie werden einiges zum Schmunzeln oder Nachdenken hören.
Kurz ist ein junger konservativer Politiker, der die breite Mitte der Gesellschaft hinter sich reiht. Da bekommen viele unserer deutschen Landsmänner (und -frauen) schon Schnappatmung. Ein Staatsoberhaupt unter 55…
Ich wäre für Anschluss – diesmal allerdings in umgekehrter Richtung … (Ironie aus)
Tja, in Deutschland geht es leider anders zu. Dunja Hayali erhält das Bundesverdienstkreuz für ihr Engagement gegen „Rechts“. Dieses besondere „Engagement“ wurde deutlich, als sie Herrn Kurz interviewte. Respektlos und geradezu unverschämt verbiss sie sich in den Bundeskanzler. Kurz, der sie lässig abschüttelte wie einen kläffenden Kampfdackel am Bein, zeigt dabei sein wahre Größe …
Werte Beobachterin
Bundeskanzler Kurz steckt Fr. Hayali ganz locker in die Tasche, sie ist ja
nur ein Emporkömmling unseres Ö.R. Zwangsrundfunk. An einem normalen
Arbeitsplatz, müsste sie viel kleinere Brötchen backen….
MfG E. Schwarz
Der Karl-Eduard von Schnitzler Gedenkorden waere für Frau Hayali angebrachter. Und der BP von Merkels Gnaden ist ein würdiger Nachfolger von seinem Vorgänger, dem Bundesgauckler.
Es erscheint nicht nur als ‚theoretisches Spiel‘, es ist ein unsinniges Spiel.
Das Umfrageergebnis von INSA wundert mich überhaupt nicht. Kurz ist schließlich noch ein Volksvertreter, der diese Bezeichnung verdient, und dem offenbar sein Amtseid wichtig ist. Wahrscheinlich wäre es für Deutschland wirklich besser, wenn es von Wien aus regiert werden würde. Die Berliner Regierungspolitik ist dagegen so jämmerlich wie der Berliner Flughafen.
„wenn es von Wien aus regiert werden würde“ hieße das, dass auch die Deutschen ihn wählen dürften. Sieht man sich deren bisheriges Wahlverhalten an, wäre Kurz schnell abgewählt, sobald sich die deutschen Mainstream-Medien auf ihn einschießen.