„Focus“-Gründer Helmut Markwort gehört seit mehr als fünfzig Jahren der FDP an. Im Interview mit TE spricht er über die Schwächen der bürgerlichen Parteien, die Grünlastigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks – und seinen Optimismus, was das Überleben des Liberalismus angeht.

München. Das liberale Urgestein der FDP, der Journalist Helmut Markwort, wirft Union und SPD vor, die AfD immer stärker zu machen, weil sie zentrale Probleme nicht lösen. „Die Verlierer der Mitte kapieren überhaupt nicht, was da bei dieser AfD-Verdoppelung passiert ist. Die Verdoppelung kommt daher, dass 720.000 SPD-Wähler und eine Million von der Union zur AfD gegangen sind“, sagt Markwort in der April-Ausgabe des Monatsmagazins Tichys Einblick. „Warum tun die Wähler das? Weil die Probleme nicht gelöst worden sind. Es war jahrelang ein schwerer Fehler, so zu tun, als sei die Migration ein AfD-Thema, und zu sagen: Da reden wir nicht drüber.“ Jetzt sei er gespannt, ob sich der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz in der Migrationspolitik gegen die SPD durchsetzen kann. „Leider ist die SPD in einer Erpresserposition.“
Das Ausscheiden der FDP aus dem Bundestag führt Markwort darauf zurück, dass die FDP viel zu lange an der Koalition mit SPD und Grünen festgehalten hat. „Die Leute haben uns übel genommen, dass wir so lange in der Ampel waren und dort viele unglückselige Entscheidungen mit getroffen haben“, so der Gründer des Magazins Focus. „Natürlich hätten wir viel früher aussteigen müssen. Ich höre immer: Ihr habt diesen ganzen Mist mitgemacht, das Selbstbestimmungsgesetz, die Wahl von Ataman und vieles andere. Dafür sind wir bestraft worden.“
Markwort plädiert dafür, dass sich die FDP in Zukunft viel stärker für die Meinungsfreiheit einsetzt. „Ja, die Meinungsfreiheit in Deutschland ist bedroht. Es wird immer enger. Es ist kein Zufall, wenn das Allensbach-Institut festgestellt hat, dass 40 bis 50 Prozent der Leute sagen: Man kann nicht mehr einfach sagen, was man denkt“, so Markwort. „Man wird gleich verteufelt, in die Ecke gestellt. Da muss die FDP natürlich unbedingt auf Seiten der freien Rede sein.“
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Mit der Umwandlung der FDP in eine Partei des Laissez-faire-Wirtschaftsliberalismus [1982] verlor sie Mitglieder und Wähler.
Durch Hinwendung zur Beliebigkeit [2001] gewann sie kurzzeitig wieder Wähler, die sie dann aber wieder verlor.
Hochmütige FDPler, die sich als Interessenvertreter des Besitzbürgertums darstell(t)en, ziehen eben keine grosse Anzahl Wähler an.
In der Beschwörung Markworts schwingt etwas vom Versprechen des zum fünften Mal rückfällig gewordenen Alkoholikers, der versichert -Ganz großes Ehrenwort!-, ab heute nie wieder einen Tropfen zu trinken, aber dafür -Auch ganz großes Ehrenwort!- letztmalig eine Fuffi braucht.
Ich merke, dass ich die FDP schon fast vergessen habe.
Nur solche Beiträge rufen mir in Erinnerung, die gab’s ja mal. Na egal.
Herr Markwort:
Die AfD ist NICHT der Feind!
Der Feind sind die Altparteien. Es wäre höchste Zeit, eine Brandmauer gegen die Altparteien zu errichten.
Laut Wiki besitzt Helmut Markwort Beteiligungen an den Radiosendern Antenne Bayern, Hit Radio FFH und Radio Gong 96.3. Hat er dort irgendetwas verwirklicht von dem, was er da als Meinungsfreiheit daherschwätzt?
Nein?
Oh!
Schade.
Tja, die AfD wird immer nur auf das Migrationsthema reduziert. Wer allerdings lesen kann (sind heute wohl nicht mehr so viele) und das Grundsatzprogranm sowie die Wahlprogramme gelesen hat, kann nur zu dem Schluß kommen, dass die AfD die einzige liberale Partei ist. Eine FDP ist daher überflüssig.
Ich mag Herrn Markwort, aber die Veränderungen die vor sich gehen sind an ihm vorbeigegangen. Er hängt Illusionen aus einer vergangenen Zeit nach. Die FDP, die Union und die SPD und dere Akteure haben Nichts mehr mit dem zu tun was er aus seiner Jungend kennt. Bei meinen Eltern (Jahrgang 1935 und 1937, Helmut Markwort 1936) ist es genauso. Sie sind gefangen in ihren Erinnerungen und jegliche Diskussion ist sinnlos. Meine Eltern wählen die CSU seit sieben Jahrzehnten aber erkennen nicht daß das Label mit dem Inhalt Nichts mehr zu tun hat. Etikettenschwindel, Enkeltrick… Es erinnert mich an die tragischen… Mehr
Wie wahr. Leider.
FDP und Meinungsfreiheit – das ist wirklich ulkig. Eigentlich hab ich Respekt vor dem Alter, aber Markwort redet seit zehn Jahren sinnfreies Zeug und erklärt eine Welt, die nur in seinem Kopf existiert.
Ach Herr Markwort, es geht immer um Problemlösung, vollkommen unabhängig irgendwelcher politischer Ansichten. Dazu gehört die Mitbestimmung des Souveräns genauso, wie die Haftung von bekloppt gewordenen Politikern, die des Volkes Geld in die ganze Welt verschenken.
Die jetzigen bestimmenden Politiker werden nicht eher aufhören, mit ihrem schändlichen tun, bis sie entmachtet sind.
Auch Sie Herr Markwort haben keine Lösungen für die meisten anstehenden Probleme, wie wärs mit einem Streitgespräch?
Mich würde brennend interessieren, ob Herr Markword die teilweise phantastischen Kommentare hier liest. Ob er sich traut zu lesen, wie hier jede Menge Leser, die ihr Geld nicht durch professionelles Schreiben verdienen, ihm den Spiegel vorgehalten haben. Wie Sie ihn intelligent, durch Tatsachen und Logik gestellt haben. Ob ihm die Schamesröte ins Gesicht schießt, weil er sich bis Schreiben dieses unterirdischen Textes wohl noch selbst für einen (der führenden?) Intellektuellen dieses Landes hielt. Einfache Leser haben in bloßgestellt, als nicht selbst Denkenden demaskiert. Ich an seiner Stelle würde jetzt nämlich einfach aufhören, verzweifelt ob meiner fehlenden geistigen Gaben, die ihm… Mehr