Habecks Politik wirkt: Grüne in Umfrage hinter der AfD

Die jüngsten Maßnahmen und Pläne der Grünen, die für Millionen Menschen in Deutschland gewaltige finanzielle Einbußen mit sich bringen, machen auf die Wähler offenbar Eindruck. In einer aktuellen Umfrage liegt Robert Habecks Partei nun hinter der AfD.

IMAGO / Future Image
Wirtschaftsminister Robert Habeck, Grüne, im Bundestag, 17.03.2023

Manchmal passen mehrere Nachrichten, die fast gleichzeitig aus ganz verschiednen Richtungen kommen, eigenartig zusammen und bieten gemeinsam ein umfassendes Bild der Gegenwart. Gehen wir von einer künstlichen Nachricht aus, nämlich einem aktuellen Umfrageergebnis von INSA. Es dürfte tatsächlich, wie der Merkur titelt, ein „Umfrage-Schock für Habeck und Baerbock“ sein, denn die AfD liegt demnach vor den Grünen.

Zufälligerweise erscheint am selben heutigen Tag ein neuer Bericht des Weltklimarats mit altbekannten Botschaften: Es droht schlimm zu werden, aber die Erderwärmung kann noch begrenzt werden – wenn umgehend gehandelt wird. Tun denn Baerbock und Habeck nicht alles Erdenkliche, um die vermeintlich größte Krise unserer Zeit, die heraufziehende Klimakatastrophe abzuwenden?

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Warum also diese (drohende) Abwendung der Wähler von der Klimawandelbekämpfungspartei? Woran kann das nur liegen? Laut dominantem Narrativ kann es eigentlich nur an finsteren Mächten und deren „Hass und Hetze“ liegen. Aber haben nicht die Nachrichten- und Talkshow-Redaktionen ebenso wie die Anstandsbeauftragten der sozialen Medien sich große Mühe gegeben, dass die toxischen Botschaften der „#NoAfD“, wie die Partei in magischer Beschwörungsmanier auf Twitter oft genannt wird, möglichst wenig Adressaten finden?

Aber an diesem Tag sind auch noch andere Schlagzeilen zu lesen. Etwa: „Sozialverband kritisiert Habecks Heizungspläne als „Harakiri für Ärmere““, eine Meldung vom Ifo-Institut mit dem Zitat „Im Wohnungsbau geht die Angst um“ und von der Gewerkschaft der Polizei kommt die Vorhersage, dass in den kommenden, wärmeren Monaten noch deutlich mehr Migranten nach Deutschland kommen werden. Und dann sind da natürlich noch die Nachrichten von den Börsen, wo die Bankaktien wieder purzeln wie seit 2008 nicht mehr. Da kann dem deutschen Wohlstandsbürger schon angst und bange werden. Selbst wenn er angesichts solcher Nachrichten heute noch nichts über den schrecklichen, nicht enden wollenden Krieg in der Ukraine gelesen hat. 

Man muss gar nicht grundsätzlich an den Gefahren des Klimawandels und seinen menschengemachten Gründen zweifeln, um dennoch die Angst davor angesichts all der näherliegenden, ganz konkreten und höchst unbequemen Aussichten in die Seitenfächer des persönlichen Sorgenhaushaltes zu verschieben. 

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Wenn in den nächsten zehn Jahren immense Zwangsausgaben zur Sanierung des eigenen Hauses und dem Einbau einer neuartigen Heizung drohen; wenn gleichzeitig die Preise im Supermarkt und an jeder anderen Kasse schwindelerregend steigen, während das von den Eltern und Großeltern in den Nachkriegsjahrzehnten mit Fleiß und Sparsamkeit zusammengebrachte kleine Vermögen in einem neuen Crash zusammenzuschmelzen droht (und damit das beruhigende Empfinden der finanziellen Sicherheit ebenso), wenn gleichzeitig die Aussichten auf eine halbwegs zufriedenstellende Rente schwinden und seit mindestens acht Jahren dieses verdammte Empfinden nicht schwinden will, dass es in den Städten und ganz generell in dieser Gesellschaft nicht mehr so sicher und friedlich zugeht, wie man es früher für selbstverständlich hielt – nun, da kann man durchaus auf die Idee kommen, sich zu fragen, wessen politische Forderungen und Taten zu den vorgenannten Sorgen denn in besonderem Maße beitragen. Aus Verzweiflung und Wut dann diejenigen zu wählen, die diese Politik am radikalsten kritisieren, ist vielleicht nicht vernünftig, aber nachvollziehbar. Zumal einige Wahlen außerhalb Deutschlands – in Schweden etwa, in Italien und nun in den Provinzen der Niederlande – zeigen, dass es andernorts durchaus möglich ist, politische Kräfte an die Macht zu wählen, die dem etablierten Politik- und Medienbetrieb missfallen. 

Wenn Habeck, Baerbock und Co nach all den Wahlsiegen und Gefälligkeitsinterviews der jüngsten Vergangenheit noch über einen Rest an Selbstskepsis verfügen, sollten sie sich diese Frage stellen: Liegt der Erfolg der AfD möglicherweise weniger an den Worten der AfD, als an den Taten der Grünen?

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Kommentare ( 72 )

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72 Comments
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H.H.
1 Jahr her

Sozialismus kann nur als Parasit des Kapitalismus leben/überleben. Ist jener erledigt, so ist auch der Sozialismus erledigt – egal ob rot, braun, oder grün. Aktuell ist es der grüne. Man kann nur hoffen, dass die Menschen es rechtzeitig merken. Btw.: FFF,FERNSEHFREIER FREITAG, boykottiert die Hohenpriester des Sprachterrorismus und des grünen Sozialismus!

Klarofix
1 Jahr her

Von der Umwelt- zur Kriegstreiberpartei. Wen also wundert’s ?

franjomolitor
1 Jahr her
Antworten an  Klarofix

Kleine Berichtigung: Von der FRIEDENSPartei (Gründung) über die UMWELTPartei zur KRIEGSPartei!

Monostatos
1 Jahr her

„Rechts wird man nicht, wenn man Rechten zuhört, sondern wenn man Linken zuhört.“

Nicolás Gómez Dávila

Lacantun
1 Jahr her

Zitat: „Aus Verzweiflung und Wut dann diejenigen zu wählen, die diese Politik am radikalsten kritisieren, ist vielleicht nicht vernünftig, aber nachvollziehbar.“ Da muss ich dann mal fragen: Wen denn sonst? Die CDU, die erst heute bekannt gegeben hat, dass ihr die „Anstrengungen“ der „Regierung“ beim Kampf gegen den Klimawandel noch lange nicht reichen und die noch eine Schippe drauf packen will? Oder die SPD? wo politische „Schwergewichte“ wie Karl Lauterbach oder Stephan Weil ihr Unwesen treiben und der Bundeskanzler eher an eine Schlaftablette erinnert? Oder etwa die Wendehälse von der FDP? Bei diesen Alternativen, die eh nur Grün bringen würden,… Mehr

giesemann
1 Jahr her

Die grüne Pille wirkt, die Leute haben genug davon. Nebenwirkung: Die Grünen sind weg. So können wir uns nunmehr echten Problemen zuwenden.

giesemann
1 Jahr her
Antworten an  giesemann

Freut mich, dass euch wenigstens das gefällt. Halleluja.

AHamburg
1 Jahr her

grüne schikanieren, terrorisieren die Menschen weil Ideologie wichtiger ist als die Menschen. Sie zerstören und plündern das Land und werden sich später hinstellen und sagen, „wir wollten doch nur den Planeten retten“! Ob man noch die Reißleine ziehen kann, bin ich mir nicht mehr sicher. Sie sind so stark infiltriert in das BRD System.

Ewald K.
1 Jahr her

Sehr geehrter Herr Knauss, Also das hier, …..Deutschlands – in Schweden etwa, in Italien und nun in den Provinzen der Niederlande – zeigen, dass es andernorts durchaus möglich ist, politische Kräfte an die Macht zu wählen, die dem etablierten Politik- und Medienbetrieb missfallen. … Möchte ich mal von Ihnen erklärt haben. Nicht nachvollziehbar, absolut nicht. Die Gründung noch einer neuen Partei ist schwierig und gefiele wegen der Zersplitterung der Opposition dem Establishment besonders gut, was Besseres könnte denen gar nicht passieren. Ziehen. Sie auch in Betracht, welch sinistren Gedanken die Linken mit der Änderung des Wahlrechts und möglicherweise dem Staatsbürgerschaftsrecht… Mehr

Last edited 1 Jahr her by Ewald K.
usalloch
1 Jahr her

„Wenn in den nächsten zehn Jahren- – – „. In den nächsten 10 Jahren wird es weder eine Klimaveränderung noch eine Partei geben, die sich den Klimaschutz vor den Bauch bindet. Dann ist das verarmte Land so heruntergekommen, das es dann wieder einmal heißen wird, man sei dagegen gewesen und habe von den Umtrieben dieser Zerstörer nichts gewusst. Wir werden dann, die DDR lässt grüßen, die Lebensmittel-Läden genauso vorfinden, inclusive leeren Regalen und Bückware. Unsere Top Unternehmen samt Spezialisten haben dann schon längst das Weite gesucht, sodass der Arbeiter-Nachwuchs mangels Arbeit in seiner Umgebung, wieder mal delegiert werden muss. Und… Mehr

Thorben-Friedrich Dohms
1 Jahr her

Das ist nur eine Momentaufnahme, auch wenn sie natürlich einen wünschenswerten Trend für die Grünen zeigt. Wirklich interessant wird es am 8. Oktober in Bayern und Hessen. Wenn die Grünen ihre Dämmvisionen in der Ampel durchsetzen, könnte an diesem Tag der Niedergang dieser Partei beginnen.

Es wird übrigens auch für FDP und SPD nicht reichen, Habecks Pläne nur etwas abzumildern. Wer da mitmacht, wird Wähler verlieren. Für die FDP kann es bei den nächsten Wahlen für die erfolgreiche Umsetzung des Projektes 5-x-Prozent reichen. Aktuell stehen sie in Bayern bei 3 und in Hessen bei 5 Prozent.

pcn
1 Jahr her

Mir ist es völlig egal, wie die Partei heißt und wie und was sie redet. Ob das, was sie sagt der politischen Wirklichkeit bzw. Wahrheit entspricht, die wir alle aktuell auszuhalten und durchzustehen haben, das ist für mich einzig ausschlaggebend. Und da sehe ich nur eine einzige Partei, die wirkliche Oppositionsarbeit im Bundestag leistet, aber von den Medien und den Linksgrünen Mitläufern der Scheinopposition CDU/CSU (Linke sind mir einer Erwähnung in diesem Fall nicht wert) weitestgehend in der öffentlichen Berichterstattung ausgegrenzt wird, nämlich die AfD. Dass sie ausgegrenzt wird, und warum, das hängt damit zusammen, dass Deutschland in eine Art… Mehr