Schlechte Nachricht für Habeck – Mehrheit will kein Windrad vor der Haustür

Nach einer neuen Umfrage würde nur eine Minderheit einen Abstand von weniger als 1.000 Metern akzeptieren. Trotzdem hält der grüne Wirtschaftsminister an seinen Ausbauplänen fest.

IMAGO / ULMER Pressebildagentur

In seinem Energiewende-Plan setzt Wirtschaftsminister Robert Habeck vor allem auf den forcierten Ausbau der Windkraft. Der heutige Windradbestand in Deutschland – etwa 33.000 Anlagen – soll stark erweitert werden. Faktisch, so Habeck kürzlich in einem Interview mit der Zeit, bestehe in Deutschland eine „Windkraftpflicht“. Dabei wird der Grünen-Politiker mit einem wachsenden Widerspruch der betroffenen Bürger rechnen müssen, wenn die Windkraftanlagen zu nah an Häuser und Wohnungen heranrücken.

Nach einer Civey-Umfrage vom 11. Januar lehnt eine Mehrheit Windräder in einer Entfernung von weniger als 1.000 Meter zu ihrem Haus beziehungsweise der Wohnung ab. Laut Umfrage sagten 43 Prozent der Befragten, sie würden einen Abstand von unter 1.000 Metern „auf keinen Fall“ akzeptieren. Weitere 8,1 Prozent meinten: „eher nicht“. Nur 28,9 Prozent votierten mit „auf jeden Fall“, 14,6 Prozent meinten: „eher ja“. Fünf Prozent blieben unentschieden.

Allerdings findet sich bei Civey kein Hinweis darauf, ob alle Befragten überhaupt in einer grundsätzlich windkraftgeeigneten Gegend leben. Es kann also sein, dass auch etliche Stadtbewohner mit „auf jeden Fall“ votierten, die sich sicher sein können, ihre Zustimmung nie praktisch einlösen zu müssen.

Bei seinem Auftritt vor der Bundespressekonferenz hatte Habeck noch einmal seine CO2-Reduktionsziele bekräftigt: „Wir können das schaffen.“ Er kündigte auch an, gegen die bestehenden Abstandsregeln vorzugehen, um mehr Standorte für Windräder zu schaffen. Vor der Bundespressekonferenz sagte der Wirtschaftsminister: „Da, wo Abstandsregelungen vorgehalten werden, um damit Verhinderungsplanung zu betreiben, können die nicht länger bestehen bleiben.“

Allerdings fallen die Abstandsregeln bisher in die Kompetenz von Ländern und örtlichen Planern – und nicht in die Gesetzgebungshoheit des Bundes.

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Kommentare ( 55 )

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monsalvat
2 Jahre her

Mir währen 1000 Meter noch zu wenig. Ich möchte keinen Flattermann so weit ich blicken kann und dahinter auch nicht. Noch dazu, wo ich im Gegensatz zu den Grünen weiß, daß die gesicherte Leistung von Windkrafträdern immer Null ist, egal wie viele noch gebaut werden.

Freiheit im Kopf
2 Jahre her
Antworten an  monsalvat

Stimme ich vollkommen zu. Seit das Getriebe von einem nahestehendem Windrad mit lautem Krachen und Getöse, inklusive Funken und kurzem Flammenflug, kaputt gegangen ist. Freuen sich alle Anwohner über die endlich stillstehenden Windrad Flügel. Eine Instandsetzung kommt zum Glück einer „Neuerrichtung“ gleich und wird im Moment nicht genehmigt. So kenne ich hier in meiner Gegend einige defekte Windräde, die aktuell nicht mehr instandgesetzt werden. Wir hoffen das die Stimmung so bleibt. Unabhängig davon was die in Berlin oder im Landtag denken zu wissen.

Innere Unruhe
2 Jahre her

Wir waren im Sommer in Polen. Campen.
Es eine solche Freude, einfach in die Landschaft zu blicken und nichts als natürliche Felder und Wälder zu sehen.

bfwied
2 Jahre her

Man darf gespannt sein, wie es diesem Habeck mittelfristig ergeht! Ich glaube nicht, dass sich die Leute der betreffenden Gebiete dies gefallen lassen werden. Ich ließe mir das auch nicht einfach bieten. Die übertreiben, weil sie eine Mission haben, sie als Kämpfer für die „gute Sache“ alles ausblenden und jeden Mist machen, den es gibt. Auch sie werden abstürzen, wie alle Totalitären im Ausübung einer Ideologie – hoffe sehr bald.

Hadrian17
2 Jahre her

Allerdings fallen die Abstandsregeln bisher in die Kompetenz von Ländern und örtlichen Planern – und nicht in die Gesetzgebungshoheit des Bundes.“

Die erste Klatsche kommt bei den Landtagswahlen … .

Schöne Grüße vom „Veggie-Day“ … .

thinkSelf
2 Jahre her
Antworten an  Hadrian17

Wenn ich mir so die aktuellen Umfragen anschaue: Eher nicht. Die Einheitsfront der Grünen, CDU/CSU, SPD, FDP und Linke steht weiterhin stabil bei 80-85%. Verschiebungen zwischen den Fraktionen sind irrelevant.

eschenbach
2 Jahre her

Da wird Herr Habeck dicke Bretter bohren müssen, u.a. weil der Schutz seltener Tiere und Pflanzen zum großen Teil EU-weit geregelt ist. Wäre ich noch jung, würde ich die Zucht von Rotmilanen, Juchtenkäfern und seltenen Fledermäusen als Start-Up betreiben. Besser, man verdient sich mit Heimatsschutz seine Brötchen als eine goldene Nase mit Heimatzerstörung! Allerdings: Mehrheiten haben die Grünen noch nie gestört! Was gilt schon die Meinung des Prolls im Lichte von so viel „Aufgeklärtheit“…

Last edited 2 Jahre her by eschenbach
Rene Meyer
2 Jahre her

Auch beim Thema Klima gibt es keine Logik, dafür aber viel Energie: zwar nicht als Strom oder Wärme, aber zur Überwindung von allem, was sich in den Weg stellt. Die Koalitionäre der neuen Bundesregierung wurden beim Klimaschutz geradezu bedrängt von „allen“ Seiten, insbesondere von vielen staatlich geförderten Organisationen und Bewegungen. Und so heißt es nun in deren Vertrag u. a.: „Bei der Schutzgüterabwägung setzen wir uns dafür ein, dass es einen zeitlich bis zum Erreichen der Klimaneutralität befristeten Vor­rang für Erneuerbare Energien gibt.“ Dabei gibt es noch viele offene Fragen im Zusammenhang mit dem menschengemachten Klimawandel, die weder durch die… Mehr

bfwied
2 Jahre her
Antworten an  Rene Meyer

Die Irrenhausinsaßen glauben auch, wie der sprichwörtliche Falschfahrer auf der Autobahn, dass alle anderen die Idioten wären. Man hat Irre ans Ruder gelassen, das ist ein Problem des Intellekts, der Bildung, der Aufklärung und Erziehung zum kritischen Denken. Man denkt gemeinhin, dass alles gut und für alle Zeiten vorhanden wäre zur Aufrechterhaltung des Wohlstands, als perpetuum mobile! Wir werden es alle merken, weil wir alle auf die Nase fallen werden mit diesen Irren.

Monika
2 Jahre her

„Allerdings findet sich bei Civey kein Hinweis darauf, ob alle Befragten überhaupt in einer grundsätzlich windkraftgeeigneten Gegend leben. Es kann also sein, dass auch etliche Stadtbewohner mit „auf jeden Fall“ votierten, die sich sicher sein können, ihre Zustimmung nie praktisch einlösen zu müssen. “ Jede Wette, daß das beim überwiegenden Teil der Befürworter so ist. Wenn es nach den Städtern ginge, müßten wir demnächst alle verhungern, weil die mit ihren abstrusen Vorstellungen von Natur und Lebensmittelerzeugung den Bauern das Leben schwermachen. Warum sollte das bei der Energieerzeugung anders sein, denn in der Stadt ist das einzige Ding, daß sichtbar mit… Mehr

a.bayer
2 Jahre her
Antworten an  Monika

Und jede Wette, dass der überwiegende Teil des überwiegenden Teiles versorgt mit entsprechenden Wertpapieren ist. Doch da sieht es gerade nicht gut aus; wenn Habeck nicht liefert, wird der eine oder andere dann lieber auf Kernkraft umsteigen. Darf man ja demnächst auch als Gutmensch….

Last edited 2 Jahre her by a.bayer
IJ
2 Jahre her

Jede schlechte Nachricht für Robert Habeck ist eine gute Nachricht für uns deutsche Bürger. Denn seine Strategie läuft darauf hinaus, eine CO2-Reduktion durch Verarmung der Bevölkerung herbeizuführen – natürlich mit Ausnahme der eigenen grünen Schickeria, die via Umverteilung von Steuergeldern an dieser Verarmungsstrategie noch trefflich verdienen soll. Es geht bei den Grünen immer mehr in Richtung Klimaschutz ala Zurück-in-die-Steinzeit wie seinerzeit bei Pol Pot.

Last edited 2 Jahre her by IJ
Hosenmatz
2 Jahre her

Bevor neue Windkraftanlagen aufgestellt werden, sollte geklärt sein, wie die alten entsorgt werden können.
War das beim Atomstrom nicht auch immer so eine Argumentationskette?

Fritz Mueller
2 Jahre her

Das Grundproblem von Habeck ist seine Utopie der Energiewende. Nur naiv-grüne Träumer meinen mit der Verspargelung der Landschaften würde die „Energiewende“ gelingen. Die Stromerzeugung aus Windenergie passt einfach nicht zum Strombedarf, erst recht nicht im angestrebten Ausbauumfang. Daran ändern auch die Schönrechen-Kunststücke der Windenergieanhänger nichts.
Wenn es nicht die Grünen selber wären, die die Windkraftwerke fordern, würden Sie Sturm laufen gegen diesen Wahnsinn.
Die betroffenen Bürger werden sich zu Recht gegen jedes Windkraftwerk vor ihrer Haustür wehren.

Hendo Renka
2 Jahre her
Antworten an  Fritz Mueller

Aber wahrscheinlich vergebens. Es ist eine Art Notsrandsverordnung, der Weg des Einspruches ist lang, da steht inzwischen schon das Windrad