Warum die Grüne Parteispitze zurücktritt

Ricarda Lang und Omid Nouripour werfen hin. Nach einer schier endlosen Reihe von Wahl-Desastern geben die beiden Co-Vorsitzenden von Bündnis‘90/Grünen ihre Ämter auf. Doch die Kernprobleme, die die Wähler mit ihrer Partei haben, bleiben.

picture alliance/dpa | Fabian Sommer

Das verheerende Ergebnis der Wahl in Brandenburg, das die Grünen aus dem Landtag kippte: Das nennt der grüne Co-Vorsitzende Omid Nouripour als Hauptgrund für seinen Rücktritt und den der anderen Co-Vorsitzenden Ricarda Lang.

Die beiden Parteichefs haben eine einzigartige Niederlagenserie zu verantworten: Nur im Jahr ihres Amtsantritts (2022) lief es halbwegs gut. Seitdem hagelt es Niederlagen:

Die Partei sei in der „tiefste Krise in einer Dekade“, klagte Nouripour. Das stimmt wohl: In den Umfragen stehen die Grünen aktuell bei gerade noch 9,5 Prozent und sind damit erstmals seit sieben Jahren einstellig.

Bis zum Parteitag am 15. November wollen Lang und Nouripour im Amt bleiben. Dann soll ein komplett neuer Vorstand gewählt werden, die die Grünen in das Bundestagswahljahr führen soll.

Als mögliche Nachfolger kursieren in Berlin die Namen von Robert Habecks Staatssekretärin Franziska Brantner und des Bundestagsabgeordneten und Ex-Chefs der Grünen Jugend Felix Banaszak (43). Allerdings dürfte ein Wechsel an der Parteispitze allein keinen Umschwung bringen.

Denn erstens sind maßgeblich Vizekanzler Habeck und Außenministerin Annalena Baerbock für das negative Außenbild der Grünen entscheidend. Und die beiden wollen auf jeden Fall in ihren Ämtern bleiben. Zweitens sind es nicht nur die Gesichter, sondern vor allem die Politik, die die Wähler vertreiben.

Und dass irgendwer in der grünen Partei ernsthaft etwas an den Inhalten ändern wird, glaubt niemand. So ist es nur der Versuch, den Druck von Robert Habeck und Annalena Baerbock abzuleiten. Sündenböcke mußten her, damit die grüne Gaga-Politik weitergehen kann. Zumindest vorerst.

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Kommentare ( 36 )

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Axel Fachtan
23 Minuten her

O b die zurücktreten oder nicht ist egal.
Jede Nachfolgeregierung wird von der Zerstörung überfordert sein,
welche durch die Energiewende ins Nichts seit 1998
die faktische Grenzöffnung seit 2015
und die kulturelle Zersetzung seit 2005
entstanden ist.
Merkel schmeißt die Nationalflagge weg.
Da ist sie sich mit Robert Habeck einig,
der Deutschland immer schon zum Kotzen fand
und nichts damit anfangen konnte.
Nun, nach 20 Jahren Merkel und Habeck
i s t Deutschland zum Kotzen
und keinen Pfifferling mehr wert.
Den Substanzverlust kriegst du nicht mehr abgewendet.

November Man
23 Minuten her

„Ricarda Lang und Omid Nouripour werfen hin.“
Eigentlich schade. Die beiden waren sehr gute Wahlkämpfer für die AfD. Die Grünen sollten sich jetzt wegen der Vielzahl an desaströsen politischen wie auch persönlichen Wahlniederlagen mit ihren großspurigen Aussagen etwas zurücknehmen und verschlanken.  

imapact
36 Minuten her

Weitaus besser wäre es gewesen, wenn die grünen Minister in der Bundesregierung ihren Hut genommen hätten. Wen interessieren schon die Vorsitzenden dieser Untergangssekte. Die gleiche ungenießbare ideologische Brühe wird dann halt in neue Flaschen gegossen – trinken will man die trotzdem nicht. Immerhin geschickt gemacht von den beiden; jetzt haben sie mehr Zeit, sich schon mal nach einer lukrativen Anschlußverwendung nach den nächsten Wahlen umzuschauen.

P. Liesner
41 Minuten her

Wo bleiben die Rücktritte von Robert Habeck, Annalena Baerbock, Katrin Göring-Eckardt oder Claudia Roth? Sie sind es auch, die jeden ausgrenzen möchten, der ihrer Ideologie widerspricht.
Die „gefährlichste“ politische Partei in Deutschland sind nach wie vor die Grünen. Die Grünen sind es, die mit ihrer Ideologie die Deindustrialisierung vorantreiben, eine total abwegige Energiepolitik durchsetzen wollen und mit Deutschland nichts anzufangen wissen.

Mikmi
53 Minuten her

Langweilige Personalien, oder über die Landesliste, also nicht gewählt. Die Grünen werden sicher bald unter 5% kommen und das ist gut so.
Frau Lang mit ihrer gehörten Bildung, der nächste ist ein Nachrücker, was will man schon von den Grünen erwarten.
Warum ein Hr. Lindner nicht zurück tritt, die Sachlage ist die gleiche, vll. noch nicht das richtige Angebot da.

Wilhelm Roepke
56 Minuten her

Grüne kann man nicht überzeugen, man muss sie abwählen. Man kann die Zeugen Jehowas ja auch nicht mal schnell an der Wohnungstüre zum Atheismus bekehren, und so wie die Zeugen Jehowas wenigstens an einen Gott glauben, so glauben die Grünen leider an den falschen Gott namens „Transformation ist etwas gutes“ Daher ändert der Wechsel an der Parteispitze gar nichts. Macht aber nichts. Das verschafft Baerbock und Habeck ein paar Monate mehr im Amt, sonst nichts. Die Grünen müssen bei der nächsten Bundestagswahl unter 5 % fallen, alles andere hilft dem Land leider nicht. 4,9 %, außerparlamentarische Opposition, und die wenigen… Mehr

h.milde
58 Minuten her

Gut dem Dinge & mehr davon. Viel mehr.
Schickt sie alle, die das beste Deutschland das es wirklich mal gab, und nun vollends in ein LinksGRÜNES Paradies transformieren wollen, ab in´s „Bürger“ & Migrantengeld, aber mit ARBEITSauflage für ALLE Arbeitsfähigen!
Socialismo rojo y verde y marrón, afuera!

Brotfresser
58 Minuten her

Damit sind ja die politischen Talkshows der nächsten 7 Wochen gerettet/thematisch festgezurrt! Dann müssen wir uns weniger mit den realen Problemen beschäftigen …

thinkSelf
1 Stunde her

Die 10% die noch die Grünen wählen setzen sich aus den Profiteuren ihrer Politik und komplett Irren zusammen. Die Wähler der Union sind allerdings durchgängig Irre.

TruthHurts
1 Stunde her

Und Nachfolger werden Wüst und Günther.

Diese „Partei“ hat nichts mit Demokratie zu tun und kann mit dem Land nichts anfangen. Wenn diese beiden „Politiker“ jetzt schon das Beste waren bei den Grünen…