Die Grünen stehen in der Kritik, weil sie Justizministerien mit fachfremden Frauen besetzen. Doch das Beispiel Hamburg zeigt: Fachkenntnis hilft nur bedingt. Es kommt auf die Einstellung an – aber vor allem auf die Politik.
Hamburg hat eine traurige Geschichte im Übersehen von islamischem Terrorismus. Mohammed Atta hat an der Elbe gelebt und studiert, bevor er mit 18 anderen Terroristen die Anschläge vom 11. September 2001 durchführte. Einige von ihnen lebten zuvor ebenfalls in Hamburg. Die deutschen Sicherheitsbehörden übersahen die Gefahr unter ihren Augen – seitdem misstrauen amerikanische Geheimdienste ihren deutschen Kollegen. Zum Glück der Menschen hierzulande. Denn so mancher Anschlag konnte (nur) durch Hinweise aus den USA verhindert werden.
Seitdem scheinen Sicherheitsbehörden in Hamburg nicht effektiver zu arbeiten. Ibrahim A. tötete vor gut zwei Wochen in einem Regionalexpress eine 17-Jährige und einen 19-Jährigen. Davor saß der Palästinenser in Untersuchungshaft in Hamburg-Billwerder. Jetzt sind Akten aus der U-Haft aufgetaucht, die den Amoklauf in ein neues Licht setzen. Demnach wurde ein „Wahrnehmungsbogen“ über ihn geführt, wonach er sich mit dem Massenmörder vom Berliner Breitscheidplatz 2016, Anis Amri, verglichen und gegenüber Wärtern weitere Anspielungen in Richtung Terror gemacht hat. Trotzdem wurde A. freigelassen und konnte erst dadurch seine Morde an ihm Fremden durchführen.
— Valerie Wilms (@WilmsVal) February 6, 2023
Wegen dieses Behördenversagens steht die Hamburger Justizsenatorin Anna Gallina (Grüne) in der Kritik. Nun ließe sich rein praktisch sagen: Was kann sie dafür, wenn Informationen nicht von unten nach oben korrekt weitergegeben werden und so die Gefahr übersehen wird, die von Ibrahim A. offensichtlich ausging? Doch so funktioniert politische Verantwortung: Der Chef steht für das gesamte Haus. Das Versagen der Mitarbeiter ist das Versagen des Chefs. Dass dies auch für Chefinnen gilt, hat nichts mit Vorbehalten gegen Frauen zu tun – sondern ist im Gegenteil Gleichbehandlung.
Das führt zur Frage, wofür Politiker in Führungspositionen staatlicher Institutionen da sind: Sie führen: Sie stellen die Organisation des Hauses auf. Sichern Informations-Abläufe. Befördern gute Leute und verhindern schlechte Leute. Und sorgen so dafür, dass der Laden funktioniert. In die eigentliche Sachbearbeitung greifen sie in der Regel nicht ein. Muss ein Minister bei dem Aufgabenprofil vom Fach kommen? Nun, es schadet sicher nicht – ist aber auch nicht zwingend nötig. Wenn sie organisieren können und wenn sie auf die richtigen Fachleute setzen, müssen sie selbst keine Fachleute sein.
Neben der eigentlichen Führung des Hauses ist die zweite große Aufgabe des Ministers, den politischen Willen der Regierung in seinem Fachbereich umzusetzen. Im zweiten Schritt. Im ersten Schritt muss er zuvor diesen Willen erst einmal erkennen. Und dann muss es am Ende der Legislatur auch der Wille sein, der bei den Wählern ankommt. Ob Doreen Denstädt das leisten kann, muss sich zeigen. Sie hat die Grünen jüngst in Verruf gebracht, als sie in Thüringen auf Dirk Adams (Grüne) als Justizminister nachfolgte. Es waren ihre Parteifreunde, die an Denstädt Hautfarbe und Geschlecht lobten – und damit hervorhoben. Da die Kriminalhauptkommissarin bisher als Sachbearbeiterin arbeitete und sonst keine juristische Erfahrung hat, steht der Verdacht im Raum, dass es bei ihrer Besetzung eben nur um Geschlecht und Hautfarbe ging.
Ob sie das Amt trotzdem beherrscht, kann und muss Denstädt noch beweisen. Eine andere fachfremde Besetzung hatte in Sachsen dafür gut drei Jahre Zeit: Katja Meier. Die Politikwissenschaftlerin hatte vor ihrer Berufung nur in der Politik gearbeitet. Vor allem als Referentin für die grüne Fraktion in Hessen. Offiziell sind solche Arbeiten immer streng auf den Landtag beschränkt – doch Meiers Mehrwert für die Partei bestand seinerzeit vor allem darin, den heillos zerstrittenen Wiesbadener Stadtverband (halbwegs) versöhnt zu haben.
Negativ aufgefallen ist Meier im sächsischen Amt vor allem durch ihre Vergangenheit. Als Jugendliche spielte sie in einer Punkband, die sich über brennende „Bullen“ freute. Von diesem Text hat sie sich distanizert. Ansonsten macht sie als Justiz- und Gleichstellung das, was Grüne Jusitzminister halt so machen: vermeintlich Rechtsextreme im Staatsdienst verfolgen oder Frauenquoten im Personal durchsetzen. Ansonsten fällt Meier nicht weiter auf im Justizministerium. Auch nicht als Politikwissenschaftlerin.
Die Ironie ist: Im Rahmen eines Magisterstudiums hat Gallina auch Öffentliches Recht studiert. Damit kommt sie für grüne Verhältnisse einer Fachfrau recht nahe. Doch ausgerechnet sie muss um ihr Amt bangen und verdankt dieses mittlerweile nur noch den Beharrungskräften innerhalb ihrer Partei und dem schonenden Umgang von Medien mit ihrer Partei. Denn eigentlich ist ein Amokläufer, der in Haft Terror angekündigt und dann unbeteiligte Menschen getötet hat, ein Rücktrittsgrund für einen Justizminister. Ebenso wie für eine Justizministerin.
Über 20 Jahre nach Atta ist Hamburgs Justiz immer noch nicht in der Lage, Terror zu erkennen. Selbst wenn der ihr unter die Nase gehalten wird. Der Stadtstaat bräuchte einen Justizminister, der energisch durchgreift. Wofür der Wille die Voraussetzung ist. Doch mehr noch als bei der CDU liegt bei den Grünen der Fokus in der Einwanderungspolitik auf drei Zielen.
1. Die Politik der offenen Grenzen darf nicht kritisiert werden.
2. Die Rechten dürfen nicht von negativen Folgen der offenen Grenzen profitieren.
3. Die Politik der offenen Grenzen darf nicht kritisiert werden, weil davon die Rechten profitieren würden.
Ein Justizminister, der sich an diesen drei Zielen orientiert, ist eigentlich eine Verschwendung. Dann kann er vielleicht das Haus noch gut führen, aber seine Politik führt dann zu Hamburger Verhältnissen. Denn die Ignoranz gegenüber Missständen um die Einwanderung gehört zur grünen Politik. Die hat Gallina in Hamburg letztlich nur umgesetzt – mit tödlichen Konsequenzen.
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Die Regierung mitihren Ministern ist zu einem erbärmlichen Selbstbedienungsladen der Parteien geworden ,welche sich allermeist gegen den Willen ihrer Wähler zu Komplotten gegen das Volk zusammenschließen. Siehe explizit die derzeitige Gurkentruppe . Eine gewaltige Zahl von Wählern ,nämlich 12 % dieses Landes werden weder beachtet noch mit Respekt behandelt . Ich rede von der AfD . Wann immer Grüne und Rote und Gelbe dabei sind einen Regierungsposten oder einen „Nieren leitenden Posten zu besetzen kommen fachliche Nullen zum Zuge . Siehe Faeser,,Lamprecht ,Baerbock und Habeck usw . Die Liste der Verantwortlichen Nichtskönner außer Schwätzen ist ellenlang . Merkel hat mit… Mehr
Eben, Ignoranz hinsichtlich der Folgen, der eigenen politischen Forderungen – das prägt zeitgeistige Politik des „schönen Scheins“ also der blumigen Phrasen. Welche konkreten Folgen diese „Blumigen Phrasen“ in Land und Gesellschaft haben, auslösen etc, ist grundsätzlich egal. Dank struktureller Verantwortungslosigkeit sind Berufspolitiker für „unschöne Bilder“ ihrer Politik grundsätzlich nicht verantwortlich und ebensowenig zuständig. alles was an den blumigen Phrasen (Vielfalt, Diversität, Menschengeschenke, Klimawandel, Klimarettung usw usw) irgendwie rumknittelt, ist stets und immer rechts, nazi oder einfach Schwefel/Voldemort. Wie im alten Sozialismus! Weltfrieden und Freundschaft! Nur Faschisten können gegen Weltfrieden und Freundschaft, also gegen den Sozialismus, sein. Damit wurde bekanntlich ja… Mehr
Klar, liegt es an der „Politik“. Politiker haben schon immer „Facharbeiter“ hinter sich gebraucht. Wer auf Führungsebene nicht. Allerdings braucht „Politik“ Personen, die sich an ihren Amtseid halten. Nämlich nicht für Gesinnung, sondern zum Wohl gesamten Volk zu arbeiten. Und daran fehlt. Es fehlt an der „richtigen Haltung“. Ist ja auch schwer, wenn man Ideologie über Argumente und persönliche und parteiliche Macht über das Wohl des Volkes setzt. Daher werden die „Facharbeiter“ im Hintergrund durch Haltungspersonal ersetzt. Und am Ende verantwortlich ist dann nicht der Politiker, sondern die Politik. Aber was wollen wir erwarten bei einem Bildungssystem, das inzwischen Ideologie… Mehr
Ministeramt, bei den Grünen sein und vernünftige Politik machen, das schließt sich absolut aus. Boris Palmer versucht es in Tübingen wenigstens auf einigen Feldern – und steht dafür vor dem Parteiausschluss.
Lasset alle Hoffnung fahren, in einem Land, in dem der Strom hoffentlich immer aus der Steckdose kommt, egal wie viele Kraftwerke man auch abschaltet, und die größte Qualifikation der Außenministerin ihre Fähigkeit zum Trampolinspringen darstellt, ein Gesundheitsminister eine völlig neuartige Gentherapie als sichere und nebenwirkungsfreie Schutzimpfung anpreist, Klimaterroristen als Aktivisten hochgejubelt werden und nur eine Meinung im öffentlichen Raum geduldet und propagandistisch hofiert wird (vorausgesetzt man gendert dazu korrekt) und ein ehemals weitestgehend unabhängiges BVerfG die Begründung seiner Urteile aus grünen Parteiprogrammen abschreibt, ist der Rest auch schon egal!
““Justizsenatorin Anna Gallina (GRÜNE) hielt Fakten zu Ibrahim A. zurück.““ Egal woran die GRÜNEN schrauben, es führt stets gradlinig in das atavistische Verderben. Da Gallina ausschließlich wie eine SPD-Faeser sich im hohen Maße einer Migranten-Affinität verpflichtet fühlt, ist das Freilassen dieses arabischen Islam-Extremisten, von dessen nächsten Gefährdungsfeldzug die Beamten sehr wohl im Bilde waren, ein für sie nur folgerichtiger Vorgang. Ferda-Ataman-Kartoffeln, Malik-Karabulut–„Deutsche sind eine Köterrasse“ oder Axel-Steier-Chef-„Lifeline“-Schleuser-Weiße-alte-Männner-Weißbrote kann man ruhig als Freiwild preisgeben. Ihre zahlreichen politischen Verfehlungen der Vergangenheit vs. dem DE-Volk scheinen geradezu prädestiniert und der Ausweis für die unbedingte Eignung höchster, gut dotierter und mit… Mehr
Letztendlich handelt sie wie Spiegel oder Dreyer an der Ahr: zu wissen, dass der Regen kommt und die Menschen in der Flut umkommen zu lassen ist ähnlich Gallina, die sicher über mehrere solcher „Früchtchen“ zu wachen hat – und die, aus welchem Grund auch immer, mit ihren Messern auf die Menschen loslässt.
Zumal auch nicht gewarnt wird.
Außer vor „Rechten“, die deutlich vorgeben, besser aufzupassen, wen man da nahe an sich heran kommen lässt. Das reicht heute schon für den Titel „Nazi“.
Das Problem der Grünen (und auch der FDP) ist ihre Basis, die nur aus Baerbocks, Habecks und Konsorten Biographien besteht, und daher niemand ministrabel ist. CDU sind zumindest Beamte oder Juristen.
Leider entwickeln sich mittlerweile alle Parteien dazu, nur noch Berufsversager aufzusaugen, da die anderen mit Beruf, Familie und Freunde ausgelastet sind (und sich die vielen Psychos in den OV nicht antun 🙂
Alle Parteien schon mal nicht. Die AfD stellt keine bekannten Lebens- und Berufsversager auf.
Es muss in Deutschland zwingend und dringend unterbunden werden, dass Parteien hohe Ämter besetzen, vom ÖRR bis hin zur Justiz! Der jetzige Zustand führt zur Herrschaft der Dummen, Biegsamen und Pseudomoralisten. Parteien und Staat müssen sehr viel strenger getrennt werden. Vor allem exponierte Ämter beim Staat sollen ausschließlich nach der Qualifikation vergeben werden. Versuche auf die Auswahl Einfluss zu nehmen, müssen strengstens geahndet werden, bei Politikern etwa mit einem Mandatsverbot und dem Ausschluss von gehobenen staatlichen Positionen. Gehobene Beamte sollen gesetzlich verpflichtet werden, Missstände öffentlich bekannt zu geben. Führende Beamte in den Massenmedien. Das wäre Demokratie. Allerdings würden nach Jahrzehnten… Mehr
Heute hat Alice Weidel, AfD im Bundestag eine erstklassige Rede gehalten. Diese Rede enthielt sämtliche Kritikpunkte der TE Autoren an der Ampelregierung, außer ihrer Position zum Ukrainekonflikt. Die Mainstreammedien berichten nicht darüber, leider auch TE nicht, obwohl zwischen AfD und TE Positionen nur sehr wenige Unterschiede bestehen. Im Gegensatz dazu war die Rede von Merz ein lahmes Geschwurbel, aber keine Rede eines Oppositionsführers.
Die Kompetenz der AfD wird um so sichtbarer, ja mehr versucht wird, sie wegzuschweigen.