Corona-Proteste reißen nicht ab: Zehntausende demonstrieren in Nürnberg, Saarbrücken und Thüringen

Nachdem bereits über 10.000 Menschen in Hamburg demonstrierten, standen am Sonntag ebenso viele in Nürnberg auf den Straßen. Die Proteste erreichen immer mehr Menschen auch aus der Mitte der Gesellschaft. Von Jonas Aston

IMAGO / aal.photo

Die Demonstrationen gegen die Corona-Politik hören nicht auf. Nachdem am Samstag bereits über 10.000 Menschen in Hamburg demonstrierten, waren am Sonntag erneut Zehntausende auf den Straßen.

In Nürnberg fanden gleich mehrere Kundgebungen statt. Nach polizeilicher Stellungnahme waren rund 12.000 Menschen auf der Straße. Darunter Familien mit Kindern und überregional angereiste Teilnehmer. Das Bündnis „Schüler stehen auf“ rief unter dem Slogan: „Es reicht. Wenn nicht jetzt wann dann? Nürnberg gegen den Impfzwang“ zur Demo auf. Die Querdenker versammelten sich unter dem Motto: „Denkpflicht statt Impfpflicht“ zu einem Aufzug durch die Stadt.

„Wir halten stand“ und „Nein zur Impfpflicht“ war auf Plakaten zu lesen. Eine weitere Versammlung wurde von der AfD organisiert. Daran nahmen unter anderem die AfD-Fraktionsvorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla teil und sprachen sich gegen die Impfpflicht aus. „Niemand darf zu einer medizinischen Behandlung gezwungen werden“, sagte Weidel.

Die Polizei griff mehrmals gewaltsam ein. Es kam zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Gegendemonstranten. Später versuchte eine Personengruppe sich gewaltsam zutritt zum Versammlungsort zu verschaffen – die Demonstration war von der Polizei abgeriegelt worden. Zur Gegendemo rief die „Allianz gegen Rechtsextremismus“ unter dem Motto: „Menschenkette für Menschenrechte“ auf.  An einer Versammlung des „Nürnberger Bündnisses Nazistopp“ nahmen 700 Personen teil – man blieb damit deutlich in der Unterzahl. Zu Festnahmen kam es in Nürnberg nicht. Auch in anderen Städten demonstrierten Tausende. 3.000 versammelten sich in Schweinfurt.

In Saarbrücken waren 5.000 vor Ort und skandierten “Frieden, Freiheit, keine Diktatur“. Es versammelten sich 20 unangemeldete Gegendemonstranten, die den Anweisungen der Polizei jedoch folgten. Zu einer Konfrontation kam es nicht. Beide Demonstrationen verliefen friedlich.

— Heimatgefühl ? (@_Heimatliebe_) December 19, 2021

Im thüringischen Gotha und Eisenach kamen 800 bzw. 900 Personen zusammen. Die Demo in Gotha war von massiver Polizeipräsenz begleitet. Fünf Polizeikräfte wurden leicht verletzt.

Zu Ausschreitungen kam es in Belgien. Nach Polizeiangaben versammelten sich in Brüssel 3.500 Teilnehmer. Darunter viele Arbeitnehmer aus dem Gesundheitswesen, die sich nach geltenden Bestimmungen innerhalb der nächsten drei Monate impfen lassen müssen. Die Plakate trugen Aufschriften mit „genug ist genug“ oder „impffreie Zone“. Gegen Ende der Demonstration bewarfen einige der Teilnehmer Polizisten mit Steinen und Flaschen. Außerdem soll ein Journalist verletzt worden sein. Über 50 Personen wurden festgenommen.

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