Grenzkontrollen: Beamte sollen Quittungen an Migranten ausstellen

Bei der Novelle des Bundespolizeigesetzes hat Nancy Faeser versagt. Die Fraktionen mussten es richten. Doch eine Regelung atmet den Geist der Amtsstube, der damit an deutsche Grenzen verfrachtet wird. Bundespolizisten sprechen von Generalverdacht und komplettem Misstrauen. Statt mehr Kontrolle kommt mehr Bürokratie.

IMAGO / Eibner Europa

Die Privilegierung von illegal Einreisenden geht weiter, und damit die Entrechtung der Bürger dieses Staates. Denn nicht den besseren Schutz der Bürger hat sich die Ampelkoalition nun mit ihrem neuen Bundespolizeigesetz auf die Fahnen geschrieben, sondern die Vervollkommnung des Schutzes für illegale Migranten vor „racial profiling“ an den deutschen Grenzen. Statt mehr und vereinfachter Kontrollen an deutschen Grenzen müssen die Bundespolizisten nun mit dem Quittungsblock wedeln. Künftig sollen Bundespolizisten Quittungen ausstellen, wenn sie an der Grenze oder im Zug Menschen kontrollieren. Der hoheitliche Grenzschutz wird zur Service-Leistung umfunktioniert.

Doch das Positive zuerst: Die Bundespolizei darf auch weiterhin aufgrund ihrer Lagebilder an den Grenzen, in Zügen und an Bahnhöfen kontrollieren. Genauer gesagt, werden die Kontrollen „aufgrund von Lageerkenntnissen“ oder auch „grenzpolizeilichen Erfahrungen in Verbindung mit aktuellen Erkenntnissen oder Prognosen“ geplant. Und das soll auch weiterhin möglich sein.

Die Bundespolizei wird sich aber in Zukunft mehr in Acht nehmen müssen, dabei nicht an den Falschen zu geraten. Denn der könnte sich mit der Kontrollquittung in der Hand, welche die Beamten ihm nach dem Willen der Ampel künftig ausstellen sollen, gegen „racial profiling“ wehren – auch auf dem Klageweg. Daneben sollen durch die Quittungen angeblich Mehrfachkontrollen vermieden werden, aber das dürfte nur ein Scherz am Rande dieses Gesetzeswerks sein. Die Beamten müssen die kontrollierten Menschen sogar über ihr Recht auf eine Quittung belehren. Das Schriftstück sei „unverzüglich“ auszustellen, und darin sollen die Maßnahme selbst und ihr Grund angegeben werden. Der Bundespolizei-Vertreter der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Andreas Roßkopf, betrachtet die Quittungsregelung als „entbehrlich“.

Das Misstrauen nach innen wird allgemein

Vor allem die Grünen hatten sich bisher gegen die vom Innenministerium vorgelegte Gesetzesneufassung gewehrt. Das Faeser-Haus legte aber keine Neufassung vor, obwohl es an der Ministerin gewesen wäre, das in Abstimmung mit anderen Ministerien zu tun. Ging es dabei nur um diesen einen Punkt „racial profiling“? Es macht den Anschein. Die Koalition hat Zeit verloren an ein Gespinst aus dem grünen Medien-Orbit, das immer mal wieder hervorgezogen wurde, etwa wenn die Bundespolizei an der polnischen Grenze gefordert war, als illegale Migranten über Weißrussland in die EU eingeschleust wurden.

Der nun vorliegende Kompromiss entspringt der Innenpolitiker-Riege der Ampel im Bundestag. Faeser freut es angeblich trotzdem, obwohl sie in der Sache untätig blieb, dass man damit „einen entscheidenden Schritt weitergekommen sei“. Immerhin will sie mit der Gesetzesnovelle auch die Kennzeichnungspflicht für Bundespolizisten einführen und der Bundespolizei erweiterte Befugnisse zu Gefahrenabwehr geben, etwa das Abhören und Überwachen von Telephongesprächen und anderen Wegen der Telekommunikation. Das Misstrauen wird damit allgemein, richtet sich aber immer nur nach innen, auf Bürger und Polizisten, nicht auf die, die gemäß geltender Politik illegal in dieses Land einreisen dürfen.

Der Vorsitzende der Bundespolizeigewerkschaft und Vize-Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) Heiko Teggatz sagte gegenüber Bild: „Ein Präventivgesetz, welches Gefahren für die in Deutschland lebenden Menschen abwehren soll, verkommt zu einem gesetzlich manifestierten Generalverdacht gegen diejenigen, die uns alle schützen sollen. Also unsere Bundespolizisten.“ Die Ampelregierung habe trotz der neuen Migrationskrise rein gar nichts („Null Komma nichts“) für die innere Sicherheit der Bürger übrig.

Die Lagebilder verändern sich dadurch nicht

Die Kontrolle von Menschen „anhand gruppenbezogener Merkmale“ wird durch das neue Gesetz erneut verboten. Sie war es aber schon bisher, solange kein „sachlicher, durch den Zweck der Maßnahme gerechtfertigter Grund“ vorliegt. Teggatz findet den Vorwurf, der zuletzt ab und dann durch einzelne Medien geisterte, „schon deshalb absurd, weil die Bundespolizei ihre Kontrollen an der Grenze nach aktuellen Lagebildern durchführt und nicht wahllos aufgrund der Hautfarbe“. Und die „grauhaarige Oma aus Schweden“ passe „nun mal nicht in das aktuelle Lagebild“, junge Nordafrikaner und Orientalen aber eben schon.

Ein anonym bleibender Bundespolizist sieht sich dem „kompletten Misstrauen“ der politischen Führung ausgesetzt. Dass man durch solche Regelungen also den Grenzschutz verbessert, scheint äußerlich fraglich. Im Gegenteil, die Kontrolle der Aufenthaltsberechtigungen möglicher Immigranten wird weiter erschwert, die Arbeit der Bundespolizisten wird komplizierter gemacht und mit unabsehbaren rechtlichen Implikationen belastet.

Laut dem Polizeigewerkschaftler Manuel Ostermann ist die Neuregelung nicht nur ein „bürokratisches Hemmnis“, sondern auch ein Kostenfaktor. Datenschutzrechtliche Fragen stellten sich zudem. Den Vorwurf des „racial profiling“ bezeichnet er als pauschalierend (gegenüber den Bundespolizisten), ja er kann noch nicht einmal erkennen, wie man dem Vorwurf durch eine solche Zunahme der Bürokratie begegnen könne. Ostermann hätte sich ein „gutes Bundespolizeigesetz“ gewünscht. Diese Chance sieht er als vertan an.

Der Innenpolitiker der Union Christoph de Vries (CDU) sagt in Bild: „Wir brauchen keine Quittungen für Kontrollen, sondern mehr Kontrollen durch die Bundespolizei, um die ständig steigende Zahl illegaler Grenzübertritte zu reduzieren.“

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Kommentare ( 32 )

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PoppyPollianda
1 Jahr her

Genial. Auf den Quittungen steht dann irgendein Fantasiename sowie Fantasiegeburtsdatum und -ort, je nachdem welcher internationaler Hotspots aktuell die hoechste Anerkennungswahrscheinlichkeit garantiert. Ist doch gang und gaebe, dass die Illegalen hier ohne Pass einfallen.

Ich prophezeie ausserdem, dass sich ein reger Handel mit diesen Quittungen etablieren wird. Die werden hier in Deutschland eingesammelt, den Schleppern im Ausland zugespielt und anschliessend den naechsten Illegalen vor der Einreise ausgehaendigt. Was soll denn ein Bundespolizist machen, wenn ihm so ein Wisch von „Ali Mustafa“ unter die Nase gehalten wird? Erneut kontrollieren darf er ihn ja dann eigentlich nicht mehr.

Serino
1 Jahr her

Wenn ich den Inhalt dieses Placebo-Gesetzes sehe, dann frage ich mich so langsam, ob in den Ministerien vielleicht inzwischen totale Unfähigkeit die TOP-Qualifikation ist, um für einen Ministerposten in Frage zu kommen?!?
Oh…ich vergaß natürlich auch noch „abgebrochenes Studium“, „keine Berufsausbildung“ und nicht einen einzigen Tag „in der freien Wirtschaft gearbeitet zu haben“, als weitere zusätzliche Qualifikationmerkmale zu erwähnen…!

Last edited 1 Jahr her by Serino
Rob Roy
1 Jahr her

Unsere Regierung, nicht nur die aktuelle, sondern auch die davor, holt Millionen von Migranten ins Land, von denen nur wenige für den Arbeitsmarkt tauglich sind, der größte Teil sich nicht einmal in unsere Gesellschaft integrieren will und nicht wenige davon Kriminelle oder sogar Terroristen sind.
Das ist die Wahrheit. Unsere Politiker können nicht so naiv sein, nicht zu wissen, was sie da tun. Auch wenn es unfassbar klingt: Wir haben eine bösartige Regierung, die das Land zerstört.
Auch das ist die Wahrheit.

AnSi
1 Jahr her

Ich fasse es langsam nicht mehr. Dieser Wahnsinn hört scheinbar nie auf. Während andere Länder ihre Grenzen schützen, fluten wir weiterhin das Land mit Illegalen. ZUSÄTZLICH zu allen anderen massenhaften Problemen! Leute, wenn die (H)Ampelmännlein und ~weiblein nicht bald mit durchsetzungsstarken Mitteln aus den Ämtern vertrieben werden, ist die Heimat komplett am Boden zerstört! Wie wäre es denn endlich mal mit GG Art. 20? Nicht erst lang planen und anmelden! GEHT ENDLICH RAUS! Stellt euch mit Trillerpfeifen auf die Straße, den Marktplatz, vor das Rathaus und ruft die Nachbarn zusammen! Gründe gibt es doch massenhaft! Ich wette, da stehen dann… Mehr

Legolas
1 Jahr her

Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Rotgrünen in ihrem Furor Deutschland zu zerstören, nun übertreiben. Sie ahnen, dass sie nur diese eine Legislaturperiode haben werden und wollen sie nutzen, um ihr Werk zu vollenden und irreversibel zu hinterlassen. Ich hoffe inbrünstig, dass wir einen Rechtsschwenk erleben werden, und sich alle Faesers, Bärziegen und Habeckszur Rechenschaft ziehen können…

Ralf Poehling
1 Jahr her

Was für ein Unfug. Hier werden in Deutschland mal wieder Gesetze für die Probleme anderer Länder erlassen. Das Problem mit dem tendenziellen Rassismus zwischen Schwarzen und Weißen ist ein rein amerikanisches Problem und basiert auf deren historischer Geschichte mit der Sklaverei. Das ist kein(!) deutsches Problem! Wir haben kein Schwarzen versklavt und nach Deutschland entführt. Da gibt es also nichts zu reparieren. Es macht keinerlei Sinn, Gesetze global abzustimmen, wenn sich die Verhältnisse in den jeweiligen Ländern doch so massiv unterscheiden. Wir haben hier kein Problem zwischen Schwarzen und Weißen in Deutschland. Wir haben in Deutschland derzeit ein ganz massives… Mehr

Ananda
1 Jahr her

Eigentlich müsst man diese mandatsüberschreitende Extremistenregierung auf die unendlichen Schäden, die durch deren erschlichene „Migrationspolitik“, entstehen, über inzwischen hunderte an Milliarden wenn nicht inzwischen Billionen, verklagen. Die zerstörten deutschen Leben durch Migrantenkriminalität nicht eingerechnet. Es ist so eine hirnlose und menschenverachtende (gegen die eigene Bevölkerung) Politik (Selbstvernichtung wäre passender). Ähnlich fundiert wie das Verbot von Gas und Ölheizungen um den nötigen Strom für die neuen „Wärmepumpen“ durch extra dreckiges LNG Gas und Kohle zu produzieren. Mit schlechterer CO2 Bilanz als zuvor. Völlig maggi maggi . Die These mancher YouTuber, wie z.B. „Aktien im Kopf“, dass das System am Ende sei… Mehr

Mocha
1 Jahr her

Für diese Regierung ein logischer Vorgang. Bei illegalen einreisen aus z.B. dem Sudan dürfen halt nur weiße kontrolliert werden. ?‍♂️

Lars Baecker
1 Jahr her

Es wird jeden Tag skurriler, weltfremder und bescheuerter. Kann mich nicht erinnern, wann Politik in ihrer Gesamtheit mal so viel Unsinn in so kurzer Zeit fabriziert hätte. Wobei „Unsinn“ eigentlich falsch ist. Das ist alles geplant, macht also durchaus Sinn. Deutschland soll der Garaus gemacht werden.

alter weisser Mann
1 Jahr her

Logisch muss man bei Kontrollen auf illegale Einreise blonde, bleichhäutige Mittvierziger quotal beachten, das ist ja schließlich die vermutlich zutreffende Personengruppe.
Vermutlich soll so die Polizei durch input-overflow lahmgelegt werden, dann können noch mehr der ersehnten Fachkräfte ohne Feststellung durchkommen.
Wobei das im Grunde mittlerweile alles egal ist, die Kontrolle führt ja ohnehin nie zur Zurückweisung.

Rob Roy
1 Jahr her
Antworten an  alter weisser Mann

Es geht nicht um Kontrolle von illegalen Grenzgängern. Sondern darum, die Grenzpolizisten zu kontrollieren.