Flüchtlingshilfe auf Kosten der Rentner

Wer wissen will, weshalb immer mehr Menschen sich von der Politik abwenden, der sollte einen Blick nach Sachsen-Anhalt werfen. Im Saalekreis führen dort gerade alle Parteien außer der AfD vor, dass ihnen Zuwanderer viel wichtiger sind als zum Beispiel deutsche Senioren.

IMAGO / Michael Gstettenbauer

„Niemandem wird etwas weggenommen, weil Flüchtlingen geholfen wird.“ Der Satz stammt aus dem Jahr 2016. Er ist, wie man so schön sagt, schlecht gealtert. Wir kommen darauf zurück.

48 Milliarden Euro gibt Deutschland für Asylbewerber aus – jedes Jahr. Das ist eine schier unglaubliche Summe, eine Zahl mit neun Nullen. Nur Bundessozialminister Hubertus Heil (SPD) hat im laufenden mehr Geld zur Verfügung.

Zum Vergleich: Die Landesverteidigung lässt sich die Bundesrepublik etwa genauso viel kosten wie die Flüchtlingshilfe. Alle anderen Ministerien müssen dagegen jeweils mit deutlich weniger Geld auskommen.

Wer nun denkt, dass Unterbringung, Verpflegung, Sprachkurse und vielleicht noch etwas Taschengeld für die Flüchtlinge halt einfach so teuer sind, der hat sich geirrt. Asylbewerber bekommen von Bund, Ländern und Kommunen kostspielige Hilfen weit über die Grundbedürfnisse hinaus.

Zum Beispiel in Sachsen-Anhalt. Dort hat der Kreistag des kleinen und nicht eben wohlhabenden Saalekreises mit 185.000 Einwohnern jetzt 33.275. Euro für die Finanzierung von sogenannten „ehrenamtlichen Integrationslotsen“ freigegeben. Die sollen Flüchtlinge, Asylsuchende und Geduldete unterstützen.

Wofür brauchen „ehrenamtliche“ Helfer so viel Geld, fragt sich der arglose Leser. Die Antwort ist: Man weiß es nicht. Jedenfalls bekommen die „Integrationslotsen“ jeden Monat eine Fixpauschale, feste Stundensätze für Verdienstausfall, und ihre Fahrtkosten werden mit 35 Cent pro Kilometer vergütet.

War die ganze Sache bisher noch ein weiteres Beispiel aus der endlos erweiterbaren Loseblatt-Sammlung „Steuergeldverschwendung“, so wird es jetzt richtig ärgerlich – wenn es um die Aufgaben der Flüchtlingshelfer geht. Die sollen Asylbewerbern nämlich auf folgenden Gebieten helfen:

  • Wohnungssuche
  • Umzug
  • Ausstattung der Wohnung
  • Kommunikation mit dem Vermieter
  • Orientierung am Wohnort
  • als Begleitung bei Arztbesuchen
  • beim Einkaufen
  • bei der Mobilität im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV)
  • bei Freizeitaktivitäten
  • bei der Suche nach Praktikums- oder Ausbildungsplätzen
  • beim Familiennachzug
  • bei Vertragsangelegenheiten
  • bei Gerichts- oder Behördenterminen
  • und bei vielem anderen mehr.

Der nächste kurze Absatz ist wichtig, damit man den übernächsten Absatz versteht.

Meine Großmutter war ein harter Mensch: zwei Kriege überlebt, Vertriebene, in Berlin die russische Besatzung überstanden, als Witwe allein ein Kind großgezogen. So ein Leben macht weder nett noch gefühlsduselig. Ein einziges Mal habe ich gesehen, dass sie geweint hat: Da war ich ein ganz kleiner Junge – und sie hatte nach einem harten Leben voller harter Arbeit gerade ihren Rentenbescheid aus dem Briefkasten geholt und gelesen.

Hier ist eine kleine Liste von Dingen, bei denen „ehrenamtliche Rentnerlotsen“ Deutschlands Senioren helfen könnten:

  • Wohnungssuche
  • Umzug
  • Ausstattung der Wohnung
  • Kommunikation mit dem Vermieter
  • Orientierung am Wohnort
  • als Begleitung bei Arztbesuchen
  • beim Einkaufen
  • bei der Mobilität im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV)
  • bei Freizeitaktivitäten
  • beim Familiennachzug
  • bei Vertragsangelegenheiten
  • bei Gerichts- oder Behördenterminen
  • und bei vielem anderen mehr.

Bekanntlich passiert das jedoch nicht, wenn man nicht gerade Pflegestufe 3 hat. Denn irgendwie ist zur Unterstützung der Generationen von Deutschen, die dieses Land aufgebaut und wohlhabend gemacht haben, einfach nicht genügend Geld da.

Den Rahmenplan für die Integrationslotsen haben in Sachsen-Anhalt auf Landesebene SPD, CDU und FDP gemeinsam durchgedrückt. „Niemandem wird etwas weggenommen, weil Flüchtlingen geholfen wird.“ Das hat im Jahr 2016 der CDU-Spitzenpolitiker Volker Kauder gesagt. Man weiß nicht, ob er selbst dran geglaubt hat. Was man aber weiß, ist, dass der Satz – aus heutiger Sicht – schlicht gelogen war.

Man kann die Uhr danach stellen, dass Flüchtlingsfreunde auch anderswo auf die Idee kommen, „ehrenamtliche Integrationslotsen“ einzuführen. Knapp 300 Landkreise gibt es bei uns. Bundesweit geht es also um ordentliche Summen. Aber was soll’s, wir haben’s ja.

Nur nicht für unsere Rentner.

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Kommentare ( 148 )

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148 Comments
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Michael W.
1 Jahr her

Von welchen Geld? Ach so, ich vergaß. Das kann man ja einfach so drucken!

LF
1 Jahr her

Ausnahme sind aber Beamte und ihre Pensionen, die sind weiterhin sehr üppig.
Müssen Sie auch, den die sorgen für solche Vorschläge und Umsetzungen der ehrenamtlichen Helfer.
Nicht mehr lange, dann kann der letzte Deutsche in diesem Land das Licht ausschalten.

Dellson
1 Jahr her

EX AM Heiko Maas sagte seinerzeit bei der Flüchtlingswelle, „niemand wird etwas weggenommen, wir haben gut gewirtschaftet!“ Er vergaß nur zu sagen, es sind unser Steuergelder. Die Regierung hat kein eigenes Geld. Die zweite Unwahrheit von ihm war, als er als Justizminister entschieden die Aussage eines Kritikers herunterspielte, der meinte, “ wir wissen doch gar nicht wer da kommt, was das für Leute sind, ob da Terroristen, Verbrecher, Mörder usw. dabei sind“. Vehement wies er das weg und meinte, “ das ist völlig unbewiesen, das sind Menschen die vor Krieg und Verfolgung fliehen. Die brauchen jetzt nicht noch Vorwürfe von… Mehr

Unglaeubiger
1 Jahr her

Hier widerspreche ich wehement! Alt ja, aber nicht arm, dazu bedienen sie sich heute schon zu dreist und erhalten für den Ruin des Landes eine üppige Pension!

Ruhrie
1 Jahr her

Heute habe ich nach meinem ersten Jahr in Rente den Bescheid vom Finanzamt bekommen. Ehrlichgesagt hatte ich bis heute verdrängt, daß ich meine Rente versteuern muß. Bin aus den Latschen gekippt.

steadyrollingman
1 Jahr her
Antworten an  Ruhrie

Ich muß alle drei Monate Steuervorauszahlungen leisten. Die Betriebsrente ist wohl zu hoch.

Schwabenwilli
1 Jahr her
Antworten an  Ruhrie

Rentner, wozu ich demnächst auch gehöre, sollten wissen was sie wählen. Ansonsten hilft alles beschweren nicht.

AlexR
1 Jahr her

Klar, weil es bei Rentnern am einfachsten ist. Stellen wir uns doch mal einen derartigen Versuch bei deutschen Beamten vor. Oder diejenigen, die mit überhöhten Pensionen fürstlich versorgt sind. Mit einer dreizehnten Pension zu Weihnachten in einer Höhe, von der ein 45 Jahre eingezahlter Arbeitnehmer nur träumen kann. Aber dafür mussten die Beamten ja davor schwere Lasten tragen. Schlechte Bezahlung, privat krankenversichert, Beihilfe, Sonderstatus wo es nur möglich ist.

HansKarl70
1 Jahr her

Na ja, bei 11 Mio, Privatvermögen, wie bei Herrn Scholz (hab ich mal irgendwo gelesen), kann ich mir Ausfallerscheinungen, außer vielleicht beim Erinnerungsvermögen nur schwer vorstellen. Die Generationen der heutigen Rentenanwärter wird allerdings erhebliche Abstriche machen müssen.

Last edited 1 Jahr her by HansKarl70
Rolling_Stone
1 Jahr her

Warten wir drauf, dass uns die Zwangsbelegung mit angekommenen Einmännern oder Männergruppen droht, die ja irgendwo wohnen müssen. Es ist deshalb abzusehen, dass bald ein „Asylnotstand“ ausgerufen wird, der die Einschränkung des Artikel 13 Grundgesetz auf unverletzlichkeit der Wohnung erforderlich macht. Rücken wir zusammen, denn es wird ja keinem etwas weggenommen.

HMSMUC
1 Jahr her
Antworten an  Rolling_Stone

Im Fernsehen gab es gerade einen Bericht , wonach in Tübingen jede neu erbaute Sozialwohnung mit Geflüchteten belegt werden muss, während die hier schon länger Lebenden mit dem Ofenrohr ins Gebirge schauen können. Palmer ist machtlos, so gern er das ich ändern möchte.

GMNW
1 Jahr her

Wenn es das nur wäre! WELT- online schreibt heute: Die Zuwanderung von unbegleiteten Jugendlichen wächst spürbar – auf inzwischen fast 40.000. Die meist kurz vor der Volljährigkeit stehenden jungen Männer benötigen intensive Betreuung von der Jugendhilfe. Diese stößt vielerorts an ihre Kapazitätsgrenzen. Die Kosten steigen rasant. Die Kosten für die Betreuung unbegleiteter minderjähriger Zuwanderer sind deutlich angestiegen – laut Experten des Deutschen Landkreistags auf inzwischen mehr als 60.000 Euro pro Person und Jahr.   Es sind nicht nur Betreuer, Dolmetscher und Sozialpädagogen oder Schlepper und Miet-Haie, die davon profitieren. Die ganz großen Geschäfte machen die Sozialverbände, Pharmakonzerne, evangelische und katholische Kirche, NGOs, Politiker;… Mehr

Kampfkater1969
1 Jahr her
Antworten an  GMNW

Wir haben gut 5 Mio Staatsbedienstete für gut 80 Mio Einwohner, also auf 16 Einwohner einen Bediensteten.
Wenn man davon ausgeht, wie intensiv ein Migrant die Systeme belastet, dann schätze ich mal einen zusätzlichen Bediensteten auf 5 Migranten. Wir lännen also davon ausgehen, dass allein die Verwaltung jedes jahr zusätzlich 100.000 Leute einstellen muss, um dieser Flut Herr zu werden. Dabei unberücksichtigt ist die notwendige Erweiterung der gesamten Infrastruktur. Das kann kein Volk leisten!

Last edited 1 Jahr her by Kampfkater1969
bruecke222
1 Jahr her

48 Milliarden jährlich für die Massenzuwanderung .
Welche Funktion kann Militär unter einer Politik haben,
die die Grenzen bewusst für alle und alles offen hält ?