Fall Jurca: Tatverdächtiger mit Migrationshintergrund

Im August war der AfD-Kandidat Andreas Jurca nach eigenen Angaben von Tätern mit Migrationshintergrund angegriffen worden. Die Polizei sagt, dass sich Jurcas Darstellungen inzwischen erhärtet hätten.

IMAGO / Bihlmayerfotografie

Nach Angaben der Polizei hat einer der beiden Tatverdächtigen, die den bayerischen Landtagskandidaten Andreas Jurca (AfD) im August überfallen haben, neben der deutschen auch die türkische Staatsangehörigkeit. Jurca hatte angegeben, dass zwei Angreifer Migrationshintergrund gehabt hätten und dies am Akzent der Männer festgemacht. Der AfD-Kandidat geht von einer politischen Motivation aus, laut Polizei und Staatsanwaltschaft sind die Hintergründe nicht abschließend geklärt.

In der vorletzten Woche hatte die Polizei die Wohnungen der beiden Tatverdächtigen durchsucht. Sie seien 19 und 21 Jahre alt, teilten die Beamten mit. Bei der Razzia wurden die Mobiltelefone beschlagnahmt und werden seitdem ausgewertet. Letzteres gilt auch für ein Mobiltelefon, das einem Zeugen gehört, der jedoch als nicht tatverdächtig eingeschätzt wird. „Im Zuge der körperlichen Auseinandersetzung wird – Stand heute – ausschließlich gegen die beiden Männer ermittelt“, teilte das Polizeipräsidium auf Nachfrage der Augsburger Allgemeinen mit.

Derzeitiger Stand ist, dass die Polizei den Verdacht als erhärtet ansieht, dass Jurca im August Opfer einer körperlichen Auseinandersetzung geworden sei. Jurca habe Verletzungen erlitten, die durch Dritte verursacht worden seien. Jurca, der bei der bayerischen Landtagswahl weiterhin antrat, hatte erklärt, am 12. August nach einem Grillfest im Augsburger Stadtteil Oberhausen Opfer eines Angriffs geworden zu sein. Er sei aus einer Gruppe heraus angesprochen worden, ob er der Mann von den Plakaten sei. Als ihm ein Mann zum Schein die Hand reichen wollte, sei er ins Gesicht geschlagen worden. Danach habe er das Bewusstsein verloren, glaube sich aber daran erinnern zu können, am Boden liegend getreten worden zu sein.

Die Bilder des Zusammengeschlagenen verbreiteten sich in den sozialen Medien zusammen mit einem YouTube-Video, in dem Jurca Stellung bezog und den Vorfall bekanntmachte. Das löste heftige Diskussion aus. Dabei wurde nicht nur die Gewalt thematisiert, sondern auch die Glaubwürdigkeit von Jurcas Ausführungen. Die AfD-Spitze hielt sich in der Causa in den letzten Wochen zurück, Jurca erklärte nach den Anfeindungen, sich nicht mehr äußern zu wollen.

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Kommentare ( 27 )

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Ananda
1 Jahr her

Na immerhin ermittelt die Polizei und „verhört“ nicht den Arzt der das Opfer dann behandelt hat, wie beim Attentat auf Chrupalla.
Muss ja ein „interessantes“ Verhör gewesen sein wenn der Arzt hinterher seine Diagnose relativiert.

Ralf Poehling
1 Jahr her

War doch klar. Ich mache seit Jahren die selbe Erfahrung. Dass ich noch auf Erden lebendig herumlaufe liegt an meiner eigenen Sicherheitsexpertise und meinem Kollegenumfeld, das überall unterstützt. Wir von der AfD sind den radikalen Muselmanen ein Dorn im Auge. Weil wir als echte rechte Partei gegen fundamentalislamische Zuwanderung und für Israel sind. Das stört nämlich deren Strategie, durch Massenzuwanderung hier die Politik zu übernehmen und den Support des Westens für Israel von hier aus zu beenden. Wir brauchen mehr Sicherheit als Partei. Wir sind neben der jüdischen Gemeinde hier das erste Ziel für den islamischen Terror, denn wir blockieren… Mehr

Manfred_Hbg
1 Jahr her

Zitat: „Dabei wurde nicht nur die Gewalt thematisiert, sondern auch die Glaubwürdigkeit von Jurcas Ausführungen. (…….). Jurca erklärte nach den Anfeindungen, sich nicht mehr äußern zu wollen.“ > Wer die Verletzungen von Jurca (AfD) gesehen hat, dem müßte klar gewesen sein, daß ihm diese nicht nur durch ein/zwei Faustschläge zugefügt worden sein konnten oder das er gestolpert ist und sich nur ein bißchen doller gestoßen hatte. Mal abgesehen davon, dass Jurca noch froh sein kann das sein Augenlicht keinen Schaden genommen hat, so macht auch solch ein hinterfotziger Überfall und die zugefügten Verletzungen etwas mit einen Menschen und man kann… Mehr

Peter Kern
1 Jahr her

Man muss hier TE Anerkennung zollen, die hier als einziges Medium in diesem Fall weiter berichten. Bravo!
Noch dazu gibt es andere Autoren der alternativen Szene, die zumindest vorübergehend auf Abstand zu Jurca gegangen sind.

Boris G
1 Jahr her

Herr eines Ermittlungsverfahrens ist auch in Bayern die Staatsanwaltschaft – und die ist in Deutschland weisungsgebunden. Wer wann ermittelt, darauf kann der CSU-Justizminister Einfluss nehmen.

Boris G
1 Jahr her

Danke, liebe Redaktion, für diese Informationen, die kein anderes Medium liefert. Flächendeckend praktizieren Polizeisprecher und Medien eine Art schwedischen Code 291 – nur bedarf es in Deutschland dafür gar keines Regierungshandelns. Die Fremdenüberhöhung ist zur selbstverständlichen Charaktertugend avanciert.

Sam99
1 Jahr her

Jurca habe Verletzungen erlitten, die durch Dritte verursacht worden seien.

Welch bahnbrechende Erkenntnis der Polizei. Wer das Bild von Jurca nach der Attacke gesehen hat, konnte erkennen, dass der sich diese Verletzungen nicht selbst zugefügt hat. Aber die Polizei ermittelt ja in alle Richtungen. Also muss sie ja prüfen, ob Jurca sich nicht vielleicht selber solange mit der Faust ins Gesicht geschlagen hat, bis er entsprechend aussah.

hoho
1 Jahr her
Antworten an  Sam99

Interessant dabei, wie lange es die Polizei gebraucht hat, um zu dem Schluss zu kommen. Das ist schon erstaunlich, besonders wenn man das mit den Fällen vergleicht, wo die Täter hier länger schon Lebenden und die Opfer die Neuen. Das ist nur eine Vermutung aber es sieht für mich aus, als die Polizei hier die Veröffentlichung verzögert hat, um die Wahlergebnis der AfD nicht weiter nach oben zu treiben. Die Vermutung wird durch mehrere „Einzelfälle“ erhärtet, wo die Polizei und die Staatsanwaltschaft die Gesetze instrumentalisiert haben um zB die unliebsamen Journalisten zu erziehen. Ob das noch mit ursprünglichen Aufgaben und… Mehr

Kampfkater1969
1 Jahr her
Antworten an  hoho

Man hat bis nach der Wahl gewartet und ist nun in Zugzwang, weil in so manchem Landkreis die AfD etwa 25% der Stimmen vereinnahmen konnte. Bei uns im Landkreis wurde die AfD in einigen Wahllokalen sogar die stärkste Kraft!
Da muss der Staat nun eine starke Hand zumindest vorgeben!

Jerry
1 Jahr her
Antworten an  Sam99

Das war auch mein erster Gedanke, er hat sich praktisch selbst bewusstlos geschlagen. Ich denke, dass Nancy bereits die Anweisung gegeben hat, es bei den Ermittlungen nicht ganz so genau zu nehmen, ist sicher hilfreich im „Kampf gegen Rechts“.

Montesquieu
1 Jahr her

 „Im Zuge der körperlichen Auseinandersetzung wird – Stand heute – ausschließlich gegen die beiden Männer ermittelt“ Framen bis zum erbrechensnotwendigen Ende. Keine Scham. Kein Anstand. Nur noch linker ideologisierter Hass in deutschen Redaktionen und Polizeipräsidien. Anfangs wurde – ich glaube in einem Organ der Springerpresse – ja schon mal insinuiert, das Opfer (darf man das von einem AfD Politiker überhaupt behaupten? Hätte Hitler „Opfer“ sein können? Oder der Deibel höchstselbst?) habe sich die die Orbitalregion beidseits selbst ramponiert, um sich als Opfer darzustellen (letzteres kennt man von Unmengen angeblicher „Hassmails“, allerdings gegen linke Politiker, die sich im Nachhinein als false… Mehr

Jens Frisch
1 Jahr her

Der Mann wurde verprügelt und dabei übel zugerichtet, eine „körperliche Auseinandersetzung“ wäre es, wenn der Mann sich hätte wehren können. Als Krönung muss der Mann sich anhören, daß dieser brutale Überfall eine Inszenierung gewesen sei!
Stellen wir uns einfach Mal vor, ein türkisch-stämmiger Lokalpolitiker wäre derart verprügelt worden…

Augustiner
1 Jahr her
Antworten an  Jens Frisch

Ich finde es auch gut dass über dieses Attentat weiter berichtet wird. Was ich auch unerträglich finde, das ist der Ausdruck „körperliche Auseinandersetzung“. Ist dann ein Raubüberfall eine „Diskussion über Eigentumsverhältnisse“, eine Vergewaltigung ein „körperbetonter Austausch“, oder was? Warum werden immer wieder die Vernebelungsphrasen der Linksgrünen selbst von konservativen Medien unreflektiert übernommen?

Protestwaehler
1 Jahr her

Bayerische Justiz ermittelt hahaha… das sind doch die, die im Fall Chrupalla auch schon auf beiden Augen blind waren.

Boris G
1 Jahr her
Antworten an  Protestwaehler

Staatsanwälte sind Beamte und dem Justizminister unterstellt. Sie sind weisungsgebunden. Der Justizminister ist in Bayern CSU-Mitglied.