EZB belässt Leitzins bei 4,5 Prozent

Nach zehn Erhöhungen in Folge hebt die Europäische Zentralbank den Leitzins nicht weiter an. Er liegt weiter bei 4,5 Prozent. Der Einlagezinssatz bleibt bei 4,0 Prozent.

IMAGO / Panama Pictures

Die Europäische Zentralbank (EZB) erhöht ihren Leitzins nicht weiter. Der Zinssatz liegt unverändert bei 4,5 Prozent, wie die Notenbank am Donnerstag nach ihrer Ratssitzung in Athen mitteilte. Zuvor hatte es zehn Erhöhungen in Folge gegeben, seit im Juli letzten Jahres der aktuelle Zinserhöhungszyklus gestartet worden war.

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Der ebenfalls wichtige Einlagezinssatz liegt weiter bei 4,0 Prozent – ihn bekommen Banken für ihr bei der Zentralbank geparktes Geld, auch Tagesgeldzinsen für Verbraucher bewegen sich mittelfristig meist in diesem Bereich. „Es wird nach wie vor erwartet, dass die Inflation zu lange zu hoch sein wird, und der binnenwirtschaftliche Preisdruck bleibt hoch“, kommentierte die EZB ihre Entscheidung in einer Mitteilung. „Zugleich ist die Inflation im September merklich zurückgegangen, auch aufgrund starker Basiseffekte, und die meisten Messgrößen der zugrunde liegenden Inflation sind weiter rückläufig.“

Die bisherigen Zinserhöhungen des EZB-Rats schlügen weiterhin stark auf die Finanzierungsbedingungen durch. Dies dämpfe zunehmend die Nachfrage und trage so zu einem Rückgang der Inflation bei. Der EZB-Rat sei entschlossen, für eine „zeitnahe Rückkehr“ der Inflation zum mittelfristigen Ziel von zwei Prozent zu sorgen.

Auf Grundlage seiner aktuellen Beurteilung sei der EZB-Rat der Auffassung, dass sich die EZB-Leitzinsen auf einem Niveau befänden, das – wenn es lange genug aufrechterhalten werde – einen erheblichen Beitrag zu diesem Ziel leisten werde. „Die zukünftigen Beschlüsse des EZB-Rats werden dafür sorgen, dass die Leitzinsen so lange wie erforderlich auf ein ausreichend restriktives Niveau festgelegt werden“, so die EZB.

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Kommentare ( 10 )

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Buntspecht
1 Jahr her

Ja und ? Die letzten dreizehn Jahre waren ein Konjunkturprogramm für Süd und Osteuropa, Investitionen zu billigsten Konditionen. Restgermanien spart sich aktuell zu Tode und hält damit den Teuro halbwegs stabil, alle anderen verinvestieren exorbitante Geldmengen in ihre Infrastruktur usw. Wer wird irgendwann besser dastehen ? Wahrscheinlich die etwas greifbares, funktionierendes haben !

fatherted
1 Jahr her

Nächstes Jahr ist die Inflation wieder bei 10%….CO2 Steuer, LKW Maut, GEG und und und…..wird richtig teuer für uns alle….und spätestens dann muss die EZB weiter rauf mit den Zinsen.

Wilhelm Roepke
1 Jahr her

Rückkehr zum Goldstandard wie vor dem 15. August 1971 und fertig. Schon sind Krieg, Inflation, Coronaunfug oder illegale Migration unfinanzierbar.

IJ
1 Jahr her

De facto bedeutet die EZB-Entscheidung, dass die Inflation auch im nächsten Jahr ungebremst weitergehen wird. Wenn zu den staatlichen Energiepreisverteuerungen dann noch zweistellige Lohnforderungen hinzukommen, wird 2024 ein ganz, ganz übles Jahr. Als einziger Trost bleibt der Umstand, dass Grüne und SPD, die für die dramatische Verarmung der Bevölkerung verantwortlich sind, dann auf bestem Wege sein werden, dauerhaft einstellig bei Wahlen abzuschneiden.

Flaneur
1 Jahr her
Antworten an  IJ

dauerhaft

das glaube ich LEIDER nicht, denn sonst würde die CDU, welche maßgeblich für die Maghrebisierung Deutschlands verantwortlich ist, nicht gerade wieder bei 30% stehen. Die Menschen vergessen VIEL zu schnell.

Alliban
1 Jahr her

Nach meinem Verständnis hat eine Notenbank zwei Stellschrauben: Zinssatz und Geldmenge. Sie sind jedoch nicht vollkommen unabhängig voneinander einzustellen. Es gibt in der Volkswirtschaftslehre die sogenannte Quantitätsgleichung. Diese verstehe ich so, dass sich Geldmenge und Warenangebot etwa die Waage halten müssen, um eine niedrige Inflation zu erhalten. Bei der Reduktion der Geldmenge hat die EZB bisher eher wenig getan, beispielsweise im Vergleich zur FED. Würde ja auch das Schulden Machen der Euro-Länder erschweren, wenn für die Verschuldung weniger Geld zur Verfügung stünde. Denn dann würde der Markt noch höhere Zinsen verlangen. So bedient die EZB den Schuldenbedarf der Länder aber… Mehr

Last edited 1 Jahr her by Alliban
Phil
1 Jahr her

Der EZB-Rat sei entschlossen, für eine „zeitnahe Rückkehr“ der Inflation zum mittelfristigen Ziel von zwei Prozent zu sorgen. Dazu müssten diese Pappnasen den Zins oberhalb der Inflation ansetzen, welche in Euroland schöngerechnet (sowas nennt sich dann „Harmonisierter Verbraucherpreisindex“) in etwa so um die 6.5% liegt und unter keinen Umständen jemals wieder auf 2% sinken wird. Der Kaufkraftverlust des Geldes liegt bei einem BIP von 3.877 Billiarden in Deutschland somit bei ca. 250 Milliarden pro Jahr, oder bei ca. 3’012.- Euro Pro Einwohner, vom Kleinkind bis zum Greis. Jetzt kann jeder mal kurz nachrechnen wie viele Jahre er mit seinem Verdienst,… Mehr

Nibelung
1 Jahr her

Die sitzen auf einer Rasierklinge und erhöhen sie die Zinsen gallopiert die Inflation weiter nach oben und die Preise sprechen doch eine andere Sprache und retten sie die Banken dann sind sie auch angeschlagen, denn das kostet Billionen und die Banken sind gerettet, während die Inflation das gesamte Vermögen der Bürger wegfrißt und die haben innerhalb der letzten zwei Jahre schon gut 2 Billionen verloren ohne daß man sich darüber Gedanken macht oder sich hinterm Schrank verkriecht. Vermutlich wird es darauf hinauslaufen, daß Zwangsanleihen bei den Besitzenden erfolgen, die dann die Zeche bezahlen müssen die andere bestellt haben, damit sie… Mehr

Rene 1962
1 Jahr her
Antworten an  Nibelung

Der erste Absatz ist leicht verwirrend. Normalerweise wird bei einer Erhöhung der zinsen die Inflation gedämpft. Hat aber den Nachteil das dadurch womöglich eine Schrumpfung der Wirtschaft eintritt. Jetzt ist es aber so(BRD) das eine schwache Konjunktur auf eine hohe Inflation trifft. Das ist dumm und nennt sich Deflation.

Brauner Bodensatz
1 Jahr her

So schwer sich die EZB am Anfang damit getan hat, überhaupt Zinserhöhungen vorzunehmen, so schnell ist sie jetzt mit dem (vorläufigen?) Ende der Zinsschritte dabei. Das dürfte kaum jemanden überrascht haben. Die EZB bleibt ein abgehobenes Beamtenmonster. Innovativ war sie nur bei der gar nicht vorgesehenen Schuldenvergemeinschaftung. Der (T)EURO bleibt also eine „Schulden“-Währung, seine „Rettung“ (bzw. die der südeuropäischen Staaten ) zu Lasten der nordeuropäischen Staaten und deren Sparer, dies vertrags- und verfassungswidrig, wird weitergehen. Spannend bleibt eigentlich nur, wann die EZB eine Grundlage für Zinssenkungen sieht (oder erfindet).