Ex-Grünen-Politiker spricht vom „grünen Kindergarten“

Wieder Ärger für die Grünen aus dem Saarland. Der vor wenigen Tagen aus der Partei ausgetretene Lokalpolitiker und Unternehmer Sven Kehrein-Seckler spricht von einer "Verbotspartei", die die "Gesellschaft in ihre grünen Schablonen zu pressen" versuche.

IMAGO / Leonhard Simon

Der saarländische Landesverband der Grünen sorgt weiter mit chaotischen Verhältnissen für bundesweite Aufmerksamkeit. Erst empörte sich manch ein Parteifreund, weil der Landesverband es gewagt hatte, einen Mann – Hubert Ulrich – an die Spitze der Landesliste für die Bundestagswahlen zu wählen. Dann blamierte sich eine auf Platz zwei vorgerückte Frau namens Irina Gaydukova durch offensichtliche Überforderung. Nun haben nach tagelangem Durcheinander wegen der möglichen Unrechtmäßigkeit von Ulrichs Wahl die Landesgrünen beschlossen, die gesamte Landesliste neu zu wählen.

Gaydukova ist inzwischen aus der Partei ausgetreten. Aber sie ist nicht der einzige Abgang. Schwerer als ihr Verlust dürfte die saarländischen Grünen der von Sven Heinrich Kehrein-Seckler treffen. Der Unternehmer aus Saarlouis war bis Ende Juni Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Wirtschaft sowie Gründer und Vorstand der grünen Unternehmer im Saarland.

Kehrein-Seckler hat jetzt gegenüber der Welt seinen Wechsel zur FDP bekannt gegeben – und dabei nicht mit Kritik an den Grünen gespart, denen er zuvor zwölf Jahre angehörte. „Die Partei versucht, die Gesellschaft in ihre grünen Schablonen zu pressen“, sagte er der Welt. Für liberal denkende Menschen sei der „grüne Kindergarten“ nicht wählbar. „Mittlerweile nehme ich sie als linksorientierte Partei wahr, in der es vor allem um Regeln geht, nicht um Freiheit“, sagt Kehrein-Seckler über die Grünen. „Ich will das Wort eigentlich nicht benutzen, aber Verbotspartei trifft es schon.“

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Kommentare ( 73 )

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the ministry of silly walks
3 Jahre her

Irre – kannste Dir nich ausdenken, musste erlebt haben. Die reguläre Wahl des Ministerpräsidenten eines deutschen Bundeslandes wird auf Kanzler:innengeheiß zu Gunsten eines Kommunisten annulliert, weil der Gewählte der FPD angehört. Die reguläre Wahl zur Landesliste einer nicht als verfassungswidrig eingestuften Partei wird annulliert, weil der auf den ersten Listenplatz Gewählte ein Mann ist. Wennste det 1949 dem parlamentarischen Rat erzählt hättest, hätte man Dich für meschugge erklärt …

Last edited 3 Jahre her by the ministry of silly walks
DW
3 Jahre her

In der Einheitspartei CDUGRÜNESPDLINKE FDP eher nicht. Im richtigen Leben schon.

Last edited 3 Jahre her by DW
Deutscher
3 Jahre her

Klassischer Filz: Bauinvestor und zugleich im Bereich Wirtschaft politisch aktiv. Da ist die Partei, welche auch immer, nur Mittel zum Zweck.

Genauer drauf achten, auf wen man sich beruft!

Jeder kann mal eine politische Dummheit machen und vielleicht in extremistische Kreise geraten – mit 16 oder 18 oder 20, aber nicht mit Mitte / Ende 30, wie Seckler es gewesen sein muß, als er den Grünen beitrat!

Stef
3 Jahre her
Antworten an  Deutscher

Manche sind halt einfach nur Spätzünder. Besser spät ausgetreten, als nie!

W aus der Diaspora
3 Jahre her

Menschen, die beim Ausscheiden (egal ob Arbeitgeber, Verein, Partei oder Parnerschaft) auf die Ehemaligen schimpfen und nachtreten, sind mir zuwider! Man geht. Auf Nachfrage sagt man es habe halt nicht mehr gepasst. In diesem speziellen Fall hatte es ja wohl 12 Jahre perfekt gepasst, er konnte sie nicht nur wählen, er hat sie sogar konkret mind. mittels Mitgliedsbeitrag unterstützt. Wer heute auf die „Ehemaligen“ tritt wird morgen auf die nächsten „Ehemaligen“ spucken. Mit solch einem Menschen pflegt man besser keinen Umgang, denn man kann drauf an, irgendwann zählt man selbst zu den „Ehemaligen“. In diesem Sinne hat er perfekt zu… Mehr

Stef
3 Jahre her
Antworten an  W aus der Diaspora

Sie hören sich an wie einer, der jemanden dafür öffentlich denunzieren würde, vor 15 Jahren das Wort „Zigeunerschnitzel“ verwendet zu haben

W aus der Diaspora
3 Jahre her
Antworten an  Stef

Garantiert nicht – das Gegenteil trifft zu, ich benutze das Wort Zigeuner nach wie vor, da ich es nicht für beleidigend halte. Wer das Lid Zigeunerjung von Alexandra kennt, wird sich fragen, was an dem Wort denn nun eine Beleidigung ist.
Aber mir fehlt der Zusammenhang zum Nachtreten gegen „Ehemalige“.

H. Priess
3 Jahre her

Ha! Er hat 12 Jahre für die Erleuchtung gebraucht? In der freien Wirtschaft dauern Entscheidungsprozesse auch so lange um dann in die FDP zu wechseln? Ich glaube der will die FDP infiltrieren und als UBoot für die Grünen tätig werden. Wenn ich jetzt die ganze Zeit lese und höre, was die Grünen von sich geben, erinnert mich das immer an die Werbung in der Erwachsene mit Kinderstimmen ihre Begeisterung über die kleinen Gummibärchen zum Ausdruck bringen. Schlimm daran ist, daß diese Masche bei so vielen Menschen noch zieht denn die Grünen liegen bei 18-19%!. Es muß an der fortschreitenden Infantilität,… Mehr

DW
3 Jahre her
Antworten an  H. Priess

Ich denke eher, der hat gemerkt, dass er als Mann bei den Grünen auch nach 12 Jahren keine Chance hat, an die Fleischtöpfe zu gelangen, jetzt versucht er es halt bei der FDP.

Juergen P. Schneider
3 Jahre her

Alle Achtung einem links-grün gehirngewaschenen ist ein Lichtlein aufgegangen. Bemerkenswert, wie lange bestimmte Sektenmitglieder brauchen, um erwachsen zu werden. Die Grünen sind so eine Art Scientology für „Arme“. Bei Scientology muss man Geld einzahlen, um nach oben zu kommen. Bei den Grünen muss man nichts können, nichts wissen und kann am Ende als Mandatsträger auch noch Geld kassieren, ohne eine Leistung erbringen zu müssen. Also, wer vor der Wahl steht, entweder Scientology oder die Grünen, der braucht eigentlich nicht nachzudenken.:-))

Bummi
3 Jahre her

Ich fand Frau Gaydikova sehr erfrischend, so grün, so intelektuel geprägt. Mit so viel Fachkenntnis und klarem politischen Programm. Die passte einfach zu dieser Partei.

Or
3 Jahre her
Antworten an  Bummi

? ??

wolfdieter
3 Jahre her
Antworten an  Bummi

Frau Gaydikova sehe ich als rehabilitiert an. Sie ist ausgetreten.

Epouvantail du Neckar
3 Jahre her
Antworten an  wolfdieter

Die dachte wohl vorher, sie sei in einen Hasenzüchter oder Hühnerzucht-Verein Z xyz eingetreten und wären deren Kassen-Wärterin.

Friedrich Zundel
3 Jahre her
Antworten an  Bummi

.. und ich fand, daß man in der „grünen Blase“ dieser Frau ganz übel mitgespielt hat. Diejenigen, die die Landesliste vorbereiten, haben die Qualifikation der Kandidaten zu bewerten und diese ggf. darauf hinzuweisen, daß man „mit Hitze in der Küche“ zu rechnen hat.
Wo waren denn die Frauen im Umfeld der Parteiführung des Landesverbands, die, falls es solche denn gibt, Frau Gayndikova voll haben ins Messer laufen lassen?

Deutscher
3 Jahre her
Antworten an  Bummi

Ja, sie war als Grüne sehr authentisch. Hat mich mehr beeindruckt als Annalena Baerbock und Katharina Schulze zusammen.

Last edited 3 Jahre her by Deutscher
Kuno.2
3 Jahre her

Ganz genau so ist es.

Klaus Kabel
3 Jahre her

Es wundert mich, dass der Mann „nur“ 12 Jahre brauchte um wahr zu nehmen, dass eine Sekte, die sich aus ehemaligen Kadern des KBW und anderen maoistischen und kommunistischen Gruppen zusammensetzt, die RAF Sympathisanten in ihren Reihen hatte und die mit der linken Antifa paktiert, linksorientiert ist. Zu dieser Erkenntnis brauchte es bei mir kein Jahr, um diesem linken Moralverein mit dem ellenlangen Zeigefinger den Rücken zu kehren.

Last edited 3 Jahre her by Klaus Kabel
eifelerjong
3 Jahre her

Um zu dieser Erkenntnis zu kommen, brauchte er 12 Jahre?
Mit Verlaub, sieht man sich nicht die Protagonisten eines Vereins an, bevor man ihm beitritt?
Braucht er als Unternehmer auch ein Dutzend Jahre, um eine Entscheidung zu treffen?