Grüne mit massiven Verlusten – vor allem junge Wähler wenden sich ab

Ausgerechnet AfD und CDU stehen bei den Jungwählern hoch im Kurs. Rechts wählen ist dabei kein Trend, sondern reine Notwehr. Verlierer sind vor allem die Grünen, die zum Sinnbild des Spießertums geworden sind. Den Spott des Netzes bekommen sie gratis dazu.

picture alliance/dpa | Christoph Soeder

Für Konservative gab es lange Zeit ein rotes Tuch, das zugleich ein Lieblingsprojekt der Linken war: Die Wahl ab 16 Jahren. Getreu der alten Überzeugung, die Jugend müsse links und progressiv sein, schoben insbesondere die Grünen dieses Thema immer wieder an, um Zusatzstimmen zu ergattern. Dabei war bereits die letzte Bundestagswahl ein Damoklesschwert, das zeigte, dass ebenso viele Jungwähler die FDP wählten wie die Grünen.

Beide Parteien haben sich entzaubert. Nun kommt es für die Grünen noch dicker. Die neuen Parteien der Jugend heißen: AfD und CDU. Ausgerechnet! Revolutionär, wer heute bei der Jungen Union mitmacht oder bei der Arbeiterpartei für Deutschland. Das Bürgertum ist grün, oder besser gesagt: die Bourgeoisie. Und wer ist schon alternativ, der aufseiten des Spießers steht?

Der Muff von Tausend Jahren hängt deswegen in den grünen Talaren. Kaum haben sie die Universitäten unterwandert, schon müssen sie es sich gefallen lassen, als genauso abgehoben zu gelten wie ihre Vorgänger, die 1968 verhöhnt wurden. Geschichte kommt manchmal wie ein Bumerang zurück.

Noch fremdeln die Grünen mit dem neuen Image. Aber sie werden sich arrangieren müssen. Wohlstandsthemen kann man nur Menschen verkaufen, die sich auch eine Wärmepumpe oder ein ökologisches Sorgenpaket leisten können.

Für die meisten Jugendlichen ist dagegen klar: sie werden nicht mit 70 in Rente gehen, sie werden kein Haus kaufen, womöglich auch keine Familie versorgen können – und wenn doch, dann wachsen die Kinder in Problemvierteln, in ländlicher Einöde oder im Umfeld linker Indoktrination auf. Rechts wählen ist kein Trend, kein Chic, keine Laune. Es ist reine Notwehr.

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Kommentare ( 44 )

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Fui Fujicato
6 Monate her

Das grundsätzliche Problem der Grünen besteht darin, daß sie überwiegend von links/grünen, staatlich alimentierten, nur unproduktiv tätigen Parasiten der Gesellschaft gewählt werden, deren Einkommen grundsätzlich auf der totalen Ausbeutung der tatsächlich noch arbeitenden Gesamtbevölkerung beruht !
Je eher die jungen Wähler diese Tatsache erkennen, sich mit ihrer Zukunft (unter den bestehenden Voraussetzungen) auseinandersetzen + sich so schnell (wie nur möglich) aus Deutschland verabschieden, desto besser für sie !

Till Eulenspiegel
6 Monate her

Wenn die AfD sich nicht von einem Großteil ihrer guten Leute (z. B. Meuthen) getrennt hätte, wäre sie heute locker bei über 20%! Der geringe Abstand zu SPD und Grünen ist beschämend, und ich fürchte, dass das in den nächsten Jahren so bleiben wird. Das kommt davon, wenn man nur die extrem rechten Kreise bewirbt, deren Stimmen die AfD sowieso gratis bekommen würde. Potentielle Wähler, v. a. aus CDU/CSU, werden dadurch aber verprellt! Man könnte diese Vorgehensweise auch als politische Masturbation bezeichnen. Hallo AfD!!!!!!! Nicht vergessen: Man kann in der Politik nur etwas bewirken, wenn man bei Wahlen genügend Stimmen… Mehr

Last edited 6 Monate her by Till Eulenspiegel
Gabriele Kremmel
6 Monate her

Die Grünen haben 2019 bei den jungen Wählern nur wegen der versprochenen Cannabis-Freigabe so gut abgeschnitten. Das hat sich ja nun erledigt und man sieht, dass die gesamte restliche grüne Agenda bei der Jugend nicht verfängt. Gut so.

Gabriele Kremmel
6 Monate her

Ich bin erleichtert, dass die Jugend sich nicht von den Grünen einlullen lässt und immun ist gegen den moralischen Druck und die Endzeit-Drohungen, mithilfe derer sie die Bevölkerung einschüchtern und die Demokratie unterlaufen wollten.

Leander
6 Monate her

Die lächerliche Partei der Bionade-Bourgoisie und der SUV-Muttis kann man nur noch verspotten. Sie werden von der Realität überrannt und es ist erst der Anfang. „Feministische Aussenpolitik“, ich lach mich tot.

fatherted
6 Monate her

Die Grünen haben im Vergleich zur letzten BT-Wahl gerade mal 2% verloren….eine durchaus durch die geringere Wahlbeteiligung bei EU Wahlen bedingte Schwankung. Ich verstehe die Aufregung nicht. Das sie nicht wieder 20% bekommen würden, wie einst im Klima-Hype um Greta und Co. sollte doch jedem klar sein. Sie liegen aber ziemlich stabil bei 12-15% bundesweit….also eigentlich ist bei den Grünen….alles im grünen Bereich….ich verstehen die Begeisterung hier nicht….wenn die nun auf 5% abgestürzt wären…ok….aber so….bleiben sie ein künftiger Koalitionspartner für Merz….und ich wette mal Baerbock und Habeck werden wieder Minister.

Nun ja
6 Monate her
Antworten an  fatherted

Sie verkennen die Bedeutung des Absturzes der Grünen bei den jungen Leuten. Jetzt ist ein Trend entstanden, der eine weitere Erosion nach sich ziehen wird. Wenn der Damm einmal gebrochen wird, werden auch andere junge Leute ihre eingetrichterten Denkmuster ignorieren und eben nicht mehr Grün wählen. Das gilt umgekehrt auch für die AfD. Je mehr Leute diese wählen, desto kleiner wird die Hemmschwelle für weitere Wähler. Und da die Talfahrt Deutschlands erst begonnen hat, werden diese Trends sich eher beschleunigen, als abschwächen. Die grünen Leitwölfe sind angeschlagen. Denen folgt man dann nicht mehr einfach so gedankenlos wie bisher.

flozn
6 Monate her
Antworten an  fatherted

Laut erstem verlinktem Tweet von „Argo Nerd“ gab es minus 23% für die Grünen bei den 16- bis 24-Jährigen im Vgl. zur letzten EU-Wahl. Das war eine richtige Klatsche.

Gabriele Kremmel
6 Monate her
Antworten an  fatherted

Sehe ich auch so. Unter 5 % wäre richtig. Die Hartnäckigkeit, mit der die Stammwähler (um die 60) die Grünen wählen und an sie und ihre Märchen glauben, ist atemberaubend. Es hat inzwischen was reaktionäres und kann nur mit einer nostalgischen Verklärung der eigenen Jugend und mit Altersstarrheit zu tun haben. Denn die gehören ja jetzt nicht zu der Generation, die nichts mehr mitkriegt außer ÖR-Fernsehen. Wer zwischen Bioladen in gehobener Stadtlage, Eigenheim im Grünen und der Toskana pendelt, kriegt vielleicht auch nicht ganz so viel mit wie die Jugend, die die Grünen auf ihrer Seite wähnten indem sie ihnen… Mehr

Deutscher
6 Monate her

Schön ?

Die Grünen haben mit ihrem paternalistischen, paukerhaften, moralinsauren, puritanischen, autoritären, altklugen Getue und Gequatsche bei der Jugend genau das bewirkt, was alle Alten früher oder später bewirken, wenn sie die Jungen besonders gut zu kennen glauben und meinen, sie für sich einspannen zu können: Einen weit ausgestreckten Mittelfinger! ?

„Düp düdü düp“ ist die rotzfreche Hymne dieser Jugend und sie könnte passender nicht sein.

Last edited 6 Monate her by Deutscher
giesemann
6 Monate her

Viele junge Leute weigern sich eben, ihrer eigenen Marginalisierung zu zu stimmen. Und den finanziell-demografischen Jihäd mit zu finanzieren. Sie werde langsam woke … . Es ist schon lange an der Zeit.

Manfred_Hbg
6 Monate her

Zitat: „Für die meisten Jugendlichen ist dagegen klar: sie werden nicht mit 70 in Rente gehen, sie werden kein Haus kaufen, womöglich auch keine Familie versorgen können“

?? ….und -je nachdem- werden die Jugendlichen vieleicht auch nicht mehr in den Genuß kommen können einen Verbrenner oder überhaupt ein Auto fahren zu können weil es den Verbrenner vllt nicht mehr geben wird und weil ein E-Auto für den Berufsanfänger zu teuer sein könnte.

Abraxas1609
6 Monate her

Man muss nur mal sehen, was an den Schulen los ist: Permanenter Unterrichtsausfall, grüne Indoktrination und verordnete FFF-Demos, gewalttätige Migrantenmobs und dann noch die Aussicht, sich zukünftig nichts mehr leisten zu können – die Jugendlichen sind nicht so dumm, wir linke Politiker sie mit ihrer Schulpolitik gerne machen wollen. Sie merken, dass sie betrogen und belogen werden und wissen auch, welche Ideologie ihnen das eingebrockt hat. Diese Wahlergebnisse machen mir Hoffnung für Deutschland! Danke, liebe Jugend!