Für die AfD ist der Weg zum Triumph im Osten geöffnet

Die AfD ist bei einer bundesweiten Wahl zweitstärkste Partei geworden. Im Osten stärkste. Dort stehen dieses Jahr noch drei Landtagswahlen an. Der Weg zu einem Triumph im Osten ist für die AfD nun frei.

picture alliance/dpa | Jörg Carstensen

ARD, ZDF und die üblich verdächtigen Printjournalisten müssen den Meinungsforschungsinstituten dankbar sein. Die sahen im Frühjahr die AfD bei über 20 Prozent im Bund. Das gab den Genannten die Möglichkeit zu betonen, dass der Erfolg der AfD nicht so stark ausgefallen ist wie erwartet. Ohne die Umfragen hätten sie zugeben müssen, dass die AfD bei der Europawahl erfolgreich war. Und vermutlich würde eine ZDF-Aktivistin eher vor laufender Kamera ihre eigene Zunge verschlucken, als einen Sieg der AfD zuzugeben.

Den Umfragen zum Trotz war die Europawahl ein Erfolg für die AfD. Sie ist die zweitstärkste Partei in Deutschland. Noch vor der Partei, die den Kanzler stellt. Noch weiter vor der Partei, die staatliche und staatsnahe Medien als ihre Partei ansehen. Die zu kritisieren einem den Staatsanwalt und den Verfassungsschutz ins Haus bringt. Sieben im Bundestag vertretene Parteien haben sich zusammengetan, um ein gutes Ergebnis der AfD zu verhindern – und trotzdem sind sie zweitstärkste Partei geworden.

Für die AfD dürfte aber noch wichtiger die Perspektive Ostdeutschland sein: Auf dem Gebiet der ehemaligen DDR ist die AfD die stärkste Partei. Laut einer Hochrechnung erreichte sie dort 27,1 Prozent. Die CDU kam nur auf 20,7 Prozent. SPD und Grüne konnten nicht einmal zusammen 18 Prozent holen. In Sachsen, Brandenburg und Thüringen finden in diesem Jahr Landtagswahlen statt. Die AfD hat die Chance, auch in diesen Wahlen stärkste Partei zu werden.

Und mehr noch. Sie hat in Ostdeutschland die Chance, eine Mauer einzureißen. Eine „Brandmauer“. Mit dieser schützen sich die anderen Parteien vor der AfD. Mit dieser brandmarken Medien und staatlich finanzierte gesellschaftliche Gruppen Wähler und Politiker der AfD. Erreicht die AfD im Osten Ergebnisse von 30 Prozent oder gar mehr, fällt es schwer, an der AfD vorbei zu regieren.

30 Prozent hatte die AfD in den Umfragen im Osten. Die letzten Wochen waren schlecht für sie. Die Partei hat eigene Fehler gemacht. Maximilian Krah war kein schlechter Spitzenkandidat – er war noch schlechter. Doch vor allem war die AfD das Opfer einer bisher noch nicht gekannten Kampagne. Nicht nur der anderen Parteien, nicht nur der Medien: Kirchen schließen Gläubige aus, wenn diese sich zur AfD bekennen. Kandidaten verlieren ihre Jobs. Die Politiker keiner anderen Partei werden so oft öffentlich angegriffen, auch wenn ARD, ZDF und Co das anders darstellen. Ein böses Wort gegen die Grünen ist für sie Gewalt, Angriffe gegen AfD-Vertreter schweigen sie tot, wie es einst nur die Aktuelle Kamera konnte.

Die SPD hat den Kampf „Gegen Hass und Hetze“ zum Wahlkampfthema Nummer eins gemacht – auch weil sie mit anderen Themen schwach auf der Brust ist. 14 Prozent. Historisch allerschlechtestes Ergebnis aller Zeiten. Vorm Wähler funktioniert der „Kampf gegen Rechts“ nicht. Selbst den Fanatischsten in ARD, ZDF und Süddeutsche müsste das allmählich klarwerden.

Das wird aber nicht dazu führen, dass der „Kampf gegen Rechts“ endet. SPD, Grüne und Co werden ihn verlagern. Nochmal wird die SPD nicht „Gegen Hass und Hetze“ plakatieren. Die Bundesregierung wird stattdessen Innenministerin Nancy Faeser noch mehr auf unbotmäßige Bürger loslassen. Jobverlust, wer mit den falschen Liedern feiert. Verfassungsschutz gegen den, der das Falsche sagt und denkt. Und härtere Strafverfahren für Gewaltphantasien in privaten Chats als für tatsächlich durchgeführten Kindesmissbrauch.

Für die linken Parteien droht der „Kampf gegen Rechts“ zum Bumerang zu werden. Er macht sie hässlich: totalitär, unfreiheitlich und undemokratisch. Davon profitiert die AfD. Je mehr die Parteien von Grünen über SPD bis zur CDU die Mehrheit kriminalisieren, desto mehr verlieren sie die Mehrheit. Ihr Kalkül war zum Beispiel: Wir skandalisieren das Sylt-Video, die Wähler fürchten den Rechtsruck und wählen wieder uns. Das hat ein Stück weit funktioniert. Die AfD hat real nur 17 Prozent gewonnen, obwohl laut Umfragen 22 Prozent drin waren.

Doch in ihrem „Kampf“ sind die etablierten Parteien so weit gegangen, dass jeder gesehen hat, dass man in dem Deutschland, das sie verantworten, von der Polizei aus dem Auto gezogen werden kann, weil im Radio das falsche Lied lief. 1,9 Millionen Wähler von Union, SPD, FDP, Linke und Grüne haben laut Umfrage die AfD bei der Europawahl gewählt. Wenn diese Parteien aus ihren Ex-Wählern Rechtsradikale machen, sind sie auf mittlere Sicht verloren.

Die AfD selbst muss nicht viel tun. Die Ampel tut das für sie: Eine Migrationspolitik, die „Bad Guys“ nach Deutschland holt, zwei Millionen erwerbsfähige Ausländer ins Bürgergeld nimmt und die Aufnahmeeinrichtungen bersten lässt. Ein Bürgergeld, das die Arbeitslosigkeit trotz Arbeitskräftemangel steigen lässt. Männer mit Penisen, die sich in weibliche Schutzräume klagen dürfen, und ein Gesetz, das Zweifel daran unter Strafe stellt. Eine „Wirtschaftspolitik“ des gezielt organisierten Wohlstandsverlusts. Ein mit Zwangsgebühren finanzierter Rundfunk, der seine Neutralitätspflicht nicht nur aufgegeben hat, sondern sich darüber mittlerweile lustig macht. All das macht die AfD stark. Massive Kampagnen und ein Spitzenkandidat wie Krah mögen den Weg zum Triumph im Osten erschweren – sie werden ihn aber nicht verbauen.

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Kommentare ( 95 )

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95 Comments
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Ralf Poehling
6 Monate her

Fast das gesamte rechte Wählerpotential ist nach Osten abgewandert und konzentriert sich dort. So erklärt sich das dortige starke Wahlergebnis.
Hier im Westen geht es deswegen nicht mehr ohne Hufeisen. Ich hoffe mal, dass der Osten das auf dem Schirm hat und uns hier genug Luft lässt für ungewöhnliche Ansätze. Hier ist die CDU kein potentieller Bündnispartner, sondern unser größter Feind.

Stefan Z
6 Monate her

Warum, hängt man sich eigentlich immer an den Politikern der AFD auf? Es sollte doch vorrangig um die politischen Themen gehen. Und genau bei diesen politischen Themen versagt die Ampel und hat keine politische Mehrheit mehr in Deutschland. Und was macht Herr Klingbeil, der Vertreter einer angeblichen Volkspartei? Er beleidigt Frau Weidel und damit auch Millionen von Bürgern als Nazis und spuckt ihnen damit ins Gesicht. Glaubt dieser Mann wirklich, dass dadurch auch nur ein AFD-Wähler reumütig zur SPD umschwenkt? Die Ampel regiert erkennbar nicht für die Mehrheit der deutschen Bevölkerung sondern gegen deren Interessen. Das ist das eigentliche Problem… Mehr

Ceterum censeo Berolinem esse delendam
6 Monate her

Der eitle Selbstdarsteller Maximilian Krah hat die AfD mindestens ein Prozent Stimmenanteil gekostet. Als der niveaulose linke Pöbelaffe Lars Klingbeil gestern Abend vor laufenden Kameras die AfD-Chefin Weidel persönlich und auch sämtliche AfD-Parteimitglieder mit dem N-Wort beschmiert hat, hat Frau Wagenknecht das sofort als Steilvorlage benutzt, indem sie genüsslich darauf hingewiesen hat, dass es sehr wohl Nazis in der AfD gebe, wenn einer wie Krah sich um den guten Ruf der SS-Schergen sorgt. Genau das ist auch beim typischen Wechselwähler angekommen, der deshalb sein Wahlkreuz nicht bei der AfD gesetzt hat. Krah hat – wie viele seiner Parteikollegen – das… Mehr

RauerMan
6 Monate her

Sehr richtig.
Und ohne die massiven und dazu faken Kampagnen gegen die Partei wäre sie weit über die 20 Prozent.

Sani58
6 Monate her

Ja wer hört denn auf diesen Blödsinn der Parteien und etablierten Medien? Wer nimmt denn die immer noch ernst? Die Mitteldeutschen ( gemeinhin als Ossis bekannt) jedenfalls nicht.
Was sagte der Sachsenkönig als er abdankte und ins Exil ging?: “ Ach macht doch eiren Dreck alleene…. . Bis heute ein geflügeltes Wort in Sachsen und weithin bekannt in Mitteldeutschland.

A rose is a rose...
6 Monate her

Politiker haben sich immer schon zu unüberlegten Äußerungen hinreißen lassen. Das mag nicht immer stilvoll sein, macht sie aber nicht zu Demokratiefeinden.
Schnappatmung und Lichterketten sind dagegen ein neues Phänomen, welches parallel zu Ausgrenzung und dem Begriff “Hass und Hetze” aufgetaucht ist.
Bevor man jetzt Schuldzuweisungen macht, wäre es vielleicht sinnvoll, mit etwas Abstand auf unsere Politik zu schauen.

Del. Delos
6 Monate her

Diese Hypothese halte ich für falsch. Ja, Krah hat die AfD in der Tat Stimmen gekostet – aber anders als Sie denken. Es sind nämlich sehr Viele sauer geworden… auf die AfD, nicht auf Krah, weil sie nicht zu Krah stand, sondern wieder einmal nach der Pfeife der Medien tanzte und sich „distanzierte“. Die FPÖ hat da mehr Selbstbewusstsein und lässt sich nicht als Marionette von außen dirigieren. Und damit hat sie Erfolg! Dass nicht alle in der SS Verbrecher oder Mörder waren, ist eine Selbstverständlichkeit und diese wurde schon von anderen Leuten verbreitet. Da gab es zwar auch Diskussionen,… Mehr

H. Priess
6 Monate her

Maximilian Krah war kein schlechter Spitzenkandidat – er war noch schlechter. Massive Kampagnen und ein Spitzenkandidat wie Krah mögen den Weg zum Triumph im Osten erschweren – sie werden ihn aber nicht verbauen. Zitate Krah hat das richtige Wort zur falschen Zeit gesagt! Wer ihm zuhört, besonders beim Dreistundeninterview, kann erkennen, welch wacher Geist in Herrn Krah steckt. Daß sich auch TE diese Formulierungen nicht verkneifen kann ist auch kein Ruhmesblatt. Da es kein Umdenken in der Politik der Herrschenden geben wird werden sie zu härteren Maßnahmen greifen müssen. Frau Fancy Naeser, der VS, die NGOs und Antifa stehen Gewehr… Mehr

reiner
6 Monate her

Was der gute Herr Thurnes gegen Krah hat erschließt sich mir nicht.In Interviews wirkte er souverän und 10 mal besser als irgendwer von der Ampel,dass ihm da ein U Boot untergejubelt wurde,was kann er dazu,dass gleiche bei Bystron,null Beweise aber laut schreien.

Sani58
6 Monate her
Antworten an  reiner

Der genannte versteckt mit der Kritik an Krah seine Abneigung gegenüber der Partei und denkt, die Leser merken es nicht. Nun steht jedem seine Meinung frei und da wo ich herkomme redet man aber eher nicht drum herum oder verklausoliert. Wasch mir den Pelz, aber macht mich nicht nass…..das ist bei uns bekannt,aber nicht sonderlich beliebt, wo es in anderen Gegenden halt eher Standart oder weiter verbreitet ist.

Last edited 6 Monate her by Sani58
Leopold Karl
6 Monate her

Nicht nur ich habe die AfD nicht trotz, sondern wegen Krah gewählt. Klare Worte, Rückgrat, intelligent.

Silverqueen
6 Monate her
Antworten an  Leopold Karl

Ich habe ihn schon sprechen gehört und gerade sein Buch gelesen. Halte ihn für sehr gut und habe es bedauert, dass die AfD ihn hat fallenlassen.

Malte
6 Monate her

Dass immer noch ein paar Leute linksgrün wählen – geschenkt. Aber das Wahlergebnis der Union ist erschütternd – jedenfalls für Menschen, die glauben, dass Wahlen etwas verändern können. Die Union hat alle Weichen in die gegenwärtige Misere gestellt, die Ampel lediglich den Turbo gezündet.

Sani58
6 Monate her
Antworten an  Malte

Ich schreibe es seit langem. In einem Teil geht es „weiter so“ im Anderen wird auf Veränderung gewählt…..

RauerMan
6 Monate her

Trotz der gewaltigen Kampagnen der Altpateien gegen die AfD und deren internen Fehlern, wurde die AfD zweitstärkste deutsche Kraft bei den EU-Wahlen. Das zeigt, daß sich viele Menschen nicht mehr von parteilichen-medialen-kirchlichen- und weiteren Verleumdern der AfD beeinflussen lassen. Die Fakten sind zu eindeutig. Es wäre auch noch schöner, wenn versagende Politik der „Ampel“ auch noch belohnt würde. Und sich als Nazis von einem SPD-Generalekretär, vorher schon von seiner Amtsteilsinhaberin diskriminisieren lassen zu müssen, das ist für die Demokratie eintretende Bürger zuviel. Die Hetze und Diffamierung gegen die AfD und deren Wähler wird mehr und mehr von einer Mehrheit der… Mehr

gladius
6 Monate her

Im Tagesspiegel ist eine interaktive Karte veröffentlicht, welche Partei wo die relative Mehrheit geholt hat. Da ist ein schwarzer Westen mit ein paar grünen Einsprengseln und ein blauer Osten (außer Berlin) mit ein paar schwarzen einsprengseln zu sehen. Ach ja, und ein grünes Potsdam soll nicht verschwiegen werden. Diese Karte ist ein Menetekel auf die Zukunft Deutschlands (und Berlin/Potsdam). Die deutsche Einheit steht auf dem Spiel.

RauerMan
6 Monate her
Antworten an  gladius

Die „Deutsche Einheit steht auf dem Spiel“, nur für die Verweigerer der Einsicht, daß die Wähler von Union und AfD sich im Grunde mit ihren Ansichten einig sind.
Die AfD besteht aus Abspaltern der Union wegen Merkel-Fehlern und vor allem aus Merkels Linksrutsch.
Inzwischen ist die Union dabei diese gemachten Fehler zu revidieren.
Dazu gehörte auch eine Revision ihrer AfD-Politik.

Sani58
6 Monate her
Antworten an  RauerMan

Daran glaube ich nicht. Dazu müsste ja der gesamte Vorstand ausgetauscht werden…..und die kleben an Posten, wie angeschraubt.
Lediglich auf kommunaler Ebene wird es zaghafte Einigkeit geben, unter Schelte von Oben.

DDRforever
6 Monate her
Antworten an  gladius

Wirklich witzig, was meinen Sie denn mit deutscher Einheit????? Vielleicht unterhaken und „WIR“???? Spätestens seit Kriegsende gibt es so etwas wie Deutschland nicht mehr. Und jeder Marsianer steht mir näher als ein BRD Bürger.

alter weisser Mann
6 Monate her

Selbst ein 35% Triumph im Osten wird kein echter Triumph.
Die Anationale Front wird verhindern, dass es einer wird. …. aber dann wird es sehr sehr spannend.

reiner
6 Monate her
Antworten an  alter weisser Mann

Sie vergessen die Wähler in diesem Fall,dass könnte Tumulte geben,wenn 35% nicht berücksichtigt werden.