Einreise für „Australian Open“: Tennis-Weltranglistenerster Novak Djokovic will keinen Impfnachweis vorzeigen

Die Leute würden heute „zu weit gehen“, was die Beschneidung der Freiheitsrechte betreffe, sagt Novak Djokovic und möchte seinen Impfstatus weiterhin nicht offenlegen. Das könnte ihn die Teilnahme an den „Australian Open“ kosten – er scheint bereit zu sein, das in Kauf zu nehmen.

IMAGO / Shutterstock

Der derzeitig erstplatzierte auf der Tennis-Weltrangliste, Novak Djokovic, weigert sich, für die Einreise nach Australien einen Impfnachweis vorzuzeigen. Damit wird er womöglich nicht an den Australian Open teilnehmen können, welche im Januar in Melbourne stattfinden sollen.

Gegenüber der serbischen Zeitung „Blic“ sagte Djokovic: „Bei der derzeitigen Situation bin ich mir immer noch nicht sicher, ob ich nach Melbourne gehen werde. Ich werde meinen Impfstatus nicht vorweisen, es ist eine Privatangelegenheit und eine unangemessene Forderung.“ Die Leute würden heute „zu weit gehen“, was die Beschneidung der Freiheitsrechte betreffe.

Der Einwanderungsminister von Australien, Alex Hawke, gab am Mittwoch bei ABC Radio bezüglich Djokovic zu verstehen: „Das Land hat für den Grenzschutz angeordnet, dass jeder, der Australien besuchen will, doppelt geimpft sein muss. Das ist eine allgemein gültige Regel und gilt nicht nur für Tennisspieler.“ Auf die Frage, ob es eine Ausnahme für die Australian Open geben werde, antwortete Hawke: „zurzeit nicht“. Jeder, der Australien betreten möchte, muss nachweisen können, dass er zwei Impfdosen erhalten hat.

Der Premierminister des Bundesstaats Victoria, in dem die Australian Open stattfinden werden, Daniel Andrews, stellt sich hinter die Impf-Einreisepolitik des Landes: „Ich glaube nicht, dass ein Tennis-Spieler ein Visum für die Einreise bekommen wird und selbst wenn, würde dieser sich vermutlich in eine wochenlange Quarantäne begeben müssen“, sagte Andrews. „Das Virus schert sich nicht um deinen Tennis-Rang oder wie viele Grand Slams man gewonnen hat.“ Man müsse geimpft sein, um „sich und andere zu schützen“, so Andrews.

Victoria hatte vor Kurzem eine Impfpflicht für professionelle Athleten angeordnet, ohne dabei jedoch zu spezifizieren, ob auch ausländische Sportler darunter fallen. Andrews ist der Ansicht, dass dem so wäre: „Der professionelle Sportler ist Teil der ‚Autorisierte-Arbeiter‘-Liste und diese müssen doppelt geimpft sein.“ „Autorisierte Arbeiter“ sind Menschen, die für ihren Job das Haus verlassen müssen.

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Kommentare ( 69 )

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Birgit
3 Jahre her

Danke Herr Djokovic!,
… und warum nicht einfach zeitgleich zu den „Australian Open“ (was für ein Witz inzwischen alleine der Name) – im kleinen privaten Rahmen – ‚Freundschafts-Battles‘ z. B. in FREE-Schweden ankündigen?

Mal gucken, wo der Spieler- und Zuschauerzulauf dann der größere ist …

Jean B.
3 Jahre her

Man kann es auch anders sehen. Nicht, dass er nicht einreisen darf, sondern dass das Turnier sein Zugpferd verliert. Ein zwei zusätzliche Spieler, die aus denselben Gründen nicht kommen sollten, – und schon ist das Sportevent keines mehr.

StefanSch
3 Jahre her

Die Australier haben jedes Augenmaß verloren. Die setzen sogar Militär im Inland gegen die eigene Bevölkerung ein. Hier werden 300 Jahre Aufklärung mit Füssen getreten.

Olaf W1
3 Jahre her

Ja, ja, die verrückte Corona-Welt. Aber nicht nur die Aussies sind so verbohrt. Ich war am Freitag in München in einer orthopädischen Klinik. Im Januar bekomme ich eine künstliches Hüftgelenk eingesetzt. Der Arzt verwies nachdrücklich darauf, dass ich mich bis dahin unbedingt noch gegen Corona impfen lassen soll, da ich sonst „massive Einschränkungen“ in der Klinik und der im Anschluss folgenden Reha zu befürchten hätte. Besuchsverbot war eine der Punkte, Isolation auf dem Zimmer/Station sowie kostenpflichtige, alle 48 h notwendige Test zu rund je 60€ (bei veranschlagten vier Wochen eine enorme Summe) schon eine Schikane. Was macht man also? Man… Mehr

Tomsen
3 Jahre her
Antworten an  Olaf W1

Sie lassen sich also aus nicht medizinischen Gründen impfen?
Wählen Sie ein anderes Krankenhaus.
Verzichten Sie auf die Reha, ambulant geht es auch.
Ihre Entscheidung.

merlin999
3 Jahre her

Der Joker wird mir noch sympathisch. Dies wäre beim Regenbogenanbeter Lewis wohl nicht geschehen. So kann sich ein Charakter auch entwickeln.

Til
3 Jahre her

Er muss sich ja nicht impfen lassen, beide Seiten müssen dann eben die Konsequenzen tragen. Australien ist ein souveräner Staat und kann entscheiden, wer einreisen darf und wer nicht. Kann man mögen oder nicht, ist aber legitim.

Wolfram_von_Wolkenkuckucksheim
3 Jahre her

Australien ist in eine Art Faschismus abgeglitten. Man muss eigentlich alles boykottieren, was jetzt von dort kommt und als Urlaubsland fällt es ja sowieso flach. Die werden sich noch dumm umgucken, wenn hinterher die Scherben zusammengekehrt werden müssen.

kasimir
3 Jahre her

Super! Dem Beispiel müssten noch mehr Prominente folgen, auch Leute aus der Wirtschaft, Kunst und Wissenschaft, dann würde schnell wieder Ruhe einkehren.
Die Australian Open werden an Attraktivität verlieren, wenn Djokovic nicht daran teilnimmt. Wenn ihm jetzt noch 1-2 Spieler der Top 5 folgen würden, wäre dieses Turnier ziemlich uninteressant…

Peter Meyer
3 Jahre her
Antworten an  kasimir

Sehe ich genauso. Aber es wäre besser, wenn die Sponsoren abspringen würden. Denn Geld ist das Einzige, was diesen Irren wichtig ist.

Budgie
3 Jahre her

Bravo,Novak Djokovic! Es müssen noch viel mehr Prominente diesen Diktatoren die kalte Schulter zeigen. Hoch lebe Novak Djokovic, dreimal Hoch, Hoch, Hoch!

Peter Meyer
3 Jahre her
Antworten an  Budgie

Mal abwarten. bislang sind noch alle umgekippt.

Biskaborn
3 Jahre her

Die Australier sind noch verrückter als Deutschland, unglaublich wie die westliche Welt die Freiheitsrechte seiner Bürger einschränkt.
Interessant in diesem Zusammenhang die Haltung des Fußballers Kimmich vom FC Bayern München der sich bislang nicht impfen ließ und der unterschwellig bereits von den Medien unter Druck gesetzt wird. Gestern in der Sportschau der Kommentator sinngemäß, „ hier ist noch nicht das letzte Wort gesprochen“.