Annalena Baerbock bringt aus Japan eine glatte Absage mit nach Hause: „Wir haben zurzeit nicht vor, LNG an Deutschland zu liefern“, sagt Außenminister Hayashi als Antwort auf Baerbocks verklausulierte Bitte um Linderung der Energiesorgen.
In Japan ist es bekanntlich Sitte, Absagen ganz besonders höflich zu verpacken, um den Fragenden bloß nicht bloßzustellen. Doch allzu viel Mühe machte sich Japans Außenminister Yoshimasa Hayashi beim Besuch von Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock in Tokyo offenbar damit nicht.
Baerbock wollte ganz offensichtlich gerne eine Zusage der „Solidarität“ in Sachen Erdgasversorgung aus Tokio mit nach Hause ins zunehmend von Gasknappheitssorgen geplagte Deutschland bringen. Japan ist einer der wichtigsten Abnehmer für verschifftes Flüssigerdgas (LNG), das neben der Atomkraft die wichtigste Energieressouce der rohstoffarmen Industrienation ist. Und da erhoffte sich die Bundesregierung in Person Baerbocks offensichtlich ein wenig Verzicht zugunsten des noch erdgasabhängigeren Deutschland. In ihren Worten klang diese Bitte vor der Presse so: „Es kann und darf keinen Wettlauf um Energie geben, bei dem derjenige, der am stärksten ist und am meisten Geld hat, alles aufkaufen kann.“ Offenbar hofft die selbst erklärte Weltinnenpolitikerin auf eine Art Aussetzung des Energieweltmarktes.
„Ich werde nicht zulassen, dass wir jetzt um das konkurrieren, was am allerwichtigsten ist, nämlich alternative Möglichkeiten“, sagte Baerbock. Aber natürlich kann sie das gar nicht verhindern. In der Welt jenseits grüner Machtfülle wird auch weiterhin um Energieressourcen konkurriert werden. Und das machte Amtskollege Hayashi auch unmissverständlich klar: „Wir haben zurzeit nicht vor, LNG an Deutschland zu liefern. Aber wir werden auch zu diesem Thema im Rahmen der G7 eng kooperieren.“
In diesen knappen Worten steckt das ganze Ergebnis von Baerbocks Reise: Deutschland kann sich nicht die geringste Hoffnung machen, dass Japan auf Gas verzichtet, um Deutschland aus der Energie-Patsche zu helfen. Auch in Japan kann der Winter schließlich kalt werden, und im Gegensatz zu Deutschland ist man dort sicher nicht bereit, eigenen Wohlstand in Form von Industriearbeitsplätzen für andere als die eigenen Interessen aufzugeben. Ähnliche Botschaften dürfte die Bundesregierung auch aus anderen wichtigen Hauptstädten noch zu hören bekommen.
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Vermutlich hat Japan auch Atomenergie empfohlen. Warum wird das nicht erwähnt, dass Japan einige AKWs reaktiviert?
In ihrer Art, ohne Rücksicht auf Verluste großspurig Phrasen zu dreschen, erinnert das Baerbock an den unseligen Reichsaußenminister von Ribbentrop. Die Briten übrigens haben ihm, als er deutscher Botschafter in London war, den Spottnamen von Brickendrop gegeben, was seine arrogante Unart karikierte, von einem Fettnäpfchen ins andere zu treten; dies heißt im Englischen to drop a brick. Zwischen beiden Figuren Parallelen festzustellen, sei jedem Leser selbst überlassen.
„Es kann und darf keinen Wettlauf um Energie geben, bei dem derjenige, der am stärksten ist und am meisten Geld hat, alles aufkaufen kann.“
Diplomatisch unfassbar dumm – gerade gegenüber Japan! Sie hält die Welt für einen Grünen-Parteitag!
Oh Mann, diese Frau ist so peinlich. ?Ich an ihre stelle hätte mal gefragt wie man es schaft eines der besten Bahnsysteme der Welt aufzubauen. Oder wie man es schafft eins der sichersten Länder auf der Welt zu sein. Und dann hätte ich um unterstüzung gebeten, die Lage bei uns zu verbessern. Was würde ich für einen Shinkansen in Deutschland geben!
Wie Naiv muss man sein, zu Glauben das andere Länder zu unseren Gunsten auf Wohlstand und Sicherheit verzichten um uns aus dem selbstverschuldeten Energiewendechaos zu retten.
Die anderen Länder werden das als Chance sehen, die Lücken zu besetzen die entstehen wenn unsere Industrie nicht liefern kann, um so Wohlstand und Arbeitsplätze für ihre Länder zu sichern.
Jemanden wie Baerbock nach Japan zu schicken, ist mehr als fahrlässig. Die japanische Kultur akzeptiert Frauen nicht in derselben Weise wie Männer. Außerdem ist der Umgang miteinander sehr ritualisiert. Ich bezweifele sehr, dass Baerbock auch nur annähernd Ahnung hatte, wie sie sich verhalten musste. Die für Japaner unübliche, relativ schroffe Ablehnung von Baerbocks Ansinnen zeigt mir, dass sie wohl so ziemlich alles falsch gemacht und die Gastgeber zumindest irritiert, wenn nicht gar verprellt hat. Die Bekleidung eines Amtes bringt eben mitnichten Comment und Weisheit mit sich. Die muss man dazu mitbringen. Und die kann man nicht plagiieren oder fälschen wie… Mehr
Baerbock ist wirklich oberpeinlich. Andererseits bin ich froh, dass die grüne Welle z. Zt. voll ihr Programm durchziehen kann. In 10 Jahren ist das grüne Dogma Geschichte, wie auch die EU. Es wird einen Rechtsruck mit Renationalisierungen der ehemaligen EU geben. BRICS wird sich mit den USA bipolar die Macht teilen.
Reputation?? Deutschland?? Lange her! In nicht mehr allzuferner Zeit werden Sie sich wünschen, Deutschland wäre wie Italien!
Werter Herr Knauss,
Außenminister Yoshimasa Hayashi musste es deutlich formulieren – seine deutsche Amtkollegin hätte es sonst nicht verstanden … .
Vermutlich hat unsere Völkerrechts-Weltinnenministerin beim G7 Gipfel die Formulierung „wir werden auch zu diesem Thema im Rahmen der G7 eng kooperieren.“ nicht verstanden: Im Westen ergänzt man den unausgesprochenen Teil gerne positiv, also mit „… und werden euch Gas liefern“. In Japan dagegen ist die Aussage „Ich habe dein Problem verstanden“ ein klares Nein; der unausgesprochene Teil lautet: „… aber ich kann/will/werde dir nicht helfen“.