Die Linken wollen von dieser Bankrotterklärung und dem Unrechtscharakter der DDR nichts mehr wissen. Die Geschichte steht dem neuen, großen Projekt "Rot-Rot-Grün" im Weg.
Vor 55 Jahren riegelte das DDR-Regime die Grenzen zur Bundesrepublik hermetisch ab. Die Mauer wurde gebaut. Man kann auch sagen: Die Sozialisten mauerten ihr eigenes Volk ein.
Dieser Tag, der 13. August 1961, spielt im kollektiven Gedächtnis der Deutschen nur noch eine untergeordnete Rolle. Das hat mit der Geschichtsvergessenheit großer Teile der Bevölkerung zu tun, aber auch mit politischem Kalkül. Der linke Teil des politischen Spektrums und die ihm nahestehenden Medien möchten die Erinnerung an diesen Tag am liebsten auslöschen, zumindest noch stärker verblassen lassen.
Denn der 13. August 1961 steht für alles, was den real existierenden Sozialismus à la DDR ausmachte:
- den totalitären Anspruch, besser als die Menschen selbst zu wissen, was ihnen gut tut und was nicht;
- die ideologische Entschlossenheit, Menschen zu ihrem vermeintlichen Glück zu zwingen – notfalls eben mit Mauer, Stacheldraht und Schießbefehl;
- die Überzeugung, ein lückenloses Überwachungs- und Bespitzelungssystem diene dem Fortschritt;
- das Versagen des planwirtschaftlichen Systems, den Menschen wenigstens ein gewisses Maß an Wohlstand zu ermöglichen;
- die Notwendigkeit, die Arbeitnehmer im Namen des Sozialismus auszubeuten, um so zu einem Arbeiter- und Bauernparadies zu gelangen;
- den sichtbaren und fühlbaren Beweis, dass die DDR ein Unrechtsstaat war, ja ein Unrechtsstaat sein musste, um wenigstens eine Kümmerexistenz führen zu können.
An all das wird 55 Jahren danach in den Medien kaum noch erinnert. Auch der linke Flügel der SPD und der westdeutsche der Grünen wollen nichts mehr davon wissen, wie schnell sie nach dem Mauerbau ihren Frieden mit der DDR gemacht hatten, dass ihnen Menschenrechtsverletzungen in Afrika näher gingen als der permanente Verstoß gegen elementare Grundrechte im östlichen Teil des eigenen Landes. Und Die Linke? Dort gibt es nicht wenige, die den Mauerbau heute noch rechtfertigen und den Mauerfall im Jahr 1989 unverändert verdammen. Folglich bekennt sich die umbenannte SED bis heute mehrheitlich nicht zu ihrer Verantwortung für den Mauer- und Stasi-Staat namens DDR – nicht zu ihrer schweren Schuld.
Es gibt, das zeigt sich auch am 55. Jahrestag des Mauerbaus, ein großes politisches Interesse, den Unrechtscharakter des SED-Regimes vergessen zu machen. Denn Sozialdemokraten, Grüne und Linke arbeiten an einem großen Projekt: Rot-Rot-Grün. Dabei würden intensive Blicke zurück auf den menschenverachtenden Charakter der DDR und auf ihre willigen Helfer – diesseits und jenseits der Mauer – nur stören.
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