Die Jerusalem-Rede von Donald Trump

Wenn Abneigung in Hass umschlägt, macht die Vernunft Pause. Das ist erneut bei ARD und ZDF zu beobachten, die Trumps Jerusalem-Entscheidung kritisieren. Wir dokumentieren die Übersetzung der Rede.

© Saul Loeb/AFP/Getty Images
US President Donald Trump delivers a statement on Jerusalem from the Diplomatic Reception Room of the White House in Washington, DC on December 6, 2017

Jede Erklärung eines Menschen zu einer Sache oder Person, die er verabscheut, ist sinn- und wertlos. Sie ist nur Ausdruck der eigenen Abneigung. Hass macht es unmöglich, Nachrichten und Informationen angemessen zu vermitteln. Bei den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten wurde die Rede Donald Trumps zu Jerusalem vom 6. Dezember 2017 mit erschreckend vielen Bewertungen, Verurteilungen und Herabsetzungen versehen. Das können und dürfen Sender natürlich tun, aber sie sind dann eben nicht neutral und objektiv. Bei den öffentlich-rechtlichen Sendern suchte man eine kommentarlose oder doch wenigstens nicht ausschließlich einseitig verurteilende Wiedergabe der Rede Donald Trumps vergebens.

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Jerusalem: Aus Chaos folgt Ordnung
Darum werde ich jetzt die Rede von Donald Trump übersetzen, weil mir die selbstgerechte und abfällige Art, wie die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten ihre Macht missbrauchen, um ihre radikal aburteilende Meinung im Mantel der angeblichen Neutralität und vermeintlichen Objektivität zu senden, missfällt. Man muss Donald Trump nicht mögen, um diese deutsche Berichterstattung zu Donald Trump kritisch zu sehen.

Weniger Urteil und mehr Berichterstattung wäre in dieser Angelegenheit angemessen gewesen. Lesen Sie daher lieber die Rede selbst als den Geifer über die Rede und denken Sie daran, ich zwinge Sie im Gegensatz zu den öffentlich-rechtlichen Sendern nicht dazu, mich für meinen Journalismus und meine Meinung zu bezahlen. Wenn Sie es dennoch tun wollen, kontaktieren Sie mich unter: gerdbuurmann@hotmail.de

Es folgt nur die Rede von Donald Trump vom 6. Dezember 2017:

Als ich ins Amt kam, versprach ich, die Herausforderungen der Welt mit offenen Augen und frischem Denken zu betrachten. Wir können unsere Probleme nicht lösen, indem wir immer wieder von denselben gescheiterten Annahmen ausgehen und die immer gleichen gescheiterten Strategien der Vergangenheit wiederholen. Alle Herausforderungen erfordern neue Ansätze. Meine heutige Ankündigung markiert den Beginn einer neuen Konfliktlösung zwischen Israel und den Palästinensern.

Im Jahr 1995 verabschiedete der Kongress das Jerusalemer Botschaftsgesetz, in dem die Bundesregierung aufgefordert wurde, die amerikanische Botschaft nach Jerusalem zu verlegen und anzuerkennen, dass diese Stadt die israelische Hauptstadt ist. Dieses Gesetz verabschiedete der Kongress mit überwältigender parteiübergreifender Mehrheit und wurde vor sechs Monaten einstimmig vom Senat bestätigt.

Doch seit über zwanzig Jahren hat jeder amtierende amerikanische Präsident auf eine Durchführung des Gesetzes verzichtet und sich geweigert, die US-Botschaft nach Jerusalem zu verlegen oder Jerusalem als Israels Hauptstadt anzuerkennen. Die Präsidenten gaben diese Verzichtserklärungen in dem Glauben ab, die Verzögerung der Anerkennung Jerusalems könne die Sache des Friedens voranbringen. Manche sagen, dass ihnen schlicht der Mut gefehlt habe, aber sie haben ihre besten Urteile getroffen, basierend auf die Tatsachen, wie sie sie damals verstanden.

Nach mehr als zwei Jahrzehnten Verzicht sind wir einem dauerhaften Friedensabkommen zwischen Israel und den Palästinensern nicht näher gekommen. Es wäre töricht, anzunehmen, dass das Wiederholen der exakt gleichen Formel nun ein anderes oder besseres Ergebnis ergibt. Daher habe ich entschieden, dass es an der Zeit ist, Jerusalem offiziell als Hauptstadt Israels anzuerkennen.

Während frühere Präsidenten dies zu einem großen Wahlversprechen gemacht haben, haben sie es versäumt, zu liefern. Heute liefere ich. Ich habe meine Entscheidung im besten Interesse der Vereinigten Staaten von Amerika und im Streben nach Frieden zwischen Israel und den Palästinensern gefällt. Es ist ein längst überfälliger Schritt zur Förderung des Friedensprozesses und um auf eine dauerhafte Vereinbarung hinzuarbeiten.

Israel ist eine souveräne Nation, die wie jede andere souveräne Nation das Recht hat, ihre eigene Hauptstadt zu bestimmen. Das anzuerkennen, ist eine notwendige Voraussetzung, um Frieden zu erreichen. Vor siebzig Jahren haben die Vereinigten Staaten unter Präsident Truman den Staat Israel anerkannt. Seitdem hat Israel seine Hauptstadt in der Stadt Jerusalem, der Hauptstadt, die das jüdische Volk in alten Zeiten gegründet hat.

Heute ist Jerusalem der Sitz der modernen israelischen Regierung. Es ist die Heimat des israelischen Parlaments, der Knesset und des israelischen Obersten Gerichtshofs. Es ist der Ort der offiziellen Residenzen des Premierministers und des Präsidenten. Es ist das Hauptquartier vieler Ministerien. Jahrzehntelang haben amerikanische Präsidenten, Staatssekretäre und militärische Führer ihre israelischen Kollegen in Jerusalem getroffen, so wie ich es auf meiner Reise nach Israel Anfang des Jahres getan habe.

Jerusalem ist nicht nur das Herz von drei großen Religionen, sondern es ist heute auch das Herz einer der erfolgreichsten Demokratien der Welt. In den vergangenen sieben Jahrzehnten hat das israelische Volk ein Land geschaffen, in dem Juden, Muslime und Christen und Menschen aller Glaubensrichtungen frei sind, um nach ihrem Gewissen und gemäß ihres Glaubens zu leben und zu wirken.

Heute ist Jerusalem ein Ort und muss es bleiben, an dem Juden an der Klagemauer beten, Christen die Stationen des Kreuzes gehen und Muslime in der Al-Aqsa-Moschee beten. In all diesen Jahren haben es die Präsidenten, die die Vereinigten Staaten vertreten haben, jedoch abgelehnt, Jerusalem offiziell als Hauptstadt Israels anzuerkennen. Wir haben es sogar abgelehnt, irgendeine israelische Hauptstadt überhaupt anzuerkennen. Heute aber erkennen wir endlich das Offensichtliche an: Jerusalem ist Israels Hauptstadt!

Dies ist nichts mehr und nicht weniger als eine Anerkennung der Realität. Es ist zudem auch das Richtige. Es ist etwas, was getan werden muss. Aus diesem Grund weise ich im Einklang mit dem Jerusalemer Botschaftsgesetz auch das Außenministerium an, Vorbereitungen für den Umzug der amerikanischen Botschaft aus Tel Aviv zu treffen. Dies bedeutet, dass wir sofort mit der Einstellung von Architekten und Ingenieuren beginnen, so dass eine neue Botschaft entstehen kann, die, wenn sie fertiggestellt ist, eine großartige Ehrerbietung an den Frieden sein wird.

Mit diesen Ankündigungen möchte ich ebenfalls einen weiteren Punkt deutlich machen: Diese Entscheidung soll in keiner Weise eine Abkehr von unserer starken Verpflichtung zur Ermöglichung eines dauerhaften Friedensabkommens widerspiegeln. Wir wollen ein Abkommen, das für die Israelis und für die Palästinenser von großem Wert ist. Wir nehmen keine Stellung zu irgendwelchen endgültigen Statusfragen, einschließlich der spezifischen Grenzen der israelischen Souveränität in Jerusalem oder der Lösung von umstrittenen Grenzen. Diese Fragen sind Sache der beteiligten Parteien.

Die Vereinigten Staaten sind weiterhin fest entschlossen, dazu beizutragen, ein für beide Seiten annehmbares Friedensabkommen zu erreichen. Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um zu einer solchen Vereinbarung beizutragen.

Ohne Frage ist Jerusalem eines der heikelsten Themen in diesen Gesprächen. Die Vereinigten Staaten würden eine Zwei-Staaten-Lösung unterstützen, wenn beide Seiten zustimmen. In der Zwischenzeit fordere ich alle Parteien auf, den Status quo an den heiligen Stätten Jerusalems zu erhalten, einschließlich des Tempelbergs, der auch als Haram al-Sharif bekannt ist. Unsere größte Hoffnung ist und bleibt der Frieden, die universelle Sehnsucht in jeder menschlichen Seele.

Mit den heutigen Maßnahmen bekräftige ich die langjährige Anstrengung meiner Regierung für eine Zukunft des Friedens und der Sicherheit für die Region. Bestimmt wird es durch diese Ankündigung zu Meinungsverschiedenheiten kommen, aber wir sind zuversichtlich, dass wir letztendlich, wenn wir die Meinungsverschiedenheiten durcharbeiten, Frieden erreichen und an einen Ort gelangen können, der viel mehr Verständnis und Zusammenarbeit beinhaltet. Diese heilige Stadt sollte das Beste in uns Menschen hervorbringen.

Wir fokussieren unseren Blick auf das Mögliche und ziehen uns nicht zurück zu den alten Kämpfen, die so vorhersehbar geworden sind. Frieden ist niemals außerhalb der Reichweite derer, die ihn erreichen wollen.

Deshalb rufen wir heute zu Ruhe, zu Mäßigung und zu den Stimmen der Toleranz auf, um sich gegen die Betreiber des Hasses durchzusetzen. Unsere Kinder sollen unsere Liebe erben, nicht unsere Konflikte. Daher wiederhole ich die Botschaft, die ich Anfang dieses Jahres auf dem historischen Gipfel in Saudi-Arabien vermittelt habe: Der Nahe Osten ist eine Region reich an Kultur, Geist und Geschichte. Seine Leute sind brillant, stolz und vielfältig, lebhaft und stark. Aber die unglaubliche Zukunft, die auf diese Region wartet, wird durch Blutvergießen, Ignoranz und Terror in Schach gehalten.

Vizepräsident Pence wird in den kommenden Tagen in die Region reisen, um unsere Verpflichtung zu bekräftigen und mit Partnern im gesamten Nahen Osten zusammenzuarbeiten, um den Radikalismus zu besiegen, der die Hoffnungen und Träume künftiger Generationen bedroht. Die Zeit ist gekommen für die vielen Menschen, die Frieden wollen, die Extremisten aus ihren eigenen Reihen zu vertreiben. Es ist an der Zeit, dass alle zivilisierten Nationen und Menschen, auf Meinungsverschiedenheiten mit vernünftigen Debatten reagieren und nicht mit Gewalt. Und es ist Zeit für junge und gemäßigte Stimmen im gesamten Nahen Osten, sich eine strahlende und schöne Zukunft zu sichern.

Daher lassen Sie uns heute auf den Weg des gegenseitigen Verständnisses und Respekts zurückfinden. Lassen Sie uns alte Vorstellungen überdenken und Öffner wir unsere Herzen und Gedanken für das, was möglich ist. Und schließlich bitte ich die politischen und religiösen Führer der Region, Israelis und Palästinenser, Juden, Christen und Muslime, uns bei der Suche nach einem dauerhaften Frieden zu unterstützen.

Vielen Dank.
Gott segne Sie.
Gott segne Israel.
Gott segne die Palästinenser
und Gott segne die Vereinigten Staaten.


Der Beitrag von Gerd Buurmann ist zuerst bei Tapfer im Nirgendwo erschienen:
Wenn Abneigung in Hass umschlägt, macht die Vernunft Pause

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Kommentare ( 53 )

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53 Comments
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Redlope
7 Jahre her

Ich verstehe auch die Aufregung um die Rede und das Thema nicht. Eigentlich drückt Trump nur aus, was schon lange bekannt ist und er macht nun Nägel mit Köpfen. Das ist durchaus verständlich und es passt zum „Macher“ Trump. „Aussitzer“ und „Herumeierer“ wir Merkel oder Obama finden das natürlich unerhört. Was mich aber auch wundert ist, dass der Islam offenbar in Deutschland inzwischen sakrosankter ist als das Judentum und Israel. Ich war zwar auch immer durchaus kritisch gegenüber israelischer Tagespolitik, aber grundsätzlich sind meine Sympathien eher bei dem Land Israel und seinen Bürgern. Wo bleibt nun die ununmstößliche Solidarität mit… Mehr

Friedr. Schill
7 Jahre her

Europa sollte sich hier heraushalten. Kein europ. Staat hat die Macht und die Kraft dort etwas mitzubestimmen. Russland hat im April 2017 Jerusalem als Hauptstadt anerkannt,
Trump zieht nur nach. Die Aufregung in Deutschland entspricht dem Muffengang, den Politiker und Medienleute vor der Gewalt haben. Sie müssen sich für eine Für oder Wider
entschließen. Oder die Amerikaner winken ab, dann kosten und der Unterhalt der Einwanderer plus mehr Militär rund 100 Milliarden im Jahr. Das ist der Aufreger, nicht die Hauptstadtfrage.

k. beekes
7 Jahre her

Die Unverschämtheit und Schamlosigkeit mit der „Journalisten“ des ÖR jede Meldung zu diesem Thema mit plumper Parteinahme beschmutzen ist abstoßend.
Und es ist erschreckend wie Medien die unsere Regierung kritisch begleiten sollen sogar den Schulterschluss mir einer Merkel suchen, die zum Schaden unseres Landes und ohne Not sofort dumm in die Welt hinaus blökt dass sie Trumps Entscheidung nicht teilt.
Wie schnell unser Land mit all seinen Institutionen und „Eliten“ so tief sinken kann ist unfasslich.

almighurt
7 Jahre her

Tichy und die Achse des Guten bringen die Rede im Wortlaut. Ein Mainstreamprintmedium namens Stern bringt dazu einen Artikel über eine angeblich verrutschte Zahnprothese Trumps während der Rede. Einen derartig schwachsinnigen Einfall hätte ich nicht mal in einer Till Schweiger Komödie erwartet. Um in medias res zu gehen: Trump ist konsequent und setzt um, was bereits 1995 beschlossen worden ist. Überall wo Moslems leben gibt es nichts als Probleme. Es gibt nicht einen Staat mit nennenswerten moslemischen Bevölkerungsanteilen, der demokratisch wäre. Sie sind rückständig, autoritär und ohne Erdöl absolut bedeutungslos. Kulturell liegen ihre besten Jahre bereits Jahrhunderte zurück. Ohne westliche… Mehr

Der Prophet
7 Jahre her

Hätte Obama diese Rede gehalten, hätte man für ihn den Friedensnobelpreis gefordert.

Schlewig
7 Jahre her
Antworten an  Der Prophet

Den hat er doch schon!

AngelinaClooney
7 Jahre her

Danke für die Übersetzung.
Ich empfehle dazu den Artikel von Thomas Spahn, der hier bei Tichy im Februar 2017 erschienen ist: https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/spahns-spitzwege/israel-warum-die-zwei-staaten-loesung-keine-ist/
Jassir Arafat kreirte bereits 1968 aus den damaligen arabischen Flüchtlingen das „palästinensische Volk“.

RonaldB
7 Jahre her
Antworten an  AngelinaClooney

Wie erklären Sie die Tatsache, dass Palästinenser überall in arabischen Staaten politisch udn ethnisch verolfgt und diskriminiert werden udn zwar schon seit mehreren Jahrzehnten? In Jordanien,Ägypten,Saudi Arabien, Syrien (von Anti-Assad Kämpfern und Hamas) Saudi Arabien und andere reiche Staaten des arabischen Raumes haben schon vor vielen Jahren die Grenzen zum Irak udn zu Jemen komplett geschlossen und mit Mauern zugesperrt. Syrische Flüchtlonge nimmt dieses Land sowieso nicht auf… Die Rohingya Flüchtlinge sind nicht nur in Myanmar unerwünscht, sodnern auch in Pakistan udn in Bangladesch. Solche udn ähnliche Tatsachen unterschlagen die Leitmedien. In Pakistan werden die Bengalis (Rohingya) wie abtrünnige hässliche… Mehr

History
7 Jahre her
Antworten an  AngelinaClooney

@AClooney Ihr Einsatz für eine Lösung des Nahostkonflikts (ob 1-oder 2-Staaten-Lösung) ehrt Sie. Aber Ihr Einwurf des Kreierens eines Volkes ab 1968 ist geschichtlich schon seeehr verzerrend. Vielleicht googeln Sie einmal: UNRWA= das UNO-Flüchtlingswerk für palästinensische Flüchtlinge, gegr. Dez. 1949 im Anschluss an den im Sept. 1948 gegründeten Sonderfonds für Palästina-Flüchtlinge UNRPR . >> Warum 1948?? Tipp: „UNO-Resolution 181″ von 1947 = UNO-Teilungsplan für Palästina und >“Balfour-Deklaration“ von 1917 nachschlagen! Stichpunkte: Balfour 1917 Garantieerklärung zur Schaffung einer ’nationalen Heimstätte für das jüdische Volk‘ in Palästina (massive jüdische Einwanderung von 80Tsd./Jahr) – Zustimmung nur von Emir Faisal I. -Ablehnung in arab.… Mehr

Arno Schäfer
7 Jahre her

„paper never refuses ink!“ -Trumps Rede ist verlogen, weil eine „Zweistaatenlösung, wenn beide Seiten zustimmen“ genauso absurd ist wie es „eine Vergewaltigung, wenn beide Seiten zustimmen“ wäre: Wenn der eine schon die absolute Macht über den anderen hat und bei Zugeständissen aus seiner Warte heraus nur verlieren kann, dann wird er eben auch nie verhandeln. Die Anerkennung Jerusalems am Ende von Verhandlungen über eine Zweistaatenlösung wäre ein Motivator für solche Art Verhandlungen gewesen, das Trump ohne No verschenkt hat. Und deshalb ist seine Rede eben auch verlogen: Sie bringt die Region keinen Schritt weiter in Richtung Frieden -das Gegenteil dürfte… Mehr

Pejuco
7 Jahre her
Antworten an  Arno Schäfer

Es scheint in heutigen Zeiten wohl schwer vermittelbar zu sein, das beschlossene Gesetze auch umgesetzt werden. Nichts anderes tut DT.

Schlewig
7 Jahre her
Antworten an  Arno Schäfer

Was ist den daran verlogen? Sie sollen nicht immer von der Verlogenheit deutschen Politiker ausgehen.
„Wir wollen ein Abkommen, das für die Israelis und für die Palästinenser von großem Wert ist. Wir nehmen keine Stellung zu irgendwelchen endgültigen „Statusfragen, einschließlich der spezifischen Grenzen der israelischen Souveränität in Jerusalem oder der Lösung von umstrittenen Grenzen. Diese Fragen sind Sache der beteiligten Parteien“

Lisa J.
7 Jahre her
Antworten an  Arno Schäfer

Bei Äußerungen wie „…langjährige Anstrengung meiner Regierung für eine Zukunft des Friedens und der Sicherheit für die Region….“ musste ich auch unwillkürlich an ähnliche US-Versprechen von Bush sen./ Bush jun./ Obama vor dem Golfkrieg I, vor der Afghanistan-Intervention, vor dem Golfkrieg II (2003), vor dem Krieg in Libyen und zuletzt in Syrien denken. Frieden + Sicherheit + Demokratie brachten sie eher nicht. Kann man dann schon für doppelzüngig … bis verlogen halten. Mit „Nach … Jahrzehnten Verzicht sind wir einem dauerhaften Friedensabkommen zwischen Israel und den Palästinensern nicht näher gekommen…“ hat Trump allerdings Recht. Mit der Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt… Mehr

Koko Lores
7 Jahre her

Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.
Albert Einstein
Insofern könnte es sich um einen richtigen Ansatz handeln. Ich möchte noch hinzufügen-, mit Angst oder unter dem Eindruck angedrohter oder realer Gewalt werden erst recht keine Probleme gelöst.

Frank Stefan
7 Jahre her

Danke TE, Danke Gerd Buurmann. Es gibt also doch noch Journalismus.

Gerhart
7 Jahre her

Naja, es ist durchaus notwendig, diesen erratischen Präsidenten in einen bewerteten Zusammenhang zu stellen. Ob er Ost- oder West J. meint, hatte Trump, beabsichtigt oder nicht, gar nicht gesagt. Die Meinung, daß man einen Friedensprozeß so anstößt hat er auch recht exklusiv, wie ich vernam. Auch sehen, von Erdowahn und Desmond Tutu, bis zu Merkel und dem Papst viele die Maßnahme kritisch. Das Völkerrecht, wonach Landnahme, wie auch immer, untersagt ist, auch. Eine erfolgreiche Demokratie definiert sich auch anders. Z.B. haben Palästinenser in Ostjerusalem keinen Paß, sondern nur eine Aufenthaltskarte, die nicht zur Wahl berechtigt. Diese muß erneuert werden, was… Mehr

Störk
7 Jahre her
Antworten an  Gerhart

Vor fast hundert Jahren, als das Osmanische Reich die Kontrolle über Arabien, Mesopotamien, Palästina und Syrien an die Entente verlor, gab es den Plan einer 2-Staaten-Lösung für Palästina: Cis-Jordanien für die Juden, Trans-Jordanien für die Araber. es dauerte noch bis ein weiterer Weltkrieg zuende ging, bevor dieser Plan zumindest näherungsweise umgesetzt werden konnte. Dummerweise hat seitdem jeder arabische Häuptling, der von inneren Problemen ablenken wollte, immer wieder den einen oder anderen Krieg gegen den Judenstaat vom Zaun gebrochen. In einem dieser Kriege hat Transjordanien illegal das Westjordanland annektiert und sich von Transjordanien in Jordanien umbenannt. Einen Krieg später haben sie… Mehr

Lisa J.
7 Jahre her
Antworten an  Störk

;-)) Was Sie mit ‚Plan einer 2-Staatenlösung für Palästina‘ VOR 100 JAHREN meinen, ist wahrscheinlich die Balfour-Deklaration, die ja ersteinmal eine Garantieerklärung von EINER Seite, nämlich der BRITISCHEN, war zur Schaffung eines ’national home for jewish people‘ – und das mit klaren strategischen Zielen UK’s (unter Nutzung der zionistischen Bewegung). Zustimmung kam nur von Emir Faisal I. (später König von Syrien + Irak). Die arabische Bevölkerung & die Führer der Nachbarländer [Ihre „Häuptlinge“], lehnten die Schaffung eines jüdischen Gemeinwesens in Palästina völlig ab. Das zeigt auch der gesamte arabische Widerstand, der seit 1920 einsetzte (Proteste vor US-Präs. Wilson, Ausschreitungen, Unruhen… Mehr