Der Hamburger Abgeordnete Johannes Kahrs zählt innerhalb der SPD zu den „Rechten“. Als Sprecher der „Seeheimer“ attackiert er alles, was ganz links ist – innerhalb der SPD wie außerhalb. Wer auch nur andeutet, die SPD könnte 2017 – vielleicht, möglicherweise, unter bestimmten Umständen – zusammen mit Grünen und Die Linke eine Regierung bilden, wird von ihm angeblafft: Quatsch, Unsinn, nie und nimmer, da sind wir Seeheimer vor.
Doch siehe da: Bei Thema Homo-Ehe kennt Kahrs keine Parteien mehr, sondern nur noch Befürworter der Gleichstellung von homosexuellen Partnern mit heterosexuellen Paaren. Und deshalb, so der Kahrs-Plan, sollen SPD, Grüne und Linkspartei im Bundestag ihre rechnerische Mehrheit nutzen und die CDU/CSU überstimmen. Der Koalitionsvertrag verbietet zwar genau das, nämlich wechselnde Mehrheiten; die GroKo wäre am Ende. Aber was schert das einen Homo-Ehe-Befürworter wie Kahrs?
Kaum eine andere Interessengruppe erfährt eine so breite mediale Unterstützung wie die Vorkämpfer der Homo-Ehe. Gleichwohl rangiert deren Anliegen in der breiten Öffentlichkeit unter „ferner liefen“. Wenn einer der Wortführer der SPD-Rechten an diesem Randthema aber die GroKo scheitern lassen will, dann ahnt man, wie Kahrs & Genossen 2017 reagieren werden, wenn es um die Kanzlerschaft geht.
Dann werden sie Farbe bekennen: Rot-Rot-Grün.
freigabe der abstimmung im bundestag! merkel muss die diskriminierung von lesben&schwulen beenden. jetzt! https://t.co/mA6LrtN9O7
— Johannes Kahrs (@kahrs) 26. Juli 2015
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