Die Beitragslücke der Krankenversicherungen ist noch viel größer als bislang gedacht

Der gesetzlichen Krankenversicherung fehlt vermutlich ein noch größerer Milliardenbetrag als ohnehin schon angenommen. Das zeigt eine neue Berechnung. Versicherten könnten massive Beitragserhöhungen bevorstehen.

IMAGO / Steinach

Der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) fehlen im kommenden Jahr bis zu 25 Milliarden Euro. Das berichtet die Bild-Zeitung unter Berufung auf Berechnungen des Instituts für Gesundheitsökonomik (IfG). Das bedeutet für die Versicherten mehrere Hundert Euro mehr an Beitragszahlungen für die Kranken- und Pflegeversicherung – wenn die Bundesregierung – das Gesundheitsministerium unter Karl Lauterbach – das neue Loch nicht mit Steuergeld stopft.

Der Grund für die Korrektur der bisherigen Schätzungen (rund 17 Milliarden Euro Defizit): In ihnen „waren der Krieg in der Ukraine und die Folgen noch nicht eingepreist“, so IfG-Gesundheitsökonom Günther Neubauer laut Bild. Die Inflation treibe auch für Arztpraxen und Krankenhäuser die Einkaufspreise, zudem seien die Aussichten des Arbeitsmarkts im Herbst 2022 nicht gut.

Der Vorstandsvorsitzende der DAK Gesundheit, Andreas Storm, warnte laut Bild:„Lauterbach muss jetzt gemeinsam mit dem Bundesfinanzminister den 70 Millionen Versicherten die Frage beantworten, ob und wie er den drohenden Beitrags-Tsunami noch verhindern will.“ Wenn die Finanzierungsdefizite allein durch steigende Beiträge ausgeglichen werden sollten, bedeutete das Beitragserhöhungen von bis zu 537,02 Euro für Spitzenverdiener und 455,16 Euro für Durchschnittsverdiener netto pro Jahr.

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Kommentare ( 23 )

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23 Comments
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H. Priess
2 Jahre her

In ihnen „waren der Krieg in der Ukraine und die Folgen noch nicht eingepreist“, so IfG-Gesundheitsökonom Günther Neubauer laut Bild. Das auch noch! Natürlich explodieren die Zahlen! Wer hat was anderes erwartet nach dem Vernichtungsfeldzug den Klabauterbach, das RKI, die Stiko, dieser komische Ethikrat, das Spähnchen nicht vergessen, die Impfbefürworter, die „Elite“ unserer Kulturgesellschaft gegen große Teile der Bevölkerung gegen das Gesundheitssytem geführt hat. Klar, der Ukrainekrieg und Putin sind Schuld wenn wir jetzt zahlen müssen. Ich war gerade Patient in einer Uniklinik und immer wenn ich mich mit Ärzten oder Krankenschwestern unterhalten habe über Dinge die ich kritisierte kam… Mehr

spindoctor
2 Jahre her

Das sind keine „Beitragsdefizite“- das ist noch nicht genehmigtes Sondervermögen, siehe auch Lindners „Neue Volkswirtschaftslehre“.

Mikmi
2 Jahre her

Ich kann nur sagen, sprecht mal mit einer Mitarbeiterin aus einem Zahnersatzlabor, was da so alles genehmigt wird, man muss nur die richtige Staatsbürgerschaft haben, wird alles durch gewunken. Und nix Standard, oder herausnehmbar, das volle Programm und sich dann wundern? Eine Grundversorgung sollte voll ausreichen, aber bei uns wird sich schon beschwert, wenn mal 10 Personen vor dem Amt stehen, oder man sich nicht Willkommen fühlt?

mlw_reloaded
2 Jahre her
Antworten an  Mikmi

Ein Bekannter berichtete von einer geflüchteten Ukrainerin, die jetzt vor Gericht klagt, dass sie die Chemo-Warteliste überspringen darf.

hoho
2 Jahre her

Echt? Das war schon zu sehen als ich nach D. gekommen bin. Überkomplexes System das noch (was für eine Überraschung) ineffizient und teuer war. Da kommt ein Kanzler mit es gibt keine Grenzen Dings und Wuuuups haben wir 50Mld mehr Ausgaben – ob das damit zu tun hat ist im Teil abhängig davon, wie die Beiträge der neuen finanziert werden – kommt das Geld aus der Staatskasse oder sind die KKs gezwungen das Geld aus dem nichts auszuzaubern? Selbstverständlich haben die Neuen bis dahin nicht bezahlt da wäre der Staat eigentlich in Pflicht das Kapital zur Verfügung zu stellen. Da… Mehr

AlterEgo
2 Jahre her

Warum wundert mich das nicht? Eine strukturelle Reform der GKV ist seit Jahrzehnten überfällig: Nicht nur die rund 110 verbliebenen Kassen sind ineffizient aufgrund ihrer parallelen Strukturen. Es gibt auch keinen Wettbewerb, da 98% der Leistungen gesetzlich geregelt sind, und die Einnahmenseite gepoolt ist. Ja, für die Politikloser mit klassischem Werdegang (Kreißsaal, Hörsaal (wenn überhaupt!), Plenarsaal) mag das nach Wettbewerb klingen. Jeder Arbeiter oder Selbständige kann darüber nur lachen! Und schließlich: Intransparenz ist gewünschtes Element des Systems: Mit Abgabe seiner Versichertenkarte hat der Patient keine keine Möglichkeit zu kontrollieren, was denn nun abgerechnet wurde. Andere Länder machen das besser: In… Mehr

Martin Mueller
2 Jahre her

Wenn Miilionen noch nicht so lange hier lebende Menschen kostenlos von den Millionen hier schon länger lebenden Menschen auch via Krankenkasse alimentiert werden, dann ist klar, dass die Einheimischen immer mehr zur Kasse gebeten werden und warum die Gesetzlichen Krankenkassen ein riesiges Defizit haben.

Werde ich jetzt demokratisch delegitimiert?

Horst
2 Jahre her
Antworten an  Martin Mueller

Ihre rhetorische Frage am Ende kann bald einen ganz bitteren Geschmack annehmen, wenn es in dieser Clownswelt weitergeht wie bisher. Daher darf ich Ihnen ein paar Hinweise für die Argumentation geben: Die noch nicht lange hier lebenden Menschen (sehr gute Formulierung, besser wäre jedoch: Bürger.) sind deutlich gesunder als Sie und ich. Ohne Zuwanderung würden wir in Inzucht degenerieren. Es sind Ärzte und Ingenieure. Was arbeiten Sie denn so? Einheimische haben früher Ausheimische ausgebeutet und ermordet, somit sollten wir dankbar sein, mit unserem Geld Gutes zu tun. Die Krankenkassen haben kein Defizit und nehmen auch niemanden etwas weg, denn sie… Mehr

Last edited 2 Jahre her by Horst
Lars Baecker
2 Jahre her
Antworten an  Horst

Kleiner Verbesserungsvorschlag: Die Krankenkassen haben kein Defizit. Sie haben „Sondervermögen“.

Peter Gramm
2 Jahre her

Die ungebremste und unkontrollierte Zuwanderung im Jahre 2015 zeitigt nun ihre Folgen. Die dafür verantwortliche Politikerin läßt es sich jetzt auf Steuerzahlerkosten sehr gut gehen. Wie war das nochmal mit dem Amtseid? Scheint eher eine läßliche Formalie denn ein Eid zu sein. Könnte also weg.

Talleyrand
2 Jahre her

Lauterbach und diese Regierung müssen mir eine ganz andere Frage beantworten und zwar ohne Ausflüchte: Wer hat das ganze Geld in einem komplett abenteuerlichen und offenbar äußerst wirkungslosem Test-, Lockdown- und Impftheater versenkt? Geld, dass ich mit meinen Mitbürgern erarbeitet und bestimmt niemandem das Mandat erteilt habe, es sinnlos zu verzocken? Falls sich da niemand finden wird, der die Verantwortung tragen will, was Wunder, wenn ich dann vermuten muss, das gesamte System tauge nichts?

Alf
2 Jahre her

Hoffentlich kommen die Beitragserhöhungen bald, damit die Bürger sehen, was die Ampel so leistet.
Leider wird dieser Zeitpunkt über Steuergeld verschoben, damit die Bürger nichts merken.
Wenn das Geld ausgeht, die Druckmaschinen nicht mehr nachkommen und/oder das Papier ausgeht, wird einigen Träumern ein Licht aufgehen.
Man kann nur hoffen, daß der Zahltag fürher ist

Juergen P. Schneider
2 Jahre her

Nun ja, wenn man eine nach dem Genossenschaftsprinzip organisierte Sozialversicherung dadurch überlastet, dass man wahllos neue Leistungsempfänger ins Land holt und die Anzahl der Leistungserbringer bzw. Einzahler konstant lässt, ergeben sich dadurch Probleme, die am Ende das System kollabieren lassen. So etwas versteht sogar der kleine Moritz, wenn man es ihm vernünftig erklärt. Soviel Vernunft dürfen wir aber von unseren Volksvertretern und Regierenden nicht erwarten. Das wäre doch unmoralisch. Oder?