Deutschlands De-Industrialisierung schreitet voran

Einerseits werden die E-Mobilität und die Wärmepumpen über den grünen Klee gelobt, anderseits ist die Regierung trotz unverschämt hoher Einnahmen nicht in der Lage, die Versorgungssicherheit für ihre weltfremden Lieblingsprojekte sicherzustellen.

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Electrical power grid in silhouette

Das Charakteristikum realistischer Prognosen, die nicht Wünsche, sondern die Wirklichkeit im Blick haben, ist, dass sie stets eintreffen, mögen Politiker noch so sehr dagegen anreden, Medien dagegen anschreiben und ansenden. Mag man auch noch sehr die Augen davor verschließen, so bleibt das E-Auto doch ein Irrweg, der Deutschland kräftig auf den Weg zur Deindustrialisierung voranbringt. Die Technik der Zukunft entwickeln und bauen die deutschen Autofirmen nicht in Deutschland, sondern immer mehr in China und stärken damit das Land, für das der Patentschutz ein Fremdwort ist, während in Deutschland die Wünsche der Regierung erfüllt und dafür Subventionen kassiert werden.

Sehen wir einmal von der ungeklärten Entsorgungsfrage von E-Autos bei Unfällen ab, verschließen wir auch gern die Augen davor, welche enorme Schädigung von Menschen, oft sind Kinder und Jugendliche betroffen, und der Umwelt die Rohstoffgewinnung für den Bau von Batterien und ihre Entsorgung in Afrika anrichten, so bleibt die Frage, wie denn die vielen E-Autos, die sich die Regierung wünscht, „betankt“ werden sollen. Zum einen wird ein Land, das sowohl aus der Atomenergie als auch aus der Kohleverstromung aussteigt und sich ganz Sonne und Wind hingibt, die benötigte Strommenge nicht produzieren und zum zweiten nicht versorgungssicher bereitstellen können. Zur Versorgung der vielen nötigen Ladestellen reicht die Kapazität der Netze nicht aus.

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Das hat man nun auch im Bundeswirtschaftsministerium erkannt, weshalb man, klamm wie man ist, nicht den erforderlichen Ausbau der Netze vorantreibt, sondern temporäre Abschaltungen vorzunehmen gewillt ist. Und da die Politik weitaus kreativer im Finden von euphemistischen Benennungen ist als beim Lösen oder Vermeiden von Problemen, heißen diese temporären Blackouts auch nicht Abschaltungen, sondern Spitzenglättungen.

Nach einem Bericht von TE   soll das Energiewirtschaftsgesetz dahingehend geändert werden, dass der neue Paragraf 14 a der Energiewirtschaft bei drohender Überlastung des Netzes erlaubt, über Fernsteuerung Ladestationen für E-Autos und Wärmepumpen für zwei Stunden pro Tag vom Netz zu nehmen. Wer also eine Wärmepumpe als umweltfreundliche Maßnahme eingebaut hat, dem kann für zwei Stunden pro Tag die Heizung abgedreht werden. Die Spitzenglättung soll die Kosten für den Netzausbau senken – und das, obwohl die Deutschen die höchsten Strompreise in der Welt zahlen. Über die Hälfte der Summe fließt in die Staatsquote, in Steuern, Abgaben und Umlagen.

Es ist schon ein Stück aus dem Tollhaus, wie der Bürger wieder zur Kasse gebeten wird, weil sich die Regierung in ihrer Ideologie verlaufen hat. Einerseits werden die E-Mobilität und die Wärmepumpen über den grünen Klee gelobt und Benziner oder Dieselfahrzeuge und Gas- und Ölheizungen verteufelt, anderseits ist die Regierung trotz unverschämt hoher Einnahmen nicht in der Lage, die Versorgungssicherheit für ihre weltfremden Lieblingsprojekte sicherzustellen.

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Sogar der einstmals so stolze Automobilverband, von dem wir kaum etwas gehört haben, seitdem die Merkelvertraute Hildegard Müller zum Chef dieser einst mächtigen Lobbyorganisation geworden ist, meldete sich nun doch mal zu Wort. Vollkommen richtig wies sie darauf hin, dass das, was „Spitzenglättung genannt wird … für die Kunden leider Abschalten bedeutet.“ Zu recht befürchtet sie den Akzeptanzverlust der E-Autos beim Kunden.

Dumm gelaufen: da setzt die Autoindustrie von der Politik dazu animiert auf das Subventionsgeschäft mit E-Autos und muss jetzt darum bangen, dass diese sich nicht in nötiger Zahl verkaufen könnten, denn auch subventionierte Waren müssen verkauft werden. Irgendwie erinnert das alles an den Diesel, der auch ein politisches Projekt war.

Man kann jedoch davon ausgehen, dass dieses Problem unter Herabsetzung der Kritiker auf semantischem Weg gelöst werden wird. Möglicherweise wird Spitzenglättung dann Klimamoment heißen. In der steuergeldfinanzierten Werbung werden die Besitzer von E-Autos und Wärmepumpen zu Klimahelden erklärt und man wird Wärmepumpenbesitzer beim Sport – so gesund kann die Stromabschaltung sein – und Autobesitzer beim Fahrradfahren zeigen, während die Post die guten alten Postkuschen reaktiviert.

Das Projekt E-Mobilität erinnert ein wenig an den Bau des Flughafens Berlin- Schönefeld, der nach zehnjähriger Verspätung, die Milliarden an Steuergeldern verschlang, dann doch noch termingerecht zur Coronakrise irgendwie fertiggestellt wurde – aber nun fliegt ja kaum noch jemand.

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Kommentare ( 49 )

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andreashofer
3 Jahre her

Tja, die Regierung hat das Volk wohl zum Feind erklärt. Die Deutschen, die Merkel – ja Merkel! – am Ende des Jahres mit Riesenmehrheit in Schwarz-Grün bestätigen werden, sind nicht naiv, sondern machen sich lächerlich.

Thorsten
3 Jahre her
Antworten an  andreashofer

kollektive Trance – wie schon mal in der deutschen Geschichte.

bfwied
3 Jahre her

Worauf das hinausläuft, und zwar im Schnellzugstempo, ist Führung bzw. Gängelung an der ganz kurzen Leine durch Ideologen bzw. Psychopathen, die meinen, sie müssten die ganze Welt führen, jeden an allem teilhaben lassen, gleich ob der überhaupt dazu in der Lage ist und vesteht, womit er spielt, und das alles unter dem Stichwort „Gerechtigkeit“. Wir haben das alles entwickelt, was die Welt haben will, vorbereitet in Jahrhunderten. Aber wir werden zum neuen Venezuela werden, weil die Sozialisten nur den Verdienst anderer rauben und an andere, die nichts dazu beitragen, verteilen können. Das finden sie gerecht, diese als krank zu bezeichnenden… Mehr

Rob Roy
3 Jahre her

Für Geschäftsleute, Politiker, den Klerus und Journalisten von den richtigen Medien gibt es dann von den Stromanbietern einen „Premium-Tarif“: Für nur 99,00 Euro im Monat extra plus einen Aufschlag auf jede KWh kann man sich dann von den Stromsperren freikaufen.

Thorsten
3 Jahre her
Antworten an  Rob Roy

Vermutlich wird es „Premium-Anbieter“ geben, die kein Stromsperre im „Kleingedruckten“ haben.
Für die alten Ossies: so eine Art Genex-Strom

Rob Roy
3 Jahre her

De-Industrialisierung, aber hauptsache, alle Haushalte bekommen früher oder später ein Smart-Meter, mit dem dann die Stromzuteilung erfolgt. Das sogar digital und über das Internet. Wenn es darum geht, den Verbraucher und den Bügern zu kontrollieren und zu gängeln, oder auch nur abzuzocken, funktioniert unsere Technik und wir sind hochtechnisiert.
Wenn man während einer Zugfahrt dagegen ein Handytelefonat führen will, kann man Funklochzählen spielen.

Kraichgau
3 Jahre her

ich habe vergleichbare „Glättungen“ in Pakistan sowie im hightechland Egppt mitgemacht,gern auch bei über 40 Grad im Sommer…
dort baut heute Siemens,finanziert durch die KFW, die fehlende Menge Kraftwerke nach,waehrend hier die DDR 2.0 fröhliche Urständ feiert…

hätte man mir 1990 erklärt,was irgendwann mal durch eine FDJ-Tante unter CDU-Tarnung läuft…ich hätts nie für möglich gehalten

Werner Geiselhart
3 Jahre her

Bei der Spitzenglättung würde ich mal an der obersten Spitze anfangen und dort die Säge ansetzen.
Der Entwurf zeigt mehr als deutlich, dass den Verantwortlichen die Unmöglichkeit der Energiewende sehr wohl bekannt ist, dass also die Bevölkerung von hinten bis vorne vera… wird.
Diese Politiker verstoßen also mit vollem Bewußtsein gegen ihren Amtseid, Schaden von der Bevölkerung abzuwenden und gehören eigentlich vor Gericht gestellt.
Würde Merkel Trump heißen, wäre schon längst ein erfolgreiches Amtsenthebungsverfahren gegen sie und ihre Vasallen gelaufen.
Doch der Deutsche Michel wählt anscheinend seine Metzger selber (frei nach Brecht)

Gerhart
3 Jahre her

Die hohen Strompreise konterkarieren alle “ alternativen “ Wärmequellen, die Pumpenergie benötigen. Die Erdwärmepumpe, Solarthermie und auch Wärmeverbunddämmung, wo gelüftet werden MUß !

Delcarlo
3 Jahre her

Ach, und Sie meinen wirklich, dass die Tankstellen Ihnen Diesel oder Benzin liefern werden? Ohne elektrisch betriebene Pumpen wird das wohl nicht gelingen, denke ich mal.
Wenn der Strom weg bleibt, dann bleibt auch der Sprit weg. Also ich sehe da keinen großen Unterschied zum Betrieb eines E-Autos.

Keinweltretter
3 Jahre her

„…über Fernsteuerung Ladestationen für E-Autos und Wärmepumpen für zwei Stunden pro Tag vom Netz zu nehmen…“
Hey, damit nähern wir uns ja immer mehr dem Niveau Afrikas an: Gerade mit jemand aus Malwi gesprochen, 8 Std. Stromabschaltung ist da nichts Ungewöhnliches. Vielleicht werden wir bei derartigen Angleichungen ja immer unattraktiver für Ankömmlinge aus selbiger Region 😉

Thorsten
3 Jahre her

Es grenzt schon an Naivität zu glauben, dass die Kosten politischer Entscheidungen NICHT der Steuerzahler (Untermenge der Bürger und „der hier Lebenden“) bezahlt.
Vielen ist nicht offensichtlich NICHT ganz klar, dass es wie im Restaurant ist: „Geliefert wie bestellt – hier ist die Rechnung“ …