Jetzt also auch Stuttgart. Die umstrittene Deutsche Umwelthilfe DUH klagt gegen Diesel-Autos auch in der Stuttgarter Innenstadt.
Am Mittwoch wurde vor dem Stuttgarter Verwaltungsgericht nur verhandelt. Vertreter des baden-württembergischen Verkehrsministeriums haben dabei ein Gutachten präsentiert, nach dem die Stickoxid-Belastung um neun Prozent reduziert werden könnte, würde die Hälfte der Diesel-Autos nachgerüstet.
Nach dieser Anhörung wird nächste Woche eine Entscheidung verkündet, von der eine erhebliche Signalwirkung auch für andere Städte ausgehen dürfte. Geklagt hat die DUH darauf, dass das Land Baden-Württemberg Fahrverbote für Diesel-Autos in Stuttgart erlässt. Fahrverbote sind so ziemlich das Letzte, was eine angeschlagene grün-schwarze Landesregierung gebrauchen könnte. Mit Mühe hat Ministerpräsident Kretschmann gerade Fahrverbote vom Tisch gewischt, sofern auch die alten Diesel-Autos irgendwie nachgerüstet werden. Daimler-Chef Zetsche hat gerade im Schulterschluß mit Kretschmann öffentlich die Nachrüstung von drei Millionen Dieselmotoren mit einem Software-Update verkündet.
Die DUH klagt auch in anderen Städten. »Report München« listet Klagen der DUH gegen insgesamt 16 deutsche Städte und sieben Bundesländer auf. Das hat die Organisation bereits vor einem Jahr in Düsseldorf getan, als sie forderte, Dieselautos die Einfahrt in die Stadt am Rhein zu verwehren. Die Verwaltungsrichter gaben der DUH Recht; das Urteil liegt jetzt beim Bundesverwaltungsgericht. Doch dort dürfte es noch lange liegen, weil Richter gewechselt haben, und die neuen sich erst einlesen müssen.
DUH: Wer klagt hier?
Zur Erinnerung: Die umstrittene Deutsche Umwelthilfe (DUH) ist ein eingetragener Verein, der ein Drittel seines Etats aus Abmahnungen bestreitet. Mit denen überzieht er vorwiegend mittelständische Autohäuser. Peter Ramsauer (CSU) kritisierte deutlich: »Der Mittelstand wird durch die Abmahnmethoden der DUH regelrecht abkassiert, ohne dass es der Umwelt oder den Verbrauchern hilft!« Er fordert auch, dass die Klagebefugnis von Verbänden wie der DUH überprüft wird.
Resch, der eine solch heftige Umweltverschmutzung mit seinen rastlosen Einsätzen für die Umwelt rechtfertigt, wird häufig von grünen Redaktricen als ernstzunehmender Umweltexperte in Sendungen von ARD und ZDF geholt und bekommt dort ein breites Forum.
Dabei steht Resch, der laut Süddeutscher Zeitung als Berufsausbildung ein abgebrochenes Studium der Verwaltungswissenschaft vorweisen kann, nur einem kleinen abgeschotteten Verein vor, der sage und schreibe 243 Mitglieder hat, wie Wikipedia schreibt. Dafür bietet die DUH rund 80 Beschäftigten Lohn und Brot. Allein fünf sind nach Angaben von Jürgen Resch mit Abmahnungen beschäftigt und durchforsten das Internet auf der Suche nach gewinnbringenden Verstößen gegen irgendwelche Vorschriften.
Vorbereitet wurden diese Angriffe bereits vor Jahren in Brüssel. Hier setzten grüne Truppen in den diversen Gremien immer niedrigere Grenzwerte für Stoffe in der Luft durch, unabhängig davon, ob sie sinnvoll sind oder nicht – und zu welchen Kosten machbar. Das treibt mittlerweile auch grünen Politikern wie OB Fritz Kuhn Schweißperlen auf die Stirn. Der muss sich im Gegensatz zur dubiosen DUH vor Wählern verantworten. Eine komplette Innenstadt wie Stuttgart für den Autoverkehr zu sperren – das hätte schon etwas Surreales.
Mit Lobby das Geschäftsmodell Abzocken erweitern
Die Wirtschaft käme zum Erliegen. Auf die Gerichte wartete viel Arbeit. Fahrverbote wären kalte Enteignung von Autobesitzern und Transportunternehmen. Kuhn & Co müssen politisch ausbaden, was ihre grünen Kumpels in jahrelanger Lobbyarbeit vor allem in Brüssel angerichtet haben. Dabei hat sich die Qualität der Luft in den Städten gegenüber früher dramatisch verbessert. Rußfilter haben die Dieselmotoren sauber gemacht.
Wenn dubiosen Organisationen wie die DUH die Welt wirklich retten wollten, würden sie sich dafür einsetzen, in Ländern der Dritten Welt Schadstoffemissionen zu reduzieren. Dort kann man die Mittel wesentlich effektiver einsetzen als hierzulande, wo bereits ein sehr hoher Standard in Sachen Luftqualität erreicht ist. Es wird Zeit, dubiose Umweltorganisationen zu überprüfen, die ihr Geschäft mit Abmahnungen und Klagen machen. Aber solange sich mit Horrormeldungen aus dem täglichen Straßenumweltinferno ein gutes Geschäft – auch in den Medien – machen lässt, dürften weitere Klagen folgen.
Bis mal irgendjemandem der Kragen platzt. Die Stuttgarter warten jetzt darauf, welche weiteren Ideen die Stadtverwaltung versprüht, um die Umwelt in der Innenstadt zu retten. Erst mal nichts ist es mit dem Plan geworden, den Feinstaub mit Moos zu binden und damit zu beseitigen. Wände an Straßenrändern wurden aufwendig und teuer mit Moos bepflanzt, vermutlich weil es so schön grün ist. Doch die grünen Mooswände sind bereits abgestorben. An der Luftverschmutzung sollte das allerdings nicht liegen, Moose gelten als robust.
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Die Todesfälle sind keine Luftnummer, sondern statistisch bewiesen. Selbstverständlich kann man nicht eins zu eins nachweisen, ob ein vorzeitiger Todesfall auf Stickstoffoxid zurückgeht. Das kann man aber beim Rauchen auch nicht. Dafür gibt es einen ganz eigenen Wissenschaftszweig die sogenannte Epidemiologie. Man kann das natürlich alles negieren und denken, dass die Weltgesundheitsorganisation sich die Grenzwerte einfach nur zum Spaß ausgedachte hat oder an eine Verschwörung glauben. Wie es jedem gefällt.
Das mit den Todesfällen ist leider eine statistische Luftnummer. S.a. mein Beitrag weiter unten. Inzwischen endlich heute auch mal gestützt durch mainstream Medien: http://www.focus.de/finanzen/karriere/berufsleben/politik-ignoriert-zweifel-am-grenzwert-40-mikrogramm-dieselpanik-wegen-grenzwertluege-in-ihrem-buero-ist-20-mal-so-viel-stickstoff-erlaubt_id_7378545.html
Selbstverständlich kann man aufhören, die Grenzwerte weiter zu verschärfen, beispielsweise dann, wenn die Kerze im Zimmer mehr NO2 erzeugt, als der nahe Verkehrsknotenpunkt.
Exponentiell steigende Kosten legen eher die Frage nahe, wo man mit Geld, das man nur einmal ausgeben kann, mehr nutzen erzeugt. Unsere Krankenhäuser haben beispielsweise das Hygieneproblem noch immer nicht im Griff. Sepsis betrifft nicht nur schon im Sterben liegende Alte, sondern auch junge Patienten.
Und jetz, liebe Deutsche?
Die Justicia gibt keine Hofnung, weill Richterim gleichen Boot sitzen. Unser ex-President Klaus nennt es Richterkratie.
Danke für den Artikel. Eine kleine Anmerkung zum Stil: Das von der Mainstream-Presse gerne verwendete Wort „umstritten“, welches ohne jeden Beleg diffamiert, könnten Sie weglassen. Der Satz „Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) ist ein eingetragener Verein, der ein Drittel seines Etats aus Abmahnungen bestreitet.“ ist aussagekräftig genug.
Was ist denn das Problem an Abmahungen? Mit einer Abmahung wird eine Person auf ein potentiell rechtswidriges Verhalten aufmerksam gemacht. Da wo der Staat versagt (wie beim Gesundheitsschutz) werden Verbände tätig, die von demjenigen der Rechte verletzt dann Kosten als Schadensersatz einklagen können. Verbände bekommen dabei übrigens sehr viel weniger als Anwaltskanzleien. Ca. 200 bis 300 Euro vielleicht.
Wer Abmahnungen pauschal verunglimpft muss sich fragen, was denn wäre, wenn es keine Abmahungen gäbe. Es gäbe keinerlei Veranlassung sich an Recht und Gesetz zu halten.
Herr Douglas, Sie fassen die Situation perfekt zusammen. Zur unsicheren Faktenlage der Gefährlichkeit von NOx kommt hinzu, dass der Grenzwert für dem als kritischer eingestuften NO2 für den Arbeitsplatz beim knapp 25-fachen des Wertes an einer viel befahrenen Straße liegt: Der Grenzwert für Arbeitsplätze liegt für NO2 bei 950 μg/m3 https://www.arbeitssicherheit.de/de/html/library/document/163371%2C4. Dazu verweist das UBA auf frühere echte klinische Studien https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/pdfs/Stickstoffdioxid.pdf , die nicht epidemiologisch aus einer Mischung von allerlei Stoffen in der Luft, sondern explizit nur von NO2 ermittelt wurden. Es wird auch gerne auf soundsoviel Tode pro Jahr referenziert, verursacht durch Luftschadstoffe. Was spektakulär klingt rückt einer der… Mehr
Der Grenzwerte für Arbeitsplätze zielt nicht auf Kranke und kleine Kinder ab und nicht auf Personen die Asthma haben.
Die Weltgesundheitsorganisation hat sich Grenzwerte bestimmt nicht zum Spaß ausgedacht.
Ich sehe schon die langen Gesichter der Besitzer von „nachgerüsteten“ Dieselmotoren .. spotz, tucker, wupps. Vielleicht wachen dann endlich die Gelackmeierten auf und fragen gezielt nach, wo die Häuser der Grünen wohnen.
Dass die DUH mit ihrem Frontmann Resch unseriös agieren, sollte jedem Menschen, der in der Lage und Willens ist, sich unabhängig zu informieren, klar sein. Alleine seine Aussagen über die Anzahl der zusätzlichen Sterbefälle aufgrund der Stickoxidbelastung ist abenteuerlich. Wenn man sich die ganzem Maßnahmen zur Luftreinhaltung, die in den letzten Jahrzehnten eingeführt wurden, vergegenwärtigt, steht es heute um unsere Luft nicht so schlecht. Von Schadstoffbelastungen, wie wir sie aus der BRD in den 1970er Jahren kannten sind wir weit entfernt, von den sozialistischen DDR-Werten ganz zu schweigen. Jeder weiß, dass der technische Aufwand und damit die Kosten exponentiell ansteigen,… Mehr
Das sind nicht seine Aussagen, sondern diejenigen der Europäischem Umweltagentur (siehe) https://www.eea.europa.eu/de/pressroom/newsreleases/zahlreiche-europaeer-sind-immer-noch/vorzeitige-todesfaelle-durch-luftverschmutzung
Eine EU-Behörde. Warum sollte diese (die EU ist bekannterweise wirtschaftsfreundlich) darüber lügen, dass es Tote wegen Dieseabgasen gibt?