»Ein kleiner Schritt für einen Menschen, ein großer für die Menschheit!« Unvergessen diese Worte von Neil Armstrong, dem ersten Menschen, der den staubigen Boden des Mondes betrat. Am 21. Juli 1969 um genau 3.56 Uhr (MEZ) war das, also vor genau 50 Jahren. In einer mehrteiligen Serie berichten wir über das Jahrhundertereignis. Heute Teil 1: der Sputnik-Schock.
Ein paar Piepstöne sorgten für die Sensation. Sie kamen direkt aus dem Weltall und läuteten das neue Zeitalter der Raumfahrt ein. Das begann nämlich genau genommen 12 Jahre vor der ersten Landung auf dem Mond. Am 4. Oktober 1957 startete die Sowjetunion vom Weltraumbahnhof Baikonur eine Trägerrakete vom Typ R-7. Das war eine leicht veränderte Interkontinentalrakete aus militärischen Beständen.
Die Raketenbauer der Sowjetunion unter ihrem damaligen Chefkonstrukteur Sergei Pawlowitsch Koroljow hatten zu dieser Zeit noch einen deutlichen Vorsprung im Bau leistungsfähiger Raketen. Koroljow selbst stammte aus der Ukraine, lernte zunächst Maurer und Dachdecker, interessierte sich jedoch schon früh für Luftfahrt. Ab Juni 1923 machte er beim Segelflugklub in seiner Heimatstadt mit und konstruierte bereits dort sein erstes Segelflugzeug. Er studierte dann am Polytechnischen Institut in Kiew und an der Moskauer Technischen Hochschule, wurde unter dem legendären russischen Konstrukteur Andrej Tupolew Ingenieur für Flugzeugbau. Mit viel Glück überlebte er die Zeit des Großen Terrors von Stalin im Gulag, wurde nach sechs Jahren auf Intervention von Tupolew freigelassen. Andere führende Raketentechniker ließ Stalin kurzerhand erschießen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er der Raketen-Chefkonstrukteur und sollte sich zunächst in Berlin anschauen, was die deutschen Raketenbauer um Wernher von Braun auf ihrem Versuchszentrum in Peenemünde entwickelt hatten. Auf dieser Basis entwickelte er unter anderem mit der R-7 die erste Rakete der Welt, die von Kontinent zu Kontinent fliegen konnte.
Der Hintergrund war militärischer Natur: Während die USA aufgrund der geografischen Lage von ihren Militärstützpunkten Städte im Westen der Sowjetunion mit Mittelstreckenraketen erreichen konnte, ging das umgekehrt nicht. Die Sowjetunion wollte daher stärkere, weit reichende Interkontinentalraketen, um Städte in den USA erreichen zu können. So errangen sowjetische Raketenbauer die technologische Führung bei Großraketen.
An der Spitze dieser ersten großen Trägerrakete der Welt: Ein kleiner Satellit, der die westliche Welt zum ersten Mal in helle Aufregung versetzte. Sputnik war sein Name, auf russisch »Begleiter«. Der sendete eigentlich recht unspektakuläre Pieptöne auf die Erde. Allein die Tatsache, das sie aus dem Weltraum kamen, verliehen ihnen eine mystische Aura.
Das englische Jodrell Bank Radioteleskop bestätigte seinerzeit ausdrücklich, dass die Töne auch echt sind und direkt aus dem Weltall stammen, also keine ‚Fakepiepse‘ waren. Das war der erste Himmelskörper, den Menschen gebaut und mit einer Rakete in eine Umlaufbahn um die Erde geschickt hatten. Er sorgte für den sogenannten »Sputnik-Schock« bei amerikanischen Raumfahrtexperten, weil russische Wissenschaftler und Techniker es als erstes geschafft hatten, in den Weltraum zu fliegen und damit eine technologische Revolution einläuteten. Zu Zeiten, da der Kalte Krieg immer heftiger tobte, konnte das leicht für eine Schockwirkung sorgen. Damit setzte auch ein Wettrennen um die technische Vorherrschaft in der Raumfahrt ein – auf beiden Seiten unterstützt durch entsprechende finanzielle Mittel.
Morgenröthe-Rautenkranz in der bergigen Landschaft im Erzgebirge-Vogtland ist der Geburtsort von Siegmund Jähn (1937), des ersten deutschen Astronauten im All. Heute steht dort eine Deutsche Raumfahrtausstellung mit Satelliten, Originalraumanzügen und einem Trainingsmodul der ehemaligen russischen Raumstation MIR.
Jähn hörte vom Beginn des neuen Raumfahrtzeitalters vom Beginn des neuen Raumfahrtzeitalters aus dem Radio: »Ich erinnere mich an 1957, es war der 4. Oktober. Ich wollte fliegen lernen. Wir flogen ein sowjetisches Flugzeug, eine YAK 18. Wir waren voller Enthusiasmus, wir waren jung, aber wir dachten überhaupt noch nicht an eine Raumfahrt.“
Sein Kollege Vladimir Remek, sein tschechischer Kosmonautenkollege und der erste Mann im All aus der Tschechoslowakei: »Ich war neun Jahre alt, und ich erinnere mich an die Nachricht: Sie sagten, dass wir in der Nacht den Sputnik am Himmel sehen könnten, er fliegt von Süd nach Ost. Wir sahen ihn, aber wir waren überrascht, dass er nicht hell war und glänzte.«
Die Erfolg des Sputnik verhalf der Sowjetunion zu einer frühen Führung im Raumfahrtrennen. Dann kam wenige Jahre später am 7. April 1961 der nächste Schock für die USA. Vladimir Remek, der dann viel später auch Mitglied im Parlament der EU wurde, erinnert sich: »Ich war in der Schule. Wir hörten über den Lautsprecher, der in jedem Klassenzimmer war, die Durchsage des Direktors: ›Der erste Mensch fliegt im Weltraum!‹ Später hörten wir weitere Details. Ich war 13 und beschloss: ich will Kosmonaut werden.«
Juri Gagarin war der erste Mensch im Weltall. In 89 Minuten umrundete er in einer Vostok 1 Raumkapsel in 327 Kilometer Höhe einmal die Erde – ebenfalls eine technologische Sensation. Gagarin war somit – auch wenn er keine Kontrolle über die Raumkapsel hatte, denn die flog automatisch – der erste Mensch im All.
Jähn: »Yuri Gagarin war für eine kurze Zeit im Weltraum. Er sagte, man könne dort leben und essen, ohne dass man den Verstand verliert. Das waren die ersten bedeutenden Schritte in Richtung Raumfahrt.«
Lesen Sie morgen über die neue Marschrichtung des damaligen US-Präsidenten John F. Kennedy.
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THE EAGLE HAS LANDED – UND WO IST DER FORTSCHRITT JETZT? Als kleiner Junge habe ich die Mondlandung live miterlebt. Faszinierend, sensationell, unglaublich. Ich habe mich schon damals für alles interessiert was flog. Und was hatte man damals Visionen: es gab x SF- Serien, alle zum Thema Raumfahrt. Man erinnert sich an Dinge wie „Raumpatrouille“ oder „Raumschiff Enterprise“ (star trek, lief immer am frühen Samstagabend). Man war spätestens zum Zeitpunkt der Mondlandung überzeugt, im Jahr 2000 noch eine Vielzahl anderer Planeten erreicht und sogar besiedelt zu haben. Eine Mondstation hielt man schon bis zu den 80-ern für realistisch. Und was… Mehr
Das war weit vor meiner Zeit. Bewusst erlebt habe ich die Grenzöffnung 1989, 9/11 und 2015 die Abschaffung des Rechtsstaates (kann das weg?) zur neuerlichen Grenzöffnung. Vor 50 Jahren gab es wohl noch so etwas wie Pioniergeist. Wo sollte er heutzutage auch herkommen wenn selbst im tiefsten Urwald per LTE die neuesten Twitternachrichten eines Johannes Kahrs empfangbar sind. Sie alle eint eines: Tagesgeschäft und die Abwesenheit von Zukunft. Wichtiger als Ideen scheint Haltung und die tägliche Dosis Twitter gegen den politischen Gegner zu sein. Das bringt Uns(!) zwar selbstverständlich nicht weiter, einen Herrn Tauber, der kurz ernsthaft(?) als Nachfolger von… Mehr
auf den Mond wären wir so jedenfalls nicht gekommen.
Obwohl ich mir Tauber und Merkel gut auf dem Mond vorstellen könnte.
Schön und gut, aber was für heute wichtiger ist, damals, als man noch von keinem Computer oder gar der nicht vorhandenen künstlichen Intelligenz (es ist nur Stochastik, mit Intelligenz hat das weniger zu tun) sprach, ein Objekt in das Weltall brachte. Dazu dann noch nach 12 Jahren auf dem Mond landete. Heute ist zB Berlin arm aber sexy (und noch besser: schwul, lesbisch, genderisiert, islamisiert und mit untauglichen Arabern, Afrikanern durchmischt) aber dabei sind die multikulti ** noch nicht einmal in der Lage in 12 Jahren einen funktionsfähigen Flugplatz zu bauen. Vom restlihce Desaster dieser größenwahnsinnigen **stadt mag ich gar… Mehr