Selbstbestimmungsgesetz: Ein Gesetz gegen die Wirklichkeit tritt in Kraft

Mit dem Selbstbestimmungsgesetz werden unter dem Deckmantel, Transsexuellen helfen zu wollen, Selbstbetrug und Lüge gesetzlich verankert. Ein fataler Irrweg.

picture alliance/dpa | Britta Pedersen

Weltweite Proteste sind angekündigt für den 1. November 2024, um gegen das Selbstbestimmungsgesetz zu protestieren, das an diesem Tag in Deutschland in Kraft treten wird. Dazu aufgerufen hat die Initiative „Lasst Frauen sprechen“, eine „feministische Aktionsgruppe“: Denn die Umsetzung dieses Gesetzes ist zuallererst ein Schlag ins Gesicht aller Frauen. Sie leiden doppelt unter der durch die Translobby erkämpften Vorgabe, dass sich jeder Mensch sein Geschlecht aussuchen könne.

Damit wird Frausein zum Willensakt des Mannes erklärt, der sich dadurch in Frauen vorbehaltene Räume drängt: Zum einen ganz wortwörtlich, in Frauenumkleiden und -toiletten, in Patientenzimmer in Krankenhäusern, in Frauengefängnisse. Ob Frauenhäuser über Mechanismen wie das Hausrecht männerfrei bleiben können, ist noch nicht absehbar, Frauenparkplätze werden obsolet: Es sind vor allem Schutzräume sowie Privat- und Intimsphäre der Frauen, die hier aufgebrochen werden.

Auch figurativ machen sich Männer breit – sie übernehmen den Frauensport, besetzen Frauen vorbehaltene Quotenplätze. Der Mann als Usurpator kommt nicht mit Gewalt daher, sondern mit Opfergebaren, das durch Identitätspolitik zum Erfolgsgaranten avanciert ist: Wer Männern, die sich zur Frau erklären, die unrechtmäßig von ihnen eingenommenen Plätze nicht zuerkennen will, der macht sich des „Hasses“ schuldig, der Transphobie, der Diskriminierung.

Viele Bereiche sind noch gar nicht mitbedacht: Werden in Statistiken, die Frauenmedizin betreffen, fortan auch Daten eigentlich männlicher Patienten einfließen? Wie wirkt es sich auf Kriminalstatistiken und damit auch auf Präventionsmaßnahmen etc. aus, wenn plötzlich etwa männliche Vergewaltiger als Frauen geführt werden müssen?

Frausein wird Ansichtssache

Das „Frausein“ solcher Männer definiert sich indes vorrangig über Sexualisierung des weiblichen Körpers und über klischeehafte angeblich weibliche Verhaltensweisen wie affektierte Gestik, exaltiertes Sprechen und auffälliges Make-up. Damit verbunden ist die Rückkehr längst überwunden geglaubter Geschlechterklischees, die tatsächlich in den letzten vierzig Jahren kaum noch irgendeine Relevanz hatten: Mädchen wird insbesondere über die sozialen Medien ein derart verzerrtes, ekelerregendes Frauenbild vermittelt, dass es kein Wunder ist, dass sich immer mehr junge Frauen als „non-binär“ oder „trans“ verstehen.

Unerzählte Geschichten
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Ihnen wurde suggeriert, wer nicht mit hoher Stimme spricht, nicht gern rosa oder High Heels trägt, wer lieber auf Bäume klettert als mit Puppen spielt, der sei eben womöglich gar kein Mädchen, sondern ein im falschen Körper geborener Junge – selbst in Verlautbarungen des Bundesfamilienministeriums (damals unter Manuela Schwesig) haben es derlei unsinnige Vorstellungen gebracht. Allerdings sind auch Jungen, die womöglich nicht dem Klischee des harten, wilden, unbändigen Buben entsprechen, oder Hobbys pflegen, die sonst eher mit Mädchen assoziiert werden, der Translobby schutzlos ausgeliefert.

Auch Kinder gehören also zu den Hauptleidtragenden eines Gesetzes, das es schon Jugendlichen ermöglicht, ihr Geschlecht per Erklärung „zu ändern“, und damit zur Zielscheibe hormoneller und operativer Eingriffe zu werden, die die körperliche, psychische und kognitive Entwicklung irreparabel hemmen, Fruchtbarkeit zerstören und sexuelle Erfüllung unmöglich machen. Besonders fatal: Die Änderung des Geschlechts ist weniger aufwendig als so manch anderer bürokratischer Akt. Die möglichen Folgen hingegen wenigstens teilweise rückgängig zu machen, ist ein schmerzhafter Weg, den immer mehr „Detransitioner“ gehen müssen: Menschen, die sich in den Fängen von Translobby und skrupellosen Medizinern in jungen Jahren zu Operationen entschlossen hatten, und im Nachhinein feststellen mussten, dass die Transition ihre psychischen Probleme nicht gelöst, sondern in vielen Fällen sogar verschlimmert hat.

Kinder und Familien als Zielscheibe

Nun behaupten Befürworter des Gesetzes, das mit der Änderung des Geschlechtseintrags ja gerade keine Verpflichtung bestünde, sich auch entsprechenden Operationen zu entziehen. Das stimmt. Es liegt aber in der Natur der Sache, nach der rechtlichen Umwandlung eine körperliche anzustreben. Das Gesetz ist darauf ausgerichtet, den Eindruck zu erwecken, die juristische Anpassung sei eine wirkliche und tatsächliche Änderung des Geschlechts – darum wird ja die gesamte Gesellschaft dazu gezwungen, diese Charade unter Strafandrohung mitzuspielen. Die Illusion soll möglichst realistisch wirken, womit der medizinische Eingriff eine logische Konsequenz darstellt. Wie wird dieses Gesetz überdies Regelungen zur Übernahme von Kosten durch die Krankenkasse beeinflussen? Wird nicht irgendwann unvermeidlich, dass man demjenigen, dem man erlaubt hat, sein Geschlecht „zu ändern“, auch finanzieren muss, diese Änderung sichtbar zu machen?

Eltern werden einerseits zu potentiellen Zerstörern der Zukunft ihrer Kinder, indem sie den Geschlechtseintrag ihres unter vierzehnjährigen Kindes selbst ändern lassen können: Haarsträubende Fälle aus den USA, die in den dortigen Medien zelebriert werden, zeigen, wie narzisstische Eltern die Körper ihrer Kinder zerstören, weil sie eben ein ganz besonderes, ein Transkind haben wollen.

Befindlichkeit statt Wirklichkeit
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Andererseits wird ein Keil zwischen Eltern und ältere Kinder getrieben, da, wenn diese ihren Geschlechtseintrag ändern wollen, und die Sorgeberechtigten nicht einverstanden sind, die Familiengerichte eingeschaltet werden können. Das führt zu so schockierenden Fällen wie jenem, der derzeit in der Schweiz Aufsehen erregt hat: Hier hatte die Schule in Zusammenarbeit mit Translobbyisten gegen den Willen der Eltern die „soziale Transition“ eines Mädchens vorangetrieben, das schließlich per Gerichtsbeschluss vorläufig in staatliche Obhut gegeben wurde.

Von vielen echten Transsexuellen wird das Gesetz indes kritisch gesehen – sie befürchten nicht nur, dass das übergriffige Verhalten von Männern, die sich als Frau verkleiden, zu Vorurteilen und geringerer gesellschaftlicher Akzeptanz führen könnte; ihnen ist auch klar, dass Geschlechtsumwandlungen kein Spaziergang sind, und dass Geschlechtsdysphorie eine Störung ist, die mit viel Leid einhergeht, kein Lifestyle, den man anstreben und propagieren sollte.

Ein Gesetz wider die Wirklichkeit

Ein Gesetz also, das nicht Recht schafft, sondern Opfer generiert; ein in sich dysfunktionales Gesetz. Sicher: Die Rechtsprechung muss zuweilen Konstruktionen schaffen. Hier aber richtet sich die Konstruktion gezielt gegen die Wirklichkeit. Wir können unser Geschlecht nicht selbst bestimmen. Mit Bedacht lautet denn auch der vollständige Name des Gesetzes lediglich „Gesetz über die Selbstbestimmung in Bezug auf den Geschlechtseintrag“. Was aber soll ein solcher Eintrag bewirken? Wer blaue Augen hat, und in seinem Personalausweis „braun“ eintragen lässt, hat dadurch seine Augenfarbe nicht verändert. Man kann auch nicht die Schwerkraft per Gesetz abschaffen und dann Menschen verurteilen, die dennoch stürzen. In dieser Massivität ist die Abkehr von der Wirklichkeit ein Novum in der deutschen Gesetzgebung, und eine fatale Weichenstellung für die Zukunft.

Weiterer Ampel-Irrweg
Das Selbstbestimmungsgesetz wurde gegen jede Vernunft beschlossen
Mit dem Offenbarungsverbot, das unter Strafe stellt, wenn das eigentliche und biologische Geschlecht einer Person absichtlich offengelegt wird, nachdem sie sich gültig einem anderen Geschlecht zugeordnet hat, ist dieser Schritt endgültig vollzogen: Wer die Realität benennt, begeht ein Verbrechen. Übrigens auch dann, falls sich die Person nach der Sperrfrist wieder dem Ursprungsgeschlecht zuordnen lassen würde.

Die Absurdität des Gesetzes und des Transhypes an sich ist aber auch ihr effektivster Helfer: Wo waren die Menschenmassen, die gegen dieses Gesetz protestiert hätten? Dass sich jetzt, da das Gesetz in Kraft tritt, Frauen weltweit mobilisieren lassen, kann nur unzureichend darüber hinwegtäuschen, dass Millionen in Deutschland auf der Straße hätten stehen müssen, bevor das Gesetz verabschiedet wurde. Aber die Lethargie der Deutschen ist mittlerweile beinahe mit Händen greifbar. Ganz offensichtlich kommt es zu vielen Menschen völlig unwirklich vor, dass auch sie irgendwann ganz konkret ein Problem haben könnten, etwa, wenn ihre Privatsphäre dem Willen eines Mannes, als Frau zu gelten, untergeordnet wird. Aufsehenerregende Fälle im Ausland werden als verrückte Ausnahmen abgetan.

Der Feminismus hat sich selbst verraten

Geradezu tragisch ist die Rolle jener Frauen, die mittlerweile als „Radikalfeministinnen“ bezeichnet werden, und verzweifelt gegen das Gesetz demonstrieren: Jahrzehntelang hat der Feminismus das System miterarbeitet, das nun den Übergriff des Mannes auf das Frausein erst möglich gemacht hat. Jahrzehntelang haben sich Frauen solidarisiert mit anderen angeblich oder tatsächlich Marginalisierten, und haben eine gesellschaftliche Atmosphäre geschaffen, in der Opfertum zum Ticket wurde, mit dem jeglicher Wunsch, jegliches Anliegen erpresst werden kann. Nun wendet sich ausgerechnet dieser Mechanismus gegen Frauen und gegen das, was Feministinnen vom alten Schlag wie Alice Schwarzer erkämpft haben. Plötzlich werden Frauen, die sich der politischen Linken zurechnen, selbst zur Zielscheibe von Drohungen und Intoleranz sogenannter „Antifaschisten“, werden Opfer der Cancel Culture, die sie selbst aufgebaut haben.

Unverantwortlich
Wider besseres Wissen: Deutschland bleibt auf Trans-Kurs
Unversehens finden sie sich nun auf einer Seite mit Konservativen und Christen, kurz, mit jenen, die sich dem Konstruktivismus nie ergeben haben. Sie müssen erkennen, dass die ideologischen und philosophischen Grundlagen ihres Handelns, so unlogisch und abseitig sie sind, dramatische praktische Konsequenzen haben, die sie nicht mehr einfangen, nicht mehr aufhalten können: Der Rückgriff auf weltweite Vernetzung und Solidarität gleicht eher einem Hilferuf, legt eher die Schwäche der Frauenbewegung offen als ihre Stärke. Letztlich haben sich die Frauen, ohne es zu bemerken, selbst sabotiert und verraten.

Der Weg zurück wird steinig: Es ist schwierig, zurückzudrehen, was einmal in die falsche Richtung gelaufen ist, und die Integrität von Legislative und Judikative wiederherzustellen. Und es wird nicht gehen ohne massiven Rückhalt, ohne eine gemeinschaftliche, gesamtgesellschaftliche Absage an den Wahnsinn, durch Gesetze Natur und Biologie aushebeln und das Aussprechen der Wahrheit potenziell unter Strafe stellen zu wollen. Ob und wann sich ein solcher breiter Widerstand aus der Mitte der Gesellschaft formieren wird, steht allerdings in den Sternen – vielleicht müssen die negativen Folgen des Transhypes erst noch viel deutlicher werden.


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Kommentare ( 50 )

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50 Comments
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Rainer Unsinn
17 Minuten her

Allein schon dieser Orwell’sche Titel des Gesetzes ist eine Dreistigkeit sondergleichen: „Selbstbestimmungsgesetz“ Die Initiatoren gingen wohl davon aus, dass niemand gegen Selbstbestimmung auf die Strasse gehen würde. Wer Etikettenschwindel sucht, wird hier fündig. Es geht daher nicht um Selbstbestimmung, sondern um staatliche Fremdbestimmung.

mr.kruck
18 Minuten her

Recht so, wer dachte dass es nach 2 Jahrzehnten Feminismus nicht noch schlimmer kommen könnte, wurde nun eines besseren belehrt, und parallel dazu wurde der Feminismus an sich incl. Emanzipation in die Tonne getreten. Mein Mitleid hierfür hält sich in überschaubaren Grenzen, zumal man „die bösen alten weißen Männer“ ganz sicher nicht dafür verantwortlich machen kann.
Generell, wenn der ganze sinnlose Quark implodiert, sollte sich jeder, der sein Kreuz bei Grün gemacht hat, bewußt sein, hierfür mitverantwortlich zu sein.

Klaus Uhltzscht
48 Minuten her

Eine Protestform gegen dieses Beklopptengesetz ist, dieses Land zu verlassen.

Siggi
57 Minuten her

Die Grünen müssen ausgerottet werden, mit Stumpf und Stiel.

Richy
23 Minuten her
Antworten an  Siggi

Aber auch die FDP, denn dieser Buschmann hat auch mitgewirkt

Andreas Stueve
14 Minuten her
Antworten an  Siggi

Zuallererst sollte die CDU dran glauben müssen, die hat doch den Rot-Grün – Gelben erst den Weg bereitet. Und die sind ebenso “ woke“ wie die Bunten. Man lese die neuesten Veröffentlichungen oder die Rede des Merz und wende sich ab mit Grausen.

Siggi
58 Minuten her

WAs macht dieser Humanmüll in unserem Parlament. So langsam wird aus Deutschland ein Irrenhaus. Oder ist es das schon? Warum scheuen nur alle wie paralysiert zu, anstatt für ihre Freiheit und Rechte zu kämpfen,? Die rot-grünen Landesverräter bauen unsere Gesellschaft zu einem Irrsinn auf. Ich hoffe, es schließen sich bald ein paar zusammen, die diesem Irrsinn entschlossen entgegentreten. Es ist an der Zeit zu handeln!

R.Baehr
1 Stunde her

Alleine das Bild macht fassungslos, aber noch schlimmer, welche Gestalten bzw. Wähler lassen sich von solchen Figuren auch noch vertreten? Wer es also so betrachtet, dann scheinbar sitzen doch genau die richtigen dort im BT. Passt, würde ein Youtuber sagen, genießt was ihr gewählt habt, dem ist nichts hinzuzufügen.

Sagen was ist
1 Stunde her

Juristisch wird damit der Straftatbestand „Exhibitionismus“

(den nur klassische Männer begehen können – AGG Verstoß?) dann zum

„Qu(e)er“ Tatbestand, wenn eine „Frau“ als „umgeschriebener-transformierter“

Ex-Mann sein/ihr Dingeling zeigt. Öffentlich – nicht privatim.

Nicht zur Frau umgeschriebene Männer werden bestraft –

die anderen beschäftigen schon die

am Bleistift kauende Justiz.

Fragen über Fragen

Last edited 1 Stunde her by Sagen was ist
Bernd Simonis
1 Stunde her

Ich habe Briefe geschrieben an die Ortsvereine der CDU und SPD. Ich wollte wissen, ob die Mitglieder in irgendeiner Form gehört worden sind, und ob man mit dem Gesetz einverstanden ist. Die Briefe wurden nicht beantwortet. Die Mitglieder der Ortsvereine sind Menschen wie Du und Ich. Warum kleben die für diesen politischen Irrsinn im Wahlkampf Plakate, warum sind die überhaupt Mitglied? Der Sumpf müsste eigentlich von der Basis trockengelegt werden

Montesquieu
1 Stunde her

Zu versuchen, etwas zu sein, was man trotz aller medikamentösen und chirurgischen Manipulationen aus Prinzip nie sein kann, ist bestenfalls tragisch-komisch, schlimmstenfalls abstoßend.
Das Bewußtsein hierum dürfte den Hass erklären, den sehr viele aus der Transszene vor sich hertragen. Und dieser Hass auf alles, was mit sich im Einklang ist, erzeugt Ressentiments bei den „Normalen“. Um so mehr, wenn dieser Hass politisch legitimiert wird.
Die Frauen sollten sich bei den (zumeist homosexuellen) Hardcorefeministinnen der dritten Generation und den opportunistischen Betamännchen bedanken, dass es überhaupt erst soweit kommen konnte. Am Ende sind alle Verlierer.

Last edited 1 Stunde her by Montesquieu
Emsfranke
1 Stunde her

Gerade standen „Kindermonster“ vor unserer Haustüre und haben gerufen“Süßes oder Saures“!! Wir waren vorbereitet. Jedes Kind bekam ein kleines Päckchen mit Süßem.
Wenn die Figur links im Bild auch mit dabei gewesen wäre, hätte sie auch ein Päckchen bekommen.
Ich frage für einen Freund: Wäre das nun queerfeindlich gewesen?

Last edited 1 Stunde her by Emsfranke