Christenverfolgung: „Das ist eine unerträgliche Situation.“

Das Eingeständnis, dass der Islam nicht in unsere Gesellschaft passt, würde mit der Frage einhergehen, wie viel Muslime man hier im Land überhaupt verkraften kann. Würde einen strikten Umgang mit den Forderungen der Muslime hierzulande erforderlich machen. Würde endlich ein klares Bekenntnis zu unseren westlichen Werten verlangen.

@ Sean Gallup / Getty Images

Auch die Rolle der „Enthüllungsjournalisten“ der FAS ist an dieser Stelle, glaubt man den Aussagen des Pfarrers Martens, skeptisch zu betrachten. So gibt Martens zu Protokoll, dass man bereits beim Besuch der beiden Journalisten der FAS ausführlich dargelegt hätte, wie es dazu kam, dass die Rückmeldungen gerade aus dieser Gemeinde besonders hoch ausfielen. Auch hätte man dies sowohl bereits in der Studie selbst reflektiert, als auch bei der Pressekonferenz der Organisation am 9. Mai thematisiert. Eine Nachfrage bei Open Doors wäre insofern gar nicht mehr nötig gewesen, weshalb Martens andere Gründe vermute, weshalb man hier so reißerisch von Enthüllungen sprach, die gar keine wirklichen Enthüllungen gewesen seien.

Die methodische Schwäche der Studie, die Martens einräumt und die auch in der Studie selbst reflektiert wird, läge für ihn in der Natur der Sache. So hätten vor allem viele christliche Asylbewerber aus der Gemeinde Martens den Fragebogen ausgefüllt, weil ihnen von ihm zugesichert worden sei, dass sie nicht „geoutet“ werden würden. Ansonsten wäre man gar nicht dazu bereit gewesen. Es sei verständlich, so Martens, „dass nicht überall den bedrängten Christen solche Vertrauenspersonen als Ansprechpartner zur Verfügung standen, sodass sie aus Angst davor, dass ihnen aufgrund ihrer Aussagen Nachteile drohen, die Fragebogen lieber nicht ausgefüllt haben.“

Pfarrer und Gläubige schon immer im toten Winkel der Amtskirchen

Dies deckt sich mit der Aussage Rodes aus dem Interview mit der Tageschau, indem er deutlich macht, dass ein „Klima der Angst“ in den Heimen herrschen würde und es oft eben keine Ansprechpersonen für die christlichen Asylbewerber gäbe – und dass Heimleitung und Wachschutz darüber hinaus oft sogar auf der Seite der muslimischen Asylbewerber stünden. Vor diesem Hintergrund erscheint es dann schon ein wenig befremdlich, wenn man es in der FAS trotz dieses Wissens plötzlich so darstellt, als könne Open Doors deswegen keine Fälle auf Nachfrage offenlegen, weil es sie schlicht nicht gäbe und nicht etwa, weil man die Anonymität der Personen weiterhin gewährleisten will. Umgekehrt sei es darüber hinaus methodisch ziemlich fragwürdig, dass man eine ganze Studie damit widerlegen möchte, dass man bei den Heimleitungen, die die Bedrohung oft nicht ernst nehmen und die oftmals auch vom Wachschutz falsch informiert werden würden, nachfragt. Natürlich würde man in Deutschland kaum eine Heimleitung finden, die erklärt, dass in ihrem Heim Christen bedrängt werden, heißt es bei Martens weiter.

Vor diesem Hintergrund erscheint plötzlich nicht mehr die Studie in einem zweifelhaften Licht, sondern eher die Amtskirchen und die Arbeit der Journalisten der FAS. Auch hier gilt anscheinend: Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Die wirklichen Enthüllungen der Open-Doors-Studie waren dann wohl doch zu viel für Kirchen- und Medienvertreter, die der Gesellschaft nach wie vor die Einwanderung von über 1,5 Millionen Menschen schmackhaft machen und das Thema Islam weit umschiffen wollen.

Nicht zuletzt erscheint auch hier die Antwort Rodes auf die Frage, weshalb die Gesellschaft das Problem nicht wahrnehme, in einem neuen Licht. Für ihn hätte das viel damit zu tun, dass man von Anfang an gesagt hätte, dass Integration funktionieren MUSS. Weil die Religionsfreiheit für uns etwas Selbstverständliches sei, hätte man hier kein Problem gesehen. Von Beginn an hätte man den Aspekt der religiösen Verfolgung gar nicht analysiert. Es sei immer lediglich von Streitigkeiten bei der Essensausgabe oder von Stress die Rede gewesen. Einen Zusammenhang mit der Religion wollte man nicht eingestehen, sonst hätte man ja zwangsläufig über den Islam sprechen müssen.

Bloß nicht vom Islam reden

Und genau das ist wohl das Entscheidende. Es ist dieser eine Satz, der eigentlich alles sagt und deutlich macht, weshalb Vertreter von Medien und Kirche so agieren. Der deutlich macht, wie sehr die Political Correctness das Land von innen zerfressen hat und immer noch zerfrisst und wie sehr auch individuelle Interessen der jeweiligen Akteure eine Rolle spielen. Längst gibt es Denk- und Sprechverbote. Nicht in ein Gesetz gegossen, aber in den Köpfen eines Großteils der Menschen und vor allem unter den Medienvertretern, den Politikern und Kirchenvertretern. Um der Problematisierung des Islams zu entgehen, eine Multi-Kulti-Illusion aufrecht zu erhalten, opfert man hierzulande, das ist in den letzten Monaten noch einmal mehr als klar geworden, alles und jeden. Man opfert die Freiheit und körperliche Unversehrtheit von Flüchtlingsfrauen und Einheimischen. Man opfert Menschen, die bereits in ihrem Heimatland bedroht und verfolgt wurden und lässt sie hier die nächste Hölle durchmachen – und man opfert vor allem die liberale Ordnung selbst: die so hochgehaltene Religions- und Meinungsfreiheit.

Was wir hier erleben, ist ein fundamentaler Ausverkauf unserer Werte unter dem Diktat der Political Correctness und den individuellen Interessen einiger Akteure, die sich nur noch zum Schein der Moral bedienen. Das, was man vorgibt zu verteidigen, indem man den Feinden der Freiheit alles durchgehen lässt, wird zunehmend ausgehöhlt und beseitigt. In meinem letzten Kommentar schrieb ich über die Notwendigkeit eines wehrhaften Liberalismus, den es braucht, um dieser Probleme überhaupt noch Herr werden zu können. Diese Einsicht fehlt an den entscheidenden Stellen, so scheint es, völlig. Was zählt, sind die eigenen Interessen, die Aufrechterhaltung einer Illusion, in der nicht sein kann, was nicht sein darf. Es ist beständige Suche nach dem Haar in der Suppe. Dieses Mal hat man es bei den engagierten Menschen von Open Doors gefunden.

Und als wenn Rode wüsste, dass es diese notwendige Diskussion über den Islam und seine Anhänger nicht geben wird, fällt seine Antwort, was man gegen die Verfolgung der Christen hierzulande tun könnte, dann am Ende dementsprechend pragmatisch aus. Eine direkte Registrierung müsse es geben, damit man unmittelbar feststellen könne, wer überhaupt Christ sei. Verteilen müsse man sie in einem gleichgewichteten Verhältnis zu den Muslimen. Darüber hinaus müsse es Kontaktpersonen für die christlichen Flüchtlinge geben und nicht nur einen muslimischen Wachschutz. Man müsse die Christen wirksamer schützen, ihnen eine Stimme geben und sie zur Not auch in getrennte Unterkünfte ziehen lassen. Den Islam, von dem er eben noch als Ursache, die stärker benannt werden müsse, sprach, erwähnt er an dieser Stelle nicht. Er wird wissen warum.

Beginnt Integration mit Trennung der Asylbewerber?

Denn diese Diskussion wird es nicht geben. Sie würde unweigerlich zu der Frage führen, inwiefern muslimische Asylbewerber hierzulande überhaupt zu integrieren seien. Es würde zu der Frage führen, inwiefern der Islam überhaupt mit unseren Werten vereinbar ist. Und auch wenn die Antwort nicht zuletzt auch durch solche Schilderungen wie der von Rode immer klarer zu Tage tritt, scheut man sich davor, sie offen auszusprechen. Stattdessen doktert man wie in allen Bereichen weiter an den Symptomen oder versucht eben eine Studie zu dem Thema in Misskredit zu bringen.

In Köln werden Asylbewerber an Silvester übergriffig gegenüber Frauen? Lasst uns die Böller und Raketen verbieten. In Asylbewerberheimen werden Christen bedroht? Lasst sie uns trennen! An die eigentlichen Ursachen will man nicht heran, kann man nicht heran. Das Eingeständnis, dass der Islam nicht in unsere Gesellschaft passt, würde mit der Frage einhergehen, wie viel Muslime man hier im Land überhaupt verkraften kann. Der zur Alternativlosigkeit erklärten Doktrin der offenen Grenzen und des Kein-Mensch-ist-Illegal-Geschwafels würden automatisch Grenzen gesetzt. Es würde von uns eine Unterscheidung zwischen den Flüchtlingen stattfinden müssen, die wir hier haben wollen und jenen, die wir nicht hier haben wollen. Eine Unterscheidung, der man sich im ideologisierten Wahn vollkommen verwehrt. Auch deswegen kann man solche Studien wie die von Open Doors natürlich nicht einfach so stehen lassen.

Auch würde es einen strikteren Umgang mit den Forderungen der Muslime hierzulande erforderlich machen. Es würde endlich ein klares Bekenntnis zu unseren westlichen Werten erfordern. Und vor allem würde es bedeuten, dass man diese Werte auch wieder verteidigen müsste. Dass man für sich formulieren müsste, wer wir sind und wer wir künftig sein wollen. Ja, es geht oft um individuelle Interessen einzelner Akteure, aber es geht auch noch um viel mehr.

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