Christenverfolgung: „Das ist eine unerträgliche Situation.“

Das Eingeständnis, dass der Islam nicht in unsere Gesellschaft passt, würde mit der Frage einhergehen, wie viel Muslime man hier im Land überhaupt verkraften kann. Würde einen strikten Umgang mit den Forderungen der Muslime hierzulande erforderlich machen. Würde endlich ein klares Bekenntnis zu unseren westlichen Werten verlangen.

@ Sean Gallup / Getty Images

„Das ist eine unerträgliche Situation.“ Mit diesen Worten beschreibt Markus Rode, Vorsitzender der Organisation „Open Doors“, einer Menschenrechtsorganisation, die sich weltweit für verfolgte Christen einsetzt, die Situation für geflüchtete Christen in deutschen Asylbewerberheimen. Über sechs Minuten lässt man den Diplom-Kaufmann aus der CDU im Rahmen der Tagesschau vollkommen offen und ungeschönt über die Situation von christlichen Flüchtlingen zunächst im Irak und dann auch in Deutschland sprechen. Ein verglichen mit den letzten Monaten ungewohnt ehrlicher Beitrag der ARD, der sich jedoch in eine Entwicklung einreiht, die zumindest ein kleines Bisschen Hoffnung an der medialen Front aufkeimen lässt. Bereits zwei Tage vor Erscheinen des Beitrages der Tagesschau sorgte ein Bericht des ARD-Politikmagazins FAKT für Aufsehen. In diesem ging es um die zunehmende sexuelle Belästigung von Polizistinnen durch Asylbewerber.

Aber zurück zu Markus Rode. Der fasst eigentlich auch nur noch einmal auf einen Schlag zusammen, was dem Bürger an Information von Seiten der Öffentlich-Rechtlichen bis jetzt nur in homöopathischen Dosen verabreicht wurde. Die wenig überraschende Erkenntnis: Christliche Flüchtlinge würden hierzulande von denselben Menschen drangsaliert, vor denen sie in ihren Heimatländern geflüchtet seien.

Tagesschau_MarkusRode

Dabei ist der eigentliche Skandal weniger die Erkenntnis, dass sich die Konflikte und Probleme der Menschen aller Religionsgemeinschaften aus vornehmlich islamisch geprägten Ländern bei Nicht-Einschreiten auch hier fortsetzen. Der eigentliche Skandal ist, dass wir hier in Deutschland (noch) nicht in einem vornehmlich islamisch geprägten Land sitzen, in denen Christen traditionell die Minderheit stellen, die seit je her verfolgt wird. Dass wir ferner nicht im Irak oder sonst wo im Mittleren Osten sind, wo von einer funktionierenden Staatlichkeit nicht wirklich die Rede sein kann, sondern in einem Land des Westens. Mit einer demokratischen Verfassung und in Ansätzen noch so etwas wie einem staatlichen Gewaltmonopol (wenn man Köln mal außen vor lässt).

Ja, der eigentliche Skandal ist, dass man es weiß und dass man nichts tut. Dass mitten unter uns Geflüchtete von Muslimen auf Schärfste bedroht werden. Dass die Verfolgung vor unseren Augen und vor allem der der Politik und den Kirchen weitergeht. Dass wir dem Unterdrücker unter dem Deckmantel unserer so hochgeschätzten Religionsfreiheit offenbar auch die Freiheit zur Unterdrückung Andersgläubiger erlauben. Und immer noch will man vor allem von Seiten der Politik nicht einsehen, dass man diesen Problemen nicht mit ein paar Integrationskursen und verteilten Grundgesetzen beikommt.

Ja, eigentlich wäre jetzt nach dieser Studie spätestens ein Eingreifen des Staates und ein klares Bekenntnis der Kirchen erforderlich geworden. Unweigerlich hätte man sich in diesem Zusammenhang kritisch mit dem Islam und dem Verhalten seiner Anhänger gegenüber Andersgläubigen auseinandersetzen müssen. Wenn man nicht schnell etwas aus dem Hut gezaubert hätte, was die Studie in ein zweifelhaftes Licht rückt und die heile Welt aufrecht erhält. Offenbar war einem das dann doch zu viel Offenheit und Enthüllung in Bezug auf das Thema Christenverfolgung bzw. muslimische Toleranz gegenüber Andersgläubigen.

Die FAS als kirchliches Amtsblatt

So gab man sich bei der FAS betont investigativ als man „enthüllte“, dass Zweidrittel der in der Erhebung aufgeführten mutmaßlichen Opfer aus einer einzigen Gemeinde in Berlin stammten. In der Publikation von „Open Doors“ hieß es jedoch, dass die Erhebung deutschlandweit stattfand. „Als Kirche haben wir nun das gleiche Problem wie die staatlichen Organisationen: die Islamfeinde in der Kirche versuchen, uns vor sich herzutreiben“. Die Erhebung sei „als unseriös abzulehnen“ und weise „Züge der Pegida-Argumentationsweise“ auf, zitiert die FAS prompt die nordrheinwestfälische Landeskirche.

Islamfeinde? Pegida-Argumentationsweise? Ein harter Vorwurf, den man der Organisation Open Doors dort macht. Handelt es sich also wirklich nur um bewusst geschürte Ressentiments gegenüber Anhängern des Islams oder ist da trotz allem etwas dran? Immerhin sind die Fälle aus der Gemeinde in Berlin ja bestätigt. Es gibt sie also, die Christenverfolgung hierzulande. Wenn auch nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden konnte, dass es sie in jedem Asylbewerberheim gibt. Und ja, zweifelsohne kann man derlei Erhebungen nicht größtenteils an einem einzigen Ort vornehmen, man sollte jedoch auch nicht gleich alles als Einzelfall innerhalb einer bestimmten Gemeinde abtun.

Immerhin gab es auch in den Monaten davor immer wieder Meldungen über Auseinandersetzungen zwischen Menschen unterschiedlichen Glaubens in Asylbewerberheimen. Ein wenig komisch erscheint es da schon, dass man jetzt so vehement darauf besteht, dass es Verfolgungen in dieser Form in deutschen Asylbewerberheimen nicht gäbe. Es ist also zu fragen, wer ein Interesse daran haben könnte, das Thema herunterzuspielen und wie aussagekräftig die Erhebung letzten Endes vielleicht doch ist.

Da wären zum einen die Großkirchen. Bereits im ARD-Interview gab Rode zu Protokoll, dass die großen Kirchen hierzulande das Problem nicht erkennen wollen würden. Das läge daran, dass man höchstwahrscheinlich nicht mit den Betroffenen spricht. Darüber hinaus würden viele Asylbewerberheime von den Großkirchen betrieben. Da wolle man dann natürlich nichts von religiös motivierten Übergriffen hören. Weiter sei es sehr schwer, die Fälle überhaupt zu registrieren. Sprachbarrieren, muslimische Sicherheitsdienste – all das verhindere eine genaue Erfassung.

Die Großkirchen sehen und hören nichts

Der Pfarrer aus der genannten Berliner Gemeinde, Dr. Gottfried Martens, findet in einer Stellungnahme zum Thema noch deutlichere Worte: „Ich wage es zu bezweifeln, dass es längerer Recherche der FAS-Journalisten bedurft hat, um an das interne Papier aus dem Bereich der Westfälischen Landeskirche zu kommen. Offenkundig gibt es ein Interesse daran, alle, die auf die Übergriffe gegen christliche Flüchtlinge in den Asylbewerberheimen, auch öffentlich als ‚Islamfeinde’ oder ‚Pegida-Sympathisanten’ hinzustellen und damit zu diffamieren.“

Jetzt könnte man sich natürlich fragen, weshalb es den hiesigen Amtskirchen ein Anliegen ist, gerade die Übergriffe von muslimischen Asylbewerbern gegenüber christlichen Asylbewerbern zu vertuschen. Vor diesem Hintergrund gewinnt die Aussage Markus Rodes über die Leitung der Heime erneut an Bedeutung. Denn zur Wahrheit gehört auch, dass die Amskirchen über ihre Wohlfahrtsverbände allein durch die Asylkrise Milliarden verdienen. Der Vorsitzende des Vorstandes der AFD-Bayern, Petr Bystron wittert gar ein gezieltes Interesse der Amtskirchen an mehr Zuwanderung, da „die vordergründig propagierte Flüchtlingsfreundlichkeit“ nämlich eine „gigantische Wohlfahrtsindustrie unter dem organisatorischen Dach der Kirchen“ finanzieren würde. „Ginge es um Glauben und nicht ums Geschäft, müssten die Kirchen den Zustrom der Muslime nach Deutschland eher skeptisch sehen. Denn die Religionsgemeinschaft als solche ist von der Masse an Muslimen eher bedroht, da diese kaum bereit sind, ihren Glauben zu wechseln.“ 

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