Wer zeigen will, dass Politik zum Jobmarkt für Politiker degeneriert, muss genau so handeln wie Österreichs Ex-Kanzler Faymann und seine Sorte Funktionäre. Ein Vorbild für Berlin?
Österreichs Bundeskanzler und SPÖ-Vorsitzender Werner Faymann tritt ab. Wer in beiden Rollen folgen soll, steht noch nicht fest. Was die SPÖ retten soll, auch nicht. Aber was aus Faymann wird, hat er schon mitgeteilt: „Ich werde sicher kein Balkon-Muppet und möchte nach Brüssel gehen!“ Besser hätte er formuliert: Ich werde Balkon-Muppet in Brüssel.
Die Tageszeitung Kurier berichtet, dass Faymann durch das Netzwerk der EU-Sozialdemokraten Nachfolger von Donald Tusk als Ratspräsident werden, ja, dass solches am Sonntag in Stockholm schon eingefädelt worden sein könnte.
Da können FPÖ und AfD und ihre Verbündeten in den anderen Ländern der EU ein Fass aufmachen. Der in Österreich an den dortigen Problemen gescheiterte Faymann soll die gleichen Probleme im EU-Format lösen. Das ist blutiger Hohn und die Verhöhner merken es nicht einmal.
Wer zeigen will, dass Politik zum Jobmarkt für Politiker degeneriert, muss genau so handeln. Früher hieß es, hast du einen Opa, schick‘ ihn nach Europa. Heute sind wir da schon einen großen Schritt weiter. Hast du einen Versager in Wien oder Berlin, schicke ihn nach Brüssel oder New York. Dort sind die Bezüge doppelt so hoch, die Pensionen auch, die Arbeitszeit sinkt, die Reisezeit steigt, die Fototermine nehmen zu und du bist diese blöden Wähler zuhause los.
Österreich wird Politlabor für Deutschland. Sigmar Gabriel darf nicht zu lange zögern. Das Ablaufdatum von Polit-Abtretern für Versorgungs-Jobs ist extrem kurz.
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