DAK-Gesundheit: Zahl geimpfter Kinder bricht dramatisch ein

Die Zahl der gegen Diphtherie, Keuchhusten, Tetanus und Kinderlähmung geimpften Kinder ist um 31 Prozent eingebrochen. Das hat die DAK-Gesundheit mitgeteilt. Corona habe den Trend zur Impf-Müdigkeit verstärkt.

IMAGO / Andre Lenthe

Impfen war das beherrschende Thema des Jahres 2021. Mit 2G- und 3G-Regeln übte der Staat massiven Druck auf Ungeimpfte aus – die Aussagen mancher Politiker, Funktionäre und Showstars wirkten wie eine regelrechte Hetzjagd. Und gerade jetzt verteilt Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) über 100 Millionen Euro Steuergeld an ihm geneigte Zeitungen und Funkmedien, um fürs Impfen zu werben. Doch der Wert dieser Vorsorge scheint immer weniger einzuleuchten. Das lässt sich aus einer Studie der Krankenkasse DAK-Gesundheit schließen. Das wirkt sich vor allem auf die Bekämpfung anderer Krankheiten aus.

Die DAK veröffentlicht jedes Jahr einen Bericht zur Lage der gesundheitlichen Versorgung von Kindern und Jugendlichen. In diesem Jahr hat sich die Kasse in einer Sonderanalyse das Thema Impfen angeschaut. Das Ergebnis ist ernüchternd: Im Jahr 2021 hat es im Vergleich zu 2019 elf Prozent weniger geimpfte Kinder gegeben. Das entspricht 680.000 Jungen und Mädchen. Bei den Krankheiten Diphtherie, Keuchhusten, Tetanus und Kinderlähmung sank die Zahl der Erstimpfungen mit 31 Prozent besonders stark.

Schon vor der Pandemie sei die Zahl geimpfter Kinder tendenziell zurückgegangen, sagt DAK-Vorstands-Chef Andreas Storm: „In der Corona-Pandemie hat sich dieser negative Trend verstärkt.“ Die Zahl der Erstimpfungen sei stärker rückläufig als die der gesamten Impfungen. In diese sind auch die Impfungen eingerechnet, die eine Auffrischung erfordern. Nun müsse gehandelt werden. „Sonst wird die Gesundheit von vielen jungen Menschen plötzlich wieder durch Krankheiten bedroht, die als fast ausgerottet galten.“ Die DAK schlägt eine Aufklärungskampagne vor.

„Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte kann die Analyse-Ergebnisse bestätigen“, sagt deren Präsident Dr. Thomas Fischbach. „Die anhaltend hohen Infektionszahlen haben sicherlich auch negative Auswirkungen auf die Impfraten, die teilweise zweistellig gesunken sind.“ Nicht nur die Zahl der Impfungen ist laut der Studie rückläufig, sondern auch die der Arztbesuche. Demnach gingen bundesweit hochgerechnet rund 1,3 Millionen weniger Mädchen und Jungen in die Praxen als vor der Pandemie. Das entspricht einem Rückgang von vier Prozent.

Für den Kinder- und Jugendreport untersuchten Wissenschaftler der Universität Bielefeld die Daten von 782.000 Kindern und Jugendlichen, die bei der DAK versichert sind. Insgesamt versichert die DAK 5,5 Millionen Menschen und ist somit die drittgrößte gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland.

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Kommentare ( 37 )

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Roland Mueller
2 Jahre her

Der Grund für die Impfmüdigkeit dürfte das vertrauensunwürdige Zulassungsverfahren für die Brühe von Pfizer/BioNTech, Moderna und Astra Zeneca sein. Besonders die EMA und das RKI haben sich auf diesem Gebiet unrühmlich hervorgetan. Das PEI mit seiner Verschleierung und Relativierung der gravierenden Nebenwirkungen hat ebenfalls einen veritablen Beitrag zum Misstrauen geliefert.

Atheist46
2 Jahre her

Jeder Mechaniker und sogar jeder Hobbyschrauber weiß es: Nach „fest kommt „ab“. Wer überzieht, richtet größten Schaden an. Wer aber, wie nahezu alle Politgrößen seit 1998, wenig oder nichts weiß (und kann), kennt natürlich auch keine Grenzen. In den vergangenen zwei Jahren wurde permanent überzogen und jetzt werden die Folgen sichtbar – als Maximalschaden.

Mausi
2 Jahre her

Eine rein positive Erfolgsgeschichte gibt es nicht. Wer das glaubt, der träumt. Und ja, wenn mich eine Nebenwirkung erwischt, erwischt sie mich zu 100%. Daran ändert sich nichts durch ein geringes Durchschnittsrisiko. Das gleiche gilt für die Krankheit. Keiner kommt darum herum abzuwägen. In welcher Situation, bei welchem Medikament gilt das nicht? In dem Augenblick, in dem ausgerottete Krankheiten wie Kinderlähmung sich ausbreiten, steigt der Nutzen. Das vergessen wir gerne, wenn wir das Nutzen-Risiko-Verhältnis betrachten. Aber im ersten Schritt sollte das Medikament bzw. die Impfung wirken und Schutz für den Geimpften entfalten. Und bei einem Impfstoff mit Notfallzulassung fehlt schon… Mehr

Last edited 2 Jahre her by Mausi
bl2
2 Jahre her

Die Definition einer „Impfung“ wurde einfach kurzerhand geändert, um die neuartigen mRNA-Injektionen so nennen zu können. Ihr Wirkprinzip ist aber ein anderes, und hat bislang nie wirklich funktioniert. Covid ist da keine Ausnahme – außer Nebenwirkungen eigentlich nichts gewesen. Durch die positive Konnotation mit dem etablierten Begriff der Impfung ließen sich die mRNA-Stiche natürlich bestens vermarkten. Jetzt kommt aber die unvermeidliche negative Rückkoppelung, die Impfungen generell diskreditiert. Hinzu kommt die irrige Vorstellung, alle Krankheiten „wegimpfen“ bzw. ausmerzen zu können. Hier sind die Masern ein gutes Negativbeispiel: Eine hoch infektiöse Kinderkrankheit, für Kinder fast immer harmlos, die in der Kindheit praktisch… Mehr

FionaMUC
2 Jahre her

Das sind die Folgen vom Zwang. Finde ich ermutigend. Nicht mehr Mittelalter, sondern Neuzeit. Lauterbach-Merkel-etcpp-Inquisition hat letztlich keine Chance.

HDieckmann
2 Jahre her

Ich empfehle die ARTE-Doku: „Impfen – Die ganze Geschichte“ Die Corona-„Impfstoffe“ haben nicht gehalten, was Politik, Medien, Wissenschaft und Produzenten versprochen haben. Kein Schutz vor Infektionen, keine Verhinderung von Ansteckungen. Keine Verhinderung von Krankheit und Todesfällen. Abmilderung von Krankheitsverläufen? Fraglich! Stattdessen: Explosionsartiges Ansteigen der Infektionszahlen mit Beginn der Impfkampagnen von 3,7 Mio (1.7.21) auf 35,6 Mio. am 1.11.22 und ab Mitte 2021 bis heute eine erhebliche Übersterblichkeit, die lt. Statista nicht mit Covid-Toten erklärt werden kann. Anfang 2020 verkündeten die Panikmacher in Politik und Medien, dass bald jeder einen Corona-Toten in der Familie/Nachbarschaft haben würde. Heute kennt jeder jemanden, der… Mehr

Rob Roy
2 Jahre her

Mich treibt die Sorge um, dass klassische, jahrzehnte bewährte Totimpfstoff gegen Tetanus, Polio, Hepatitis oder Reiseschutzimpfungen in Zukunft von mRNA-Impfstoffe abgelöst werden. Der Grund wäre wohl eine günstigere Herstellung, also die Profitmaximierung. Außerdem würden die Hersteller behaupten, dass man die Impfung häufiger wiederholen müsste. Also z.B. bei Tetanus alle 2 Jahre anstatt alle 10. Obwohl die Pharmaindustrie damit implizieren würden, dass ihr Präparat entweder nichts taugt oder sie nur Geld machen wollen, wird dies durch Lobbyisten und Medienkampnen geschickt überspielt werden. Daher ist es sehr, sehr wichtig, dass klar herauskommt, dass die Corona-Impfung nur gigantischer Schwindel war, der nicht nur… Mehr

Monika
2 Jahre her
Antworten an  Rob Roy

Irgendwo habe ich neulich sowas gelesen. Da wurde genau Ihre Sorge als die Zukunft des Impfens beschrieben. Leider weiß ich die Quelle nicht mehr. Eine Weiterentwicklung der Medizin ist ja erstmal nicht schlecht. Allerdings hat man schon das Gefühl, daß hier eine schlechte Technik (mRNA) ohne Rücksicht auf Verluste durchgedrückt werden soll. Die Entwickler versuchen doch schon lange, mRNA für alles mögliche marktreif zu machen. Hat bisher nie funktioniert. Von daher ist jetzt mein Mißtrauen durch diese Brechstangenmethode bei Corona extrem stark geworden.

Rob Roy
2 Jahre her
Antworten an  Monika

Seit 20 Jahren forscht man an mRNA-basierten Heilmitteln, gegen Krebs und vieles andere mehr. Was ja auch ehrenvoll ist. Aber nicht eines dieser Präparate wurde irgendwo auf Welt zugelassen. In 20 Jahren konnte man also kein einziges wirksames genbasiertes Medikament herstellen, was Gesundheitsbehörden und Aufsichtsbehörden überzeugt hätte. Und plötzlich schafft man das in wenigen Monaten bei dem Corona-Impfstoff? Das stimmt von vorne bis hinten nicht. Die Panik vor dem angeblichen Killervirus hat den Menschen den Verstand vernebelt. Plötzlich spielten Prüfverfahren und Zulassung keine Rolle, die Wirksamkeit der Impfung wurde den Leute wie von einem Hypnotiseur lediglich suggiert, die Nebenwirkungen bewusst… Mehr

Last edited 2 Jahre her by Rob Roy
horrex
2 Jahre her

Keine Frage:
Der absolutistisch-politische Druck (man frage sich WARUM? Cui bono???) sich gegen C. impfen zu lassen hat massiv eine Reihe, teilweise regelrecht obskurer, Narrative der Immer-schon-Impfgegner beflügelt.
(Obiges wird mir hier – angesichts so mancher Kommentare – ganz sicher keine Likes einbringen 😉 !!!)

Phil
2 Jahre her
Antworten an  horrex

Die breite Masse der Menschen sollte endlich verstehen, dass Impfung nicht gleich Impfung ist. Ich glaube das die meisten Leser von Tichys Einblick diesbezüglich durchaus in der Lage sind zu differenzieren. Was mich an der jetzt zwei Jahre andauernden Diskussion am Meisten beelendet hat, war die ungerechtfertigte Bezeichnung „Impfgegner“ für Menschen die, was die Vorteile einer Totimpfung anbelangt, durchaus aufgeschlossen sind, deren Kinder und auch sie selber mit diesen wirkungsvollen und relativ ungefährlichen Impfstoffen (mit der Betonung auf „wirkungsvoll“ und „relativ“) geimpft wurden. Ich glaube jeder mit einem Quäntchen Grips ermittelt mittels einer einfachen Kosten-Nutzen-Analyse, anhand verfügbarer Daten, ob ihm… Mehr

Pe Ro
2 Jahre her

Arte zeigte vor kurzem eine wirklich interessante Doku: „Impfen, die ganze Geschichte“. Wirklich sehenswert weil ohne Haltung und Interviews mit echten Fachleuten.
Darin wurde auch sehr anschaulich erklärt warum herkömmliche Impfungen bei respiratorischen Krankheiten wie Grippe (Influenza) und auch Corona NIEMALS einen Schutz vor Infektion bieten können. Und das von Ärzten und Wissenschaftlern die mit/an Impfungen arbeiten und auch vom grundsätzlichen Sinn von Immunisierungen überzeugt sind.

JuergenR
2 Jahre her

Nicht Corona hat den Trend zur Impfmüdigkeit bei Kinderimpfungen verstärkt, sondern die rücksichtslosen, ja geradezu kriminellen Praktiken (Jobverlust wegen Nichtimpfens ist ganz klar Nötigung!) des Staates, den Menschen eine potentiell lebensgefährliche Spritze aufzuzwingen, war der Grund für den Vertrauensverlust. Und nachdem jetzt bekannt wurde, dass weitere Impfungen wie gegen Influenza mittels der mRNA-Technologie erfolgen sollen (etwas, das Dr. Sucharit Bhakdi schon vor Monaten voraussagte), ist das Vertrauen endgültig passé. Wer als Erwachsener vorsichtiger wurde, wird erst recht auf die Gesundheit seiner Kinder achten. Und die verbessert sich nicht mit der Anzahl der Impfungen, sondern ganz im Gegenteil.