Corona-Update zum 14. September: Bisher keine zweite Welle

Die Corona-Inzidenz ist wieder etwas gestiegen, doch das Robert Koch-Institut schätzt die Situation als "tendenziell stabilisiert" ein.

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Die Corona-Lage ist weiterhin ruhig. Auch das Robert Koch-Institut schätzt die Lage als „tendenziell stabilisiert“ ein. Insgesamt wurden innerhalb der letzten Woche gut 9.400 neue Corona-Fälle gemeldet. 24 Personen, bei denen eine Corona-Infektion gemeldet wurde, sind in dieser Woche verstorben. Somit sind 9.349 Personen in Deutschland mit Corona verstorben. Jeder Todesfall, bei dem ein positiver Corona-Test vorliegt, wird als Corona-Todesfall gezählt.

RKI-Schätzungen zufolge gibt es zur Zeit circa 18.000 aktive Corona-Fälle.
Trotzdem hat die Zahl der gemeldeten Corona-Fälle in der letzten Woche wieder zugenommen. So ist auch die 7-Tages-Inzidenz in dieser Woche wieder gestiegen.

Quellen: ECDC, RKI Tägliche Situationsberichte, Nowcasting

Die kumulative 7-Tages-Inzidenz beschreibt, wie viele Personen in den vergangenen sieben Tagen als Corona-Fall pro hunderttausend Einwohner gemeldet wurden. Sie ermöglicht es, das Pandemiegeschehen sowohl über Zeitabstände und geographisch unterschiedliche Regionen zu vergleichen. Je höher sie ist, desto mehr Personen haben sich in einer Woche in einem Gebiet angesteckt, beziehungsweise bei desto mehr Personen wurde eine Infektion entdeckt. Das sind allerdings keine Krankheitsfälle; und diese Zahl somit nur ein Indikator, der vorsichtig interpretiert werden muss, und keine Alarmsirene.

Quelle: Tagesbericht des RKI

Ähnlich ist es mit der Reproduktionszahl, die beschreibt, wie viele andere Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt. Die Reproduktionszahl lag in der Woche mehrmals deutlich über dem Schwellenwert eins, was ebenfalls einen Anstieg der bekannten Fälle bedeutet.

Der Anstieg der Corona-Fälle ist vor allem getrieben von Corona-Ausbrüchen in Bayern und Hamburg.

Quelle: RKI Tägliches Situationsupdate zum 13. September

Zwei Landkreise zeigen eine 7-Tages Inzidenz über der kritischen Schwelle von 50 Fällen pro hunderttausend Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Dabei handelt es sich um die Stadtkreise Würzburg und Kaufbeuren, mit einer Inzidenz von 61, beziehungsweise 54,7 Fällen. Rosenheim meldete auch eine Inzidenz über der kritischen Schwelle, diese sank jedoch bis zum Sonntag auf 49,0. Die erhöhten Fälle werden, wie auch in den Wochen zuvor, auf Reiserückkehrer und Familienfeiern zurückgeführt; in Bayern hat vergangene Woche die Schule wieder begonnen. Baden-Würtemberg ist das letzte Bundesland, in dem die Schule wieder anfängt (diesen Montag, dem 14. September).

Quelle: RKI Corona-Situationsupdate zum 09. September

Die Zahl der durchgeführten Corona-Testungen nahm in der vergangen Woche etwas ab. Die Zahl der positiven Testergebnisse sank ebenfalls. Die Positivenquote bleibt weiterhin extrem niedrig. Von Seiten des RKI sind keine Informationen verfügbar, wie groß die Zahl der falsch-positiven Testergebnisse ist. In Versuchen wurde bei Laboren eine Falsch-Positivenrate von weniger als 0,4 Prozent erreicht. Außerdem empfiehlt sich, Corona-Tests bei einem Verdacht auf falsch positive Ergebnisse, beziehungsweise „schwache“ Ergebnisse erneut durchzuführen.

Solche Bestätigungstests werden, Aussagen des Virologen Hendrik Streeck zufolge „grundsätzlich immer“ durchgeführt – auch wenn es Labore gäbe, die darauf verzichten würden. Auch hier gilt: Der Test stellt das Vorhandensein von Teilen des Virus im Körper fest. Nicht jeder positiv Getestete hat Symptome oder ist ansteckend. Der Corona-Test untersucht zwei Abstrichproben auf die Anwesenheit bestimmter RNA-Ketten, die mit dem SARS-CoV-2 Virus assoziiert werden. Es kann also sein, dass der Test positiv ausfälle, ohne das eine Infektion vorliegt. Gleichzeitig ist es aber weitaus wahrscheinlicher, dass eine Infektion vorliegt. Um aber solche Fälle zu vermeiden, rät das RKI ausdrücklich von Massentestungen bei Personen, für die kein Corona-Verdacht besteht ab.

Ein Verdacht kann sich sowohl aus Krankheitssymptomen, einer Einreise aus einem Risikogebiet oder Kontakt zu einem bekannten Corona-Fall begründen. Aus den derzeitigen Schwankungen sollte es der Politik jedenfalls schwierig sein, weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens auf Bundesebene zu begründen. In einem Interview mit dem „Focus“ schlägt Streeck vor, mögliche Einschränkungen nicht von  Fallzahlen abhängig zu machen, sondern von der Personenzahl, die intensivmedizinisch behandelt wird und den verbleibenden Kapazitäten. Insofern ist die Situation sehr gut — es gibt viele freie Betten und wenige Covid-19 Patienten.

Divi-Intensivregister

Dem Divi-Tagesreport des 13. September zufolge befinden sich zur Zeit 236 Personen mit einer Covid-19 Erkrankung in intensivmedizinischer Behandlung. Davon werden 132 Personen invasiv beatmet. Insgesamt sind in Deutschland mehr als 9.200 Intensivbetten verfügbar.

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Kommentare ( 27 )

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barth68
4 Jahre her

Ist es Ihnen schon aufgefallen, dass China bei 90.000 Fällen stagniert – gleichauf mit Oman und Marokko? Was läuft in China anders? Indien mit einer ähnlichen hohen Bevölkerungszahl hat knapp 5 Mio. Fälle.

Renegade
4 Jahre her

Diese Panikmache der WHO macht mich noch krank. Wenn ich deswegen Suizid begehen werde, bin ich dann auch ein Corona-Toter?

Deutscher
4 Jahre her

Die Bundesregierung behält sich vor, die Endemie unabhängig von der medizinischen Realität für beendet zu erklären, wenn es ihr genehm ist.

Das ist kein Witz, sondern so beschlossen.

EinCovidiot
4 Jahre her

Vielen Dank für diesen sachlichen und informativen Bericht! Was sie hier schreiben, hebt sich sehr wohltuend von dem in vielen Mainstream-Medien verbreiteten unreflektierten Alarmismus ab.
Wenn ich mir von TE trotzdem noch was wünschen dürfte, dann wäre das mehr Mut zu einer kritischen Auseinandersetzung mit den getroffenen Lock-Down Maßnahmen und vor allem mit dem an dunkle Kapitel unserer Geschichte erinnernden Umgang von Spitzenpolitikern und Regierungsvertretern mit Kritikern dieser Maßnahmen. (Gern auch in einem oder mehreren separaten Beiträgen.)

nonwo
4 Jahre her

Wenn wegen jeder subklinischen Infektionswelle ein solches Theater gemacht würde, dann hätte seit den Tagen von Robert Koch und Friedrich Löffler bis heute keiner mehr vor die Tür gedurft.

Was für ein absurder, geradezu krimineller Popanz.

Peer Munk
4 Jahre her

Was ist mit „Coronafälle“ gemeint? Tatsächliche Infektionen, Krankheitsausbrüche, positive Testergebnisse?

HGV
4 Jahre her

Corona ist der alternative Hysteriefaktor, neben Klimawandel – variante Menschen gemacht, Wirtschaftsmigration, rechte Gewalt und Terror, Covidioten, … . Für die Regierung ist das total cool, können sie doch ungebremst regieren. Und geht das schief, dann würde Merkel entweder sagen, „jetzt ist es da“, „wir schaffen das“ oder „jetzt müssen wir zusammenhalten“. Schuld sind immer die Anderen, das Schicksal oder eben Rechts. Ich glaube fest, dass die gar keinen Plan haben, die lassen sich treiben durch das Umfeld, die Straße, die Presse oder Ereignisse. Wenn es lange rumort hat, machen die einfach, was man denen gesagt hat und schwups, bleibt… Mehr

Fulbert
4 Jahre her

Aber, aber. Bitte dazu den klugen Bericht bei SPON lesen, bei dem alle Zweifel ein fuer allemal ausgeräumt werden.

Talleyrand
4 Jahre her

Was mir fehlt fehlt, (oder habe ich es überlesen?), wäre die aufhellende Zahl der Patienten, die derzeit in Deutschland intensiv beatmet werden, gruppiert nach Diagnose? Es gibt eine ganze Menge von Erkrankungen, die das notwendig machen und ich vermute, eine reine Coronainfektion als ausschließliche Ursache wird wohl derzeit unter „ferner liefen“ rangieren. Lasse mich aber gerne belehren, falls Herr Tichy oder sonst jemand offizielle Zahlen parat hat

bkkopp
4 Jahre her
Antworten an  Talleyrand

Nach Statista sollen derzeit ca. 220 Covid-19-Patienten in Intensivbehandlung sein, 54 davon mit Beatmung. Es ist immer gut und richtig Statistik, Vergangenheit, genau zu analysieren. Schwieriger ist einzuschätzen was für morgen und übermorgen richtig ist. Deutschland ist in Europa verhältnismäßig sehr gut dran. In mehreren Nachbarländern haben die Infektionen, die Erkrankungen und die Hospitalisierungen schon stärker zugenommen. Es ist nur eine Frage der Zeit dass dies auch bei uns eintritt. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.

Talleyrand
4 Jahre her
Antworten an  bkkopp

Das beantwortet die Frage nicht, oder?

Peer Munk
4 Jahre her
Antworten an  bkkopp

: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste? Es geht um Verhältnismäßigkeit. Der gesamte Veranstaltungssektor ist kurz vorm Zusammenbruch, weil knapp 250 Menschen wegen Corona auf der Intesivstation sind. Etliche Künstler können ihren Beruf seit über einem halben Jahr nicht ausüben wegen dieser Porzellankiste. Das hat gavierende wirtschaftliche und psychische Folgen für diese Menschen.
In der gesamten Evolution ging es auch immer um si etwas wie Abwägung. Wenn „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste“ die Maxime unseres Handelns wird, bedeutet das den Untergang unserer Zivilisation, wage ich zu behaupten.

Rainer Neuhaus
4 Jahre her
Antworten an  Talleyrand

Wie wäre es dann mal mit selber suchen ? Beim RKI, Statista, CIVIS …..

Libertardistani
4 Jahre her

Ja, Achgut war heute früher da mit einem Beitrag zur Sache aus juristischer Sicht. Man sollte sich beide Beiträge zu Gemüte führen und dann seine Schlussfolgerungen ziehen. Meine Meinung: Deutschland muss koste was wolle im Panikmodus gehalten werden … die Hersteller des neuen Modeartikels müssen ja Umsätze machen (Diese neuartige Maske wird Sie zum Star auf jeder Party machen) … da die Bürger gezwungen werden das Ding zu tragen kann man ihnen ja sonstwas anbieten. Aber immer mehr sehen darin jedoch keine medizinische Notwendigkeit, sondern einen Entmündigungslappen. Ein Symbol: freie Rede verboten! Dem Staat als Vormund vorbehalten. Anstatt … „laut… Mehr