Corona-Medikament Paxlovid: Bund muss wohl etwa 420.000 Packungen vernichten

Etwa 420.000 Packungen des einst als Hoffnungsträger in der Corona-Pandemie bezeichneten Medikaments Paxlovid hat die Bundesregierung wohl einlagern lassen, weil das Verfallsdatum abgelaufen ist. Der Bund hatte im Februar 2022 eine Million Packungen zentral eingekauft.

picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Stephanie Nano

„Unverbrauchte Ware, die das Verfalldatum überschritten hat, wird derzeit in Quarantäne gelagert“, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Dass die Medikamente noch zum Einsatz kommen, ist unwahrscheinlich.

„Die Haltbarkeit von Paxlovid konnte nach der initialen Zulassung insgesamt zwei Mal von zwölf auf 24 Monate verlängert werden. Eine weitere Verlängerung ist vom pharmazeutischen Unternehmer derzeit nicht vorgesehen. Die vom Ministerium zentral beschafften Packungen Paxlovid waren längstens bis Ende Februar 2024 haltbar“, so der Sprecher weiter.

Zum Wert der Lagerbestände machte das Ministerium keine Angaben. Nach Recherchen von WDR, NDR und „Süddeutsche Zeitung“ soll der Bund pro Packung etwa 650 Euro bezahlt haben. Demnach hätten die 420.000 Packungen etwa 273 Millionen Euro gekostet.

Paxlovid ist ein sogenanntes Virostatikum, hergestellt vom US-Pharmaunternehmen Pfizer. Das Medikament soll vor allem bei Risikopatienten über 65 Jahren schwere Krankheitsverläufe verhindern. „Seit Mitte Januar 2024 wird das Arzneimittel Paxlovid von Pfizer im Rahmen der Regelversorgung in Verkehr gebracht“, sagte der Ministeriumssprecher. Kostenträger sind die Krankenkassen. Nach Angaben der AOK Rheinland/Hamburg kostet die Packung derzeit 1.149,19 Euro.

(dts-meldung)

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Kommentare ( 5 )

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Deutscher
3 Monate her

Nun, ich blieb ungeimpft, weil mir klar war, dass der „Impfstoff“ nichts taugt. An Paxlovid kann ich aber nichts mäkeln: Ich war froh, dass es mir zur Verfügung stand, als ich Corona hatte. Die Symptome ähnelten denen eines grippalen Infektes, waren aber wesentlich ausgeprägter. Nach 4 Tagen ohne Schlaf und Essen und mit nur ein paar Schluck Flüssigkeit musste ich einsehen, dass mein Körper so geschwächt war, dass es bald lebensbedrohlich werden könnte, wenn es nicht aufwärts geht. Also Paxlovid bekommen und das hat geholfen 👍

DrRobertFord
3 Monate her

Es wird immer lächerlicher. Ich hatte Anfang 2023 einen ziemlich schweren Fall von Corona und stand kurz vor der Hospitalisierung. Damals wollte ich das Medikament tatsächlich haben! Und habe es nicht bekommen, da die Ärztevereinigung eine Liste von Voraussetzungen zur Verordnung hatte, von der ich einen Punkt nicht erfüllte. Mein Hausarzt hat sich deshalb geweigert, es zu rezeptieren. Ich habe dann schließlich vier Monate gebraucht, bis ich die Infektion wirklich überwunden hatte – vergleichbar einer schweren echten Grippe. Der Apotheker in meinem Ort hat mir dann kürzlich verraten, dass nicht eine einzige Packung dieses Medikaments über seinen Ladentisch gegangen ist,… Mehr

Rob Roy
3 Monate her
Antworten an  DrRobertFord

Wissen Sie, was ich glaube? Die Regierung hat dieses Medikament gehortet, damit es im Notfall ausschließlich Politikern und anderen „wichtigen“ Personen zur Verfügung steht.

Last edited 3 Monate her by Rob Roy
Haedenkamp
3 Monate her

Diese 273 Millionen Euro sind nicht auf dem Müll gelandent, sondern bei Pfizer. Hätten die Deutschen den Dreck geschluckt, wäre keine Schlagzeile erschienen. Danke für nichts!

Alf
3 Monate her

„Unverbrauchte Ware, die das Verfalldatum überschritten hat, wird derzeit in Quarantäne gelagert“?
Klartext: und nach der Wahl vernichtet?
soll doch Dummichel keine Zweifel an der Kompezenz des Bestellers haben. Was sind schon 273 Mio. €,
oder still und leise an den Mann gebracht?
Dass die Medikamente noch zum Einsatz kommen, ist unwahrscheinlich.
Und niemand stellt die Frage nach dem Regreß gegen den Besteller.
Eine weitere Verlängerung ist vom pharmazeutischen Unternehmer derzeit nicht vorgesehen.
Derzeit nicht, aber wenn Karl den Bedarf ermittelt?