CDU-Parteitag: Ausgebliebener Aufstand und Phrasendrescherei

Der Aufstand gegen AKK und Merkel bleibt natürlich aus. Statt kritisch zu debattieren, klatscht man zu Phrasen oder langweilt sich einfach. Unterhaltsamer als AKKs Worte sind manche Tweets von Beobachtern des CDU-Bundesparteitags in Leipzig.

Screenprint: phoenix via twitter

CDU-Bundesparteitage sind in aller Regel weder spannende, noch besonders lehrreiche Veranstaltungen. Wer einen Showdown zwischen AKK und Merz oder eine große Abrechnung mit der seit 14 Jahren regierenden Angela Merkel erhofft hat, wird wieder enttäuscht. Die meisten Anwesenden haben ihre Stellung schließlich der bisherigen Parteiführung zu verdanken. Stattdessen gibt es eine Mischung aus Selbstbeweihräucherung („das beste Deutschland“) und Versprechen, die stets die Nachfrage herausfordern: Warum habt ihr es dann in den vergangenen 14 Jahren nicht getan? Aber Nachfragen gehören eben offenbar nicht auf CDU-Parteitage, genauso wenig wie offene Erörterungen über die wirklichen Zukunftsfragen. Lieber verdrängt man mit leeren Worten die Wirklichkeit.

Und die miserablen Wahlergebnisse? Die Erosion des Vertrauens nicht nur in die Regierung, sondern in den Staat während der vergangenen Jahre? Hat man vielleicht nicht doch irgendwas grundsätzlich falsch gemacht? Ach was. Man müsse eben „fröhlicher daherkommen“, sagt ein Ministerpräsident, der in seiner Landtagswahl 11,3 Prozent der Stimmen einbüßte. Da wird man sich doch von ein paar miesepetrigen Twitter-Kommentaren die Stimmung nicht versauen lassen.

— Alya (@SaidaAlya) November 22, 2019

Die Kamera beobachtet einen Teilnehmer, wie dieser sich völlig selbstvergessen mit seinem Zollstock beschäftigt. Der Versuch der Vermessung der Unendlichkeit eines CDU-Parteitags? Der Kameramann verharrt dabei erstaunlich lange auf diesem Motiv. Beides zusammen entfaltet seine Wirkung:

Für die Dramatik noch mal in schwarz-weiß:

und zur großen Überraschung:

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