Zwei Drittel der Bürgergeldbezieher haben Migrationshintergrund

Jetzt liegen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zu Leistungsbeziehern nach Migrationshintergrund vor. Demnach haben 2,5 Millionen von derzeit rund 3,9 Millionen Bürgergeld-Empfängern Migrationshintergrund. Das sind fast zwei Drittel (62,8 Prozent) der Leistungsempfänger in Gesamtdeutschland.

IMAGO

Seit Corona hat sich angeblich etwas verändert im Alltag der Jobcenters, und das wahrscheinlich nicht nur im Berliner Bezirk Tempelhof. Dort reagiert die Hälfte der angeschriebenen Bürgergeld-Empfänger gar nicht mehr auf mitgeteilte Meldetermine. In der Folge werden Mitarbeiter losgeschickt, um nach den Bürgergeld-Empfängern zu suchen. Sie klingeln bei den „Kunden“ und entdecken oft Unerwartetes: einen jungen Mann etwa, der mit seinem Bruder bei der Mutter wohnt, modische Daunenjacken und teure Smartphones besitzt und es gar nicht bemerkt hat, dass das Bürgergeld schon vor Wochen gekürzt wurde.

Der junge Mann verspricht, bald einen Job in der Sicherheitsbranche anzunehmen, und sucht dann geschäftig das Weite. Anscheinend hat er auch ohne offizielle Arbeit genug zu tun. Der Focus nennt ihn (anonymisiert) Dennis.

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Andere Geschichten wirken trister: Jobcenter-Kunden verbarrikadieren sich bei Besuch im Feinripphemd und schalten am Ende sogar die Handys ab, um weitere Gespräche zu vermeiden. In solchen Fällen wirft der freundliche Mitarbeiter einen Brief ein, der die Streichung der Sozialleistung verkündet. Zumindest kann er das tun.

Nun mögen die Bürgergeldbezieher in Teilen des Landes (etwa in Tempelhof-Schöneberg) abnehmen. Doch eine Zahl geht gewiss nicht zurück, sondern steigt auch im günstigsten Umfeld: die der arbeitslosen Ausländer. Jetzt liegen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zu Leistungsbeziehern nach Migrationshintergrund vor, wie Welt (hinter Bezahlschranke) berichtet. Demnach haben 2,5 Millionen von derzeit rund 3,9 Millionen Bürgergeld-Empfängern Migrationshintergrund. Das sind fast zwei Drittel (62,8 Prozent) der Leistungsempfänger in Gesamtdeutschland. Im Westen machen Personen mit Migrationshintergrund sogar 67,5 Prozent aus – klar über zwei Drittel aller Bezieher.

Den Löwenanteil von knapp zwei Millionen Leistungsempfängern machen dabei Personen mit eigener Migrationserfahrung aus, die also nicht in Deutschland geboren wurden. Das sind 80 Prozent dieser Gruppe. Nur rund 430.000 der „Hartzer“ mit Migrationshintergrund sind hier geboren. Der Rest (62.000) machte keine näheren Angaben. 1,8 Millionen der Leistungsempfänger sind weiterhin Ausländer, haben also keinen deutschen Pass. Das sind 46 Prozent von allen Leistungsempfängern.

Internationaler Schutz vor dem syrischen Arbeitsmarkt

Was man daraus lernen kann? Die Einwanderung nach Deutschland ist entweder ein schlimmes Armutsrisiko – aus der Perspektive derer, die schon länger hier leben – oder, neutraler ausgedrückt, für viele ein Direktfahrschein ins deutsche Sozialsystem. Natürlich nicht für den Arbeitnehmer, der hier als Teil eines Kontingents herkommt, um als Pfleger oder Sonstiges zu arbeiten. Wohl aber für den Ausländer, der sich ohne Qualifikationen aufmacht, um von einem nebelhaften „Asyl“ zu profitieren, von internationalem Schutz vor dem afghanischen oder syrischen Arbeitsmarkt.

Blickt man auf die Gesamtbevölkerung, dann haben – laut Zahlen von 2022  – 29 Prozent in Deutschland einen Migrationshintergrund. Knapp die Hälfte davon (14 Prozent) haben den deutschen Pass, etwas mehr (knapp 15 Prozent) nicht. Etwa zwei Drittel der Personen mit Migrationshintergrund (18 Prozent von allen) haben eigene Migrationserfahrung.

Wiederum wird also deutlich, dass bei Personen mit Migrationshintergrund eine deutliche Prädisposition dafür besteht, dass sie Bürgergeld beziehen: 29 Prozent Bevölkerungsanteil, aber 62,8 Prozent Anteil an den Leistungsbeziehern. Noch stärker prädisponiert die Migrationserfahrung zum Leistungsempfängerstatus: Migrationserfahrung haben 18 Prozent der Bevölkerung, aber 51 Prozent der Bürgergeld-Empfänger. Das Risiko vergrößert sich hier auf das mehr als Dreifache. Ähnlich ist das Fehlen oder Dasein des deutschen Passes zu sehen (15 Prozent gegenüber 46 Prozent), aber das ist eher eine abhängige Größe.

Schon im Dezember brauchte Arbeitsminister Heil einen Zuschuss

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Das Bürgergeld läuft immer mehr aus dem Ruder. Schon im letzten Juli waren fast die Hälfte der Bezieher keine Deutschen: 2,6 Millionen Ausländer gegenüber 2,9 Millionen Leistungsempfängern mit deutschem Pass. Das Bürgergeld war zum großen Teil zum Nichtbürgergeld geworden. Und bei den Familien sah das Verhältnis noch ungünstiger aus: In 62 Prozent der Familien, die es bezogen, gab es keine deutschen Staatsbürger. Dabei spielten auch die Ukrainerinnen, die ja direkt nach ihrer Ankunft in Bürgergeld kamen, sicher eine Rolle. 480.000 Bürgergeldbezieher erklären sich allein so. Oft wurde ihnen angeblich signalisiert, sie müssten erst einmal gar nicht arbeiten, wie jüngst der Oberbürgermeister von Frankfurt an der Oder, René Wilke (Linke), freiherzig bei Markus Lanz erzählte.

Doch die SPD sah angesichts der Entwicklung keinen Reformbedarf, auch nicht bei der Benennung des Bürokratie-Ungetüms. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) forderte stattdessen einen Sonderzuschuss vom Finanzministerium. 3,25 Milliarden Euro bekam Heil nur für diesen Zweck (und für Miet- und Heizkosten) am Ende des Jahres 2023 zugewiesen. Zum Jahresbeginn 2024 wurden die Sätze teils deutlich (um bis zu 61 Euro pro Person) erhöht. Insgesamt erhalten rund 5,5 Millionen Erwachsene und Kinder in Deutschland Bürgergeld. Auch im neuen Haushaltsjahr könnten also an dieser Stelle mehrere Milliarden Euro fehlen.

In einem Jahr nur 62.000 Stellen aus Top-Asylländern besetzt

Leistungsberechtigte Bürgergeld-Empfänger sind etwas anderes als Arbeitslose. Von letztgenannten hatte Deutschland Anfang des Jahres 2,63 Millionen, wovon 53,4 Prozent Migrationshintergrund besitzen. Natürlich gibt es hier eine starke Überschneidung mit den Bürgergeld-Empfängern. Diese sind mehr als die Arbeitslosen, obwohl ja immer nur von erwerbsfähigen Leistungsempfängern die Rede ist.

Nicht als arbeitslos gelten Personen, die an einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme teilnehmen oder über 58 Jahre alt sind. Die Arbeitslosenzahlen sind zuletzt wieder gestiegen, im Januar erstmals seit Jahren wieder über die Sechs-Prozent-Marke. Auch die aktuell starke Zunahme der ausländischen Arbeitslosen wird auf die Ukraine-Flüchtlinge zurückgeführt. Zugleich haben sich aber seit Beginn der Migrationskrise andere Zahlen aufgebaut, die nur schwer wieder abzuschmelzen sein werden.

Das Institut für Arbeitsmarktforschung der Bundesagentur für Arbeit bleibt aber dabei: Zuwanderung nützt dem deutschen Arbeitsmarkt enorm. 312.000 ausländische Beschäftigte habe es im Dezember 2023 mehr als im Dezember 2022 gegeben. Aus den Top-8-Asylländern (Syrien, Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan und Somalia) kamen allerdings nur 62.000 neue Beschäftigte. Das ist schon etwas flau angesichts von mehr als 300.000 Neuzugängen durch illegale Einreise und Schutzantrag. Viele der Stellen dürften zudem im Helferbereich zu verorten sein. Asylbewerber gehen zunächst gar nicht in die Bürgergeldstatistik ein, weil sie meist über Jahre Asylbewerberleistungen bekommen.

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Kommentare ( 71 )

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Endlich Frei
7 Monate her

Würde man diese Daten nun nach spezifischen Herkunftsländern und Bezugsdauer/höhe der Leistungen sortieren, ergäbe sich wohl noch ein viel dramatischeres Bild.

Konsequenzen daraus werden aber nicht gezogen, stattdessen wird der Schwarze Peter von den opportunistischen Politkern seriösen Kritikern zugeschoben.

Last edited 7 Monate her by Endlich Frei
Boris G
7 Monate her

Prof. Raffelhüschen hat das ganze Drama über den Lebenszyklus der Masseneinwanderung dieses Armutsprekariats saldiert: 5.4 Billionen Euro!
Das BIP-pro-Kopf knickt bereits ein, Deutschland fällt gegenüber anderen OECD-Ländern rasant zurück. Sogar Finnland und Dänemark haben uns bereits deutlich überholt, von der Schweiz oder Norwegen mag man gar nicht reden.

dienbienphu
7 Monate her

Schon jetzt gibt es Verteilungskämpfe im Verborgenen. Ausländer werden mitunter als „VIP“ im Sozialsystem geführt. Denken wir an Fälle von medizinischen Behandlungen, Wohnungen, Autos. Aber viel wichtiger sind ohnehin andere Dinge. Verdrängung der einheimischen Kultur, Erosion der Sicherheit im öffentlichen Raum, usw.

Innere Unruhe
7 Monate her

Das, was SPD sagt, gilt für die Deutschen, mit denen man reden kann. Wenn man mit dem Empfänger nicht reden kann oder er schlichtweg so unqualifiziert ist, dass für ihn keinen Job hier gibt, dann kann er nicht als Verweigerer gelten. Er ist schlichtweg ungeeignet. Nicht dass es am Ende einen Unterschied beim Geld ausmacht, aber wer für den Arbeitsmarkt ungeeignet ist, kann auch nicht als Verweigerer gelten. Ich habe für eine Ukrainerin übersetzt. Sie besucht Sprachkurse und will in der irgendwo Küche arbeiten. Aber ihr Deutsch ist unterirdisch. Da, wo es potentiell gefährlich sein kann und es schnell gehen… Mehr

Innere Unruhe
7 Monate her

Guter Vorschlag.
Was kostet uns eine Zweitfrau des Mannes aus Pinneberg?
Was muss in sie investiert werden, damit sie genug für die Familie verdient? Was muss in den Mann und seine Erstfrau investiert werden, damit die Stütze aufhört?
Und warum helfen wir hier gesunden Menschen, währed mehrere Kranke gut Hilfe gebrauchen könnten – Brillen, Gehstöcke, Betten,… es gibt genug BEdarf unter den Deutschen.

Innere Unruhe
7 Monate her

Jedes Mal, wenn ich eine Ausländerin mit Kinderschar sehe, frage ich mich, was eigentlich der zugehörige Vater arbeitet und wie die Gute qualifiziert ist.
Eine Antwort finde ich nicht.
Als unsere Kids klein waren, waren gut zwei drittel der Sachen vom Flohmarkt. Und wir haben beide studiert.
seit 2017 kriegen die Etablierten meine Stimme nicht mehr.

Innere Unruhe
7 Monate her

Ein Südsudanese darf lediglich Sicherheit erhalten.
Mehr als ein Zelt soll für Ihn nicht drin sein. Seine Familie? – Soll das bekommen, was der gute verdienen kann.
Es muss klar sein, dass Asylanten dorthin gelenkt werden müssen, wo sie als Analphabete arbeiten können.

Endlich Frei
7 Monate her

Ein Bekannter hat kürzlich einem jungen Mann aus Mittelost eine Wohnung in attraktiver Wohnlage im Zentrum unserer Gemeinde verschafft. Er arbeitet fleißig Vollzeit in einem Restaurant und gegen solche Menschen wendet sich auch nicht seine Kritik. Doch als er hörte, das dieser Mann bei seinem Chef – einem Landmann aus dem selben Staat in Mittelost – nur auf 538 Euro-Basis angestellt ist, tat es ihm schon fast wieder irgendwo leid. Denn der Jobcenter zahlt den größten Teil des Lohns, der Krankenkasse, der Wohnung etc…… und damit unsere Gesellschaft. Das selbe gilt absehbar für seine Rente. Und diie Wohnung bleibt einem… Mehr

Last edited 7 Monate her by Endlich Frei
GefanzerterAloholiker
7 Monate her
Antworten an  Endlich Frei

Sie lernen dazu. Je nach Spaß-Gefühl haben die Immohaie in D längst den gesamten Wohnungsbestand renoviert und fleißig aus „Geflüchtete“ vermietet. Da kommt nicht nur das Geld sicher. Der Steuerzahler bezahlt auch alle 10 Jahre eine Kernrenovierung nach dem Geschmack des Vermieters. Ein blendendes Geschäft. Gegen die Deutschen. Von unten nach oben verteilt. Bitte richten Sie ihrem Bekannten aus, dass er ja in seinem Ideal leben wollte. Keine Kinder, keine Menschen, die anderer Meinung sind. Und nur Fremde. Es sollte ihm prima gehen.

Rosalinde
7 Monate her

Was aber immer wieder und auch hier untergeht ist, dass es unsere Steuergelder sind die hier an Nichtbürger verplempert werden.
D.h. Diese Kosten werden schon sehr bald unsere Steuererhöhungen sein.

Vox populi
7 Monate her

Solange die Ampel ihre „Heim-ins-R….-Politik“ weiterführt, wird sich nichts ändern. Wer irgendwo auf der Welt nichts hat, nichts kann, auf der Flucht vor der Justiz, von der Klapse abgehauen ist, darf nach Deutschland kommen. Man hat ja Platz. Ob mit dem Schlauchboot, zu Fuss oder mit Baerbocks Afghanenbomber, egal, das Ziel ist dasselbe: die soziale Hängematte auf Lebzeit in Deutschland. Das hat unheimliche Magnetwirkung. Das spricht sich rum, bloss nicht bei den Politiker*innenden. Und immer mehr wollen kommen. Erste Kritik wird zögerlich laut: zu teuer. Aber selbst wenn einmal alle eingesehen haben, dass man diese Sozialleistungen stärker regulieren und kürzen… Mehr