Nachdem sich Michael Kretschmer gestern mit dem Chef der Sachsen-AfD Jörg Urban getroffen hatte, kündigt heute nun das BSW Sachsen die Sondierungsgespräche, weil man sich nicht auf die Friedensformel einigen kann. Außerdem läge man in den Fragen Migration und Finanzen auseinander. Kretschmer wird nun eine Minderheitsregierung bilden können.
Man meint das Aufatmen aller Beteiligter an den Gesprächen weit über die Landesgrenzen von Sachsen hinaus zu hören. Für Sahra Wagenknecht ist mit Blick auf die Bundestagswahl jede Nichtregierungsbeteiligung ein wahrer Segen. In Sachsen hält sich das BSW eisern an seine Wahlversprechen. So haben Teile der Fraktion für den Corona-Untersuchungsausschuss gestimmt, den die AfD beantragt hatte. Darüber zeigte sich die SPD erbost, wozu sie allen Grund hat, wollte doch ihre Sozialministerin Kipping diejenigen, die sich nicht an die Quarantäne-Regeln halten, in Nervenheilanstalten einliefern und internieren. Angesichts dessen ist es schon dreist, dass die SPD von einem Tribunal spricht, wenn es ein Tribunal sein sollte, dann allenfalls, wie zu hoffen steht, ein Tribunal für die Menschlichkeit.
Die BSW-Landesvorsitzende Sabine Zimmermann akzeptiert nicht, dass die beiden anderen Parteien sich nicht auf Wagenknechts Friedensformel einlassen: „Dieser furchtbare und völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands in der Ukraine beunruhigt so viele auch bei uns in Sachsen, dass eine neue Landesregierung diese Sorgen und Ängste aufgreifen muss. Wer das nicht tut, verschließt Augen und Ohren.“
Ob Kretschmer jemals eine Brombeer-Koalition wirklich wollte, sei dahingestellt. Mit dem Verhandeln konnte er sich Zeit lassen, sie arbeitet für ihn. Zumal viele Mitglieder seines Landesverbandes keine Koalition mit dem BSW wollten, und nicht wenige sich offen zeigten für eine Kooperation mit der AfD.
Die Zusammenarbeit mit der AfD wird Kretschmer weiter ausschließen. Kann er auch. In einigen Fragen liegen AfD und CDU nicht weit auseinander. Deshalb kann und wird Michael Kretschmer eine Minderheitsregierung bilden, in dem Wissen, von der AfD toleriert zu werden. Bleibt nur die Frage, als CDU allein oder nimmt er die SPD mit in die Regierung, um seine Basis zu verbreitern. Im Grunde muss er auch nur ein Gesetz wirklich durchbringen, den Doppelhaushalt. Doch in den Haushaltspositionen kann er sich mit der AfD einigen. Für die linken Parteien jedoch wird es zum großen Problem, wenn sie den Haushalt blockieren sollten, dann werden zwar Investitionen und Gehälter weitergezahlt, aber nicht die Gelder, die an die linke und grüne Klientel, an die NGOs fließen. Heißt, die SPD, Linke, Grüne und BSW haben größere Probleme als Kretschmer, wenn sie den Haushalt ablehnen.
Insofern wird Michael Kretschmer jetzt in Ruhe eine Minderheitsregierung bilden können. Er hat ja alles versucht. Ihm bleibt ja keine andere Wahl, kann er sagen. Dass es so kommen würde, muss er gewusst haben, sonst hätte er sich nicht mit Jörg Urban gestern von der AfD getroffen, und das auch noch so geheim, dass es auffallen und zur Meldung werden musste.
Die Brandmauer steht nicht mehr. In Sachsen kann es zu einer nicht grün oder rot beeinflussten Regierung kommen. Dass es eine Minderheitsregierung wird, wird Kretschmers Ansehen in Sachsen und vielleicht auch darüber hinaus vergrößern, zumal die Risiken minimal sind.
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Dann stand das Treffen von Kretschmer mit Urban wohl unter dem Motto, wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass. Sollte die AfD aber nicht machen. Als Wasserträger für eine Minderheitsregierung verkauft man sich unter Wert.
O.K. Wendehals kann er. Und was Sachsen betrifft,Vielleicht muss er nun seinen persönlichen Kampf gegen die AfD, seine persönlichen Animositäten, hinten an stellen und vergisst sein Geschwätz von Gestern von wegen der dicken, stabilen Brandmauer. Inhaltlich kann er ja nie, und hat auch noch nie der AfD Paroli gegeben. Immer nur Phrasen. Also mal wieder Wende im Kragen, nun nach Rechts,
Klingt erstmal gut, könnte für die AfD aber nach hinten losgehen, wenn sich Herr Urban zu sehr über die Avancen von Wendehals Kretschmer freut und Zugeständnisse macht, nur um mal mitreden zu können. Dann dürften der AfD bis zur Bundestagswahl viele Wähler von der Fahne gehen.
„In einigen Fragen liegen AfD und CDU nicht weit auseinander.“ – Im Bund hoffentlich nicht, denn dann wäre eine AfD für mich nicht mehr wählbar, denn eine CDU/CSU, deren erste Reihe an ein Bündnis mit den Grünen oder an eine erneute „große Koalition“ denkt und noch dazu eine weitere Eskalation der Beziehungen zu der russischen Atommacht zumindest eher fördert als verhindert hat für mich nichts mehr mit auf nationales Interesse bedachte, vernünftige Politik zu tun. Da könnte ich mir ja eher ein Bündnis von AfD und BSW vorstellen.
Ja, in Europa grübeln die Systemmedien jetzt schwer darum warum Trump gewählt wurde. In der Blase ist doch alles so wunderschön Rosarot.
Fragt sich nur, welchen Preis die AfD für die Duldung Kretschmers verlangt. So viel ich weiß, sollte da auch ein Ministerpräsident gewählt werden.
Ich schätze, wir werden im Verlauf der Legislatur noch manche amüsante Sache erleben.
Die CDU ist wahrscheinlich ein reziproker Ulbricht-Fan: Nicht „niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten“, sondern „wir werden unbedingt die Brandmauer stärken.“ Unglaublich blöd, diese Partei.
Hoffe, dass das in Thüringen auch mal so läuft. Aber die thüringische Landeschefin von BSW ist ja sowas von postengeil…
Herr Kretschmer wäre mir als nächster Bk auf jedenfall lieber als ein Hr. Merz. Vielleicht ergibt sich ja noch demnächst die Chance auf CDU_AfD im Bund. Ich denke auch daß die AfD derzeit nur über Abstriche beim ersten Mal in die Regierung kommt. Eine andere Möglichkeit wäre Höcke (unser Trump), aber das kann noch sehr lange dauern. Bei den Wahlanalysen auf NIUS hatte man die Kernkompetenzen von D. T. analysiert, mit etwas Vorstellungsvermögen habe ich da keine Unterschiede zu Herrn Höcke gesehen.
Um Gottes Willen…..hat sich Tschland nicht schon genug lächerlich gemacht, international. O.K. Wendehals kann er. Und was Sachsen betrifft,Vielleicht muss er nun seinen persönlichen Kampf gegen die AfD, seine persönlichen Animositäten, hinten an stellen und vergisst sein Geschwätz von Gestern von wegen der dicken, stabilen Brandmauer. Inhaltlich kann er ja nie, und hat auch noch nie der AfD Paroli gegeben. Immer nur Phrasen. Also mal wieder wende im Kragen, nun nach Rechts,
Soll das der Versuch sein, die AfD zu zerstören?
Welcher anständige Deutsche toleriert irgendetwas mit diesen Figuren? Eine AfD, die mit sowas koaliert oder sowas duldet, wäre für mich nicht wählbar.