Die Berliner Spitzenkandidatin der Grünen hat sich bekannt: Sie will für den Volksentscheid »Deutsche Wohnen & Co enteignen« stimmen. Die Initiatoren sehen die geplante Enteignung als Systemwechsel. Jaraschs Bekenntnis ist Ausweis der weiteren Radikalisierung.
Bis jetzt hatte nur die Linkspartei ihre Zustimmung zu dem Volksentscheid »Deutsche Wohnen & Co enteignen« angekündigt, der im Herbst zeitgleich mit den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus abgestimmt werden soll. Die Grünen stehen zwar schon lange hinter den Zielen des Entscheids, zögerten aber noch, das offiziell zu machen. Das hat jetzt deren Spitzenkandidatin Bettina Jarasch getan. Auch die Hauptstadt-Grünen werben nun für ein Ja beim Volksentscheid »Deutsche Wohnen & Co enteignen«.
Ihre Zustimmung kleidete Jarasch am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in den Satz: »Ich persönlich werde mit Ja stimmen, obwohl Vergesellschaftungen für mich Ultima Ratio sind.« Ah, Enteignung als letzter Ausweg, wenn alles andere nicht mehr klappt. Aber ändert das etwas an Jaraschs Stimme oder an dem Signal, das sie sendet? Kaum. Sie ist auf dem Kriegspfad gegen die Wohnungswirtschaft ihrer Wahlheimat.
Und wie soll das einen wirksamen Schutzschirm über Mietern aufspannen? Denn auch wenn irgendwann die Hälfte der Hauptstadtwohnungen in der einen oder anderen Weise vergemeinschaftet sind, also zum Beispiel staatlich kontrollierten und bevormundeten Genossenschaften gehören, könnte man ja nicht sicherstellen, dass alle Berliner eine günstige Wohnung bekommen. Durch die 50 Prozent im sogenannten »gemeinwohlorientierten Sektor« will die Grüne Jarasch den gesamten Mietmarkt steuern, die günstigen Mieten würden den Mietspiegel senken. Das wäre, so Jarasch, »die Lösung«, die sonst keiner hat. Die Bautätigkeit der Zukunft würde allerdings gleich mit geschrumpft.
Die Umsetzung würde das Land Milliarden kosten
Der rot-links-grüne Senat selbst hat die Entschädigungskosten für die etwa 226.000 Wohnungen der Deutsche Wohnen und anderer auf 29 bis 39 Milliarden Euro beziffert. Dagegen gehen die Initiatoren des Volksentscheids von um die zehn Milliarden Euro aus. Die auseinanderklaffenden Zahlen haben einen schlichten Grund: Die Initiatoren sehen die geplante Enteignung als Systemwechsel oder zumindest einen wichtigen Schritt dahin an. Der von ihnen genannte Betrag ist offenbar nur symbolisch zu verstehen. Wie einst bei der Etablierung der kommunistischen Systeme in Ostmitteleuropa soll es keine echte Entschädigung geben.
Mit der Logik des angedrohten Systemwechsels will auch Jarasch ihren »Mietenschutzschirm« durchsetzen. Die links-grüne taz erinnert daran, dass Jarasch die Enteignung großer Vermieter schon seit längerem als »Ultima ratio« bezeichnet, und fährt fort: »Vor diesem Hintergrund soll Jaraschs Schirm offenbar eine letzte Chance für große Wohnungseigentümer darstellen, einer Enteignung zuvorzukommen.«
Und noch einmal muss daran erinnert werden: Es handelt sich um die politische Position einer potentiellen Regierenden Bürgermeisterin, die so privatwirtschaftliche Unternehmen erpressen will, einem beiläufig präsentierten Schein-Kompromiss zuzustimmen. Das ist schon ein bisschen wie Orwells Farm oder auch die ersten Jahre der DDR. Für die Grünen handelt es sich natürlich nur um den »Primat der Politik«, den die wohnungspolitische Sprecherin Katrin Schmidberger schon allein durch die angedrohte Enteignung wiederhergestellt sieht.
Grüne mit Grammatikschwäche
Daneben haben die Berliner Grünen dann doch eine kleine Grammatikschwäche. Auf dem Plakat, das Jarasch auch bei der Verkündung ihrer Entscheidung wieder ausstellen ließ, steht die Parole: »Grundrecht für Wohnen. Nicht auf Profite.« Man stutzt: Soll also »das Wohnen« ein Grundrecht erhalten? Und ist der zweite Satz eventuell zu vervollständigen »Auf Profite… kann ich gar nicht«? Was zugegeben in mehrerer Hinsicht sehr berlinerisch wäre… vor allem typisch für das linke Berlin, das sich dieser Tage im ewigen Besitz der Stadtschlüssel wähnt.
Harte Mietenpolitik als Ass gegen Giffey und Wegner
Bettina Jarasch will ihre harte Mietenpolitik nun gar als Ass gegen CDU und SPD verstanden wissen. Von diesen beiden Parteien und ihren Spitzenkandidaten, Kai Wegner und Franziska Giffey, seien keine »ernsthaften Verhandlungen« mit der Berliner Wohnungswirtschaft zu erwarten: »Solange die Wohnungswirtschaft hofft, mit einer SPD- oder CDU-geführten Regierung davon zu kommen, wird sie sich nicht bewegen.« Allein, dass diese Frage von der Grünen so sehr in den Mittelpunkt gerückt wird, ist Ausweis einer Radikalisierung hin zu einem öko-sozialistischen Maßnahmenregen.
Es gibt aber noch einen Vorteil an diesem Volksentscheid. Sein Ergebnis ist, wie auch Jarasch listig festhält, keineswegs bindend für die Politik. Er ist also wirklich ein pures Druckmittel im politisch-wohnungswirtschaftlichen Gezerre. Als solches sollten ihn auch die Berliner Wähler ansehen. Sie werden nicht offen und ehrlich nach ihrer Meinung gefragt, sondern ebendiese Meinung dient nur als Rangiermasse bei den Rochaden der bald Regierenden. Und das könnten durchaus die Berliner Grünen mit einem Anhang aus Roten und Dunkelroten sein. Derzeit führt die Jarasch-Truppe die Umfragen in Berlin wieder etwas knapper an. Es könnte ein Kopf-an-Kopf-Rennen von Grünen, SPD und CDU geben.
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„Ihr Völker der Welt, ihr Völker in Amerika, in England, in Frankreich, in Italien! Schaut auf diese Stadt und erkennt, daß ihr diese Stadt und dieses Volk nicht preisgeben dürft und nicht preisgeben könnt!“
Tja, dafür brauchen wir die anderen Völker nicht, hier reichen Grüne, Linke und SPD!!
Wie wird denn eigentlich der Länderfinanzausgleich berechnet? Führt der Plan bei Umsetzung zu mehr Geld für Berlin? In D wird unterstützt, was ansonsten längst hätte eingestellt werden müssen. Und dieses System wird nun auch noch ausgerollt auf EU Ebene.
Ob die Enteignung 29 bis 39 Milliarden Euro oder nur 8 bis 10 Milliarden kosten wird, ist schon ein kleiner, feiner Unterschied. Auf der Website der Initiative heißt es: „Artikel 15 Grundgesetz erlaubt es, die Immobilienunternehmen deutlich unter Marktwert zu entschädigen. Diese Entschädigung kann vollständig aus den Mieten der vergesellschafteten Wohnungen finanziert werden. Der Berliner Landeshaushalt muss dafür nicht belastet werden. Das Land Berlin kann für die Vergesellschaftung einen Kredit aufnehmen. Dieser wird im Laufe der Jahre aus den Mieteinnahmen getilgt. Danach werfen die Wohnungen weiterhin Einnahmen ab, von denen zum Beispiel Neubau finanziert werden kann.“ Man spricht von einer… Mehr
schaut sie euch genau an.
so sehen sie aus, die feinde der demokratie.
„…obwohl Vergesellschaftungen für mich Ultima Ratio sind.“ Aber fröhlich die Gelegenheit benutzen. Und Ultimo Ratio für welches Ziel? Im übrigen bedeuten Aktiengesellschaften Vergesellschaftung. Allerdings muss man sich auch dafür stark machen, dass den Bürgern genug in der Tasche bleibt, um sich an der Vergesellschaftung zu beteiligen. Alles, was der Staat abgreift unter dem Stichwort Vergesellschaftung, ist Betrug. Schlechte Wirtschaft wird dann mit Steuermitteln zugetüncht. Denn wo hätte der Staat sich jemals als guter Unternehmer bewiesen? Es ist auch nicht seine Aufgabe. Er hat nur die Rahmenbedingungen zu stellen. Aber einen gescheiten Rahmen zu liefern, ist sehr schwer. Und das wird… Mehr
Für aufgeweckte Zeitgenossen war immer schon zu sehen, dass die Grünen nichts weiter als grünlackierte Rote sind – und wie sich zeigt, noch roter als die althergebrachten roten!
Der Länderfinanzausgleich hat einen schweren Designfehler: Jedes Geberland müßte eine Vetorecht bei der Ausgabe jedes einzelnen Euros eines Nehmerlandes haben. Das wäre ein deftiger Stachel im Fleisch, der sie anspornen würde, auf die Geberseite zu kommen. So können sie das Geld mit vollen Händen zum Fenster rauswerfen, kommt ja weiteres Geld nach.
Mir wird von Tag zu Tag und mit wirklich jedem Konterfei eins weiteren geschlechtslosen Grüns*In auf GRÜNEN Wahlplakaten immer einleuchtender wie sich im Mittelalter irgendwann die sogenannten Hexenjagden etablieren konnten.
Früher dachte ich eigentlich, diese Leute die Ankläger also die Inquisitoren dieser armen Frauen wären krank, bösartig und verblendet gewesen. Wie gesagt, früher dachte ich das.
Wer hier bittere Ironie und/oder zutiefst bösartigen Sarkasmus findet darf ihn behalten!
Den Immounternehmen kann nichts Besseres passieren als die „Enteignung“.Es handelt sich um einen Zwangsverkauf zu Marktpreisen.Würden die Unternehmen die Wohnungen auf den Markt werfen,bricht der Preis zusammen.Die Immounternehmen haben die Wohnungen zum erheblichen Teil billig von den Kommunen zusammengekauft und können sie nun teuer wieder zurückgeben.
Es wäre angebracht zu untersuchen welche Politiker in den deal verstrickt sind.
Nach Art. 14 und 15 GG, auf die sich die Initiative bezieht, muss der Verkauf nicht unbedingt zu „Marktpreisen“ erfolgen.Art. 14: Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig. Sie darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt. Die Entschädigung ist unter gerechter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen. Wegen der Höhe der Entschädigung steht im Streitfalle der Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten offen. … Die Höhe der Kosten dürfte also, ggf., ein politischer Streitpunkt werden, jenseits vom Markt. Und der Volksentscheid heißt ja Deutsche Wohnen… Mehr
Für alle diejenigen, die linksradikal und die grünen wählen wollen, empfehle ich die Lektüre folgender Literatur:
Farm der Tiere
1984
Fahrenheit 451
Dort kann man nachlesen, welches Ergebnis linksradikale Ökopolitik haben wird.
Der Zusammenhang ist richtig – die massenhafte Ermordung anders denkender ist vielmal auf SOZIALISTISCHE oder ähnliche Ideologien zurückzuführen (manche tarnen sich auch als Religion). Lenin, Stalin, PolPot, Mao (zu dem „Die Linken“ eben erst Gratulierten – diese Partei sollte sich wirklich wieder in SED umbenennen und nicht so tun, als ob sie irgendwas begriffen hätte) – Hitler, etc. – die größten Schlächter der Menschheitsgeschichte in der Neuzeit waren allesamt Sozialisten (Ja, Nationalsozialismus ist und war SOZIALISMUS – Fragen dazu ?).
Bei Jarasch ist auch sehr schön die Verbindung zwischen Politik und Medien sichtbar. Ihr Mann ist Oliver Jarasch, Abteilungsleiter beim RBB.