Berlin bekommt Clankriminalität nicht in den Griff

In Berlin schrauben sich die Zahlen zur Kriminalität vor allem arabisch geprägter Clans weiter in die Höhe: Wie aus einem am Donnerstag veröffentlichten Lagebild der Polizei hervorgeht, registrierten die Ordnungshüter 2023 1063 Straftaten und 98 Ordnungswidrigkeiten, die der Clankriminalität zugerechnet werden.

picture alliance / CHROMORANGE | Michael Bihlmayer
Symbolbild

Im Vorjahr waren es noch 872 Straftaten. Das macht eine Differenz von 191 jetzt mehr registrierter Straftaten beziehungsweise eine Steigerung um mehr als 20 Prozent. Auffällig: Sogenannte Kontrolleinsätze, mit denen die Polizei den Druck auf Clankriminelle proaktiv erhöhen will, haben im selben Zeitraum ausgerechnet abgenommen.

Hatte die Polizei 2022 noch 606 Objekte, etwa Shisha-Bars, Barber-Shops oder Wettbüros, kontrolliert, waren es 2023 nur noch 486, was einem Rückgang um rund 20 Prozent entspricht. Trotzdem preist sich die Polizei im Lagebild für einen „hohen Kontrolldruck“.

24-Jähriger beging allein mindestens 65 Straftaten

Den Rückgang der Kontrollzahlen erklärt sie etwas verquast mit den „stadtweiten Einsatzlagen, beispielsweise wegen des Nahostkonfliktes“. Tatsächlich fällt auf, dass es insbesondere im Oktober und Dezember, also nach dem Überfall der Hamas auf Israel, einen Einbruch bei den Strafanzeigen und Ordnungswidrigkeiten im Zusammenhang mit Kontrolleinsätzen gab. Das legt den Verdacht nahe, dass die neue Lage die Kräfte der Polizei möglicherweise überforderte, wovon Clankriminelle profitiert haben könnten.

Für die 1063 registrierten Straftaten konnten laut Polizei 298 Clankriminelle erfasst werden, davon 14 Frauen. 19,1 Prozent der Straftaten seien dabei Rohheitsdelikte gewesen, worunter etwa Körperverletzungen oder Freiheitsberaubung fallen. 14,86 Prozent waren Verkehrsstraftaten, 12,42 Prozent Diebstahls- beziehungsweise Unterschlagungsdelikte.

Spitzenreiter der Clankriminellen ist laut Bericht ein 24-jähriger schwedischer Staatsangehöriger, zu dem allein 65 Straftaten erfasst wurden, darunter Diebstahl und Hehlerei. Dass es sich nicht um einen Bio-Schweden handeln dürfte, ist offensichtlich, auch wenn es im Bericht nicht erwähnt wird.

Aggressives Verhalten

Darin heiß es eher allgemein, die Polizei fokussiere sich auf „relevante Personen arabischstämmiger krimineller Strukturen, deren Wurzeln insbesondere Mhallami-kurdisch, libanesisch oder palästinensisch sind“. Pflichtschuldig betont die Behörde, es dürfe „kein Generalverdacht gegen Menschen mit arabischer Migrationsbiografie erzeugt werden“.

Szenetypisch für Clankriminelle sind laut den Ordnungshütern Verbindungen etwa zu polizeilich relevanten Teilen der Türsteherszene und gewerbliche Aktivitäten wie das Betreiben von Shisha-Bars. Es gebe auch „einzelne Verbindungen“ in den Islamismus. Tatsächlich hatte erst in dieser Woche der Berliner Verfassungsschutzbericht festgestellt, dass sich „Sympathiebekundungen über soziale Medien für die salafistische Ideologie und Besuche in salafistischen Moscheen“ feststellen ließen.

Die Polizei führt über die Clankriminellen weiter aus, es bestehe ein starker Zusammenhalt innerhalb der Familienstrukturen und es gebe „dominantes, aggressives Auftreten in der Öffentlichkeit“. Schwerpunkt der Clankriminalität sind demnach die westlichen Teile Berlins mit 28,7 Prozent der Straftaten, gefolgt von Berlin-Mitte und dem Süden der Hauptstadt.

Viele Clankriminelle besitzen deutsche Staatsbürgerschaft

Die große Frage ist, ob der seit April 2023 amtierende Berliner Senat mit CDU-Bürgermeister Kai Wegner das Problem besser in den Griff bekommen kann als die rot-rot-grüne Vorgängerregierung. Zweifel sind angebracht. Erst im April hatte der CDU-Landesvorstand in einem 8-Punkte-Papier allerdings großmundig versprochen, die Zeit des Wegschauens sei nun vorbei.

Deswegen möchten sich die Christdemokraten unter anderem im Bundesrat dafür einsetzen, die Strafmündigkeit auf 12 Jahre herabzusetzen. Zuvor hatte CDU-Justizsenatorin Felor Badenberg erklärt, die Vermögensabschöpfung bei Clankriminellen vorantreiben und mehr Staatsanwälte für Organisierte Kriminalität anstellen zu wollen.

Bei diesen Maßnahmen handelt es sich aber letztlich um eine Bekämpfung von Symptomen. Eigentliche Ursache für das Clan-Problem ist die starke Migrationsbewegung aus dem arabischen Raum. Das Kind ist hier längst in den Brunnen gefallen und kann nicht mehr herausgeholt werden – zumal laut aktuellem Lagebild von 522 registrierten Berliner Clankriminellen 45,18 Prozent die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen.

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Kommentare ( 29 )

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1 Monat her

Vielleicht bekommt Berlin die Clankriminalität eher in den Griff als Parteien

AlNamrood
1 Monat her

Clan-Systemen kommt man nur mit Sippenhaft bei, denn genau das sind sie ja, Sippen. Zu Recht in Europa abgeschafft, weil es sowas hier nicht mehr gab.
Die israelische Regierung praktiziert Sippenhaft und Kollektivstrafen.

Last edited 1 Monat her by AlNamrood
November Man
1 Monat her

In Sachen krimineller Clanbekämpfung versagt die Faeser und ihr Untergebener Haldenwang permanent, auf der ganzen Linie. Es ist halt einfacher ein kleines Magazin medienwirksam auszuheben und zu verbieten als gegen wirklich kriminelle Verbrecher vorzugehen und sie außer Landes zu bringen. Diese Regierung hat schon längst die Kontrolle verloren. Sie kann weg, bzw. muss weg.  

Fieselsteinchen
1 Monat her

Seit wie vielen Jahren werden die Clans im wahrsten Sinne des Wortes aus political correctness gepampert? Dazu sei an Kirsten Heisig erinnert! Dazu wurden die Clans durch neues Personal seit 2015 verstärkt, die Beziehungen zwischen Kriminalität, Islam(ismus) sowie der Migrantifa wurden ausgebaut, die Angst der Sicherheitsbehörden vor dem Durchgreifen, auf Geheiß von oben (SPD, Grüne, CDU, Linke anyway), dazu die Unterwanderung von Sicherheitsorganen und Behörden – begründet mit Vielfalt und Diversity. Das ist ein gewolltes Versagen mit Ansage. Und definitiv profitieren davon Teile des behördlichen/politischen Establishments bzw. haben Angst. Berlin, gefolgt von Ballungsräumen in NRW und Bremen werden zuerst in… Mehr

Last edited 1 Monat her by Fieselsteinchen
BK
1 Monat her

So ein Clan ist auch anders organisiert als ein kleiner Verlag mit 5 Computern und 7 Mitarbeitern. Da reicht es nicht aus, mit 40 Mann vorzufahren und früh um 5 die Leute aus dem Bett zu klingeln. Keine 10 Minuten und schon wäre man in Unterzahl, um ordentlich auf die Mütze zu kriegen. Hier muss man eine Gefahrenabwägung treffen und sich für das kleinere Risiko entscheiden. Entscheidend ist die mediale Wirkung. Wie soll das denn bei den Bürgern ankommen, wenn man die Jacke voll kriegt und die Beamten nicht mal ein Handy beschlagnahmen?

Or
1 Monat her

Aber dafür löst unsere tapfer Polizei heldenhaft vermummt das „Compact Magazin“ auf, trägt couragiert staatsgefährdende Tische und Stühle in‘nen LKW und verfolgt todesmutig schwangere Frauen die auf ihren T-Shirt ein kleines „C“ aufgedruckt haben.

Ist das etwa nix ?

CIVIS
1 Monat her

Im letzten Satz des Artikels fehlt mir der Zusatz „auch“, … wonach von 522 registrierten Berliner Clankriminellen wahrscheinlich 45,18 Prozent auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen.

Wie schön auch! …sich in Deutschland außer der Nationalität, dem Geschlecht, eigentlich alles frei nach Belieben und Anlass aussuchen kann.

Last edited 1 Monat her by CIVIS
Vision-ost
1 Monat her

-mir scheint es genauso, wie früher schon war- es träumen Politiker große Könner zu sein. Wir „gelernten“ ex DDR Bürger brauchen keinen Lenin, Stalin, und andere „Jüngsten “ Diktatoren. Wir kennen diesen Letzten Versuch aus naher Vergangenheit. Damit wir die Bereitschaft zur Änderung u n s e r e r Demokratie sind, haben wir (sehr viele Bürger auf D – Mos) dagegen opponiert. Wir können doch nicht ruhig bleiben wenn die jetzigen, in der Minderzahl vorhandenen „Regierenden“ des Volkes Meinung vertreten. Nein, von der ex DDR lernen heißt nicht immer Siegen lernen. In keinem anderen Land auf dieser Erde spricht… Mehr

Axel Fachtan
1 Monat her

Die schwedischen Clans werden immer gefährlicher. Sollte man Schweden deshalb aus der EU entfernen ? Und aus der NATO gleich mit ?
Schweden ist das Land, wo Nordstream weggesprengt worden ist. Das Land, wo die Beweismittel vernichtet worden sind. Das Land, das deutsche Ermittler ferngehalten hat. Das Land, das danach die eigenen Ermittlungen eingestellt hat.
Die Nordstreamsprengung ist das schlimmste Verbrechen, an dem schwedischen Wirtschafts- Regierungs- Parteien und Militärclans beteiligt waren.
Im Vergleich zu dem Schaden, der durch die Schwedenclans bei Nordstream gestiftet worden ist sind die Schäden durch den 24 jährigen Schweden nur „peanuts“.

Danton
1 Monat her

Hätte man frühzeitig auf Frau Künast gehört, dann hätten wir keine Clan-Kriminalität. Bzw hätte man sich diese Aufzählung auch sparen können. Unter gegebenen Umständen haben diese Zahlen ja keine Konsequenz. Ausser vieleicht die, das man den eingeschleusten Clan-Kriminellen bei der Berliner Polizei mehr Informationen zuspielt.