Bassam Tibi: Eine links-grüne Minderheit dominiert die Medien. Viele Menschen denken so wie ich; in privaten Gesprächen äußern sie auch ihre Bedenken. Wenn sie aber öffentlich reden, haben sie Angst.
«Der deutsche Staat kapituliert vor dem Islam». (Bassam Tibi ist Unterzeichner der Erklärung 2018.)
, NZZ Berlin, sprach mit dem Islam-Experten, der seine Idee vom Euro-Islam als nicht durchführbar aufgegeben hat. Das Interview trägt den Titel:«Herr Tibi, vor zwei Jahren haben Sie gesagt, die Kölner Silvesternacht von 2015 mit den massenhaften sexuellen Übergriffen sei ein ‹Dosenöffner› gewesen. Seither finde in Deutschland eine freiere Diskussion über Migration und Islam statt. Hat sich das bewahrheitet?»
«Ich hatte gehofft, dass die Deutschen aufwachen. Das ist aber nicht passiert. Eine links-grüne Minderheit dominiert die Medien. Viele Menschen denken so wie ich; in privaten Gesprächen äußern sie auch ihre Bedenken. Wenn sie aber öffentlich reden, haben sie Angst. Es gibt eine Atmosphäre der Selbstzensur in Deutschland. Persönlich habe ich keine Angst vor Diffamierung. Ich kann mich wehren. Aber der deutsche Michel ist ängstlich.»
Wir geben besonders signifikante Teile wieder.
Neff hakt nach, «Intellektuelle wie Rüdiger Safranski, Jörg Baberowski oder jüngst Uwe Tellkamp» hätten sich aber «sehr kritisch zur Migrationspolitik geäussert.»
Tibi: «Das sind mutige Deutsche, und ich bewundere sie. Am Beispiel von Tellkamp kann man aber auch illustrieren, was passiert, wenn einer vom medialen Mainstream abweicht. Tellkamp hat mit der AfD nichts zu tun. Die deutschen Medien versuchten ihn aber gleich als radikalisierten Rechten fertigzumachen. An ihm wurde ein Exempel statuiert: ‹Guckt alle her, sollte sich ein anderer vorwagen, passiert mit ihm das Gleiche.›»
Neff: Seehofer werde vorgeworfen, die Gesellschaft zu spalten. Tibi: «Die Gesellschaft ist schon gespalten. Zehn Prozent der Muslime in Deutschland sind beruflich und gesellschaftlich eingegliedert. Neunzig Prozent leben in Parallelgesellschaften. Die meisten möchten auch gar nicht dazugehören.»
Über das Stichwort Integration sagt Tibi: «Ich habe als Berater mit Verwaltungsleuten über Integration geredet und war erstaunt. Mit Integration meinen sie: Registrierung, Alimentierung, häusliche Unterbringung, bestenfalls Sprachkurse. Integration heißt aber, dass man eine Bürgeridentität annimmt. Zu einer Heimat gehört Identität. Wenn dieser Faktor ausgeschlossen wird, bleibt nichts. Da steckt aber das deutsche Problem: Es gibt kein Identitätsangebot.»
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In gewisser Weise verstehe ich sogar, wenn Menschen solch fremder Kulturen, insbesondere Muslime, es schwer finden, sich zu integrieren: Wir haben eine Gesellschaft, in der die Werte sich stark gewandelt haben bzw. verwässert wurden. Jeder kann im Prinzip nach seiner Façon glücklich werden, machen was er will, doch das führt zu Zersplitterungen und einem Verlust von Gemeinschaft. Wer damit nicht aufgewachsen ist, für den ist das ein kultureller Schock. Der Islam bietet diese Gemeinschaft, die Regeln, die Grenzen und das Korsett, dass der Westen abgeworfen hat mit der Aufklärung. Stellt sich nur die Frage, warum bleiben diese Menschen dann nicht… Mehr
Wenn ich solche Artikel lese wird mir körperlich spürbar schlecht. Die organisierte Kriminalität gibt es nicht nur in Ellwangen. Die gibt es bei Diebstählen, Einbrüchen, Prostitution und Frauenhandel, Drogen, Sozialbetrug, Schleusung usw. Und wenn ich in die SPD Fraktion Berlin schaue usw. dann frage ich mich wann es diese Organisation auch in der Politik gibt. Ich schätze in 10 bis 15 Jahren. Leider bin ich erst 62 Jahre alt und habe eine Lebenserwartung von ca.86 Jahren. I
Nachdem ich in der ‟Welt“ die ‟bearbeitete“ Fassung des Interviews gelesen hatte, habe ich folgende E-Mail an die ‟Welt“-Redaktion gesandt: Bassam Tibi /Ihr heutiger Beitrag /Isabelle Bhuiyan Sehr geehrte Damen und Herren, ich hatte das Interview in der NZZ bereits gelesen, bevor ich auf Ihren Beitrag gestoßen bin. In Ihrem Beitrag haben Sie genau das getan, was Herr Tibi in seinem Interview mit der NZZ kritisiert: Sie haben das Interview durch Ihr Filter der Political Correctness gepresst. Herausgekommen ist nur noch Regierungs-Propaganda der Regierung Merkel: „Schuld an dem Zustandekommen von Parallelgesellschaften, dem Unwillen der Zuwanderer, sich zu integrieren und der… Mehr
Ts, ts, ts, die Integration hat ja noch nicht einmal in ihren Herkunftsländern funktioniert.
Viele hoffen immer noch, dass es irgendwann zu einem „weltlichen Islamismus“ kommt.
Dem geplanten Buchprojekt „Islamismus 2.0 – Plädoyer für einen weltlichen Islamismus“ stehen viele aber skeptisch gegenüber, weil es irgendwie nach Widerspruch klingt.
Eine weibliche Islamistin, die sich intensiv schminkt, oder ein männlicher Islamist, der, Zur Erleichterung der Integration in Deutschland, Schweinebraten isst und Weissbier trinkt, machen noch keinen „weltlichen Islamismus“ aus.
Das Problem ist wohl, dass viele Islamisten (darunter auch die von Merkel tolerierten Islamisten) eine harsche, ja steinzeitliche Interpretation des Islam bevorzugen.
Ergänzend zu dem Interview in der NZZ hier das in der BAZ vom 05.04.2018: https://bazonline.ch/das-beste-aus-der-zeitung/wenn-europa-so-weitermacht-wird-es-zu-eurabia/story/20258524 „Ich fühle mich stets an dieses Buch (Bat Ye’or «Eurabia») erinnert, wenn ich heute in vielen deutschen Städten in Verkehrsmitteln und auf öffentlichen Plätzen vernehme, wie die zugewanderten «neuen Deutschen» (Herfried Münkler, Politikwissenschaftler) sehr laut ein für mich als muttersprachlich arabisch sprechender Syrer störendes, primitives Arabisch sprechen. Arabisch ist eine wunderschöne und hochzivilisierte Weltsprache, allerdings nur, wenn man sie durch Bildung beherrscht. Gebildete Araber sprechen ein anderes Arabisch als das, was ich in Deutschland seit 2015 auf den Strassen so oft höre, dass ich denke,… Mehr
„(…) wie die zugewanderten «neuen Deutschen» (Herfried Münkler, Politikwissenschaftler) sehr laut ein für mich als muttersprachlich arabisch sprechender Syrer störendes, primitives Arabisch sprechen“.
Das kommt, weil die Schicht der Zuwanderer aus der Zweiten und Dritten Welt nach Deutschland und Westeuropa überwiegend proletarisch bis subproletarisch sind. Die Gründe sind offene Grenzen, Asylgesetze, bedingungsloser Sozialstaat für alle und feige Politiker. Viele dieser Migranten gehörten schon in ihrer Heimat zu den Außenseitern und Problemfällen der Gesellschaft. Wir haben bei Zuwanderung eine Negativauslese bekommen und mittlerweile sind diese Communitys zahlenmäßig dermaßen stark, dass sie langfristig das ganze Land in den Abgrund reissen können.
Sogar Professor Tibi vergisst, wie die meisten anderen, dass es eben auch Reaktionen beim nicht-muslimischen „Rest“, wie Herr Schäuble es gerade nannte, gibt. Unsere Anliegen und Empfindungen zählen für die nicht mehr. Denken die. Es wird darüber nicht gerdet, geschrieben, gedacht. „Warum soll ich mich dann an diese Gesetze halten wenn ich im eigenen Land de Facto diskriminiert werde?“ Lachen Sie mich ruhig aus, aber ich stand im September 2015 mit meinem säuberlich getrennten Müll vor den Tonnen. Und da fiel mir auf, dass ich wahnsinnig sein musste: Grenzen kann man nicht schützen. Asylgesetze nicht einhalten. Und ich stand da,… Mehr
Herr Tibi beschreibt die Realität. Wer die Erfolge von dreißig Jahren rot-grüner Integrationsarbeit mit „Bürgerkriegsflüchtlingen“ anschauen möchte, der reise nach Bremen. Etwa 1000 Kurden hatten sich Ende der 80er Jahre dort eine Duldung erschlichen, haben sich mittlerweile auf 3600 vermehrt, von denen 1400 in einer Polizeispezialdatei geführt werden und für bizarre Vorfälle verantwortlich sind. Die Mehrheit lebt von Hartz-IV. Sie inszenieren ihr Leben so wie in ihrer alten Heimat. Ralf Michel schreibt gelegentlich einen kritischen Artikel im Weserkurier über dieses Migrationsdesaster, ansonsten herrscht peinliches Schweigen bei den rot-grünen Senatsfraktionen. Unter völliger Realitätsverweigerung schreien die Linken in Bremen nach mehr, noch… Mehr
Herr Paluch, Sie schreiben: „Kirchenfürsten, Diakonie, Caritas, Pro Asyl und alle … der Migrationsindustrie“ Was diese linkssozialistische Kreise sehr gut beherrschen, ist die Verwendung von „manipulativen Begriffen“. Ich habe das in einem Kommentar schon einmal angedeutet, weil eine Bekannte eine Schulung in dieser Migrationsindustrie absolviert hat. Hier noch einmal ein kleiner Einblick, wie diese Kreise arbeiten: Also: Man verwendet z.B. den Begriff „Schutzbedürftige“ für alle 1,5 Millionen Grenzübertreter in der jüngsten Vergangenheit. Wohlfahrtsorganisationen sehen sich als „Bereitsteller von Wohnraum für Schutzbedürftige“ – und haben damit in kurzer Zeit Riesen-Einnahmen. Die Angestellten dieser Organisationen sehen sich als „Begleiter und Helfer für… Mehr
Eurabia is already here. Vor 5 Jahren hat man noch in Talk-Shows die Mohammed-Karikaturen in die Kamera halten können. Nicht weil man sie mag, sondern um seine Solidarität mit dem lebensbedrohten Künstler zu bekunden oder sich zur Freiheit der Kunst und der freien Rede zu bekennen. Heute? Undenkbar. Das wird bereits durch die Redaktionen im Vorfeld einschlägiger Runden verhindert. Soviel zum Vorwurf der Islamophobie. Vor dem Islam braucht man keine Angst haben, Herr Hofreiter? Man sollte auch deutsche Kinder zu muslimischen Pflegeeltern geben, damit sie eine andere Perspektive kennen lernen? Na dann: Halten Sie bitte völlig angstfrei die Karikaturen in… Mehr
Klasse Interview! (hatte ich neulich schon in der NZZ gelesen)