Attraktiv für Einwanderer ins Sozialsystem, aber nicht für Fachkräfte und Gründer

Dass Deutschland für Armutszuwanderer ungebrochen attraktiv ist, belegen die Asyl-Zahlen. Doch für Fachkräfte und angehende Unternehmer ist Deutschland unattraktiv, wie eine aktuelle Studie zeigt.

IMAGO / imagebroker
Anträge auf Einbürgerung und Aufenthaltsgenehmigung

Soeben hat die OECD zusammen mit der Bertelsmann Stiftung die Neuauflage der Studie „OECD Indicators of Talent Attractiveness“ veröffentlicht. Darin wird dargestellt, wie attraktiv die 38 OECD-Länder für qualifizierte Fachkräfte und Start-up-Gründer aus Drittstaaten sind. 

Das Ergebnis für Deutschland ist niederschmetternd: Deutschland wird für diese immer unbeliebter. Dass Deutschland in den vergangenen drei Jahrzehnten dennoch von 80,9 Millionen (1992) auf aktuell 84,3 Millionen Bevölkerung wuchs, hat also weniger mit zugewanderten Fachkräften zu tun, sondern vor allem mit der massenhaften Zuwanderung von Asylsuchenden, Kriegsflüchtlingen und Wirtschaftsflüchtigen.

Konkret zur Studie: Bei hochqualifizierten Fachkräften aus dem Ausland fiel Deutschland im Vergleich zur entsprechenden Studie des Jahres 2019 um drei Plätze zurück auf den 15. Rang. 

Neuseeland, Schweden, Schweiz, Australien und Norwegen sind am attraktivsten. Bei Unternehmern aus dem Ausland stürzte Deutschland vom 6. auf den 13. Platz ab. Bei Start-ups landet Deutschland auf Platz 12 – deutlich hinter Kanada, den USA, Frankreich, Großbritannien und Irland. (Hinweis zu den nachfolgenden Tabellen: Der Gender-Doppelpunkt stammt aus der Bertelsmann Stiftung und nicht von TE.)

Als Gründe für Deutschlands Absturz werden in der Studie genannt: eine zögerliche Einbürgerungspraxis und eine schleppende Digitalisierung, aber auch Zweifel an Aufstiegschancen, Einkommenshöhe, Steuerbelastung und Lebensqualität. Das sind übrigens die gleichen Gründe, warum pro Jahr weit über hunderttausend hochqualifizierte junge Deutsche auswandern.

Die schwindende Attraktivität Deutschlands als Arbeitsmarkt korrespondiert mit einem deutlichen Rückgang an einheimischen Patentanmeldungen. Diese sind 2022 um 6,6 Prozent auf 37.194 zurückgegangen, wie das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) berichtet. Aus dem Ausland wurden 20.020 Erfindungen und Entwicklungen zur Patentierung angemeldet, das waren 6,8 Prozent mehr als 2021. Eine wichtige Rolle spielen dabei vor allem die USA, Japan und Südkorea. 

Am meisten spürbar ist der Rückgang an einheimischen Patentanmeldungen im Maschinenbau und in der Autobranche. Das waren über Jahrzehnte hinweg die Zugpferde des Industriestandortes Deutschland. Aber eine „ergrünte“ Politik der Deindustrialisierung hat das zerschlagen – mit Unterstützung der EU. Siehe etwa das Aus für den Verbrennermotor. Oder siehe auch das rein deutsche Aus für die Atomkraft.

Besonders attraktiv ist Deutschland hingegen für internationale Studenten. Hier liegt die Bundesrepublik hinter den USA auf Platz 2 vor Großbritannien, Norwegen und Australien. 2019 lag Deutschland diesbezüglich auf Platz 3. Die Frage ist allerdings: Bleiben die in Deutschland Qualifizierten nach Abschluss ihres Studiums in Deutschland? Vermutlich nein, denn dann haben sie erlebt, wie innovationsfeindlich Politik in Deutschland ist.

Resümee: Die „Ampel“-Regierung, die – in Fortsetzung Merkel’scher Politik – Deutschland für jede Art von Zuwanderung offenhalten will, fährt Deutschland wirtschafts- und sozialpolitisch an die Wand.

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Kommentare ( 50 )

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Demokratius
1 Jahr her

Die Ampel hat hier die Lösung gefunden, die Alten länger arbeiten zu lassen. Man hat erkannt, dass die Möglichkeit für die Arbeitnehmer mit 63 Jahren in Rente zu gehen, wegen des Fachkräftemangels äußerst kontraproduktiv ist. Sie müssen ihre Leute unbedingt bis zum 67. Lebensjahr beschäftigen.Wenn die dann am Stock gehen und hinten und vorne nicht mehr hochkommen, dann liegt es in Ihrer Verantwortung, sie durch technische Hilfsmittel zur Arbeit zu befähigen. Wenn Ihnen das gelingt, dann steht einem gesetzlichen Renteneintrittsalter von 70 Jahren nichts mehr im Wege und wir kommen bei vielen zu einem sozialverträglichem Ableben mit 73 bis 75… Mehr

Ali Mente
1 Jahr her

Man darf sich da auch keine falsche Vorstellung machen, im Ausland ist die Situation, in der Deutschland sich befindet und die sich ständig verschlechtert schon bekannt. Dort entfachen der deutsche ÖRR und die deutschen Medien nicht diese einschläfernde Wirkung, die sie auf den Großteil des deutschen Zahlviehs hat. Das hindert den Wirtschaftsflüchtling nicht daran, hierher zu kommen und abzugreifen, was nur irgendwie möglich ist. Die gebildete Fachkraft, die daran denkt, sich eine Zukunft oder Familie aufzubauen, wird davon aber starkr abgeschreckt. Wer will schon in ein Land ziehen, das so extrem auf dem absteigenden Ast ist und ihn dem soziale… Mehr

Orlando M.
1 Jahr her

„Die „Ampel“-Regierung fährt Deutschland wirtschafts- und sozialpolitisch an die Wand.“ Allein in NRW leben 750.000 ausländische Staatsbürger von H4 oder vergleichbaren Sozialleistungen! In ganz Deutschland sind aber lediglich 300.000 Ausländer ausreisepflichtig. Bezieht man die nur auf NRW, leben hier immer noch 450.000 Ausländer ganz legal, nicht ausreisepflichtig und sehr erwünscht von Sozialleistungen! Insgesamt hat NRW 1,55 Millionen Stütze-Empfänger und 5 Millionen Rentenempfänger, bei 7,3 Millionen sozialabgabenpflichtigen Beschäftigten. Zu den sozialabgabenpflichtigen Beschäftigten zählen allerdings auch Azubis, Landesangestellte und prekär Mindestlohnbeschäftigte. NRW hat allerhöchstens 3 Millionen Nettosteuerzahler, darauf kommen 5 Millionen Rentenempfänger und 1,55 Millionen H4-Empfänger. Fazit: Die Belastungen durch den Giga-Asozialstaat… Mehr

Rob Roy
1 Jahr her

Es geht nicht nur darum, dass wir vor allem Menschen bekommen, die sich „in unseren Sozialsystemen wohlfühlen“ (Katrin Göring-Eckardt), sondern auch Einstellungen und Ansichten mitbringen, die in unsere aufgeklärte Gesellschaft nicht passen.
Dazu in der WELT: „Ampel-Koalition will die Hürden zur Einbürgerung senken. Nun fordert die FDP, hierbei genau auf antisemitische Einstellungen bei möglichen künftigen Bürgern zu achten. Bei SPD und Grünen findet sich allerdings wenig Zuspruch für den Vorschlag.“
SPD und Grüne fördern also Antisemitismus, klagen aber stets heuchlerisch andere an.

Sandrarichter
1 Jahr her

„Aber bei Visaerteilung, Digitalisierung, Einbürgerung oder im Umgang mit Vielfalt besteht Handlungsbedarf“, steht im Fazit der BertelsmannStiftung. Ein groteske Verdrehung der Ergebnisse, die natürlich gerne und ungeprüft von allen Qualitätsmedien übernommen wird. Nur von Framing kann man da nicht mehr sprechen, das ist schon fast gelogen und linke Propaganda, da Deutschland bei hochqualifizierten Fachkräften tatsächlich nur bei der Qualität der beruflichen Chancen, Einkommen und Steuern sowie den Zukunftsaussichten schlecht abschneidet, die politisch gewollte Deindustrialisierung lässt grüssen. Bei den anderen Punkten wie Diversität und Möglichkeiten für Familienzusammenführung schneidet Deutschland hingegen sehr gut ab, völlig im Gegensatz zum verdrehten Fazit der BertelsmannStiftung.… Mehr

Exilant99
1 Jahr her

Die Bertelsmann Stiftung bemängelt die Einbürgerungspraxis in Deutschland, aber Länder wie Norwegen oder die Schweiz mit erheblich höheren Hürden bei der Einbürgerung sind dann höher im Ranking? Das ist doch nur noch verarsche.

Deutschland ist selbstverständlich auf Grund der Steuern unattraktiv. Allerdings muss ich sagen, das Kanada, welches angeblich zu den besten Staaten auf der Liste gehört, seit dem es von Trudeau regiert wird absolut nicht mehr lebenswert. Kanada erlebt einen beispiellosen Massenexodus wie noch nie in seiner Geschichte.

Innere Unruhe
1 Jahr her

Es war mir immer ein Rätsel, warum ein Asylant, ein Geduldeter oder ihre Kinder Anspruch auf den deutschen Pass haben sollen. Diesen Menschen ist doch klar mitgeteilt worden, dass sie hier nicht erwünscht oder nur vorübergehend sind. Es ist klar gesagt, dass sie hier nur solange sind, bis die Situation in der Heimat sich bessert. Den Abgelehnten wurde klar mitgedteilt, dass hier Gnade vor Recht Einzug erhalten han. Es nicht ethisch, sie überzustrapazieren. Warum muss eine abgelehnte Person oder ihre Nachkommen, hier das Recht haben, das Land in verschiedenen Funktionen oder in Form durch Wahlbeteiligung zu gestalten? Die Nachkommen sind… Mehr

reiner
1 Jahr her
Antworten an  Innere Unruhe

Es ist kein Rätsel es gibt Organisation die sich gesehen damit befassen wie man das sozial umgeht wenn man Kohle kassiert und immer die Behörden verarscht, weiß ich aus erster Hand habe dort gearbeitet. Die Behörden wissen das alles tun da gegen aber nichts. Bei Grünen und Linken müsste man anfangen aufzuräumen ,dann ist das Elend weg

Last edited 1 Jahr her by reiner
Ho.mann
1 Jahr her

Als Vorbild und Anreiz können wir immerhin die grünen Fachkräfte aufbieten, die sich in höchste Ämter eingenistet haben, um auch ohne Bildung dieses Land gegen die Wand zu fahren. Linksgrüne- Gesinnung ersetzt Fachwissen und Qualifikation, da ist die Attraktivität Deutschlands ohnehin völlig egal.

dienbienphu
1 Jahr her

Ins deutsche Sozialsystem lenken NGOs die Geschenkmenschen schon seit vielen Jahren. Sie wissen oft selbst gar nicht wie ihnen geschieht: ‚2 Frauen, 6 Kinder, keine Lust auf Arbeit: Ahmad und das süße Leben im deutschen Sozialsystem.’https://www.bitchute.com/video/1Rw68QPwCtEU/
‚Hochqualifizierte‘ verirren sich doch höchstens hierher. Wer sich vorher über mögliche Zielländer informiert, macht einen Bogen um Deutschland: Hohe Steuern und Abgaben, soziale Spannungen, irre Politik, katastrophale Neuigkeiten, obendrein noch monatelang mieses Wetter, etc.

Last edited 1 Jahr her by dienbienphu
thinkSelf
1 Jahr her
Antworten an  dienbienphu

Was übrigens zeigt das der IQ von Ahmad dramatisch über dem des durchschnittlichen Dummheloten, sprich der Kartoffel, liegt. Ich habe eh nie verstanden, wieso jemand als Intelligent gilt der unbedingt viel arbeiten will. Ich sehe das exakt andersherum.

Schließlich leben die Schlauen von den Dummen und die von der Arbeit.

Thorben-Friedrich Dohms
1 Jahr her

Manchmal wünschte ich, wir würden abgehört. Wenn Politiker öfter hören würden, wie selbstverständlich Eltern mittlerweile davon reden ihre Kinder möglichst gut für eine Auswanderung vorzubereiten, würde einigen von ihnen womöglich doch klar, was sie gerade anrichten.

Kassandra
1 Jahr her

Wenn man überall auf der Welt „gemischt bunt“ bevorzugt, ist auch das Auswandern deutscher Menschen ein richtiger Schritt Richtung dieses Zieles – und dementsprechend „im Plan“. Denn letztendlich zerstört auch und gerade der Auszug von Menschen mit Potential unsere „Kultur“ wie das Land nicht mehr herstellbar aufs Empfindlichste. Uns bleiben weiße Klimakleber und studierte Gendervertreter, Sozialpädagogen und Juristen ohne Aufgabengebiet, die sich arg umschauen werden, wenn sie von welchen, die noch nicht so lange hier sind, Dhimmis ohne m/w/d genannt und entsprechend behandelt werden. Die Emigration unserer Intelligenz forciert das, was man in einem Artikel über „Diversität als Gesellschaftsvernichtungswaffe“, nachlesen… Mehr