Palästinensische Mörder verhöhnen in der ARD ihre Opfer

Einordnung kommt vor Nachrichten. Das gilt für die ARD aber nur für bestimmte Themen. Wenn es um palästinensischen Terror geht, darf ein Mörder unwidersprochen über seine Opfer lachen – in der Doku „Tod und Spiele – München 72“.

Bild: ARD/rbb/Looksfilm

Die BBC hat das Attentat während der Olympischen Spiele von München in „Ein Tag im September“ zusammengefasst. 1999. Die Dokumentation ist ein Meisterwerk ihres Genres. Sie besteht vor allem aus Originalaufnahmen und aus Interviews mit Zeitzeugen. Die Geschehnisse werden minutiös wiedergegeben, die Motive der Handelnden ersichtlich.

Eingebrannte Bilder einer Tragödie
Das Olympia-Attentat – 50 Jahre danach
Mit „Tod und Spiele – München 1972“ will Bence Máté „Ein Tag im September“ kopieren. Das ist schon von den ersten Bildern an ersichtlich. Und die TV Spielfilm kündigt an: Máté lasse „die Täter erstmals zu Wort kommen“. Das ist so wohlwollend, wie deutsche Zeitungen gerne über die ARD berichten. Und falsch. In „Ein Tag im September“ spricht Jamal Al-Gashey ausführlich über die Tat. Doch zwischen der Produktion der ARD und der BBC gibt es einen entscheidenden Unterschied. Die Briten ordnen die Tat des Mörders ein – das unterlässt das Erste Deutsche Fernsehen. Die Deutschen lassen die Mörder machen.

Besonders widerlich wird das in einer Sequenz, in der es um die Ereignisse auf dem Flugplatz Fürstenfeldbrück geht. Der Terrorist Mohammed Safady erzählt, wie die israelischen Geiseln gefesselt in einem Hubschrauber saßen. Er lacht. Sie hätten sich nicht getraut zu fliehen, wir (die palästinensischen Mörder) hätten sie dann ja auch erschossen. Er lacht. Wie lustig. Da saßen Menschen, fürchteten um ihr Leben, weil er das bedrohte. Ein Spaß zur besten Sendezeit der ARD.

Dann sinniert Safady: „Wären sie gesprungen, wäre es vielleicht besser gewesen.“ Und lacht. Da haben die stillgehalten, um ihr Leben zu retten und dann haben wir sie doch umgebracht. Wie lustig. Eine seelig schöne Erinnerung für einen alten Mann und Mörder. Dann schneidet Máté weiter. Die lustige Anekdote um die Menschen, die um ihr Leben fürchteten, ist vorbei.

„The games must go on“
München 1972: die heiteren Spiele, die über Nacht zum Albtraum wurden
Auf einordnende Kommentare zu verzichten, ist ein Stilmittel, zu dem ein Dokumentarfilmer greifen kann. Aber dann muss er gut sein. Oder es geht so schief wie bei „Tod und Spiele – München 72“. Für Bence Máté ist diese Technik eine Nummer zu anspruchsvoll. Mindestens. In den besseren Momenten erreicht sie mit ihrer Kopie das Niveau, auf dem sich die BBC schon vor über 20 Jahren bewegt hat. In den katastrophalen Momenten bietet sie zwei Mördern ein Forum für fröhliche Erinnerungen an ein Verbrechen.

Wie schön es im deutschen Gefängnis war, erinnert sich Safady. Jeden Morgen sei Musik gelaufen und es habe drei Zigaretten am Tag gegeben. „Es war phantastisch.“ Und ein Fazit darf er auch sprechen: „Es war eine erfolgreiche Aktion“. Ebenfalls unwidersprochen. Nicht aus dem Off, nicht durch einen Zeitzeugen. In der BBC-Doku übernimmt der ehemalige Münchner Oberbürgermeister und spätere deutsche Justizminister Hans-Joachim Vogel (SPD) diese Aufgabe.

DER PODCAST AM MORGEN
Vor 50 Jahren – Das Attentat auf die Olympischen Spiele – TE Wecker am 4. September 2022
„Tod und Spiele – München 72“ ist ein Versagen. Es ist ein besonders ärgerliches Versagen, weil es wieder mal die Doppelmoral der ARD aufzeigt. In ihren Nachrichten bekennen sich deren Redakteure dazu, gegen „False Balance“ vorgehen zu wollen. Die Theorie: Es erwecke einen falschen Eindruck, wenn zwei Meinungen gleichberechtigt dargestellt würden, die nicht gleichberechtigt in der Gesellschaft vertreten seien. Deswegen müsse die Meinung der Minderheit weniger oder dürfe gar nicht in der Berichterstattung berücksichtigt werden. Die Praxis: Die rot-grüne Redaktion lässt nur die rot-grüne Sicht zu. Aber nicht, weil es die eigene Meinung sei, sondern wegen dem da mit der Falschen Balance.

Ein zweiter Mörder kommt in der Dokumentation zu Wort. Sein Gesicht zeigt die Regie nicht, auch nennt sie seinen Namen nicht. Aber es muss Al-Gashey sein, der aus der BBC-Dokumentation. Alle anderen beteiligten Mörder sind tot. Auch wenn er betont, er hätte noch nie im Fernsehen darüber geredet. Der Unbekannte jedenfalls schildert die erste Kontaktaufnahme mit einer Polizistin. Der Chef-Terrorist habe den Scherz gemacht, er habe sie von der palästinensischen Sache überzeugt. „Wir haben gut gelacht.“ Geiselnahme und Mord verkommen so in der ARD zu einer spaßigen Anekdote.

Mörder lässt die ARD stolz auf ihren Mord sein: „Ich bereue es nicht, ich werde es nie bereuen“, sagt Safady. Die ARD hat sich jüngst entschieden, die Winnetou-Filme in Deutschland nicht mehr zu zeigen. Weil sie die Gefühle der amerikanischen Urbevölkerung verletzten. Schon die Nennung des Wortes „Indianer“ sei daher tabu. Wenn es um die Gefühle der Angehörigen in Deutschland ermordeter Juden geht, scheint das Erste Deutsche Fernsehen diese Sensibilität nicht zu quälen.


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Kommentare ( 25 )

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25 Comments
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Rob Roy
2 Jahre her

Für meinen Geschmack haben die interviewten Terroristen zu viel Raum bekommen. Die Doku versucht offenbar, Verständnis für die Gewalttäter zu erzeugen, indem man sie Privates schildern lässt oder ihre schlimme Kindheit in einem Flüchtlingslager. Dabei bedienen sich einer blumigen Ausdruckweise, die häufig irritiert. Die Schießerei am Flugplatz und das Massaker an den hilflosen Geiseln etwa werden als heroische Schlacht angesehen, in der die Terroristen den Märtyrertod sterben.  Eindeutig rechtfertigen die Terroristen die Gewalt im ihrem Kampf für ihr Palästina zeigen sich unbelehrbar und dogmatisch. Sie hatten damals kein Mitleid mit ihren Opfern und haben es heute auch nicht. Weshalb ich… Mehr

Ante
2 Jahre her

Niemand wurde verhöhnt. Richtig ist, die Terroristen wurden von Israel nicht angemessen bestraft. Dafür können die Terroristen nichts. Es war und ist Aufgabe Israels sich um die Täter zu kümmern. Der Drahtzieher, ein Marokkaner, wurde in Warschau in einem Kaffeehaus 5x angeschossen, danach in die DDR ausgeflogen und gesundgepflegt. 2011 ist er in Ägypten verstorben. Israels Dienste sind offenkundig nicht mehr so scharf, wie sie einmal waren. Das aber müssen die Opfer mit ihrem Staat Israel verhandeln. Unsere Sache ist das nicht. Scholz und Abbas sind sicherlich Freunde im Geiste. BRD finanziert den Terror militanter Palästinenser nachweislich seit Jahrzehnten. Niemand… Mehr

Jo999
2 Jahre her

Ich habe die Olympiade 72 selbst miterlebt und diese schreckliche Zäsur. Ich hatte mich damals schon gewundert, daß keiner der Verantwortlichen für dieses Chaos zurücktreten musste. Die Summe dieser Hilflosigkeit und falscher Entscheidungen blieb ja ohne jegliche Konsequenzen. Es war für mich unglaublich, daß in diesem Bericht der ARD diesem Mörder eine Plattform geboten wurde . Daß man auch noch zum 50. Jahrestag dieses Ereignisses diesen Abass eingeladen hat und Olaf Scholz bei seinen Ausfällen (50facher Holocaust) gegenüber Israel hilflos daneben stand und ihm dann auch noch die Hand schüttelte, machte mich fassungslos. Um so mehr als ich dann las,… Mehr

powerage
2 Jahre her

So einen ähnlichen Fall gab es vor einigen Jahren schon mal beim WDR. Da haben sie sich geweigert, die Doku „Auserwählt und Ausgegrenzt“ zu zeigen, die Arte produziert hat. Da kam unter anderem raus, wohin die Gelder der EU verschwinden, nämlich in Villen für Kommandeure der Hamas.

Contra Merkl
2 Jahre her

Noch heute ist der deutsche Staat der größte Geldgeber, der PLO Arafat und wie sie alle heißen, mit den Geldgeschenken und Renten für Angehörige von Attentätern belohnt. Man kann sich das garnicht ansehen was hier abgeht. Warum läuft der Steinmeier nicht mit seinem Kaffeewärmerdeckelchen nachts mal durch Berlin ? Setzt sich mal in eine Bahn ? Ohne Personenschutz. Ich finde das ist auch kulturelle Anmaßung, die pure Schleimerei. Aber man weiß ja wem der der Steinmeier Grußkarten schickt.

Johann P.
2 Jahre her

Das Ansehen Deutschlands in der Welt wird zumindest fahrlässig, wenn nicht gar mutwillig herabgesetzt und in den Dreck gezogen! Daran beteiligen sich nicht nur der Staatsfunk nach Kräften, sondern vor allem auch „Volksvertreter“ aller Schattierungen, von einer Ausnahme abgesehen! Ist das noch das Land, in dem wir gut und gerne leben…?

Last edited 2 Jahre her by Johann P.
Die schlaue Loni
2 Jahre her

Ich habe ein einfaches Rezept gegen die pro-palästinensische Sympathie in der ARD! (Und allen anderen Blödsinn auch: Hundertfache Wiederholungen, Ideologie statt Informationen, fürstliche Gehälter und Mega-Renten)
Einfach keine GEZ-Gebühren mehr bezahlen. Es ist hohe Zeit, diesem Unfug ein Ende zu machen. Das kann jeder nur selber machen, in dem er seinen Dauerauftrag bei der Bank löscht. Hin und wieder per Hand einzahlen und der ganzen Gebühren-Funk bricht zusammen. Nicht auf die Politik warten. Selber aktiv werden!

Paul Brusselmans
2 Jahre her

Dafür gibt es über 300 mio für Abbas, während man die Angehörigen der Opfer bis vor kurzem ignorierte. Nancy, der Geist ist noch da, aber schau Dich bei Grün und SPD um. Und bei der Reichsrundfunkkammer. Palästinenser erben den Vertriebenenstatus, Ostpreussen nicht. Erstere Opfer, zweite Reaktionäre. Mit dem ganzen Geld, inkl « Märtyrerrenten » hätte man Westbank und Gaza mit Gold überziehen können.

Bitte besucht nie wieder Yad Vashem.

Schiffskoch
2 Jahre her

Ich habe die Doku gesehen, grinsen oder lachen sehe ich den Terroristen dort nie. Warum auch, seine Kollegen starben bei dem Einsatz! Er sagt die Worte, er bereue die Tat nicht: Wenn das seine Meinung ist, so ist es die halt, warum soll man das nicht senden? Mir fällt etwas anderes auf bei der Doku: Die Versager waren bei der bayerischen Polizei, die Israelis hätten das natürlich alles ganz „easy“ gelöst. Eine besondere Witznummer ist ein pensionierter Geheimdienstler der Israelis, der ernsthaft behauptet, seine Einheit hätte die Terroristen mit Pistolen im Nahkampf erledigt und alle Geiseln befreit. Dazu folgende Anmerkung:… Mehr

Ante
2 Jahre her
Antworten an  Schiffskoch

Die bayerische Polizei hat versagt. Anstatt die Terroristen sofort zu konfrontieren, hat sie die Lage verschleppt und zugeschaut. Der „pensionierte Geheimdienstler“ ist der ehemalige Kommandeur der militärischen Antiterroreinheit סיירת מטכ״ל, die einen Ruf hat wie kaum eine andere weltweit, weil sie hunderte hochgefährlicher Einsätze gefahren hat. Ehud Barak war in mehr lebensgefährlichen Einsätzen als mancher BRD-General Haare auf dem Kopf hat. Wenn Barak das so sagt, dann hat das Hand und Fuß. Auf die Geschwindigkeit beim Zugriff kommt es an, wie schnell man am Feind ist, nicht auf die Feuerkraft. So die Aussage von Barak. Dem ist nichts hinzuzufügen, denn… Mehr

Physis
2 Jahre her

Ich muss jetzt sehr ehrlich sein! Mir sind nämlich all die Opfer ziemlich egal, da ich heute SCHON WIEDER zur Kasse gebeten wurde! Und das nach F Ü N F Z I G (!!!!!) Jahren! Damals war ich übrigens 9 Jahre jung und ich durfte die Nachrichten anschauen. Offensichtlich hatten sich meine Eltern nichts dabei gedacht. Wahrscheinlich, weil es noch die RAF und sog. Mitschnacker gab… Und um es ab zu kürzen: Ich hoffe, dass es in der Ukraine auf beiden Seiten noch aufrichtige Kämpfer gibt. (Auch, wenn ich Kriege zutiefst verabscheue!!!) Immerhin ist dort aber Krieg, also so ein… Mehr