Die Bundesagentur betont das Selbstverständliche: die Saisonbedingtheit der absoluten Arbeitslosenzahlen. Doch der Anstieg der Arbeitslosigkeit geht weit darüber hinaus. Gerade im sonst so arbeitsmarktstarken Bayern zeigt sich die Wirtschaft besorgt.
Die Bundesagentur für Arbeit will offenbar keine allzu großen Sorgen bereiten. „Die konjunkturelle Schwäche hinterlässt weiterhin Spuren auf dem Arbeitsmarkt. Insgesamt zeigte er sich aber auch zum Jahresbeginn robust. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung sind im Januar gestiegen – aber vor allem aus jahreszeitlichen Gründen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg.
Klar, die noch nicht saisonbereinigte Zahl allein – +198.000 auf 2.426.000 – sollte niemanden zur Panik verleiten. Mehr Arbeitslose im Januar sind normal. Zum Beispiel fallen wegen des Winterwetters Jobs für Bauarbeiter weg und auch der Einzelhandel braucht weniger Personal als im Weihnachtsmonat Dezember.
Aber der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich ist eben doch auch beachtlich – +20.000. Und im Januar 2020 waren rund 90.000 offene Stellen weniger gemeldet als vor einem Jahr. Der BA-Stellenindex (BA‑X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland – liegt bei 118 Punkten, 15 Punkte unter dem Vorjahreswert.
Wenn sich die Bundesagentur schon keine Sorgen macht (oder sie zumindest nicht zeigt), so tut das die „Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (VBW)“. Ausgerechnet in Bayern, das jahrelang de facto Vollbeschäftigung hatte, ist Arbeitslosigkeit sprunghaft um 0,5 Punkte auf 3,3 Prozent gestiegen. Und im Gegensatz zur staatlichen Arbeitsagentur vermeidet VBW-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt auch nicht das mit R-Wort: „Neben dem saisonal üblichen Anstieg kommen verstärkt konjunkturelle Gründe zum Tragen. Unsere Industrie befindet sich in einer echten Rezession. Dies betrifft ganz besonders die Metall- und Elektroindustrie. Die Zeitarbeit wird zurückgefahren, Arbeitszeitkonten werden abgebaut, die Kurzarbeitsanzeigen steigen an. In einigen Unternehmen gibt es bereits Stellenabbau.“
Die negative Entwicklung in der Industrie strahlt nach Einschätzung der VBW inzwischen auch auf andere Sektoren, zum Beispiel unternehmensnahe Dienstleistungen aus. Mit besonderer Sorge sieht Brossardt die wachsende Zahl der Personen in Bayern, die nach einer Beschäftigung neu arbeitslos geworden sind (SGB III): „Im Januar waren das 11.864 und damit 8,1 Prozent mehr als im Vorjahr.“
Die Zahl der in Deutschland Erwerbstätigen und sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Januar ist noch nicht bekannt. Im Dezember fiel sie mit 45,44 Millionen Personen im Vergleich zum Vorjahr um 273.000 höher aus. Es wird nun interessant sein, beide Größen zu vergleichen. Sollte sie sich im Januar weiter leicht erhöht haben, würde dies bedeuten: Eine nur noch leicht steigende Beschäftigung führt nicht mehr zur Abnahme der Arbeitslosigkeit, sondern im Gegenteil zu leicht wachsender Arbeitslosigkeit. Zu erklären wäre dies nur durch Zuwanderung, die per Saldo beide Gruppen ansteigen lässt.
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Das wird dank FFF und Klimawandel so weiter gehen. Mainz will ausser Diesel auch Benziner aussperren. Was soll man da in der Stadt, wenn man gesundheitlich nicht viel tragen kann und daher ein Auto benötigt? Da werden Läden schliessen und 1 Euro Billigläden, Wettveschäfte und E-Zigarettenläden locken niemanden an.
Auch abends möchte man z. B. nach einem Opernbesuch als Frau nicht gerne in den Öffentlichen Nahverkehr umsteigen. Das Thema Sicherheit spielt auch eine Rolle!
Mainz, wie es singt und lacht?
Naja, die Jobcenter Maßnahmen laufen aus. Führerscheine,Bewerbungskurse,Deutschkurse (befreundeter Iraker hat mir gezeigt was er da so gelernt hat und musste selber sagen das er sich wie ein 5 Jähriger vorkam und meinte viele kursteilnehmer haben sich Sprichwörtlich verarscht gefühlt beim betrachten des Lehrplans) und viele andere Maßnahmen die vom Jobcenter vorgegeben wurden sind im Dezember ausgelaufen. Das schlägt sich in Zahlen nieder. Baugewerbe hat im Norden kein Schlechtwetter mehr. Hier wird zu 100% gearbeitet und niemand entlassen dank 12 Grad Temparatur. Im Süden sollte das anders sein denke ich? Ich tippe mal darauf das sich die Zahlen im laufe des… Mehr
Jetzt müssen sich die neu Freigesetzten mit den neuen Fachkräften aus Gold um die freien Stellen balgen… Dann mal viel Spass. Aber bis zur Bundestagswahl 2021 stimmen die Zahlen wieder – das ist mal sicher.
Arbeitslosigkeit steigt im Januar deutlich
Ja, aber es ist der niedrigste Anstieg seit der Wiedervereinigung. Ach was, seit der letzten Eiszeit. Merkel wir danken Dir!
Das sind sehr ernstzunehmende Alarmsignale. Da die amtliche Darstellung sicher bis zum geht-nicht-mehr geschönt sein dürfte, wird die Wahrheit weit erschreckender sein.
Statt der Arbeitslosenzahlen sollte man sich die Zahl der Arbeitssuchenden anschauen. Insbesondere da Personen die eine Abfindung erhalten haben, zunächst eine Sperrfrist haben. Dazu kommen noch die Personen über 58 die nicht mehr gezählt werden. Außer sie werden als Rentner reaktiviert, um Busse zu fahren, dann sind sie wieder Arbeitnehmer.
Die Herrschenden können die Wähler nicht mehr länger täuschen. Verdeckte Ausgaben für Flüchtlinge hier, in der Statistik versteckte Arbeitslose da. Deshalb wird dringend nach neuen Einnahmequellen gesucht. Dann die pseudomeldungen über geplante Investitionen.
By the way: wurde eigentlich mit der Installation der versprochenen 1 Millionen Ladesäulen für Elektroautos begonnen? Stimmt ja. Es sind ja noch 10 Jahre bis 2030 Zeit dafür
Ein paar stehen schon, Kosten über 1 Miiliarde.
Bei uns beim DM stehen auch welche, hab aber noch nie Jemanden gesehen, der da auflädt. Kenne auch Keinen der ein E-Auto gekauft hat. Selbst die 200. 000 E-Räder am Bahnhof stehen wie Blei in den automatischen Glashäusern.
Die Gefahr der Arbeitslosigkeit sollte GERADE in Bayern nicht unterschätzt werden. Von 800.000 Arbeitsplätzen in der Automobilindustrie befinden sich 400.000 davon in Bayern. Bei der politischen Wetterlage in Bezug auf Feinstaub, CO2, Dieselgate, Elektroautos, etc. ist durchaus von einem Rückgang der Beschäftigung in diesem Sektor auszugehen und es kommen noch die ganzen Zulieferer und Peripheriebetriebe hinzu, bei denen es logischerweise nicht besser aussieht. Wir befinden uns leider, politisch gewollt, in einem Prozess der Deindustrialisierung und das betrifft natürlich das Industrieland Bayern am schwersten.
Trifft mit den Bayern genau die Richtigen.
Seehofer und Scheuer hängen doch mit in der Regierung, die können beim nächsten Wahlkampf dann in Bayern ihre Erfolge verkünden von der großen Transformation.
Und wenn es in Bayern schlecht läuft, fällt auch der Länderfinanzausgleich für Berlin geringer aus, was mich jetzt nicht grade traurig stimmt. Im Gegenteil, durch Deindustriealisierung wird der Fachkräftemangel beseitigt. So freut Euch ihr Arbeitslosen und huldigt gefälligst der großen Transformiererin.
Die einzige Form von Arbeitsverhältnis, bei der wirklich Marktpreise ausgehandelt werden, ist natürlich die Schwarzarbeit. Ein Reich der Freiheit.
Darum allen Kartellisten, Umverteilern, Volksbeglückern verhaßt.
die Freitagskinder wollen das so und die schweigende Mehrheit auch. So löst sich zudem der häufig kolportiete Facharbeitermangel auf.