Fabian Weißbarth zur Anne-Will-Sendung fällt vernichtend aus: „Anne Will hat die Chance vertan, über aktuelle Formen des Antisemitismus zu sprechen. Wer über Judenhass reden will, ohne die jüngsten Hassdemos zu erwähnen, kann das Problem nicht bekämpfen.“
Haben Sie schon einmal den Faktencheck von Hart aber fair gelesen? Kaum, oder? Nun ist so eine Nachverfolgung von Behauptungen zur besten Sendezeit sicher lobenswert. Noch besser wäre es aber wohl, wenn auch die Medien bei nachgewiesenen Falschbehauptungen oder willfährigen Verdrehungen nachhaken würden.
Nun sind immerhin die sozialen Medien dann besonders wirkmächtig, wenn es um solche Widersprüche geht. Sie sind schnell, sie sind spontan, sie sind sofort zur Stelle, wie jetzt in der Nachlese der letzten Anne Will-Sendung, als sich im letzten Drittel der Sendung abzeichnete, das es der Moderatorin und einem Teil ihrer Gäste darum ging, antisemitische Übergriffe islamistischer und muslimischer Menschen in Deutschland zu relativieren oder gleich ganz unter den Tisch fallen zu lassen.
Und eben dieser Bericht stellt fest, dass fremdenfeindliche und antisemitische Straftaten generell immer dann dem Phänomenbereich „Politisch motivierte Kriminalität Rechts“ zugeordnet werden, „wenn keine weiteren Spezifika erkennbar“ und „keine Tatverdächtigen bekannt geworden sind“. So würde beispielsweise ein Schriftzug wie „Juden raus“ in der Kriminalitätsstatistik als „rechtsextrem“ geführt, obwohl er auch in islamistischen Kreisen benutzt werde. „Damit entsteht möglicherweise ein nach rechts verzerrtes Bild“, schrieben die Autoren des Expertenberichts.
Nichtsdestotrotz mahnte die bei Anne Will eingeladene Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli in der Sendung davor, einen neuen Antisemitismus bei muslimischen Migranten überzubewerten. Immerhin seien 90 Prozent der Übergriffe solche von Rechtsradikalen. Geht es nach dem Westfalen-Blatt, sehen das die Opfer dieser Angriffe freilich ganz anders, und die müssten es ja wissen: Acht Prozent der Juden in Deutschland gaben demzufolge an, „dass Angehörige oder Bekannte im Laufe des vergangenen Jahres Ziel von körperlichen Angriffen gewesen seien. Weitere 36 Prozent wurden beschimpft oder beleidigt. 81 Prozent der Angriffe und 62 Prozent der Beleidigungen seien von Muslimen gekommen.“
Wodurch also ist jüdisches Leben in Deutschland stärker bedroht: durch Rechtsextremismus oder durch islamisch motivierten Judenhass? Anne Will hat die Frage schnell beantwortet. Die Moderatorin sprach über „vielleicht zugewanderten Antisemitismus“. Sie sagt „vielleicht“ und fragt nur noch pro Forma, ob da ein neues Problem auf uns zukäme, für das wir noch keinen Umgang gefunden hätten.
Sawsan Chebli nahm es als Stichwort und gab Entwarnung. Nun haben sich die sozialen Medien der Sache angenommen. Der digitale Faktencheck kam beispielsweise von Fabian Weißbarth, Politikwissenschaftler aus Berlin (er koordiniert in einer NGO die Kommunikations- und Kampagnenarbeit gegen
Antisemitismus und Extremismus) als er twitterte: „Selbst Vorfälle bei Islamisten-Demos wurden bereits als „PMK rechts“ eingruppiert.“ Das würde übrigens auch der Antisemitismus-Report so sehen. Und Weißbarths Fazit zur Anne Will Sendung fällt vernichtend aus: „AnneWill hat Chance vertan über aktuelle Formen des Antisemitismus zu sprechen. Wer über Judenhass reden will ohne die jüngsten Hassdemos zu erwähnen, kann das Problem nicht bekämpfen.“
Zur Hilfe kam ihm sogar der grüne Volker Beck, der twitterte: „Offizielle Kriminalitätszahlen stehen im Widerspruch zu Erfahrungen von Juden Antisemitismus: Zweifel an Statistik.“
Das wiederum rief dann die quasi angegriffene Sawsan Chebli auf den Plan, denn sie twittert natürlich auch. Zunächst allerdings so: „Es war eine so unglaublich bereichernder Abend. Danke für die Einladung.“ Timo Lokoschat, dem leitende Redakteur der Bild-Zeitung ging es ebenfalls wie Weißbarth, als er kritisch bemerkte: „Wo Antisemitismus herrsche, herrsche auch Islamfeindlichkeit: Die Parallelisierung passt zum Hirngespinst, dass Muslime „die neuen Juden“ seien und angeblich vergleichbar diskriminiert würden wie jene im DE der 1930er. Auch das ist Antisemitismus.“ Frau Cheblis empörte Gegenfrage an den Redakteur ging dann so: „Dann ist der israelische Botschafter ein Anitsemit?“
Die Zeitung Der Westen hatte nun allerdings schon mit dem Botschafter gesprochen, und von ihm erfahren: „Natürlich beobachten wir mit größter Sorge den wachsenden Antisemitismus in der deutschen Gesellschaft und in Europa“ Ebenso, wie die Redakteure mit Deidre Berger, dem Direktorin des American Jewish Committee (AJC) in Berlin sprachen. Der stellte klar: Der Zuzug hunderttausender Migranten vor allem aus Ländern wie Syrien, in denen der Antisemitismus Staatsdoktrin sei, verschärfe dieses „Gefühl der Unsicherheit“. Nicht wenige jüdische Gemeinden zeigten sich „besonders besorgt“ über Antisemitismus „in muslimischen Milieus“, so Berger.
Und sogar Aiman Mazyek, der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD), sagte an selber Stelle, dass er die Sorgen der Juden in Deutschland vor Übergriffen etwa von Flüchtlingen aus arabischen Diktaturen teile, die „zum Teil leider antijüdisch sozialisiert“ seien.
Dazu gibt es jetzt keine Fragen mehr, höchstens vielleicht diese hier: „antijüdisch“ – ist das das neue antisemitisch?
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Es gibt aus dem Jahre 2012 einen erschreckenden Frontal 21 Bericht. „Antisemitismus in den Medien“ Frontal 21. Auf youtube zu sehen.
Sehr geehrter Herr Wallasch, Antijüdisch ist die an sich korrekte Bezeichnung. In den verschiedenen, inzwischen von der Wissenschaft abgelehnten, Rassentheorien wurden die Juden als „Semiten“ bezeichnet, weil die Hebräer ein semitisches Volk seien. Um die Judenfeindlichkeit „wissenschaftlich“ (und nicht mehr nur religiös) zu untermauern, wurden die Semiten zu einer „minderwertigen Rasse“ erklärt und daraus entstand dann auch die Bezeichnung Antisemitismus (Judenfeinde bezeichneten sich selbst als Antisemiten). Gegen Ende des Nationalsozialismus wurde die Selbstbezeichnung „Antisemiten“ – auch in Hinblick auf arabische Verbündete wie Amin Al-Husseini – abgeschafft und z. B. durch „Judengegner“ oder halt „Judenfeindlich“ ersetzt. Schon der Ökonom Alfred Dühring, welcher die Ghettoisierung und Endlösung erarbeitet hat, wollte im 19.… Mehr
Ich habe von Anfang an beschlossen, diese Frau Chebli zu ignorieren. Mir würde es besser gefallen, wenn es mir alle gleich tun. Sich mit sowas zu beschäftigen, heißt nur ihnen Wichtigkeit einzuräumen. Die haben sie nicht und ich gebe sie ihnen auch nicht.
Es ist doch völlig klar was hier los ist. Bei den Grünlinken gehört Israelbashing schon immer zum guten Ton. Das regt mich schon seit Jahren auf. Bei denen herrscht ein klars Schwarz-weiß -Bild: Palestinenser gut – Israel böse. Alles was aus Amerika kommt ist selbstverständlich auch schlecht. Amerikaner sind selbstverständlich primitiv und böse. An allem Übel soll ja das internationale Judentum die Schuld tragen. Diese Sch….se ist bei denen tief verankert. Es widert mich einfach nur noch an. Zweitens: Ja es gibt Rechtsnationale Idioten und Spinner die nichts gelernt haben, nichts begreifen und sich auch zukünftig nicht ändern. Aber mal… Mehr
Ordnung muss sein: antisemitisch/antijüdisch bezieht sich wohl hauptsächlich auf eine Gegnerschaft zu Juden und Judentum. Das hat seit der Zerstörung des Zweiten Tempels von Jerusalem, 70 n.Ch., durch die (heidnischen) Römer eine unselige Tradition und erreichte mit dem Holcaust durch die (seit dem Mittelalter christianisierten)) Deutschen der damaligen Zeit seinen tragischen Höhepunkt. Dann gibt es ein anti-zionistisch/antiisraelisch, das sich erst nach Theodor Herzl und dem Jüdischen Weltkongress formiert hat, weil die Araber keinen jüdischen Staat in ‚ihrer‘ Region haben wollten. Die meisten heutigen Araber wollen dies immer noch nicht. Die meisten arabischen Staaten behalten sich durch Nichtanerkennung Israels einen Vernichtungsvorbehalt… Mehr
Die Zerstörung Jerusalems durch die Römer als antisemitische Straftat zu deklarieren halte ich für eine weit hergeholte und historisch nicht belegte Behauptung. Es war eine damals gegen aufständische Untertanen übliche Strafaktion, wie die Vernichtung Karthagos oder das Kreuzigen tausender Sklaven an der Via Appia. Ein über den üblichen Alltagsrassismus hinausgehender Judenhass ist hier nicht belegt. Vielmehr war es römische Staatsdoktrin, so mit Aufständischen oder hartnäckigen Gegnern zu verfahren, um einen Abschreckungseffekt zu erzielen. Vielleicht nicht weniger verwerflich, aber dennoch allgemein nicht unüblich, auch Jahrhunderte später und an anderen Ecken der Welt.
Captain,sie haben recht aber nur teilweise. Die verfolgung der juden durch die rømer hatte zwei ursachen.Die geografische lage des judischen siedlungsgebietes und die weigerung der juden (erste monotheistische religion ueberhaupt) den kaiser in Rom als gott anzuerkennen.Beide faktoren greifen ineinander ueber.Durch die geografische lage blockierten/erschwerten sie den zugang der roemer von der provinz Syrien nach der provinz Afrika.Die rømische politik war ,alle religionen im reich anzuerkennen ,wenn sie die rømischen gøtter nicht in frage stellten.Und hier liegt dann der religiøse hase im pfeffer:die juden KONNTEN die rømischen gøtter nicht anerkennen und einen menschen als gott schon gar nicht. Der konflikt… Mehr
Klaro, alte Propagandaweisheit: Eine Lüge 30 Mal wiederholt, wird zur Wahrheit. X-mal ausprobiert. Siehe Trump und Russland. Wobei diese Lüge bald zusammenbricht.
Viele Juden in Frankreich siedeln nach Israel um. Nicht wegen Le Pen und deren Anhänger, sondern wegen der vielen Araber aus den ehemaligen Kolonien. Von denen geht hauptsächlich die Gewalt gegen die Juden aus. Das wird auch offen und unwidersprochen so diskutiert. Warum glaubt jemand, dass es in Deutschland anders kommt? Es musste jedem klar sein, dass mit den arabischen Flüchtlingen Antisemitismus importiert wird.
Die meisten Araber hassen Israel.
Wenn jedem klar sein musste, welche Folgen der Import der Migranten haben würde, dann sollte man auch einmal darüber nachdenken, wer die Migrationsbewegung überhaupt erst angestoßen, bzw. initiiert hat und davon sogar profitiert, dies insbesondere in langfristiger Perspektive. Vieles erscheint dann in ganz anderem Licht.
Dass Juden Frankreich verlassen aus Sicherheitsgruenden und wohl auch Deutschland ist bekannt. Seit wann in Deutschland? Gab es dies schon in den vergangenen Jahrzehnten? Nein – gab es nicht. Vielmehr bekann das Problem mit der Migrationskrise, wie viele andere Probleme auch…..So einfach ist das. Nebelschwaden über Nebelschwaden in den MSM…Am besten ausschalten un sich anderweitig bilden; z.B. in der ausländischen Presse.
Chebli – eine Frau, Muslima, Schwester… perfekt für Maischberger-Talk und natürlich immer auf der Seite ihrer Glaubensbrüder u. Schwestern. Chebli gehört zu dieser Sorte Migranten an, die, wenn der Türke durch die Fahrprüfung fällt, es am bösen (Nicht-Türke)-Fahrprüfer ausmachen. Schlechtes gelebtes Beispiel von Integration.
mir blieb nach 9 Minuten des Zusehens nur eine Alternative: das erzieherisch-schuldbeladene Gelaber abzuschalten.
Merkels Regierung importiert ohne Grenzen überwiegend Antisemiten und wundert such dann warum deutsche Gesellschaft gespalten und destabilisiert wird. Sie ist auch diejenige die gelegentlich über Staatsreason stottert! Ich nenne es, doppelzüngig und verlogen!
Ich glaube nicht, dass die Regierung sich wundert, sondern sie wissen ganz exakt was sie da gerade vollziehen. Es werden zurzeit Fakten geschaffen, und man glaubt mit „Augen zu und durch“, mithilfe der Repression gegen Kritiker und Opposition, sowie massiver Propaganda käme man mit einem blauen Auge davon. Man spielt auf Zeit, vollführt als Ablenkung Scheingefechte auf offener Bühne („Familiennachzug“), weil man hofft, dass irgendwann eine neue Gesellschaft von importierten, ergebenen Untertanen, die für kleine, gewährte soziale Wohltaten und sonstige Leckerlis dem Herrscher für immer treu sind, eine bestimmte ganz neue Eigendynamik entwickelt. Eine neue Gesellschaft von Herrschern, dankbaren Untertanen… Mehr