Angriff auf Vorstandsmitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft – Zahl der antisemitischen Straftaten steigt weiter

In Hamburg greift eine Somalierin eine Vertreterin der Deutsch-Israelischen Gesellschaft an. In Berlin attackieren Unbekannte ein Bürgeramt und beschmieren es mit israelfeindlichen Parolen. Eine Anfrage zeigt eine neue Dimension bei antisemitischen Straftaten.

IMAGO / ZUMA Wire

Am Mittwoch hat die Eskalation des Antisemitismus an deutschen Universitäten ein neues Kapitel gewonnen. Bei einer Ringvorlesung zum Thema „Judenfeindlichkeit, Antisemitismus, Antizionismus – aktualisierte Formen antijüdischer Gewalt“ kam es zu einem tätlichen Übergriff.

Im Zuge der Vorlesung hatte es eine verbale Auseinandersetzung zwischen zwei Frauen gegeben, eine davon ein Vorstandsmitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft. Bei der anderen Frau handelt es sich um eine 26 Jahre alte Somalierin. Im Anschluss soll die mutmaßliche Täterin das Opfer gewürgt und auf die Nase geschlagen haben. Laut einem Bericht der Welt habe die Polizei am Donnerstag den Vorfall bestätigt und die Personalien der Somalierin aufgenommen. Das Opfer musste im Krankenhaus behandelt werden.

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag hatten Unbekannte einen Brandanschlag auf ein Berliner Bürgeramt verübt. Nach ersten Erkenntnissen handelte es sich um einen Angriff mit einem Molotowcocktail, so die B. Z. Die Täter hatten zuvor die Hauswand mit israelfeindlichen Parolen beschmiert: „Brennt Gaza brennt Berlin“, „Free Gaza“, „Free Hamas“ und „Warnung Berlin wir lassen es brennen“.

Am Donnerstag hat eine Anfrage der Linkspartei im Bundestag neue Daten zu antisemitischen Straftaten in Deutschland ans Licht gebracht. Für die ersten drei Monate des Jahres 2024 listet das Bundeskriminalamt 793 Straftaten, darunter 14 Gewalttaten, auf.

Schwerpunkte bilden die 381 Straf- und vier Gewalttaten im Bereich der „rechten“ Ideologie sowie 242 Straf- und drei Gewalttaten aus einer „ausländischen“ Ideologie. Die Delikte reichen von Beleidigung und das Zeigen verfassungsfeindlicher Symbole, bis hin zu gefährlicher Körperverletzung. Häufig kam es auch zum Straftatbestand der Belohnung und Billigung von Straftaten, worunter etwa die Glorifizierung des Hamas-Terrors vom 7. Oktober 2023 fallen kann. Die Zahlen sind in der Regel massiven Nachmeldungen unterworfen, im vergangenen Jahr wurden 379 Straftaten im ersten Quartal später noch auf 643 Taten hochkorrigiert.

„Es ist frustrierend, immer wieder auf die stets hohen Zahlen antisemitischer Gewalt in Deutschland hinzuweisen, aber es ist notwendig“, sagte Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden. Es sei eine zunehmende Bedrohung „aus allen Richtungen“ festzustellen. Er erwarte entsprechend ein Eingreifen gegen den Judenhass. „Ab einem bestimmten Punkt funktioniert nur noch Abschreckung, und diese muss hart sein“, so der Zentralratspräsident gegenüber der Welt.

Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) forderte Konsequenzen, das Ausmaß der antisemitischen Straftaten habe eine „neue Dimension“ erreicht. „Das Klima in unserer Gesellschaft ist beängstigend“, sagte Pau mit Blick auf die Angriffe auf Politiker in den vergangenen Tagen. Auch die gesellschaftliche Linke müsse sich viel stärker mit ihrem Antisemitismus auseinandersetzen. „Dass an der FU Berlin der Lehrbetrieb eingestellt werden muss oder Israel-Feinde das Audimax in Leipzig besetzen, können wir nicht hinnehmen“, so die Linken-Politikerin gegenüber der Welt.

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Kommentare ( 30 )

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giesemann
7 Monate her

Die einzige Partei, die das hier nicht sehen will ist die AfD, alle anderen sind ganz wild auf Islam – „gehört zu DE“. Erstaunlich für eine angeblich faschistische Partei und ebenso für antifaschistische Parteien. Ich bin verwirrt. https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/antisemitismus-israehass-linke-dig/ 
 
Wenn der Terror Fußballfans trifft, dann ist das Ziel erreicht: Ende jeglicher Sympathie mit Islam im weiteren Sinne. Denn die haben eine kurze Zündschnur. https://www.tichyseinblick.de/podcast/te-wecker-am-10-mai-2024/ 

Lotus
7 Monate her

Gestern wurde Pinchas Goldschmidt, Präsident der europäischen Rabbinerkonferenz, in Aachen mit dem internationalen Karlspreis ausgezeichnet. In seiner Rede hat Goldschmidt die Dinge mal beim Namen genannt:

„Der radikale politische Islam, die Pervertierung einer Religion, gefährden nicht nur das jüdische Europa, sie bedrohen die Sicherheit, die Freiheit, ja die Zukunft ganz Europas.“

So deutlich hört man das aus unserem polit-medialen Komplex nicht. Laudator Habeck applaudiert brav zu Goldschmidts Worten, aber die Wahrheit, dass der radikale Islam eine deutlich größere Bedrohung als der pausenlos beschworene Räächtzextremismus ist, hören unsere Eliten bestimmt nicht gerne.

Last edited 7 Monate her by Lotus
giesemann
7 Monate her

Die einzige Partei, die das hier nicht sehen will ist die AfD, alle anderen sind ganz wild auf Islam – „gehört zu DE“. Erstaunlich für eine angeblich faschistische Partei und ebenso für antifaschistische Parteien. Ich bin verwirrt.

Konservativer2
7 Monate her

Ja, Frau Faeser, es gibt ein paar echte Nazis in Deutschland. Aber wer hat Israel – schon mehrmals, übrigens – militärisch und paramilitärisch überfallen? Wer geht hier auf die Straße und hat kein Problem damit, dass die Polizei zuschaut, weil ihm das sch…egal ist? Welche Gräueltaten haben Muslime in den letzten Jahren weltweit begangen? Womit drohen sie jetzt? Wie viele Westler wurden schon gemessert? Welche Übergriffe finden an öffentlichen Orten (–> Schwimmbäder) statt? Anhänger welcher Glaubensrichtung sprengen sich bevorzugt mit anderen in die Luft? Wessen Kinder besuchen die Koranschule? Wer legt französische Innenstädte in Schutt und Asche? Von wem geht… Mehr

Last edited 7 Monate her by Konservativer2
Wilhelm Roepke
7 Monate her

Ich kann dem Zentralrat der Juden im eigenen Interesse zum Schutz vor solchen antisemitischen Angriffen nur dringend empfehlen, die ungerechtfertigte Beschimpfung der AFD als antisemitisch zu beenden und den Realitäten ins Auge zu sehen. Unmögliche Antisemiten wie Wolfgang Gedeon sind seit Jahren Gott sei Dank aus der AFD draußen, so dass es jetzt höchste Zeit wäre, einen Kurswechsel einzuschlagen. Das soll nicht heißen, dass der Zentralrat unkritisch und unreflektiert alles von Seiten der AFD gut finden soll, sondern nur, endlich die Wahrheit in diesem einen Punkt anzuerkennen, auch wenn es der befreundeten Ampelregierung nicht passt. So bitter es ist: die… Mehr

Rainer Schweitzer
7 Monate her
Antworten an  Wilhelm Roepke

Der Zentralrat der Juden biedert sich doch seit Jahren den schlimmsten Antisemiten in würdelosester Weise an. Und die kommen nicht von irgend einem diffusen „Rechts“, sondern sitzen seit etlichen Jahren in der Bundesregierung. Wer seinen UN-Botschafter bei wirklich jeder, noch so abwegigen, Resolution gegen Israel stimmen läßt, der mag so viel er will von „wegen Auschwitz“ schwadronieren, er ist und bleibt, was er halt ist. Wer den Terror der Hamas im ganz großen Stil mitfinanziert, selbst wenn das mittelbar über das UNRWA geschieht, und zwar selbst dann noch, wenn das UNRWA längst eindeutig überführt ist, der will halt genau das.… Mehr

Wilhelm Roepke
7 Monate her
Antworten an  Rainer Schweitzer

Tja, die Bibel sagt dazu: „An ihren Früchten werdet Ihr sie erkennen.“ Leider treffen Sie den Nagel ziemlich genau auf den Punkt.

pcn
7 Monate her

Das kommt davon, wenn man gegenüber dem Islam, dem Politischen Islam, eine Haltung zeigt, die eher von den Extremisten als Unterwerfung, also als Persilschein für Antisemitismus gewertet wird. Das, was jetzt offenbar der Ampel von der Rolle fällt, war schon 2015 vorherzusehen. Nun bekommen wir die Quittung. Das linkswoke Regime mit ihrem Appeasement, ihrer Toleranzbesoffenheit für Muslim-Extremisten, ist der Grund für das, was jetzt sich in den Universitäten in Deutschland und den USA (Vorbildfunktion) abspielt. Und dann kommt Biden daher und solidarisiert sich, ob er will oder nicht, mit den Hamas-Verbrechern, und droht Israel mit der Einschränkung von Waffenlieferungen. Unfassbar!… Mehr

littlepaullittle
7 Monate her

Kein Sorge.
Es ist alles im GRUENEN Bereich, wenn und solange auch der Zentralrat der Juden dieser Regierung den Weg ebnet.

Dr. Rehmstack
7 Monate her

Jetzt ist es offensichtlich, keiner kann sehenden Auges mehr leugnen, welches trojanische Pferd uns Merkel und der grüne Multi-Kulti-Wahn ins Land geholt haben und welche entsetzlichen Folgen aus ihrer unverantwortlichen, nur dem egoistischen Machterhalt geschuldeten Grenzöffnung entstehen. Und sage keiner, das habe man nicht wissen können, man wollte die vielen Stimmen nur nicht hören, erinnert sei an die Aussage von Karl Lagerfeld, die in einer funktionierenden Demokratie eine rege Diskussion hervorgerufen hätte. Frau Pau stünde es besser zu Gesicht, zunächst einmal ein klares Schuldbekenntnis ihrer Partei, der SED, zu den über 300 Mauertoten und Menschenrechtsverletzungen in der DDR auszusprechen, erst… Mehr

Rainer Schweitzer
7 Monate her

Der Antisemitismus in Deitschland und mehr oder weniger in ganz Europe wird m.E. nicht weniger sondern noch viel mehr werden. Wäre ich Jude, wären meine Koffer längst gepackt.
Im ganzen Orient lebten über viele Jahrhunderte große, gesellschaftlich wichtige jüdische Gemeinschaften. Beispiele sind Damaskus, Sanaa, Fez u.v.m. Seitdem sie eine ernsthafte Alternative haben, d.h., seitdem es einen jüdischen Staat gibt, sind sie allesamt komplett verschwunden, vertrieben. Der islamische Orient ist praktisch „judenrein“. Genau so wird es m.E. in Europa auch kommen.

Last edited 7 Monate her by Rainer Schweitzer
Querdenker_Techn
7 Monate her

Ist die Zunahme der antisemitischen Straftaten ein Wunder, wenn sich die Bundesregierung trotz aller anderslautenden Beteuerungen mehr um das Wohl der Palästinenser (und damit auch der Hamas Kämpfer) sorgt, als um die Israelis. Wenn es anders wäre, würde die Regierung nicht Israel warnen, nur nicht in Raffaels einzumarschieren.