Die Gewerkschaften als Vorfeldorganisation der SPD – hatten die Gründungsväter des DGB 1949 nicht vor. Sie wollten mit einer „Einheitsgewerkschaft“die Lehren aus der Weimarer Republik ziehen, in der Richtungsgewerkschaften sich auf's Heftigste bekämpft hatten.
„Es ist Zeit, zu zeigen: ‚Wir sind viele. Wir sind eins‘. Gemeinsam stehen GewerkschafterInnen für ihre Ziele ein – soziale Gerechtigkeit, gute Arbeit und einen handlungsfähigen Staat.“ Es ist die übliche Gewerkschaftsprosa, mit der der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) seine rund sechs Millionen Mitglieder am diesjährigen „Tag der Arbeit“ auf die Straßen und Plätze locken will.
An diesem „Kampftag“ geht es nicht nur um die üblichen gewerkschaftlichen Parolen und Forderungen. Für den DGB geht es um mehr, nämlich um die Mobilisierung der „Kolleginnen und Kollegen“ für die SPD. Das sagt der DGB in seinem Aufruf zum 1. Mai relativ offen: „Im Superwahljahr 2017 zeigen die Gewerkschaften klare Kante: Im Mai stehen zwei Landtagswahlen in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen an sowie die entscheidende Runde der französischen Präsidentschaftswahlen. Im September wird der Deutsche Bundestag neu gewählt. DGB und Gewerkschaften setzen sich ein für eine Politik, die den Staat wieder handlungsfähig macht.“
Nun ja, bei den französischen Präsidentschaftswahlen hört wohl niemand auf das, was deutsche Gewerkschaftsfunktionäre für richtig oder falsch halten. Der kleine Hinweis auf Frankreich soll vielmehr die eigentliche Stoßrichtung etwas verbrämen. Wer einen „wieder handlungsfähigen Staat“ fordert, wer „für mehr soziale Gerechtigkeit, für bessere Arbeitsbedingungen, für ein Leben in Würde auch im Alter und gute Bildung für alle“ plädiert, der zeigt, als was er sich versteht: als parteipolitische Vorfeldorganisation der Sozialdemokratie, als williger Helfer des SPD-Kanzlerkandidaten „Sankt Martin.“
Natürlich lädt der DGB Politiker als Redner zu seinen Kundgebungen ein, natürlich keinen einzigen von der CDU, CSU oder FDP. Das ist schon seit langem so. Selbst die CDU-Sozialausschüsse kritisieren das nicht mehr. Schließlich gibt es in der „Einheitsgewerkschaft DGB“ auch ein paar Alibi-Posten für CDU-Mitglieder. Mit diesen Brosamen vom Tisch der roten Gewerkschaftsbosse geben diese Schwarzen sich zufrieden – und halten still.
So ist es kein Wunder, dass die Spitzenfunktionäre des DGB und seiner Einzelgewerkschaften in erster Linie dort auftreten, wo an den nächsten beiden Sonntagen gewählt wird, in NRW und Schleswig-Holstein. Unter diesem Wahlkampfaspekt sind auch die Auftritte führender SPD-Politiker geplant. Auf der zentralen DGB-Kundgebung in Gelsenkirchen wird Arbeitsministerin Andrea Nahles das hohe Lied der historischen Verbindung von Sozialdemokratie und Arbeitnehmerschaft singen, in Aachen Martin Schulz den gemeinsamen Kampf für die „hart arbeitende Mitte“ beschwören, in Bergkamen Justizminister Heiko Maas in das gleiche Horn stoßen. Überall werden sie – unisono mit den Gewerkschaftsbossen – die „unanständig hohen“ Managergehälter kritisieren.
Natürlich werden die Genossen von DGB und SPD unisono verschweigen, dass Selbstbedienung von Managern und betrügerische Geschäftspraktiken in keinem anderen Unternehmen so verbreitet sind wie bei der Volkswagen AG, also dort, wo Staat, Gewerkschaften und SPD mehr Einfluss haben als in jedem anderen deutschen Konzern. Und dass in allen mitbestimmten Großunternehmen die Gewerkschaftsvertreter in den Aufsichtsräten die „unanständig hohen“ Vorstandsbezüge gerne abnicken – gegen entsprechende Gegenleistungen für Betriebsräte und Belegschaften selbstverständlich.
Die Gewerkschaften als Vorfeldorganisation der SPD – so hatten die Gründungsväter des DGB sich das 1949 nicht vorgestellt. Sie wollten die Lehren aus der Weimarer Republik, in der Richtungsgewerkschaften sich auf das Heftigste bekämpft hatten, ziehen und eine „Einheitsgewerkschaft“ gründen. Aber die parteipolitische Schlagseite dieser „Einheitsgewerkschaft“ ist immer deutlich geworden: Viel SPD-Rot, ein paar grüne Tupfer, auf den unteren Ebenen auch das Dunkelrot der Linkspartei und ab und zu ein „Alibi-Schwarzer“ – das ist der DGB, der am 1. Mai angeblich für „alle ArbeitnehmerInnen“ kämpft, aktuell aber in erster Linie für rot-grüne Erfolge bei den anstehenden Wahlen.
Die diesjährige Mai-Parole „Wir sind viele. Wir sind eins,“ erinnert auffällig an den SPD-Wahlslogan von 2013: „Das Wir entscheidet“. Nun ja: „Wir“, das waren gerade mal 25,7 Prozent der Wähler.
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Wer im Jahr 2017 noch glaubt die Gewerkschaften vertreten die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, der glaubt auch, die Regierung macht Politik für die Bevölkerung unseres Landes.
Hartz IV haben die Gewerkschaften nicht verhindert. Wer hats eingeführt? Früher und jetzt, Hand in Hand mit den Einführern von Hartz IV? Mehr brauchte ich nicht zu Wissen um (damals) aus SPD und Gewerkschaft auszutreten!
„Die diesjährige Mai-Parole „Wir sind viele. Wir sind eins,“ erinnert
auffällig an den SPD-Wahlslogan von 2013: „Das Wir entscheidet““
Und vor allem: „Wir schaffen das!“
Ob „wir“ das überhaupt wollen ist dabei vollkommen irrelevant.
Es waren schon mal mehr Gewerkschaftsmitglieder….und die, die noch da sind, werden immer schneller aussterben bzw. die Gewerkschaften verlassen.
Doch der wahre Untergang der Deutschen Gewerkschaften ist das Mittragen einer CO2 freien Merkel-Regierungspolitik….eine CO2 freie Gesellschaft bedeutet nichts anderes als die komplette Vernichtung der Deutschen Wirtschaftsleistung und damit der Arbeitsstellen….darüber sollten die Gewerkschaften mal nachdenken….und nicht nur die!
Freuen wir uns, dass die Gewerkschaften immerhin wieder ein paar Leute auf die Straße locken konnten. Ja Gerechtigkeit, das wollen neben SPD, CDU, CSU Grüne und Linke auch die AfD oder NPD. Das ist ein übergreifendes Thema. Da kann man zusammen marschieren. Die Gewerkschaften konnten ja beim Flagge zeigen gegen den Rechtspopulismus sich nur bei anderen Demos unterordnen. Eigene Demos sind mangels Interesse gar nicht zustande gekommen. Das wäre früher anders gewesen. Insofern steht der 1. Mai eher als Zeichen für die Stärke der Arbeiter. Was die da oben plappern oder reden, interessiert doch viele nicht mehr. ´Das ist wie… Mehr
„So ist es kein Wunder, dass die Spitzenfunktionäre des DGB und seiner
Einzelgewerkschaften in erster Linie dort auftreten, wo an den nächsten
beiden Sonntagen gewählt wird, in NRW und Schleswig-Holstein“:
Um mit Hannelore Kraft’s Worten zu sprechen: Ich betrachte die Auftritte des DGB in NRW als Provokation, aber sie haben sich das falsche Bundesland ausgesucht (denn ich werde ihnen an der Wahlurne entsprechend antworten).
Also mir geht es seit längerem so, dass ich regelmäßig Brechreiz verspühre, wenn die, die sich gerade für Demokratie und soziale Gerechtigkeit „stark“ machen ihre Blasen quatschen. Hören die sich eigentlich zu?
… und HMV präsentiert sich wieder einmal als Vorfeldorganisator der CDU. Läuft leider alles auf dieselbe Katastrophe hinaus.
Und wann kapieren die Gewerkschaftsmitglieder endlich, daß die Gewerkschaften inzwischen NUR noch den Funktionären nutzen, zur Meinungskontrolle und Gleichschaltung der Wähler, damit immer dieselben Frösche im Sumpf bzw. an den Futtertrögen des Polit-Establishments bleiben können, die sich einen feuchten Kehricht um die Nichtprivilegierten scheren? Reicht die Beispiele absahnender (Ex-)EU-Funktionäre da nicht hin, zum Aufwachen?
Von wegen internationale Solidarität… eher simple Methode „Selbstbedienungsladen“ der Globalisten. Und dafür räumt man dann noch bereitwillig die einzigen Kritiker aus dem Weg, die überhaupt noch öffentlich den Mund aufmachen. Reine Schmutzarbeit, die da organisiert wird. Soviel zum Demokratieverständnis, Marke „Kampf gegen Dialogkultur“…
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Die Gewerkschaften haben weniger Mitglieder als vor 20, 30 Jahen noch. Der Rest will es scheinbar einfach nicht kapieren….trotz Fakten, wenn vorhanden, die werden wie bei Grün u. Co. einfach ignoriert. Es kann nicht sein, was nicht sein darf.
Empören Sie sich über den DGB oder weinen Sie mit der CDU, Herr Müller-Vogg.
Die SPD nimmt sich, was sie kriegen kann.
Die Roten haben die CDU in der Koalition auch eingesackt. Das Weinen der noch wenigen Konservativen in der CDU ist sonst nicht zu hören, doch sie tun sich schon lange nur noch selber leid.