Eric Idle wird an diesem Mittwoch 80 Jahre alt. Er ist der eigenwilligste unter den sechs Künstlern der „Monty Python“-Truppe. Mit dem Motto seines berühmten Songs hat er sogar den Bauchspeicheldrüsenkrebs überlebt.
Die Sonne flimmert in der Wüste des Morgenlandes. Kreuze ragen in die Höhe. An ihnen hängen zum Tode Verurteilte – und fangen an zu singen: „Always Look on the Bright Side of Life“. Schau immer auf die guten Seiten des Lebens. Das Lied stammt aus der Feder von Eric Idle, der den Hauptpart auch selbst singt. Ein Ende, das an Absurdität nicht zu überbieten ist, für einen Film, der an Absurdität nicht zu überbieten ist: „Das Leben des Brian“. Das Meisterwerk der britischen Komikertruppe „Monty Python“.
Idle spielt darin unter anderem den Stan. Wobei: Vorsicht. Mit einem Bein im Knast. Die Figur, so muss es heißen, die mal Stan war, aber jetzt Loretta genannt werden will, weil sie sich als Frau fühlt. Wer das nicht exakt richtig formuliert, dem droht dank Justizminister Marco Buschmann (FDP) im freiesten aller freien Deutschlands eine empfindliche Geldstrafe. 1979 war die Welt noch nicht so frei, aber dafür lustiger, intelligenter und freier. Damals durften die Pythons noch ungestraft Witze über Loretta machen. Etwa über ihren Wunsch, Kinder zu gebären, was nicht möglich sei, weil ihr die „Mumu“ fehle. „Oder willst Du es in einer Zigarrenkiste aufbewahren?“
Wer diese Anspielungen jetzt allesamt nicht verstanden hat, hat zweifelsohne „Das Leben des Brian“ nicht gesehen und ist folglich selbst daran schuld. Denn er hat nach nunmehr 54 Jahren den wortwitzigsten Film aller Zeiten immer noch nicht gesehen, was er am Ostersonntag (RTL2) aber nachholen kann und sollte. Sonst wird ihm jederzeit das Vergnügen entgehen, was es bedeutet zu rufen: „Jehova! Jehova!“ oder „Sie war’s, sie war’s… ähhh… er war’s, er war’s.“
Im Sextett genialer Querköpfe war Idle noch einmal der Eigenbrödler. Während die anderen ihre Sketche immer im Duett schrieben, schrieb Idle alleine. Er war es dann meist, der die losen Sketche der anderen in eine Dramaturgie zusammenbrachte und der dafür sorgte, dass Running Gags über die Folgen verteilt funkten. Auch wenn man nicht gerade mit der Spanischen Inquisition rechnete. Denn: „Nobody expects the Spanish Inquisition.“
Idle blieb über Monty Python hinaus erfolgreich. Etwa als er den zweiten großen Kinoerfolg der Pythons, „Die Ritter der Kokosnuß“, in den Broadway-Hit „Spamalot“ umschrieb. Seine Auftritte veredelten selbst künstlerisch fragwürdige Filme wie „Hilfe, die Amis“ kommen, in dem die Kölner Legende Willy Millowitsch einen Bayern in Lederhosen spielt, der in Heidelberg lebt. Idle gibt darin den Engländer, der höflich bis zur Selbstaufgabe bleibt, auch wenn ihn die Hauptfigur Clark Griswald (Chevy Chase) mehrfach über den Haufen fährt.
Im September nahm Idle an der amerikanischen Version von „The Masked Singer“ teil. Er belegte den 21. Platz. Eigentlich enttäuschend für einen Musiker. Doch Idle machte den Grund für seinen stimmlich schwachen Auftritt öffentlich: Er hatte Bauchspeicheldrüsenkrebs überlebt. Eine Krankheit, die eigentlich als kaum überwindbar gilt. Dem nun 80 Jahre alten Idle ging es darum, sich trotzdem zu beweisen, dass er noch öffentlich auftreten kann, und darum seine Krebs-Stiftung zu promoten. Denn für ihn gilt ein Motto, nicht nur im Scherz: „Always Look on the Bright Side of life“.
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Eine Frage der Zeit bis Filme wie Life of Brian auf die schwarze Liste kommen, oder der Revisionismus der woken Faschisten, Denunzianten und Kleingeister sich an ihnen vergeht und alle bedenklichen Teile herausgeschnitten werden, sowie man dies momentan bei Kinderbüchern macht.
„Korrekt sein ist einfach nicht witzig. Das ist furchtbar. Das ist so, als wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt.“ (John Cleese)
Romanes eunt Domus!
Jeder, der Latein lernt, muss diesen Film ansehen. Niemand hat den strengen Lateinlehrer besser gespielt als der römische Legionär in diesem Film. Absolut unsterblich!
Ich wünsche mir eine Zeitmaschine – zurück in die Siebziger. Und für Eric Idle „Many happy returns!“ Und einfach nur DANKE! Auch an den Rest dieser genialen Truppe.
Was bin ich froh, dass das woke, politisch korrekte Volk damals noch nicht an der Macht war. Damals jammerten die Kirchen, weil sie den Humor nicht verstanden, heute würden sie Life of Brian mit dem Bann belegen, weil er die Wahrheit über das LGBTQ+++++ Volk sagte.
ENGLISCHER HUMOR = WELTKLASSE! Wie viel Wahrheit steckt in Klischees? Die Deutschen gelten ja bekanntermaßen immer schon als das, wozu sie South Park (ein anderes, US – Komik-Highlight) jüngst gekürt hat: „the least funny people in the world.“ Wer sich die Verbiestertheit und Engstirnigkeit der zeitgenössischen Verbots- und Zensur“kultur“ hierzulande ansieht, der sieht einen anderen Briten bestätigt: Churchill sagte mal (sinngemäß): „In England ist alles erlaubt, es sei denn, es wäre verboten. In Deutschland ist alles verboten, es sei denn, es wäre erlaubt. In Frankreich ist alles erlaubt, was eigentlich verboten werden sollte.“ Niemals verboten werden darf der großartige Humor… Mehr
Deutschland hat den genialen Loriot hervorgebracht. Unter Anderem.
Damit ist die Situation an der Humorfront geklärt, Englischer Humor hat verloren, wegen Loriot (u.a.), gegen das Humor-Land Deutschland.
P.S. :Bevor mich jetzt „humorvolle“ deutsche Mitbürger der Schmähung von Loriot bezichtigen, ja ich finde Loriot großartig.
Super, und vielen Dank für die Würdigung!
Wenn man an diese Zeit zurückdenkt, wird einem so richtig die Freudlosigkeit und der verbissene tierische Ernst heutiger „Meinungs-Eliten“ bewusst.
Vielleicht ist es ja nicht nur das materielle Wohlergehen, daß uns „Alten“ heute von Woke Haram mißgönnt wird (weil sie zu unreif sind, sich selbst und anderen ein erträgliches Leben zu machen), sondern auch die Lebensklugheit, auf die Absurditäten des Lebens mit Lachen statt mit Verzweiflung reagieren zu können.
Also: Einigen wir uns auf Unentschieden….
Dear Eric Idle, thank you very much, Sir, from the bottom of my heart.
Happy Birthday und Dankeschön für „Das Leben des Brian“.
Mein absoluter Lieblingsfilm, gefolgt von Loriots „Pappa ante Portas“.