Die A45 wird zum Sinnbild der maroden Infrastruktur Deutschlands. Nicht nur die bereits gesperrte Rahmedetalbrücke, sondern auch alle anderen müssen abgerissen und ersetzt werden.
Neue Schocknachricht für die Autofahrer und Anrainer der A 45: Nicht nur die Rahmedetalbrücke ist nicht mehr zu reparieren, sondern weitere 60 Brücken auf der Autobahn A 45 – auch Sauerlandlinie genannt – sind so marode, dass sie abgerissen und neu gebaut werden müssen. Das gab Elfriede Sauerwein-Braksiek, Leiterin der Niederlassung Westfalen der neuen Autobahn GmbH, in einem Gespräch mit dem WDR zu.
Noch vor kurzem hatte sie gesagt: »Uns sind keine weiteren Brücken bekannt, bei denen wir akut handeln müssen.« Noch nicht, hatten wir uns seinerzeit erlaubt hinzuzufügen. Denn diese Autobahn mit ihren vielen Brücken im bergigen Sauer- und Siegerland wurden als zweite Verbindung neben der Autobahn Köln–Frankfurt (A3) in den 60er und 70er Jahren gebaut. Alle Talbrücken stammen ebenfalls aus dieser Zeit. Brücken wurden zum Teil als filigrane Stahlverbundkonstruktion gebaut, oft auch wie die Rahmedetalbrücke in gebogener Form mit ebenso gekrümmten Trageblechen. Dennoch nahm der gesamte Autobahnbau seinerzeit nur etwa zehn Jahre in Anspruch.
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, davor als NRW-Verkehrsminister verantwortlich: »Wir alle – Land und Bund gemeinsam – wollen, dass diese Umstrukturierung schnell und reibungslos funktioniert. Dafür haben viele Menschen schon in den vergangenen Monaten sehr hart gearbeitet, und es wird auch weiterhin viel zu tun sein.« Und: »Die Erfolgsgeschichte des Bauhochlaufs in Nordrhein-Westfalen muss auch in Zukunft weitergeschrieben werden.«
Außer der Erweiterung des Modewortes »Hochlauf« auch für den Brückenbau geschah nicht viel. Wüst kann als NRW-Ministerpräsident darauf verweisen, dass jetzt der Bund die Probleme an der Backe hat und als Corona-Hardliner mit Impfpflichtforderungen von seinem Infrastrukturdesaster ablenken.
Früher waren Planung, Bau und Unterhalt von Autobahnen Ländersache; seit 1. Januar 2021 ist diese Aufgabe der bundeseigenen Autobahn GmbH übertragen worden. Stolz verkündete das NRW-Verkehrsministerium, wie gut dieser Übergang vonstatten gegangen sei. Es mussten rund 2.250 Mitarbeiter des Landesbetriebes Straßen.NRW zur Autobahn GmbH wechseln. »Neue Büros werden angemietet, Verträge ausgearbeitet, Arbeitsgeräte müssen erfasst und dem Bund übergeben werden – vom Schneeräumfahrzeug bis zur Kettensäge. Gleichzeitig müssen Bau- und Sanierungsprojekte reibungslos weiterlaufen.«
Doch das Bundesverkehrsministerium drängte früher noch einen Baubeginn einer neuen Brücke im Jahr 2017. Doch die alte Straßen.NRW hatte die Rahmede-Brücke in der Prioritätenliste nach hinten verschoben. Ein Fehler, so Sauerwein-Braksiek laut come-on.de heute. Und: Seit 2017 sei planerisch nicht wirklich etwas passiert.
Anfang Januar schlugen Statiker Alarm, die Rahmedetalbrücke bei Lüdenscheid sei so stark beschädigt, dass akute Einsturzgefahr droht. Die Beulen in den Blechen der Hauptträger hätten sich so stark vergrößert, dass die Brücke auch nicht so weit wiederhergestellt werden könne, dass zumindest Pkws darüber fahren können. Zudem seien erhebliche Korrosionsschäden und Risse an den Stahlträgern aufgetreten.
Denn die Sauerlandlinie ist die wichtigste Verbindung des Rhein-Ruhr-Gebietes mit dem Rhein-Main-Gebiet. Viele mittelständische Unternehmen, vielfach im Werkzeug- und Maschinenbau noch an der Weltspitze stehend, sind davon abhängig, dass ihre Produkte effektiv transportiert werden können.
Und die Umleitung durch Lüdenscheid und Hagen ist eine Zumutung an die Einwohner, die Unfälle auf den Umgehungsstrassen nehmen zu.
Immerhin gibt es zur Unterhaltung eindrucksvolle Fernsehbilder von Brückensprengungen. Am Sonntag, 6. Februar soll die Sprengung der Rinsbrücke live übertragen werden.
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Fragen wir mal den Wirtschaftsminister wie er die Wirtschaftleistung solch einer Autobahn bewertet. Tada… braucht man nicht. Aus Grüner Sicht ist Autobahn sowiso schlecht… also weg damit. Einfach alles mit der Bahn… und ÖPNV, und Lastenfahrrad. Dann haben wir ja noch ganz viele andere Straßen die durch viele idyllische Orte gehen… ein Aufschwung für den Fremdenverkehr, der dann wieder eine ganz neue Bedeutung bekommt. Habeck wird es freuen. Ein wenig schade finde ich, das das feminine Element im Straßenbau so wenig berücksichtigt wird. Aber immerhin, im Osten gibt es manche Teilstücke, da ist der Belag nicht hellgrau sondern rosa. Aber… Mehr
Die A45 hat überall in Deutschland ihre Entsprechung.
Das sollte man nicht aus den Augen verlieren, man spach 2020 von über 10% Brücken in „nicht ausreichendem“ oder „ungenügendem“ Zustand. Bei einer Gesamtzahl von 40.000 Brücken im Fernstraßennetz.
Verantwortlicher Verkehrsminister war der Herr Wüst-jetzt MP NRW. In der der DDR hieß so ein Vorgang Ruinen schaffen ohne Waffen. Die schaffen das .
Wie geht man denn jetzt mit der Sache da um ? Dürfen da keine Lkw mehr auf der Autobahn fahren oder sperrt man die Autobahn komplett ? Was ist dann jetzt der Plan ?
„Am Sonntag, 6. Februar soll die Sprengung der Rinsbrücke live übertragen werden.“ Das finde ich nicht richtig und hoffentlich wird das noch unterbunden! Man muß diese Brücke nicht sprengen, man bedenke den CO2-Ausstoß! Die stürzt doch früher oder später von sich aus ein. Besser heute schon auf innovative Transportmittel der Zukunft setzen, also Lastenfahrräder, Eselfuhrwerke oder Gepäckläufer:Innende. Für wichtige Gepäckstücke, etwa McDonaldstüten hungriger Grünenfunktionärinnen, gibt es ja elektrobetriebene Drohnen, und wenn der Strom aus Atom-Frankreich kommt, dann macht man das eben wieder mit mahnender Ansprache an hiesiges Pack bei nächstem Freitagshüpf gut. Oder kann sich drauf verlassen, daß Journaille parteigewogener… Mehr
War das nicht so, daß der frühere Bundesverkehrsminister eine halbe Milliarde allein für die PKW-Maut in dne Sand gesetzt hat, statt damit Bau und Instandhaltung von Verkehrswegen zu finanzieren? Hat der Bruch des Maastricht-Vertrages zum Schuldenerlaß für Griechenland durch die damalige Bundeskanzlerin nicht Milliarden verschlungen? Mußte das Land nicht Milliarden an Schadenersatz zahlen, für den abrupt vorgezogenen Kernkraftausstieg, mit dem die damalige Kanzlerin die Landtagswahlen in Baden-Württemberg für ihre Partei retten wollte? Haben wir wegen einer Fehlleistung der früheren Kanzlerin nicht schon Dutzende Milliarden für illegale Migranten ausgegeben und tun das noch immer? Ja, „Deutschland ist ein reiches Land“, jedenfalls… Mehr
Wir haben jahrelang über unsere Verhältnisse gelebt und machen es heute auch noch immer, da uns ständig eingeredet wird, wie reich wir doch wären und dass es unsere Pflicht sei, den Armen aller Welt zu helfen. Wer sonst, wenn nicht wir! Und da macht kein anderes Land mit. Wir sind einsamen Rufer in der Wüste und bleiben es (siehe Vorschlag der Innenministerin). Milliarden wurden und werden verpulvert;aber unsere eigenen Bedürfnisse bleiben auf der Strecke. Frau Merkel hat es vorgemacht, indem sie mit ihrem großen Scheckbuch durch die Welt reiste und sich so Achtung verschaffte. Und wir mutieren zu einem Land… Mehr
Jetzt hab ich es. Die 60 Brücken wurden plötzlich von Corona befallen und geschwächt. Einfach wegsprengen und von dem Corona Wiederaufbautopf der EU bezahlen.
60 Autobahnbrücken? Na, das dürfte ein Sümmchen kosten. Macht nichts, wir haben´s ja!
Deutschland, das neue Italien
Wie haben wir uns früher über Italien und die italienischen Verhältnisse aufgeregt oder uns zumindest darüber lustig gemacht.
Was ist heute? Wir übernehmen viel aus Italien; Mafia, Korruption, Verschuldung, Inflation, Vernachlässigung von Brücken.
Mit anderen Worten: Deutschland ist wie Italien, nur mit anderer Sprache und schlechtem Wetter.
Und mit dem Unterschied, dass Italien sich aus den von D gefüllten EU-Töpfen fröhlich bedient. Bin mal gespannt, wieviel D aus denselben Töpfen als Strukturunterstützung erhalten wird.
Na ja, Hauptsache wir kümmern uns um die Reduzierung von Plastikmüll und um energieeffizientes Wohnen! Da kommen Brücken natürlich nicht vor, zumal wir ja demnächst alle mit Lastkrafträdern Güter transportieren sollen. Wir haben Grün, aber man sieht nur Rot! Überall und schon jetzt ….
Warum gibt es eigentlich keinen Straftatbestand „Vernachlässigung dringend notwendiger Infrastrukturmaßnahmen“? Solche Versäumnisse verschlingen nicht nur jede Menge Steuergeld, sie gefährden auch massiv die Sicherheit der Bürger.